DE817529C - Verfahren zur Herstellung von Aluminium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aluminium

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DE817529C
DE817529C DEA556A DEA0000556A DE817529C DE 817529 C DE817529 C DE 817529C DE A556 A DEA556 A DE A556A DE A0000556 A DEA0000556 A DE A0000556A DE 817529 C DE817529 C DE 817529C
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Germany
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anode
anodes
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electrolyte
gases
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DEA556A
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Hans Karl Leonhard Dr Ginsberg
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Ardal Verk AS
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Ardal Verk AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C3/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
    • C25C3/06Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aluminium Bei der Darstellung von Aluminium ging die technischeTntwicklung immer mehr dahin, geschlossene elektrolytische Schmelzöfen zu verwenden. Gleichzeitig wurden größere elektrolytische Einheiten entwickelt. Die geschlossenen Schmelzöfen sind meist mit Söderberg-Anoden ausgestattet. Die Ofenhaube ist nicht gasdicht und muß regelmäßig während des Betriebes des Ofens geöffnet werden. Infolgedessen werden mit den Ofengasen große Mengen Luft abgezogen und hierdurch in hohem Maße verdünnt.
  • Verschiedene neue Konstruktionen gingen darauf aus, die Kammer unter der Haube so klein wie möglich zu gestalten, um die Gasmenge herabzusetzen. Die Gase werden naturgemäß hierdurch konzentrierter. Die weitere Behandlung der Abfallgase wird auf diese Weise verbilligt und wirksamer als bei den üblichen Vorrichtungen, aber die Lösung des Problems ist trotzdem nicht ganz befriedigend.
  • Gründliche Untersuchungen haben gezeigt, daß die bisher angewendeten Methoden, Ofengase abzuziehen, den technischen Anforderungen durchaus nicht genügen. Sie nehmen weder genügend Rücksicht auf die besonderen Arbeitsbedingungen bei dem elektrolytischen Verfahren noch auf die bestmögliche Regeneration der Fluoride aus den Ofengasen. Ferner stehen diese Verfahren im Gegensatz zu einer erwünschten Entwicklung von Ofentypen in Richtung auf größere Ofeneinheiten ' . Im folgenden wird dieser Punkt eingehend behandelt.
  • Zwar wird durch das Verfahren, die Ofengase abzusaugen, die Ableitung der Elektrodengase begünstigt, aber hierbei steigen durch die Verdampfung der -Bestandteile des Elektrolyts unerwünschterweise die Verluste. - Um die Bedingungen während der Elektrolyse zu erläutern, wird zunächst der sog. Anodeneffekt erklärt, der weitgehend die Elektrolyse beeinflußt und für -das Verständnis der vorliegenden Erfindung wichtig ist. In der Zelle wird die Tonerde während der Elektrolyse verbraucht, und zwar direkt proportional der gewonnenen Metallmenge. Während die Konzentration der Tonerde im geschmolzenen Elektrolyt auf diese Weise vermindert wird, wird schließlich ein Punkt erreicht, bei dem der sog. Anodeneffekt auftritt. Die Konzentration der Tonerde, bei der dieser Effekt auftritt, scheint etwas zu schwanken und hängt wahrscheinlich von der Temperatur und der Zusammensetzung des Elektrolyts und der anodischen Stromdichte ab, aber diese beträgt im allgemeinen ungefähr 2 %. Das Auftreten des Anodeneff ekts ist ein Zeichen für den Of enf ahrer dafür, daß es an der Zeit ist, mehr Tonerde zuzugeben, was dadurch bewirkt wird, daß die Kruste, auf die vorher eine gewisse Menge Tonerde gebracht wurde aufgebrochen wird. Die Zugabe von Tonerde unä ein energisches Durchrühren des Elektrolyts beseitigen die Erscheinung des Anodeneffekts, und die Elektrolyse verläuft während mehrerer Stunden normal, bis der Tonerdegehalt des Elektrolyts derart gesunken ist, daß der Effekt wieder auftritt.
