DE811520C - Verfahren zum Schmieren des Zylinders von Verbrennungs-kraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren u. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Schmieren des Zylinders von Verbrennungs-kraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren u. dgl.

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DE811520C
DE811520C DEP546A DE0000546A DE811520C DE 811520 C DE811520 C DE 811520C DE P546 A DEP546 A DE P546A DE 0000546 A DE0000546 A DE 0000546A DE 811520 C DE811520 C DE 811520C
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DE
Germany
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cylinder
groove
piston
lubricating
internal combustion
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DEP546A
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Inventor
John Alfred Prestwich
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EDWARD STUART PRESTWICH
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EDWARD STUART PRESTWICH
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    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02FCYLINDERS, PISTONS OR CASINGS, FOR COMBUSTION ENGINES; ARRANGEMENTS OF SEALINGS IN COMBUSTION ENGINES
    • F02F1/00Cylinders; Cylinder heads 
    • F02F1/18Other cylinders
    • F02F1/20Other cylinders characterised by constructional features providing for lubrication
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02BINTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
    • F02B3/00Engines characterised by air compression and subsequent fuel addition
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Lubrication Of Internal Combustion Engines (AREA)
  • Cylinder Crankcases Of Internal Combustion Engines (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schmieren des Zylinders von Verbrennungskraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Verbrennungskraftmaschinen, bei denen ein mit Kolbenringen versehener Kolben in einem Zylinder arbeitet. Der AusdruckZylinder umfaßt dabei auch eineZyl:nderbüchse, und der Ausdruck Verbrennungskraftmaschine umfaßt Dieselmotoren und andere mit Kompression und Zündung arbeitende Maschinen.
  • Wesentlich ist für solche Maschinen eine wirksame Schmierung der Zylinderwandung und des Kolbens und das Verhindern einer übermäßigen Ölablagerung an der Stirnseite des Kolbens und dem Zylinderkopf.
  • Es ist allgemein üblich, die Zylinderwand frei von Schmiernuten zu halten und die Zylinderwandung tauchbadartig durch das Öl zu schmieren, welches von der Kurbelwelle und der Pleuelstange oder anderen bewegten Teilen abgezogen wird. Der Kolben wird etwas kleiner im Durchmesser gemacht als die Bohrung des Zylinders, so daß ein Ölfilm an der Zylinderwandung nach dem Durchgang des Kolbens verbleiben kann, und es sind Schaberinge vorgesehen, um den Betrag des Öls zu regeln, welcher an dem Kolben vorbeigehen kann. Der Kolben ist ferner mit Druckringen versehen, die einen gleitenden, flüssigkeitsdichten Abschluß zwischen Kolben und Zylinderwand bilden. Wenn der Kolben zu lose geht, findet ein Schlagen des Kolbens im Zylinder statt, und wenn er zu dicht geht, ergibt sich eine unzureichende Schmierung mit der Gefahr eines Festfressens.
  • Das Schmierverfahren des Zylinders oder der Zylinderauskleidung einer Verbrennungskraftmaschine, einer Pumpe, eines Kompressors o. dgl. gemäß der Erfindung besteht darin, daß wenigstens eine flache und schmale Schmiernut in dem Zylinder schraubenförmig angeordnet ist, die bei der Arbeit mit Schmieröl gefüllt ist, wobei die Nut solche Abmessungen aufweist und so angeordnet ist, daß die Kolbenringe unter gewöhnlichen Arbeitsbedingungen ordnungsmäßig arbeiten.
  • Ein Zylinder oder eine Zylinderauskleidung, bei der das Schmierverfahren nach der Erfindung zur Ausführung kommen soll, ist durch die Anordnung wenigstens einer schraubenförmig verlaufenden Schmiernut in der arbeitenden Fläche gekennzeichnet. Die Nut kann richtig schraubenförmig sein, auch können mehr als eine solcher Nuten angeordnet werden. Die Nut oder die Nuten müssen auch so angepaßt sein, daß sie die gewöhnliche Arbeit der Kolbenringe nicht stören, da diese frei in dem Zylinder auf und ab gleiten müssen.
