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Karteikarte mit eingesteckten Filmbildern, insbesondere Röntgen-Zahnfilmen
Gegenstand der Erfindung ist eine Karteikarte mit eingesteckten Filmbildern, insbesondere
Röntgen-Zahnfilmen, sowie eine Vorrichtung, die eine leichte und zweckentsprechende
Betrachtung der in der Karteikarte enthaltenen Filmbilder ermöglicht.
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In zahnärztlichen und dentistischen Arbeitsstätten bzw. Instituten
u. dgl. fällt eine Vielzahl von Zahnfilmen an, die Zahn- und Kieferröntgenaufnahmen
betreffen. Da solche Zahnfilme im Laufe der Zeit vielfach gebraucht werden, ist
eine übersichtliche Einordnung erforderlich, und zwar nicht nur karteimäßig zur
Unterscheidung der Zahnfilme nach den einzelnen Personen, sondern auch zur Unterscheidung
des aufgenommenen Teiles des Kiefers. Mit den Zahnfilmen kann nur ein bestimmter
Teil des Kiefers bzw. ein einzelner Zahn aufgenommen werden. Will man die gesamte
Zahnreihe eines Ober- oder Unterkiefers röntgenmäßig erfassen, so ist eine Vielzahl
von Röntgenaufnahmen erforderlich, die sinngemäß zu dem oder den Zähnen im Kiefer
auch auf der Einordnungsunterlage untergebracht werden müssen. So gehören zu einem
sogenannten Röntgenstatus eines vollbezahnten Kiefers mindestens fünf Aufnahmen
bzw. Zahnfilme. Diese Aufnahmen ordnet man auf einer entsprechenden Karteikarte
in der Waagerechten nebeneinander an. Auf diese Weise erhält man auf der Karte einen
sogenannten Panoramastatus des betreffenden Kiefers.
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Die bekannten Karteianordnungen für solche Zahnfilme berücksichtigen
eine solche Möglichkeit. Die Karteikarten weisen deshalb eine vorbestimmte Anzahl
von übereinander und nebeneinander angeordneten Fenstern auf, in die die Zahnfilme
gesteckt werden. Da die Karteikarte stets zugleich Betrachtungskarte darstellen
soll, sind diese Fenster als einfache Öffnung ausgebildet. Es gibt weiterhin Zahnfilmkartei-
und Betrachtungskarten, die nur eine geringe Anzahl von Fenstern aufweisen, da es
nicht notwendig ist, bei den Patienten zugleich einen ganzen Zahnfilmstatus herzustellen.
Diese
Kartei-.und Betrachtungskarten, die nur wenige Fenster besitzen, sind entsprechend
kleiner ausgestaltet.
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Es hat sich nun gezeigt, äaß die bisher verwendete Art der Kartei-
und Betrachtungskarten dem Bedürfnis in der Praxis nicht gerecht wird. Denn bei
jedem Patienten besteht an sich die Möglichkeit, daß mit der Zeit so viel Röntgenaufnahmen
gemacht werden müssen, daß sich am Ende ein ganzer Status ergibt. Bei den bisherigen
Kartei- und Betrachtungskarten mußte der Zahnarzt o. dgl. von vornherein nur vorbereitete
Statuskarten verwenden. Diese sind- aber teuer und damit unwirtschaftlich, da kaum
von vornherein festzulegen ist, ob jeweils eine Statuskarte wirklich ausgenutzt
wird. Benutzt der Zahnarzt dagegen zunächst nur eine kleinere Karte für eine oder
zwei Aufnahmen, so ist zwar der Anschaffungspreis der Karteikarten der geringeren
Anzahl der Aufnahmen angepaßt. Bei einer notwendig werdenden Erweiterung zu einem
größeren Status bzw. Gesamtstatus müßte er jedoch ständig die Größe der Karteikarten
wechseln. Dies ist auch wiederum unwirtschaftlich, weil stets neue Karteikarten
angeschafft werden müssen und die alten nicht ohne weiteres weiter verwendbar sind,
da sie mit den Daten des Patienten beschrieben werden. Hinzu kommt noch, daß bei
einer Karteikarte mit nur wenigen Fenstern die Sinnfälligkeit der Lage des Zahnes
oder der Zähne zu der Lage im Gesamtkiefer nicht ohne weiteres auf der Karte durch
einfache Anordnung verdeutlicht werden kann, vielmehr ist eine zusätzliche Beschriftung
notwendig. Eine Vielzahl von Kartengrößen hat ferner jeweils gesonderte Karteikästen
zur*Folge.