  • Die Natur des Anodeneffekts und seine Ursachen sind in der technischen Literatur oft diskutiert worden. Er zeigt sich durch ein plötzliches Ansteigen der Spannung in der Zelle, wobei die Spannung von 4 bis 5 Volt bis zu 30 Volt und mehr ansteigt. Um diesen Anstieg festzustellen, wird eine Glühlampe mit den Enden der Zelle -verbunden und in dessen Nähe angebracht. Diese Lampe ist für eine solche Spannung vorgesehen, daß bei normalem Betrieb der Zelle die Lampe nur glimmt, aber sobald der Tonerdegehalt den kritischen Punkt erreicht, steigt die Badspannung an, und die Lampe leuchtet plötzlich auf.
  • Das Aufleuchten der Lampe zeigt dem Ofenf ahrer an, daß die Zelle nicht mehr ordnungsmäßig funktioniert und daß es Zeit ist, mehr Tonerde dem Bad zuzugeben.
  • Untersuchungen der Zelle zur Zeit des Anodeneffekts zeigen, daß der Elektrolyt nicht mehr die Anoden, in der Art wie Wasserglas, benetzt, sondern daß sich eine zusammenhängende Gashaut oder Film gebildet hat, der die ganze Berührungsfläche zwischen jeder Anode und dem Elektrolyt um- hüllt, wobei der Strom durch diesen Gasfilm in Form einer großen Anzahl kleiner Funken oder Lichtbogen dringt. Die Zunahme der Spannung konzentriert sich auf diesen Gasfilm und die Anodenoberfläche. Das Gas wird daher sehr stark erhitzt. Infolgedessen ist es sehr wichtig, den Anodeneffekt zu beenden und normale elektrolytische Bedingungen so schnell wie möglich wiederherzustellen.
  • Im folgenden werden nun die Probleme, die eingangs erwähnt wurden, übeil die Gase und Dämpfe behandelt, die wihrend der Elektrolyse auftreten.
  • Beim Arbeiten mit großen elektrolytischen Öfen und Anoden mit großer Oberfläche ist es oft schwierig oder unmöglich, die gesamte Anodenoberfläche mit Werkzeugen zu erreichen, im Gegensatz zu kleinen Ofen mit verhältnismäßig kleinen Anoden oder mehreren kleinen Anoden. Unter der Anodenoberfläche bildet sich, wie erwähnt, eine Schicht von Anodengas, die durch die Zugabe und das Einrühren von Tonerde nicht mehr genügend entfernt wird, wenn der Anodeneffekt auftritt. Infolgedessen wird die Anode überhitzt, was ihre Lebensdauer herabsetzt. Aber wenn die Größe der Zelle so groß ist, daß eine geeignete Behandlung der Grundfläche der Anode nicht mehr möglich ist, so trifft dies auch für die Oberfläche der Kathode zu. Die Bildung von Krusten, Karbid und ein hoher Übergangswiderstand sind die Folgen.
  • Eine weitere Schwierigkeit beim elektrolytischen Verfahren bildet die Verdampfung der Fluorverbindungen aus dem Elektrolyt. Auf diese Weise handelt es sich um zwei Arten von gas- oder dampfförrnigen Stoffen bei der Elektrolyse, nämlich um die Anodengase, die aus einem Gemisch von Kohlendioxyd und Kohlenoxyd bestehen, und die elektrolytischen Dämpfe, die aus Fluorverbindungen bestehen. Die Anodengase haben an sich keinen großen Wert, aber da sie aus dem Bad wertvolle Bestandteile entführen, und zwar längs der Seiten der Anoden, gehen diese durch die Verdampfung verloren. Bei Schmelzöfen mit vorgebrannten Anoden werden meist keine Versuche unternommen, diese Badbestandteile zurückzugewinnen. Diese können aber unter gewissen Bedingungen eine schädliche Wirkung auf die Umgebung ausüben. Bei Verwendung von geschlossenen Ofen ist es jedoch möglich, die Badbestandteile zurückzugewinnen oder, falls erforderlich, diese zu beseitigen.
  • Außerdem bilden sich bei der Verwendung von Anoden, die sich selbst einbrennen, große Mengen von Teerdämpfen, die schwierig zu beseitigen sind.
  • Bei der Durchführung der Aluminiumelektrolyse sind demnach insbesondere drei Erscheinungen, die Schwierigkeiten bereiten: der Anodeneffekt, die Anodengase und die Verdampfung des Elektrolyts.