  • Es sind eine Zahl von Versuchen mit Verbrennungskraftmaschinen gemacht worden, die eine Bohrung von 8o mm und einen Hub von 82 mm hatten, wobei der Zylinder mit einer oder mehreren Schmiernuten versehen war. Es sind auch verschiedene Anordnungen von Nuten versucht worden, und in allen Fällen waren die Nut oder die Nuten von rechteckigem Querschnitt mit einer Tiefe von 0,381 mm (o,oi5") und einer Breite von 1,27 mm (o,o5ö'). Der verwendete Kolben war von üblicher Bauart mit drei Kolbenringen von einer Breite von 2,381 mm (3/32") und einem halben Schabering, wobei alle Ringe zusammen an dem Kopfende angeordnet waren.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstands sind nachstehend an Hand des dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Als Ausführungsbeispiel wurde eine luftgekühlte Verbrennungskraftmaschine gewählt, obwohl das neue Schmierverfahren sich in gleicher Weise für Pumpen, Kompressoren u. dgl. eignet. In den Zeichnungen bedeutet Fig. i einen senkrechten Schnitt durch eine luftgekühlte Verbrennungskraftmaschine, die gemäß der Erfindung ausgestaltet ist; Fig. 2 ist eine Abwicklung der Zylinderwandung der Maschine nach Fig. i in halber Größe, wobei die Breite der Nut der Deutlichkeit wegen übertrieben ist; Fig. 3 bis 8 sind ähnliche Abwicklungen von Zylindern, die in Verbindung mit der Maschine nach Fig. 2 verwendet wurden und bei denen die Nutanordnung gemäß der Erfindung abgewandelt wurde; Fig. 9 ist eine ähnliche Abwicklung des Zylinders einerZweitaktverbrennungskraftmaschine von3öccm Fassungsvermögen, an der die Erfindung zur Anwendung gekommen ist; Fig. io und i i sind ähnliche Abwicklungen von zwei abgeänderten Ausführungsformen von Zylindern einer Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit 125 ccm Fassungsvermögen, an der die Erfindung zur Anwendung gebracht ist.
  • Die in Fig. i dargestellte Viertaktverbrennungskraftmaschine besitzt einen einzigen kleinen senkrechten Zylinder und ist als stationäre Maschine zum Antrieb eines elektrischen Generators bestimmt. Sie enthält das Kurbelgehäuse io, an dessen Boden ein Öltrog i i vorgesehen ist, der durch eine Meßöffnung 12 Öl aus dem durch den Boden des Kurbelgehäuses gebildeten Sumpf 13 aufnimmt. Der luftgekühlte Zylinder 15 ist mit Kühlrippen 16 versehen und auf der Oberseite des Kurbelgehäuses io in der üblichen Weise befestigt. Der Zylinderkopf 20 ist mit Hilfe von Bolzen in der üblichen Weise an der Oberseite des Zylinders befestigt und weist eine Einlaßöffnung 21 und eine Auspufföffnung auf, die verdeckt hinter der Einlaßöffnung liegt. Die Einlaßöffnung wird durch ein Ventil 23 gesteuert, das durch den von der Einlaßkurve 25 gesteuerten Nocken 24 betätigt wird. Die Kurve 25 sitzt auf der Kurvenwelle 26, die durch nicht dargestellte Zahnräder von der Kurbelwelle 27 der Maschine aus angetrieben wird. In ähnlicher Weise wird das Auslaßventil durch eine Auspuffkurve gesteuert, die durch einen Nocken von einer Kurve aus angetrieben wird, die ebenfalls auf der Kurvenwelle26 sitzt. Diese Teile liegen hinter den entsprechenden Teilen für das Einlaßventil und sind deshalb auf der Zeichnung nicht zu sehen. Die Kurbelwelle 27 besteht aus zwei Teilen 40, von denen nur eines zu sehen ist; dieses ist mittels eines Kurbelzapfens 41 mit dem starken Ende der Pleuelstange 42 gekuppelt, während das schmale Ende der Pleuelstange in dem an dem Aluminiumkolben 44 angebrachten Zapfen 43 gelenkig befestigt ist. Von dem unteren Ende der Pleuelstange ragt ein Tauchansatz nach unten, welcher bei jeder Umdrehung der Maschine in den Trog i i eintaucht und 0I aufnimmt, das durch geeignete Kanäle in dem Tauchansatz und der Pleuelstange 42 hindurchgeht, um das starke Ende der Pleuelstange an dem Kurbelzapfen 41 zu schmieren. Der Tauchansatz 45 spritzt bei seinem Durchgang durch den Trog i i Ö1 in das Kurbelgehäuse aus, welches bei der üblichen Arbeitsweise solcher Maschinen zur Spritzölung für die Zylinderwand und des kleinen Endlagers dient.
