DE811973C - Elektrische Einrichtung mit wenigstens auf einer Isolierstoffschicht aufgedampfter Metallschicht, z. B. elektrischer Kondensator mit auf-gedampften Belegungen - Google Patents

Description

• Bei der Herstellung elektrischer Einrichtungen werden häufig dünne Schichten, insbesondere Metallschichten auf irgendwelchen, meist Isolierunterlagen benötigt. Ein in der jüngsten Zeit häufig benutztes Verfahren zur Herstellung dieser Schichten ist die sogenannte thermische Metallaufdampfung. Hierbei wird der schichtbildende Stoff so weit erwärmt, daß er sich unmittelbar vor oder auch auf dem Siedepunkt befindet und verdampft. Diese Dämpfe werden auf dem mit der Schicht zu versehenen Träger kondensiert.
• Bei der Herstellung elektrischer Kondensatoren findet das vorgenannte Verfahren in größtem Umfange Verwendung, wobei die aufgedampften Schichten die Belegungen des Kondensators sind, die unmittelbar auf dem dielektrischen Träger niedergeschlagen werden. Als Dielektrikum kommen alle die Stoffe in Betracht, die auch sonst zum Aufbau elektrischer Kondensatoren dienen, insbesondere also auch Papier- und Kunststoffolien. Da diese dielektrischen Stoffe nicht immer eine geschlossene Oberfläche besitzen, sondern, wie insbesondere Papier, Poren aufweisen, entstehen bei der Niederschlagung der leitenden Schichten sogenannte durchgedampfte Stellen, an denen die Metallschicht oder auch die sonstige leitende Schicht durch die Poren bis zur Gegenseite des. dielektrischen Bandes hindurchgreift. Dies stellt einen erheblichen Mangel dar, weil die Isolationsfestigkeit und die Durchschlagswerte des Dielektrikums dadurch stark beeinträchtigt werden.
• Zur Vermeidung des beschriebenen Nachteils pflegt man daher die dielektrischen Bänder vor der Bedampfung auf einer Seite mit einer porenfüllenden Schicht zu versehen, sie beispielsweise mit einer Lackschicht zu überziehen, die die Poren und Löcher in dem dielektrischen Träger verschließt.
• Um die Güte und die Brauchbarkeit eines dielektrischen Trägers oder eines mit Porenfüller bzw. aufgedampfter Belegung versehenen Trägers zu bestimmen, kann man den Träger auf die Anzahl der den Träger durchsetzenden leitenden Teilchen hin untersuchen, was am einfachsten mit einer sogenannten Teilchenzählmaschine erfolgt, bei welcher das dielektrische Band zwei mit bestimmtem Druck aufeinander abrollende Metallwalzen, die unter Spannung stehen, durchläuft. Jedes leitende Teilchen, das zwischen diesen beiden Walzen einen Kurzschluß hervorruft, wird in einer angeschlossenen Zählapparatur ausgewertet.
• Bei der Prüfung dielektrischer Bänder ergibt sich nun, was auf der Hand liegt, daß die Anzahl leitender Teilchen vor der Lackierung größer ist als nachher. Überraschenderweise steigt aber die Anzahl der leitenden Teilchen nachdem Niederschlagen der leitenden Schicht wieder an, wofür man zunächst keine Erklärung fand. Offenbar wird die Lackoberfläche bei der Aufdampfung der leitenden Schicht infolge der Kondensationswärme mindestens oberflächlich verflüssigt, wodurch vorher überdeckte leitende Teilchen wieder freigelegt werden. Unterstützt wird dies auch dadurch, daß die porenfüllenden und abdeckenden Lackschichten äußerst dünn sind, beispielsweise nur die Stärke von r ,u aufweisen.
• Durch eine sehr einfache Maßnahme läßt sich nun dieser Nachteil vermeiden, wenn man erfindungsgemäß die Metallschicht auf der der porenfüllenden Schicht abgewandten Seite auf den Isolierstoffträger aufdampft. Die Wirkung der porenfüllenden Lackschicht ist, unabhängig davon, ob die Belegung auf die Lackschicht oder auf die abgewendete Seite des Isolierstoffträgers aufgedampft wird, in jedem Falle erhalten. Dadurch nun, daß die Metallschicht nicht auf der Lackschicht kondensiert, kann diese thermisch nicht beeinflußt werden und die Anzahl der gegebenenfalls noch vorhandenen leitenden Teilchen kann nicht erhöht werden. Gleichzeitig wird die lackierte Seite des Isolierstoffträgers über die Kühlwanne oder sonstige kühlende Teile der Apparatur geführt, wodurch einer Auflösung oder einem Weichwerden der Lackschicht weitgehend vorgebeugt wird.
• Bei der Metallisierung wird daher, im Gegensatz zu der üblichen Anordnung, lediglich der mit porenfüllender Schicht versehene Isolierstoffträger so in die Bedampfungsapparatur eingesetzt, daß die Niederschlagung der leitenden Schicht auf der Gegenseite erfolgt.
• In der Zeichnung ist ein elektrischer Kondensator in teilweise abgewickeltem Zustand wiedergegeben. a ist der Rundwickelkondensatorkörper, b und c die beiden dielektrischen Streifen, die je mit einer Metallauflage und einer porenfüllenden Schicht versehen sind. In dem vergrößerten Ausschnitt ist dies im einzelnen dargestellt. d ist die Lackschicht und e die aufgedampfte Metallschicht. Im Gegensatz zu der bisher üblichen Anordnung befinden sich die Lackschicht auf der einen Seite und die Metallschicht auf der anderen Seite des dielektrischen Bandes.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Elektrische Einrichtung mit wenigstens auf einer Isolierstoffschicht aufgedampfter Metallschicht, z. B. elektrischer Kondensator mit aufgedampften Belegungen, wobei zur Verhinderung des Durchdampfens der Isolierstoffträger vor der Bedampfung auf einer Seite mit einer porenfüllenden Lackschicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschicht auf der der porenfüllenden Schicht abgewandten Seite des 'Isolierstoffträgers aufgedampft ist.