  • Der Anodeneffekt kann durch die kontinuierliche Zugabe an Tonerde vermieden werden. Nun ist die Lage so, daß der Anodeneffekt einerseits gewisse Nachteile hat, andererseits hat er aber auch gewisse Vorteile, nämlich er ermöglicht, das Verfahren zu kontrollieren.
  • Der Anodeneffekt hat primär seine Ursache darin, daß der Tonerdevorrat des Bades erschöpft ist, aber er hat auch seine Ursache darin, daß die Anode mit Gas beladen ist, und diese beiden Erscheinungen bewirken das plötzliche Ansteigen der Spannung des Schmelzofens und das plötzliche Aufflammen der Glühlampe, die an den Ofen angeschlossen ist.
  • Der Ofenfahrer bemerkt, daß der Ofen mit mehr Tonerde beschickt werden muß, und unterstützt das Mischen der Tonerde mit der Schmelze durch Umrühren mit Stangen. Bei der kontinuierlichen Zugabe der Tonerde wird eine der Hauptursachen des Anoderieffekts beseitigt, und dieser wird unregelmäßig oder hört gänzlich auf, so daß es mittels der Lampe nicht mehr möglich ist, das Verfahren in der beschriebenen Weise zu kontrollieren. Das ist eine der Ursachen, warum das Verfahren der kontinuierlichen Zugabe an Tonerde selten angewandt wurde.
  • Um einen rationellen Betrieb aufrechtzuerhalten, sollte man sich jedoch bemühen, ein Verfahren der kontinuierlichen Zugabe all Tonerde zu erhalten. Falls mit Elektrolyten, die wenig Löslichkeit für Tonerde haben, gearbeitet wird, wird die kontinuierliche Zugabe zu einer Notwendigkei * t, da bei solchen Elektrolyten die Elektrolyse inner all) enger Konzentrationsgrenzen durchgeführt werden muß.
  • Die Anodengase bilden sich infolge der Entwicklung des Sauerstoffs all der Anode und der Reaktion des Sauerstoffs mit der Kohle bei den hohen Ofentemperaturen. Es ist daher unmöglich, die Bildung der Anodengase zu verhindern.
  • Bei den bisher angewendeten Verfahren müssen die Gase an den Seiten der Anoden entweichen. Infolgedessen bedeckt sich die Grundfläche der Anoden init Gasen und wird mehr oder weniger inaktiv. Zudem verursacht die große Menge an Anodengas, die an die Oberfläche des Bades auf einem begrenzten Gebiet aufsteigt, eine mächtige Blasenentwicklung, die wiederum zu einer intensiven Krustenbildung führt, und die Aliodengase führen infolgedessen große Mengen Elektrolytdämpfe mit sich fort.
  • Die Nachteile, die mit den Anodengasen verbunden waren, wurden schon sehr früh erkannt, und als kontinuierliche Elektroden zum erstennial in die Aluiiiiiiitiiiielel,tro13,se eingeführt wurden, war man bestrebt, diese durch ein zentrales Loch in der Anode zu beseitigen.
  • Es bestand zunächst die Absicht, den Boden der Anode flach und glatt zu halten. Es wurde aber je- doch gefunden, (laß selbst ohne dieses Loch die Grundfläche der Anode glatt blieb, so daß dieses Verfahren bald verlassen wurde.
  • Es sind Anoden mit Löchern oder Kanälen zur Einführung der Tonerde und Flußmittel in das elektrolytische Bad durch die Anode vorgeschlagen worden. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Anoden init üffnungen zu versehen, durch welche Rührvorrichtungen gesteckt werden, um den Elektrolyt durchzurühren und um Rohstoffe durch diese Öff- nungen einzutragen. Keiner von diesen Vorschlägen fand jedoch praktische Verwendung, und das Problein, die Anodengase derart zu beseitigen, daß die Bildung der Gasschicht wesentlich vermindert wurde, wurde durch keine dieser Methoden gelöst. Bei solchen Anoden sind die Anodengase gezwungeil, über einen verluältnismäßig langen Weg auf der Grundfläche der Anode sich zu bewegen, bis sie das zentrale Loch oder mehrere große Löcher erreichen, durch die die Rolistoffe ebenfalls eingeführt werden. Die Gase bleiben daher eine verhältnismäßig lange Zeit an der Grundfläche der Anode haften und bilden dort eine Schicht, die den Verlauf der Elektrolyse stört.