  • Der Kolben 44 ist mit vier Ringnuten 51, 52, 53 und 54 versehen, die am oberen Ende des Kolbens angeordnet sind, und von dem Boden der untersten Nut gehen Löcher 55 aus.
  • Die beiden oberen Ringnuten 51 und 52 dienen im wesentlichen für die Kolbendruckringe. Ein abgesetzter Schabering wurde verwendet, und er war manchmal in der unteren Nut 54 und manchmal in der dritten Nut 53 angeordnet, da sich hieraus eine zusätzliche Steuerung ergab. Diese Änderung bildet aber keinen Teil der vorliegenden Erfindung. Es war schon bekannt, daß das Einsetzen des Schaberings in die dritte Nut die Ölmenge verringert, die an dem Kolben vorbeigeht, wenn ein üblicher nutenloser Zylinder benutzt wird, und die gleiche Wirkung trat auch bei einem mit Nuten versehenen Zylinder ein.
  • Die Linien auf der linken Seite von Fig. 2 und in allen übrigen Figuren bedeuten folgendes: D:.-Linie a ist die obere Grenze der Nuten, die Linie b zeigt die Höhe der Kolbenstirn an, wenn das Auspuffventil sich beim Explosionshub öffnet, und die Linie c die Stellung der Kolbenstirn im unteren Totpunkt des Kurbelzapfens 41.
  • Die beschriebene Maschine hat eine Bohrung von 8o mm und einen Hub von 82 mm und soll 4'/E PS bei einer GeschNvindigkeit von 2200 Umdr./Min. entwickeln. Die Maschine wird durch Luftzug von einem nicht dargestellten Windflügel, der auf der Kurbehvelle angeordnet ist und in einem Gehäuse 6o arbeitet, gekühlt, wobei die Luft gegen die Kühlrippen 16 geblasen wird.
  • Nach der vorliegenden Erfindung ist nun der "Zylinder 15 mit Schmiernuten in der Zylinderwandung versehen, und es hat sich als möglich erwiesen, entsprechend der Ausführung und Anordnung dieser Nuten die Schmierung des Kolbens zu steuern und zu verhindern, daß zuviel Schmieröl die Verbrennungskammer erreicht. Die folgende Beschreibung ermöglicht die Anwendung der Erfindung für diesen "Zweck entsprechend den Erfordernissen, da natürlich jeder besondere Formen der Ausführung wählt entsprechend der Type, der Anzahl und der Anordnung der Ringe, so daß es unmöglich ist, ein starres und festes Gesetz aufzustellen, (las befolgt werden muß. Die nachstehende Beschreibung ermöglicht es aber, den Konstrukteur darüber aufzuklären, wie die Erfindung für jede l@eson(lcre Maschinenausführtnig anzuwenden ist, obwohl es notwendig sein kann, einige einfache Versuche auszuführen, bevor die endgültige Form der Nuten festgelegt wird.