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Die bisherigen Kartei- und Betrachtungskarten zeigen ferner im allgemeinen
glatte Fensterränder. Zum Festhalten der Zahnfilme dient eine vor den Fensteröffnungen
angeordnete durchsichtige Folie, so daß der Zahnfilm zwischen der Folie und den
Karteikarten am Rande eingeklemmt gehalten wird. Es gibt noch eine Ausführung, bei
der man Marken o. dgl. am Fenster aufkleben kann, so daß sich in die Fensteröffnung
hineinragende Vorsprünge ergeben. Diese Befestigungsarten wirken sich verteuernd
aus, abgesehen davon, daß die Haltbarkeit der aufgeklebten Marken zu wünschen übrigläßt',
insbesondere wenn die Karteikarten dicht zusammenstehen und. durch die benachbarten
beim Einstecken und Herausnehmen abgeschert werden können. Es ist ferner zu berücksichtigen,
daß es mindestens zwei hauptsächlich verwendete Größen (3 x 4 cm und 4 x 5 cm) bei
den von Zahnärzten u. dgl. üblich verwendeten Zahnfilmen gibt. Die bisherigen Karten
haben jeweils Fensteröffnungen nur einer Größe, so daß keine Möglichkeit der Einordnung
von Filmen verschiedener Größe auf ein und derselben Karte besteht.
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Die Erfindung hat nun eine Anordnung und Ausbildung von Karteikarten
für Röntgenzahnfilme zum Gegenstand, mit deren Hilfe allen in der Praxis vorkommenden
Fällen leicht Rechnung getragen werden kann, ohne daß ein Mehraufwand an Karten
o. dgl. und Karteikästen entsteht und ohne daß in der Kartei Fenster vorhanden sind,
die nicht jeweils durch einen Zahnfilm ausgefüllt werden. Darüber hinaus bringt
die Erfindung eine wesentliche Verbilligung des gesamten einschlägigen Karteiwesens.
Die Erfindung zeichnet sich im wesentlichen durch die Verwendung von einfachen,
blanken Karten üblicher Größe als Kartei- und Betrachtungskarten für den vorliegenden
Zweck aus, in die Fenster zugleich mit Haltevorrichtungen für die Zahnfilme an beliebiger
Stelle und von verschiedener Größe eingeschnitten werden können. Das Einschneiden
der Fenster erfolgt mit Hilfe einer zugehörigen Stanzvorrichtung, die erfindungsgemäß
so ausgebildet ist, daß nicht nur das Fenster in beliebiger Größe, sondern auch
zugleich die zugehörige Halterung für den einzusetzenden Zahnfilm sich ergibt. Auf
diese Weise wird dem Zahnarzt o. dgl. die Möglichkeit gegeben, nach eigenem Ermessen
und eigenen Erfahrungen eine Kartei anzulegen und aufzubauen, die stets passend
bleibt, nach bestimmten, allgemeinen Gesichtspunkten erweiterungsfähig ist, ohne
daß für den Patienten eine neue Karte bei der Ergänzung zum Gesamtstatus angelegt
zu werden braucht. Darüber hinaus kann das Einordnen der einzelnen Zahnfilme ganz
nach eigenem Ermessen vorgenommen werden, wobei die Anordnung der Filme sowie ihre
Lage, d.h. Hoch- und Querformat, sich nur nach den Aufnahmeverhältnissen im Munde
des Patienten zu richten braucht, im Gegensatz zu den bisher bekannten Karteikarten
mit vorbestimmten Fenstern, bei denen für eine bestimmte Stelle ein vorbestimmtes
Hoch- oder Querformat von vornherein vorgesehen war. Dies läßt sich jedoch mit der
Praxis nicht immer in Einklang bringen. Weiterhin ist durch die erfindungsgemäße
Ausbildung die Blattgröße der Karteikarten dem Ermessen des Zahnarztes vorbehalten.
Er kann sie den bereits vorhandenen allgemeinen Patientenkarten anpassen. Die Erfindung
ermöglicht die Verwendung ganz beliebiger, allgemein erhältlicher Karteikarten,
die sogar bereits beschrieben sein können, und es werden in einer solchen Karteikarte
jeweils nur so viel Fenster angebracht, wie tatsächlich Zahnfilme vorhanden sind.