  • Falls die Anodengase schließlich das Loch oder die Löcher erreichen, entweichen sie durch dieses oder diese zusammen mit Elektrolytdämpfen, die sich aus der Elektrolytoberfläche in dem verhältnismäßig großen Loch oder den Löchern sich gebildet haben.
  • Anoden dieser Art haben im wesentlichen nur denselben Effekt wie Anoden mit rechtwinkligen Schnitten in der Längsrichtung, die bereits vorgeschla'gen worden sind, uni den Weg des Gases en,-lang der unteren Oberfläche der Anode zu verkürzen.
  • Nach eingehendem Studium des mit der Aluminiumelektrolyse zusammenhängenden Problems haben die Erfinder gefunden, daß die erwähnten Schwierigkeiten gemäß der Erfindung vermieden werden' indem man die Anodengase, so bald sie sich entwickelt haben, ableitet, wobei sich keine Gasschicht bilden kann. Hierbei werden die Anodengase von den Elektrolytdämpfen getrennt. Die Elektrolyse gemäß der Erfindung wird derart durchgeführt, daß die Anodengase, die aus einem Gemisch aus Kohlenoxyd und Kohlendioxyd bestehen, und die Elektrolytdämpfe, die aus Fluorverbindungen bestehen, aus dem Schmelzofen im wesentlichen getrennt entfernt werden, wobei die Anodengase, die sich an der Anode bilden, hauptsächlich durch eine große Zahl von Kanälen in der Anode selbst mit kleinem Durchmesser entfernt werden, während die Elektrolytdämpfe durch den die Anode umgebenden Gasmantel abgeleitet werden.
  • Indem man die Anodengase, sobald sie sich an der Anode bilden, durch die Anode selbst abführt, wird die Verdampfung der Badbestandteile betrachtlich herabgesetzt, und die geringen Mengen Elektrolytbestandteile, die noch verdampfen, werden ferner nur sehr gering durch die Anodengase verdünnt, so daß ihre Rückgewinnung technisch leichter möglich ist. Ferner bewirkt die getrennte Entfernung der Anodengase eine größere Wirksamkeit der Elektrolyse, indem die Gase schneller aus dem Zentrum der Anode entfernt werden, als wenn diese an dem äußeren Rand der Anode entweichen müssen. Infolgedessen wird eine bessere Verteilung des Stromes erreicht, und die Gefahr einer örtlichen Überhitzung der Anode wird verringert. Die gleichmäßigere Verteilung des Stromes führt wiederum zu einem besseren Umlauf der Schmelze und in-. folgedessen zu einer besseren Verteilung der Tonerde und zu einer besseren Strom- und Energieausbeute.
  • Man kann jetzt auf den Anodeneffekt, der bisher als ein wichtiges Hilfsmittel zur Kontrolle des Verlaufs der Elektrolyse angesehen wurde, aber der immer von einem Steigen der Spannung in dem Schmelzofen begleitet war und Stromstörung in dem ganzen System verursachte, verzichten. Hierdurch wird der Einwand der Techniker gegen die kontinuierliche mechanische Zugabe von Tonerde entkräftigt.
  • Die Anodengase werden durch die Anode selbst auf verschiedene Weise abgeführt, je nachdem ob vorgebrannte Anoden oder Anoden, die sich selbst einbrennen, verwendet werden.
  • Messungen, insbesondere an vorgebrannten Anoden oder teilweise vorgebrannten Vibrationsanoden, haben gezeigt, daß die natürliche Porosität genügt, um die Ofengase gänzlich oder teilweise durch die Elektrode selbst zu entfernen. Diese Porosität kann in geeigneter Weise durch eine geeignete Wahl der Kornzusammensetzung und des Bindernittels, ferner durch Verpressen oder Vibration vor dem Einbrennen verändert werden. Die ungebrannte Aiigdenpaste der Anoden, die sich selbst einbrennen, ist für die Anodengase gasundurchlässig. Daher werden die Anoden mit Entgasungsrohren ausgestattet, die durch die ungebrannte weiche Anodenpaste hindurch in den eingebrannten porösen Teil der Anode hinabreichen.