  • Die Fig.2 ist eine Abwicklung des in Fig. 1 gezeigten Zylinders. In der hier dargestellten Form war der Zylinder mit zwei parallelen durchlaufenden, schraubenförmigen Nuten 70 von 25,4 mm (1") Steigung versehen, die 1,27 mm (o,o5o") breit und 0,381 mm (o,o15") tief war. Die Nuten hatten rechtwinkligen Querschnitt und erstreckten sich über die ganze Länge der Zylinderwand. In Fig. 2 und allen anderen ähnlichen Figuren stellt die Mittellinie 71 die Mitte der Vorderseite des Zylinders dar, und infolgedessen sind die beiden seitlichen Linien 72 die Mittellinie der Rückwand, an der entlang der Zylinder aufgeschnitten ist, um die Abwicklung in einer Ebene darzustellen. In der unteren rechten Ecke ist der Kolben 44 durch gestrichelte Linien in seiner untersten Stellung angedeutet, so daß seine Stirn in gleicherRichtung mit der Linie c und sein unterstes Ende in gleicher Richtung mit demZylinderhoden liegt. Bei dieserAnordnungwar zu bemerken, daß das 01 in dem oberen Teil der Nuten verkohlte und daß die Ablagerung von Kohle am größten ani Kopf des Zylinders war. Es konnte auch festgestellt werden, daß die Kohleablagerung tatsächlich vor der Linie b aufhörte, ferner wurde beobachtet, daß, wenn der Motor eine Zeit gelaufen war, der Ölverbrauch erheblich niedriger wurde. Bei der Prüfung des Kolbens zeigte er Zeichen einer sehr guten Schmierung, und es waren weniger senkrechte Linien an dem Kolben, als wenn der g!eiclie Kolben bei einem gleichen Versuch in einem vollen Zylinder, d. h. ohne die Schmiernuten gelaufen wäre. Der Kolben hatte tatsächlich eine Oberfläche angenommen, die sich vollkommen von der bei solchen Versuchen üblichen unterschied. Die Oberfläche hatte einen glatten, satinartigen Schliff und war bemerkenswert frei von senkrechten Linien. Die Kolbenringe zeigten eine geringere als die übliche Abnutzung. Eine Lehre, die man aus diesem Versuch ziehen konnte, war, daß die Nuten nicht bis zum oberen Ende des Zylinders durchgeführt zu sein brauchten.
  • In Fig.3 ist die Abwicklung eines Zylinders gezeigt, bei welchem eine einzige schraubenförmige Nut von 25,4 mm (1") Steigung und von denselben Abmessungen wie vorher verwendet ist, die sich aber nicht bis an die Oberseite des Zylinders erstreckt. Es ist zu sehen, daß sie sich über die Linie b hinaus erstreckt, d. h. das obere Ende der Nut wurde von dem Kolben nicht bedeckt, bevor er das Auspuffventil öffnete, also während noch ein erheblicher Druck in dem Zylinder war. Verschiedene Versuche wurden angestellt, um die günstigste Stelle für die Beendigung der Nut festzustellen. Diese '\' ersuche zeigten, daß das N ichtbedecken des oberen Endes der Nut, bevor der Auspuff geöffnet ist, ein Mittel bildet, um die Ölmenge zu steuern, die den Verbrennungsraum erreicht. Bei dem in Fig.3 gezeigten Beispiel ist die Linie a, bei der die Nut endet, 34,925 mm (13/e") oberhalb der Ebene c und 25,4 mm (1") oberhalb der Linie b. Es hat sich auch gezeigt, daß der Winkel der Schraube eine Wirkung auf den Olverbrauch hat. Ein steilerer Winkel verursacht eine Verringerung des Ölverbrauchs. Es wurden infolgedessen Versuche mit mehrgängigen schraubenförmigen Nuten angestellt, wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen ist.
  • In Fig. 4 wurden zwei Nuten von 5o,8 mm (2") Steigung und in Fig. 5 vier Nuten von 1o1,6 mm (4") Steigung verwendet, so daß in Fig. 3, 4 und 5 ein Vergleich der Wirkung des Steigungswinkels der Schrauberform gemacht werden konnte, während das Verhältnis des Nutenquerschnitts zum Querschnitt der Zylinderwandung im wesentlichen unverändert blieb. Diese Versuche bestätigten die Lehre, daß bei gleichbleibenden sonstigen Bedingungen die steilere Steigung der Nuten weniger 01 an dem Kolben vorbeiläßt. ' In Fig. 6 sind zwei Nuten von 25,4 mm (1") Steigung in entgegengesetztem Sinne eingeschnitten, die sich vorn und hinten am Zylinder kreuzen. Wie erwartet, ergab sich eine stärkere Kolbenschmierung als bei einer einzelnen Nut, aber die Stellen, an denen die Nuten sich kreuzten, verringern erheblich dieAbnutzungsfläche, und da die stärksteAbnutzung an der Vorder- und Rückseite des Zylinders stattfindet, ist es offenbar besser, die Nuten so anzuordnen, daß sie sich an den Seiten kreuzen.