Dies ist wesentlich für die gleichzeitige Verwendung der Karteikarte als Betrachtungskarte,
da dann nur das Licht durch ein solches Fenster fällt, in dem sich ein Zahnfilm
befindet. Das Absetzen des Zahnfilmbildes gegenüber dem Dunklen in der Umgebung
erleichtert die Betrachtung wesentlich. Ein weiterer Vorteil liegt in der Billigkeit
der Einrichtung, da außer der einmaligen Anschaffung einer Stanzvorrichtung und
eines zugehörigen Betrachtungsgerätes sogar nur die allgemein erhältlichen Karteikarten
verwendet zu werden brauchen, die einfach und leicht ergänzt werden können.
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Die gemäß der Erfindung vorgesehenen Halterungen für den Zahnfilm
bestehen vorzugsweise aus einer Mehrzahl von vorspringenden Zungen längs des Fensterrandes.
Zweckmäßig wendet man die Haltezungen so an, daß bei eingestecktem Film die über
und unter dem Film liegenden Zungen sich abwechseln, so daß ein vollständiger und
sicherer Halt des Films gegeben ist. Es ist weiterhin vorteilhaft, die Kartei-und
Betrachtungskarten lichtundurchlässig auszubilden, z. B: durch eine entsprechende
Kartenstärke oder bei zweckmäßig dünner Ausführung durch eine schwarze oder dunkle
Farbgebung bzw. Auflage auf
der Rückseite. Die Vorderseite der Karten
soll nach Möglichkeit beschreibbar sein und kann einen bei Karteikarten der entsprechenden
Branche zweckmäßigen Kopfvordruck enthalten. Sie kann ferner mit einer Markierung
als Muster für die Verteilung der Zahnfilme auf der Kartenfläche versehen sein.
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Damit der Benutzer der erfindungsgemäßen Kartei-und Betrachtungskarten
in die Lage versetzt wird, die Fenster an sich nach Belieben und doch an sinnfälliger
Stelle anzuordnen, wird die zugehörige Stanzvorrichtung mit einem Schienensystem
versehen, bei dem die Anlageschienen in Längs- und Querrichtung einsteckbar und
verschiebbar sind. Ebenso werden zweckmäßig die Patrize und Matrize um go ° drehbar
angeordnet, so daß die `Möglichkeit der Anordnung eines hoch oder quer stehenden
Fensters an jeder beliebigen Stelle der Karte gewährleistet ist. Die Patrize und
Matrize werden ferner gegen solche anderer Größe auswechselbar gemacht, so daß je
nach der verwendeten Zahnfilmgröße entsprechend große Fenster ausgeschnitten werden
können.
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Es ist wichtig, daß die Kartei- und Betrachtungskarten dem Zahnarzt
o. dgl. während der Operation u. dgl. zur Betrachtung des oder der betreffenden
Zahnfilme zur Verfügung stehen. Hierzu dient eine der erfindungsgemäßen Kartei-
und Betrachtungskarte angepaßte Betrachtungsvorrichtung, vorzugsweise mit einem
beleuchteten Fenster in Kartengröße. Vorteilhaft befindet sich vor der eingesteckten
Karte ein Betrachtungsglas, z. B. ein Vergrößerungsglas, das über die gesamte Kartenfläche
verstellbar ist. Zweckmäßig wird das Betrachtungsglas an einem Hebel angeordnet,
auf dem es von einer zur anderen Seite verschoben werden kann, wobei der Hebel selbst
in der Querrichtung dazu ebenfalls verstellbar ist. Auf diese Weise kann das Vergrößerungsglas
in immer gleicher optischer Entfernung vom Film auf jede Stelle der Karteikarte
leicht ein- bzw. festgestellt werden. Anderseits ist es möglich, das Glas ganz aus
dem Blickfeld abzuschwenken.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar der Kartei- und Betrachtungskarten mit zugehöriger Stanzvorrichtung und
Betrachtungsanordnung dargestellt.
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Die Fig. i und 2 zeigen zwei Beispiele von Karteikarten in üblicher
Größe mit verschiedenen Anordnungen der erfindungsgemäß auszustanzenden Fenster.