  • Diese Entgasungsrohre werden daher während des Betriebes in einer solchen Lage senkrecht zur Richtung der Anode gehalten, daß der untere Teil der Rohre immer sich gerade über oder innerhalb des eingebrannten Teils der Anode befindet, was gestattet, die Gase durch den porösen eingebrannten Teil der Anode hindurchzutreten und durch diese Rohre zu entweichen. Die oberen Teile der Rohre werden unter Unterdruck gehalten, um die Entfernung der Gase zu erleichtern.
  • Dies wird dadurch bewirkt, daß jedes Rohr mit Leitungen verbunden wird, die einem Vakuum unterworfen werden können, oder der obere Teil der nicht eingebrannten anodischen Paste, aus der die Entgasungsrohre herausragen, kann im ganzen einem Unterdruck unterworfen werden.
  • Im Falle, daß vorgebrannte Anoden verwendet werden, wird die natürliche Porosität der vorgebrannten Anoden verwendet, um die Anodengase-abzuleiten, wobei die Porosität, wie oben erwähnt, genügt, um die Gase durch die Anoden abzuführen, vorausgesetzt, daß Unterdruck zur überwindung des Widerstandes, des Gasdurchtritts durch die Poren angewendet wird. Bei Verwendung von vorgebrannten Anoden wird die Porosität durch eine geeignete Wahl der Kornzusammensetzung und der Bindemittel, ferner durch die Art, in der das Verpressen oder die Vibration durchgeführt wird, vergrößert. Bei Verwendung einer geschlossenen Zelle, in der sich die Enden der Anoden außerhalb der Glocke befinden, können die Anodengase durch die Poren der vorgebrannten Anoden gedrückt werden, indem man die Zelle unter einen gewissen überdruck stellt, oder es kann mit Unterdruck am Kopf der Anode kombiniert werden.
  • Folgendes Verfahren ist besonders geeignet, falls vorgebrannte Anoden verwendet werden: Die Porenkanäle in der gepreßten Anodenkohle nehmen eine Richtung ein, die hauptsächlich senkrecht zum angewandten Druck verläuft. Es wurde nun gefunden, daß es besonders vorteilhaft ist, künstlich einige grobkapillare senkrechte Gaskanäle in der Anode anzuordnen. Das wird leicht dadurch bewirkt, daß man einige Fäden organischen Ursprungs, z. B. Papier, Kunstseide o. dgl., die leicht bei dem Einbrennen oder der iBetriebstemperatur zerstört werden und wenig oder keinen Kohlerückstand hinterlassen, einlegt. Durch eine derartige Behandlung des Anodenblocks wird das Ableiten der Anodengase durch die Anode sehr erleichtert.
  • Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, wenn die Porosität der Anoden in Richtung auf den Anodenumfang abnimmt oder wenn die Anode so dicht an dem Außenmantel ist, daß es möglich ist, ganz oder teilweise auf einen äußeren Metallmantel zu verzichten. Diese Anordnung, eine geringere Porosität am Umfang der Anode zu verwenden oder je nach Wahl einen Mantel, ist in der Hinsicht vorteilhaft, daß der Unterdruck die Anodengase vorzugsweise auf der Berührungsoberfläche der Anode und nicht das Gas über dem Bad und außerhalb der Anode entfernt.
  • Die Umkleidung, die Führung und das Abdichten der Anode gegenüber dem Ofenmantel sind leicht durchzuführen.
  • Die fast reinen, sehr wertvollen elektrolytischen Dämpfe können wie bisher durch Absaugen an je- dem beliebigen Punkt des Ofenmantels abgezogen werden, oder der Betrieb kann mit einer gasdichten geschlossenen Zelle unter Überdruck durchgeführt werden. Abgesehen von sehr kleinen Mengen Fluor, das unvermeidlich in den Anodengasen ist, treten keine Verluste auf, und daher ist es möglich, gänzlich auf die Aufarbeitung des Kryoliths zu verzichten.