  • Ein Versuch wurde mit einer Anzahl von kurzen schraubenförmigen Nuten durchgeführt, die in zwei Reihen an der Vorder- und Rückseite des Zylinders angeordnet waren. Die aus diesem Versuch gezogene Schlußfolgerung war, daß eine ununterbrochene schraubenförmige Nut besser ist als eine Anzahl kurzer Nuten. Die ununterbrochene Nut schien den Vorteil zu haben, daß sich die Kohleteilchen oder andere abgeschliffene Teile allmählich in der Nut nach dem Ölsumpf bewegen können, wo sie durch das Filter aufgefangen werden oder sich am Grund des Sumpfes absetzen. Fig. 7 zeigt kurze schraubenförmige Nuten, die zickzackförmig angeordnet sind und so zwei ununterbrochene Nuten bilden.
  • Eine nach der Erfindung ausgeführte Maschine lief während einer Zeit von mehreren Monaten in einer Atmosphäre, die mit, Schleifstaub geladen war, und ohne jeden Luftfilter. Eine Prüfung zeigte, daß der Zylinder und Kolben in ausgezeichnetem Zustande waren. Es zeigten sich weder an dem Zylinder noch an dem Kolben Zeichen von übermäßiger Abnutzung, ,wie sie bei Versuchen mit einem gewöhnlichen Zylinder als übliches zu erwartendes Ergebnis bezeichnet werden.
  • Fig. 8 zeigt die Anordnung einer Anzahl kurzer Nuten 8o, die in der obersten Windung der ununterbrochenen schraubenförmigen Nut 81 münden. Hierdurch ist die Nut 81 mit einer Anzahl von Öffnungen 83 versehen, die dem Druck der Verbrennungskammer unterworfen sind, bevor der Auspuff geöffn-t ist.
  • Fig. 9 und io zeigen, wie die Erfindung bei dem Zylinder einer Zweitaktverbrennungskraftmaschine anzuwenden ist. Fig. 9 ist die Abwicklung des Zylinders einer Maschine von nur 34 ccm, und die in Fig. to und i i dargestellten haben je eine Kapazität von 125 ccm. @Iicr haben die Versuche gezeigt, daß die besten Ergebnisse erhalten werden, wenn die Nuten nicht nach der Auspufföffnung 92 zu offen sind. Infolge der Länge der Einlaßöffnung 93 kann ihre Überschneidung mit den Nuten nicht leicht vermieden werden, aber dieses hat anscheinend keine unangenehme Wirkung. In Fig. i i sind rechts-und linksgängige Nuten verwendet worden, um eine gute Deckung zu geben und dabei ein Überschneiden mit den Auspuf?- und überströmkanälen zu verin e, *den. Während der verschiedenen Versuche, dic durchgeführt wurden, wurde auch ein Zylinder geprüft, in welchem die Nut die Auspufföffnung schnitt, und dieses ergab, daß die Auspufföffnungen rasch mit Kohleablagerung verstopft wurden.
  • Ini Laufe der verschiedenen anderen Versuche mit den Maschinen, die mit Zylindern der beschriebenen Art ausgestattet waren, wurden auch solche mit verschiedenen Ringanordnungen, verschiedenen Arten von Ringcii durchgeführt, ferner mit verminderter oder vergrößerter Olzufuhr zu dem Trog durch Änderung der Anzahl und der Größe der itIeßöffnung;n 12. Wie erwartet, brachte jede Änderung allgemein die gleiche Wirkung in Verbindung mit dein Zylinder nach der vorliegenden Erfindung licrvor, wie sie bei einem üblichen Zylinder einzutreten pflegt, mit einem sehr wichtigen Unterschied: Wenn der Ölstand in dem Sumpf so verinindert wurde, daß die Maschine Olmangel hatte bis zu dem Punkt, bei dem bei dem üblichen Zylinder ein Festfressen eingetreten wäre, ergab sich kein solches Festfressen des Kolbens, wodurch bewiesen ist, daß die Nuten noch eine genügende Schmierung des Kolbens vornahmen.
  • Die Verb endung von verchromten Kolbenringen, die im folgenden Chromringe genannt werden sollen, in der oberen Nut verringert bekanntlich den Olverbrauch bei dem üblichen nutenlosen Zylinder und hat bei einem mit Nuten gemäß der Erfindung versehenen Zylinder eine ähnliche Wirkung. Bei dem gewöhnlichen Zylinder vergrößert der vergrößerte Druck des Chromrings die Gefahr des Festfressens, aber es hat sich gezeigt, daß selbst bei dem Versuch, bei dem die Maschine Olmangel hatte, kein Festfressen eintrat, obwohl ein Chromring benutzt wurde, woraus hervorgeht, daß die Schmiernuten mit genügend Schmiermittel versehen waren, um ein Festfressen selbst unter ungünstigsten Bedingungen zu vermeiden.
