DE81552C - - Google Patents

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DE81552C
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wool
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
    • C11B11/005Lanolin; Woolfat

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 23: Fettindüstrie.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom g. September 1893 ab.
Gewöhnliches Wollfett besteht aus einer Anzahl Fettkörpern, welche verschiedene Eigenschaften haben. Diese werden am sichersten durch ihren verschiedenen Schmelzpunkt gekennzeichnet. Obgleich vielfach Vorschläge gemacht worden sind, die verschiedenen Fettkörper von einander zu scheiden, z. B. durch Destillation, Extraction mit verschiedenen Lösungsmitteln und durch Schlämmprocesse, ist jedoch keine der vorgeschlagenen Methoden derartig gewesen, dafs sie sich zur fabrikmäfsigen Anwendung eignete, aus dem Grunde, weil sie theils zu kostspielig, theils zu umständlich waren, ohne dabei die gewünschten Producte zu liefern, deren Charakter deshalb auch nur unbestimmt bekannt ist.
Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es nun, nicht nur auf eine einfache und billige Weise, welche vortheilhaft in der Industrie angewendet werden kann, die verschiedenen Fette von einander zu scheiden, sondern es werden dabei auch in bestimmter Weise gerade solche (und zwar drei) Producte erzeugt, welche sämmtlich vermöge ihrer Eigenschaften eine gute technische Verwerthung gestatten. Das Rohmaterial, welches hierzu angewendet wird, ist gewöhnliches Wollfett, welches hauptsächlich aus neutralem Wollfett besteht. Ob das neutrale Wollfett in reinem Zustand vorliegt oder nicht, oder ob dasselbe noch gereinigt werden soll, ist hierbei belanglos. Das neutrale Wollfett wird gemäfs vorliegender Erfindung auf mechanisch-physikalischem Wege in verschiedene neutrale Wollfette zerlegt, und zwar geschieht dies auf Grund des verschiedenen Schmelzpunktes der verschiedenen Bestandtheile des neutralen WTollfettes. Das Verfahren führt zu anderen Producten als die bekannten, welche sich im Gegensatz zu diesem auf die Verschiedenheit in der Lösungsfä'higkeit und des specifischen Gewichtes des zu gewinnenden Antheils bezw. auf die Destillation des Rohproductes gründen und aufserdem den vom Wollfett durchaus verschiedenen Suinter als Rohproduct verarbeiten.
Um gemäfs vorliegender Erfindung die in obengenanntem neutralen Wollfett befindlichen neutralen Fettkörper zu scheiden, wird das Wollfett entweder geschmolzen und abgekühlt und bei geeigneter Temperatur einer fractionirten Pressung, welche durch beliebig erzeugten Druck oder auch mittelst Centrifugen bewirkt werden kann, unterworfen, oder dasselbe wird eine genügend lange Zeit bis auf geeignete Temperatur erhitzt und danach der Pressung unterworfen.
In entsprechender Weise werden nach vorliegender Erfindung im Interesse der guten technischen Verwerthung der gesammten Producte und ihrer technischen Trennung von einander aus Wollfett drei in ihren Eigenschaften verschiedene Fette hergestellt, indem man das geschmolzene Fett in Formen bis auf 350 C. langsam abkühlen läfst, so dafs es dünne Kuchen bildet, welche dann bei 30 bis 350C. entweder der Behandlung in Wannpressen ausgesetzt oder im Luftbade bei der erwähnten Temperatur centrifugirt werden.
Dabei fliefst der bei der erwähnten Temperatur noch schmelzflüssige Theil des Fettes ab. Wird derselbe Procefs bei 40 bis 450C. wiederholt, so wird ein weiterer Theil des Wollfettes abgeschieden.
Die somit erhaltenen Fettkörper sind:
Cholain, ein bei 25 bis 29 ° C. schmelzendes Fett;
Cholepalmin, ein bei 37 bis 38° C. schmelzendes Fett;
Cholecerin, welches den Prefsrückstand bildet, nachdem das Cholepalmin ausgepreist worden ist, ist ein wachsähnlicher, hell gelbgrüner bis weifser Fettkörper vom Schmp. 49 bis 550.
Gewöhnliches Wollfett enthält alle genannten Fettkörper und aufserdem Cholesterin, wovon der Haüpttheil bei dem soeben erwähnten Verfahren im Cholecerin zurückbleibt.