  • Schließlich zeigt es sich, daß der Betrieb, die Ausbeute usw. in großem Maße durch die äußere Raumtemperatur beeinflußt werden. Beträchtliih-e Verbesserungen werden durch die Verwendung von geschlossenen, anodisch entgasten Schmelzöfen mit verhältnismäßig niedriger Elektrolyttemperatur erreicht, falls gleichzeitig die Bodentemperatur des Ofens der Außentemperatur durch Kühlen oder Heizen angepaßt wird. Erfindungsgemäß wird ein Ofentyp verwendet, dessen Boden mit Vorrichtungen ausgestattet ist, nämlich hohlen eisernen Kathoden, die je nach Wahl gekühlt oder beheizt werden können.
  • Eine verhältnismäßig geringe Kühlung oder in sehr seltenen Fällen eine geringe Wärmezufuhr genügt, um bemerkenswerte gute Ergebnisse für den gesamten Betrieb des Ofens zu zeitigen.
  • Die getrennte Ableitung der Anodengase und der Elektrolytdämpfe, wobei die Anodengase durch die Anode entfernt werden, was sowohl bei der Verwendung von vorgebrannten Anoden oder Anoden, die sich selbst einbrennen, bewirkt werden kann, ergeben Vorteile, die im folgenden zusammengefaßt werden können: Verringerte Bildung von Elektrolytdämpfen; die Elektrolytdämpfe sind in unverdünnter, d. h. konzentrierterer Form, wobei deren Rückgewinnung technisch leichter möglich ist als bei den bisher angewandten Verfahren; infolge der raschen Entfernung der Anodengase von der Anode wird eine bessere Stromverteilung erreicht. Das Risiko einer örtlichen Überhitzung wird vermindert, die Schmelze wird besser durchgerührt, und daher wird die Verteilung der Tonerde verbessert, und die Strom- und Energieausbeuten werden verbessert. Ferner wird die kontinuierliche Zugabe an Tonerde erleichtert und vereinfacht, wobei die Nachteile des Anodeneffekts, wie beispielsweise erhöhter Kohleverbrauch, Verbrauch an Hitze und Energie, vermieden werden.

Claims (2)

  1. P A T F. NT ANS PR Ü C 11 E: i. Verfahren zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse, vorzugsweise unter Verwendung von vorgebrannten Anoden oder Anoden, die sich während der Elektrolyse selbst einbrennen, dadurch gekennzeichnet, daß das aus einem Gemisch von Kohlendioxyd und Kohlenoxyd bestehende Anodengas und die aus Fluorverbindungen bestehenden Elektrolytdämpfe im wesentlichen getrennt aus dem Schmelzofen abgeführt werden, indem die Hauptmenge des sich an der Anode gebildeten Gases durch die Anode selbst, zweckmäßig durch eine große Anzahl Entgasungskanäle in der Anode, die vorzugsweise aus bewegbaren, durch die ungebrannte, weiche Anodenpaste bis zur eingebrannten Zone reichenden Entgasungsrohren bestehen, abgeführt wird, während die Elektrolytdämpfe außerhalb der Anode mittels des die Anode umgebenden Gasmantels abgeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Schmelzflußelektrolyse des Aluminiums mit vorgebrannten Anoden zur Ableitung des Anodengases die natürlich oder künstlich hervorgerufene Porosität der Anoden zur Entfernung des Anodengases verwendet wird und die Anode durch Stampfen und/oder durch die Art des Füllens der Anodenpaste derart beschaffen ist, daß die Oberfläche der Anode praktisch für das Anodengas undurchlässig ist, so daß sich ein äußerer Mantel zum Abzug der Elektrolytdämpfe erübrigt. 3. Verfahren zur Herstellung von vorgebrannten Anoden für die Schmelzflußelektrolyse von Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einbrennen der Anoden verbrennbare Fäden organischer Herkunft senkrecht in die Anodenpaste ei-ngefÜhrt, die bei der Einbrenntemperatur zerstört werden und nur einen geringen Kohlerückstand und Kanäle von annähernd dem gleichen Durchmesser des vorher benutzten Fadens hinterlassen, wodurch die Anoden mit grobkapillaren senkrechten Gaskanälen versehen werden. 4. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektrolyt kontinuierlich Tonerde zugegeben wird.
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