Die Fig. 3 und 4 stellen im Aufriß und in der Draufsicht eine Stanzvorrichtung gemäß
der Erfindung dar. In der Fig. 5 ist schematisch ein Betrachtungsgerät für die Kartei-
und Betrachtungskarten gemäß der Erfindung veranschaulicht.
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Die für die erfindungsgemäße Anordnung zu verwendende Karteikarte
kann eine Karte beliebiger Größe sein, die für normale Zwecke allgemein verwendet
wird. In eine solche Karte werden je nach Bedarf Fenster i gestanzt, deren Ränder
zungen- oder lappenartig ausgebildet sind und dadurch eine Halterung für den Zahnfilm
abgeben. Die Zungen oder Lappen '2 der Fenster i werden zweckmäßig so abgestimmt,
daß sie abwechselnd über und unter dem Zahnfilm zu liegen kommen und so dem Film
in der Karte einen sicheren Halt geben. Ein Unterlegen einer durchsichtigen Folie
o. dgl. entfällt damit. So liegen bei dem dargestellten Beispiel die mit ausgezogenen
Linien dargestellten zungenartigen Teile oberhalb des Zahnfilms 3, während die gestrichelt
dargestellten Zungen unterhalb des Films liegen. Durch leichtes Wölben der Karte
ist das Einschieben und Herausnehmen des Zahnfilms ohne weiteres möglich. Es liegt
völlig in der Hand des einzelnen, in welcher Weise er die Fenster auf der Karte
verteilt wissen will. Entsprechend können sie von dem betreffenden Zahnarzt selbst
verteilt und ausgestanzt werden.
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Die erfindungsgemäß zu verwendende Stanzvorrichtung enthält eine Patrize
4 und eine Matrize 5, die einen Ausschnitt mit der Vielzahl an vorstehenden Zungen
oder Lappen an den Fensterrändern ergeben. Die Stellung der Fenster in Hoch- oder
Querformat ist durch Drehung der Patrize und Matrize um die vertikale Achse jeweils
wählbar. Die Stanzvorrichtung befindet sich zweckmäßig auf einer Grundplatte 6,
auf der Anlageschienen 7 und 8 längs eines Maßstabes verschoben werden können, so
daß an jeder beliebigen Stelle der Kartei- und Betrachtungskarte nach eigenem Ermessen
oder auf Grund einer als Muster dienenden Markierung. auf der Karte das Fenster
in der gewählten Lage eingestanzt werden kann. Die Schienen können in Schwalbenschwanzführungen
gelagert werden. Damit jede beliebige Größe der Kartei-und Betrachtungskarte mit
der Stanzvorrichtung gemäß der Erfindung bearbeitet werden kann, befinden sich die
Stanzorgane vorteilhaft an einem Auslegerarm g.
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Das erfindungsgemäße Betrachtungsgerät io ist jeweils für das gewählte
Kartenformat benutzbar. Es besteht im wesentlichen aus einem erleuchteten Fenster,
vor das die Kartei- und Betrachtungskarte gemäß der Erfindung vorgesetzt wird. Das
Fenster weist vorteilhaft zwei parallel im Abstand voneinander gestellte Glasscheiben,
darunter eine Mattglasscheibe o. dgl. auf. Die bei der erforderlichen Helligkeit
gleichzeitig entstehende Hitze wird durch die doppelte, als Wärmeisolierung wirkende
Anordnung der Scheiben von den Karten bzw. Zahnfilmen ferngehalten. Außerdem sorgen
Lüftungslöcher für die Abführung der Wärme. Der Rahmen zum Festhalten der Karte
kann entsprechend geändert werden.
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Ein Vergrößerungsglas ii ist vor einer Scheibe 12 in horizontaler
Richtung verschiebbar, die ihrerseits auf einer vertikal angeordneten Schiene
13 verschoben werden kann. Auf diese Weise läßt sich die Gesamtkartenfläche
bestreichen. Der notwendige optische Abstand des Vergrößerungsglases von dem Zahnfilm
wird einerseits durch entsprechende Montage der Schienenhaltevorrichtung, anderseits
durch eine Stütze am Ende der horizontalen Schiene' gewährleistet. Zur Fixierung
des Vergrößerungsglases an der gewünschten Stelle sind Federn in den Schiebern angebracht,
die auf die Schienen drücken.