  • Die meisten Versuche wurden über eine Dauer von zehn Stunden bei 2200 Umdr./Min. mit einer Maschine unternommen, die 41/2 PS entwickelte. Leerlaufversuche bei 5oo bis 6oo Umdr./Min. wurden während eines Zeitraums von zehn. Minuten durchgeführt, um zu sehen, ob die Zündkerze durch 0l verschmutzt oder ob irgendwelche der üblichen Anzeichen dafür auftraten, daß eine übermäßige Olmenge die Verbrennungskammer erreichte, z. B. ein starkes Rauchen beim Offnen nach dem Leerlauf. Überall wurde eine Verbesserung festgestellt durch Aufrechterhaltung einer besseren Kolbenschmierung. Nach jedem Versuch wurde die,Maschine zur Prüfung auseinandergenommen. Es zeigte sich, daß der Kolben dichter eingepaßt werden konnte, als dieses gewöhnlich der Fall ist, ohne daß sich irgendwelche Zeichen von Anfressen zeigten. Messungen ergaben, daß die Abnutzungen des Kolbens sichtlich geringer waren als gewöhnlich, und es war besonders bemerkenswert, daß die mit dem Zylinder im Eingriff stehenden Oberflächen des Kolbens poliert wurden oder blieben und selbst an der Druckseite sehr wenig Längskratzer zeigtgn, an der gewöhnlich der Kolben solche in erheblichere Maße aufweist. Die Kompression war nicht merklich geringer als bei einem ähnlichen, in der üblichen Weise gebauten Kolben und Zylinder. In den meisten Fällen war sehr wenig Kohle an dem Kolbenkopf oder Zylinderkopf vorhanden, jedenfalls viel weniger als bei einem gewöhnlichen Zylinder, und die Zündkerze war im wesentlichen frei von Kohle, woraus hervorgeht, daß die Verbrennungskammer keine zu starke Ölzufuhr hatte. Nach dem Leerlauf ist gewöhnlich der Auspuff rauchig, aber es zeigte sich, daß bei dem Versuch der Auspuff im wesentlichen frei von Rauch war, ein weiteres Zeichen, daß die Schmierung des Zylinders wirksamer gesteuert war, als dies gewöhnlich der Fall ist.
  • MitAusnahme einesVersuchs, der nicht erfolgreich war, war die schraubenförmige Nut in derZylinderwandung scharfkantig, und wenn sie nicht in dem Zylinder zu hoch hinaufgeführt wurde, war sie auch im wesentlichen frei von Kohle, und die Kolbenringe zeigten keine ungewöhnlichen Zeichen von Abnutzung und sahen. gut poliert aus.
  • Der nicht erfolgreiche Versuch wurde mit einer schraubenförmigen Nut von bogenförmigem Querschnitt durchgeführt. Die Nut hatte die doppelte Breite, und es zeigte sich, daß sie den Ölverbrauch vergrößerte.
  • Der Winkel der Nut hängt von allen vorhandenen Umständen ab, nämlich von der Größe der Nut im Vergleich zu der Größe der Kolbenringe und der Arbeit, für die die Maschine bestimmt ist. Für einen rasch laufenden Kompressor können die Abmessungen vollkommen von denjenigen abweichen, die für eine langsam laufende Kompressionsmaschine geeignet sind. In ähnlicherWeise kommen für Kompressoren oder Pumpen, bei denen die Wärme der Verbrennungsgase nicht in Betracht gezogen zu werden braucht, andere Erwägungen in Frage, die eine Änderung der Abmessungen, der Anzahl der Nuten und der Steigung je nach den Umständen notwendig machen können.
  • Der Ausdruck schraubenförmig deckt jede Form einer Nutenanordnung, in welcher die allgemeine Richtung schraubenförmig ist, sei es mit gleichbleibender Steigung oder in anderer Gestaltung.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schmieren des Zylinders oder der Zylinderauskleidung von Verbrennungskraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine flache, schmale, schraubenförmig gerichtete Schmiernut darin vorhanden ist, welche bei der Arbeit der Maschine mit Schmieröl beschickt wird, wobei diese Nut so bemessen und angeordnet ist, daß die Druckringanordnung des Kolbens unter gewöhnlichen Arbeitsbedingungen in der üblichen Weise arbeitet.