Das Cholecerin ist von derselben Consistenz wie Wachs und kann als Wachssurrogat verwendet werden, das Cholepalmin giebt bei der Verseifung Fettsäuren und eignet sich zur Benutzung bei der Kerzenfabrikation oder bei der Seifenbereitung, und Cholain ist ein gutes consistentes Maschinenfett. Es finden also alle drei Producte . vortheilhafte. technische Verwendung.
Die Herstellung der drei Fettkörper kann dadurch erleichtert werden, dafs das Wollfett mit irgend einem Fettlösungsmittel oder Gemischen davon versetzt wird. Der Zusatz von Fettlösungsmitteln oder Gemischen davon hat nicht den Zweck der fractionirten Lösung, sondern es soll dadurch die auf Grund der verschiedenen Schmelztemperaturen erfolgende Abscheidung der im Wollfett befindlichen krystallisirbaren Fettkörper erleichtert werden. Diese Mittel werden deshalb nur in geringer Menge und nicht bis zur völligen Lösung des Wollfettes gebraucht. Die weitere Behandlung des Wollfettes ist der schon früher beschriebenen vollständig gleich, d. h. dasselbe wird der Schmelzung, der Abkühlung und der fractionirten Pressung unterworfen.
Als Fettlösungsmittel können in diesem Fall sowohl flüchtige, z. B. Kohlenwasserstoffe, als auch nicht flüchtige Fettlösungsmittel, z. B. fette OeIe und Fettsäuren, verwendet werden.
Bei der Verwendung fetter OeIe als Zusatz wird das Lösungsmittel zusammen mit dem Cholain von den bei einer höheren Temperatur schmelzenden Fettkörpern durch Pressung und das Lösungsmittel von Cholain entweder durch Verseifung mit Alkali und Lösung in Wasser abgeschieden oder kommt zusammen mit dem Cholain zur Verwendung.
Ein Zusatz von Fettsäuren, z. B. Stearinsäure und Palmitinsäure, erleichtert sehr das Auskrystallisiren der höher schmelzenden Fettkörper, so dafs das Cholain leicht abgeprefst werden kann.
Von den höher schmelzenden Fettkörpern sind die Fettsäuren ebenfalls durch Verseifung abzuscheiden, oder es werden auch Gemische γόη höher schmelzenden Fettkörpern und Fettsäuren ohne Abscheidung als Rohmaterial bei der Kerzenfabrikation verwendet. . .
Vermittelst des beschriebenen Verfahrens ist es ermöglicht, das Wollfett in einer solchen Weise zu zertheilen, dafs nach der Behandlung desselben kein werthloser Rest übrig bleibt, sondern dafs jedes der erzeugtea Producte für die Industrie werthvolle Waaren bildet, welche sich scharf von einander unterscheiden und bisher nicht charakterisirt worden sind. Man kann also das Wollfett in dieser Weise vollständig verwerthen, während man bei den früher bekannten Verfahren wegen ungenügender Zerlegung des Wollfettes sich damit begnügen mufste, ein bei niedriger Temperatur schmelzendes Fett zu erzeugen, welches nur einige Procent des behandelten Rohmaterials ausmachte, wobei ein seiner Menge nach ganz erheblicher Rest als mehr oder weniger werthloses Nebenproduct erhalten wurde. Die Anwendungen der nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Producte sind oben angegeben.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Die Zerlegung von Wollfett in verschiedene Wollfettkörper mit verschiedenem Schmelzpunkt durch Schmelzen des Wollfettes und durch dessen Abkühlung bei einer Temperatur, bei welcher der oder die Fettkörper, welche abgeschieden werden sollen, noch in flüssigem Zustande, die übrigen aber erstarrt sind, sowie das Wollfett dabei einer Pressung oder Centrifugirung zu unterwerfen.
  2. 2. Verfahren zur Verarbeitung von Wollfett behufs vollständiger Verwerthung desselben mit Hülfe der durch Anspruch 1. geschützten Zerlegungsweise, dadurch gekennzeichnet, dafs man das Wollfett in drei verschiedene Bestandtheile auf Grund ihrer verschiedenen Schmelztemperaturen — a) etwa 25 bis 290 C, b) etwa 37 bis 380 C, c) über etwa 40 bis 45° C. — nach dem durch Anspruch 1. geschützten Verfahren zerlegt.
  3. 3. Bei der Behandlung des Wollfettes durch das im Patent-Anspruch 1. bezw. 2. angegebene Verfahren der Zusatz von Fettlösungsmitteln oder Gemischen davon, um bei diesem Verfahren die Abscheidung der höher schmelzenden Fettkörper zu er-
    .leichtern.
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