  2. 2. Ein Zylinder oder eineZylinderauskleidung einer Verbrennungskraftmaschine, einer Pumpe, eines Kompressors o. dgl. zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer Nut der im Anspruch i angegebenen Art versehen ist.
  3. 3. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Nut sich von einem Punkt unterhalb des unteren Kolbenrands, wenn dieser sich in seiner höchsten Stellung befindet, ununterbrochen aufwärts erstreckt, sodaß mindestens das untere Ende unbedeckt ist, wenn der Kolben sich am oberen Ende seines Hubs befindet. :I.
  4. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut sich mindestens von dem untersten Punkt an, den der Kolben erreicht, ununterbrochen aufwärts erstreckt.
  5. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach den Ansprüchen 2 bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß sich wenigstens eine Nut ununterbrochen aufwärts nach einem Punkt hin erstreckt, der oberhalb des oberen Rands des Kolbens liegt, wenn dieser sich in seiner untersten Stellung befindet, so daß mindestens das obere Ende der Nut unbedeckt ist, wenn der Kolben am unteren Ende seines Hubs ist.
  6. 6. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Nut sich ununterbrochen aufwärts nach einem Punkt hin erstreckt, der oberhalb des oberen Rands des Kolbens liegt zu dem Zeitpunkt, bevor sich der Auspuff öffnet.
  7. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ununterbrochene Schmiernut im wesentlichen schraubenförmig ist. B.
  8. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ununterbrochene Schmiernut gleichzeitig oberhalb und unterhalb des Kolbens offen ist. g.
  9. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine zusätzliche Nut mit dem oberen Teil der ununterbrochen verlaufenden Nut verbunden ist und eine Sonderöffnung für die ununterbrochene Nut nach dem `Verbrennungsraum hin bildet zu einer Zeit, bevor der Auspuff geöffnet ist. io.
  10. Zylinder oderZylinderauskleidung für eine Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Schmiernut nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese Schmiernut an allen Auspufföffnungen vorbeigeht, ohne eine zu treffen. i i.
  11. Zylinder oder Zylinderauskleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede in dem Zylinder axial verlaufende Linie mindestens eine Nut trifft.
  12. 12. Verfahren zum Schmieren .des Zylinders oder der Zyiinderauskleidung einer Verbrennungskraftmaschine, einer Pumpe, eines Kompressors o. dgl. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierung durch die Lage des oberen Endes der Nut gesteuert wird, das von dem Kolben freigegeben wird, wodurch der Druck in dem Zylinder dazu verwendet wird, um das 01 in der Nut abwärts zu drücken.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende der Nut kurz vor dem höchsten durch den Kolben erreichten Punkt liegt, aber so, daß es durch den Kolben beim Explosionshub freigegeben wird, bevor der Auslaß geöffnet ist, um das 01 in der Nut abwärts zu treiben. i.l. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung so getroffen ist, daß das 01 nicht den heißen Verbrennungsgasen für so lange ausgesetzt bleibt, daß die Nut bei der gewöhnlichen Arbeit mit Kohle verstopft werden kann.
DEP546A 1949-01-13 1950-01-10 Verfahren zum Schmieren des Zylinders von Verbrennungs-kraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren u. dgl. Expired DE811520C (de)

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DE (1) DE811520C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1033460B (de) * 1955-10-22 1958-07-03 Kloeckner Humboldt Deutz Ag Fuer eine Zweitaktbrennkraftmaschine bestimmte Zylinderbuechse mit Ein- bzw. Auslassschlitzen in der Zylinderlaufflaeche
DE1033952B (de) * 1953-07-25 1958-07-10 Kloeckner Humboldt Deutz Ag Zylinder fuer Kolbenmaschinen
DE1046396B (de) * 1956-05-05 1958-12-11 Sulzer Ag Brennkraftmaschine
DE1096677B (de) * 1956-07-25 1961-01-05 Kloeckner Humboldt Deutz Ag Kolbengesteuerte Zweitakt-Brennkraftmaschine
EP0943794A1 (de) * 1998-03-18 1999-09-22 Wärtsilä NSD Schweiz AG Zylinderlaufbuchse

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