DE810821C - Aufzuchtvorrichtung fuer Kuecken - Google Patents
Aufzuchtvorrichtung fuer KueckenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Aufzuchtvorrichtung für Kücken, die sowohl für Hühnerkücken
als auch für Enten-, Gänse- und Truthühnerkücken geeignet ist.
Zur Aufzucht von Kücken sind Schirmglucken bekannt, die über die Kücken gestülpt werden. Diese
Schirmglucken sind meistens nur von oben beheizt. Ferner bestehen die Seitenwände nur aus einem
Vorhang. In diesen Sc'hirmglucken sind sehr ungleiche
Temperaturen vorhanden. Da es an den Seitenwänden verhältnismäßig kalt ist, drängen sich
die Kücken in der Mitte auf einem Raum zusammen. Ferner ist zum Füttern der Kücken ein öffnen der
Schirmglucke notwendig, so daß ein Eintritt kalter Luft in die Glucke dabei nicht zu vermeiden ist.
Die bei den bekannten vorgeschilderten Aufzuchtvorrichtungen eintretenden starken Temperaturschwankungen
sowie auch die schlechten Luftverhältnisse unter den Schirmglucken haben eine
ao sehr schädliche Auswirkung, so daß ein erheblicher Prozentsatz der Kücken bei der Aufzucht zugrunde
geht.
Es ist Ziel dieser Erfindung unter Vermeidung der vorerwähnten Nachteile eine Aufzuchtvorrichtung
für Kücken zu schaffen, die in dem Lebensraum der Kücken eine bestimmte gleichmäßige und
gleichbleibende Temperatur gewährleistet, ferner günstige Luftverhältnisse schafft, so daß in einem
verhältnismäßig kleinen Raum eine große Anzahl von Kücken ohne Ausfall aufgezogen werden kann.
Die Aufzuchtvorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einem kastenartigen, am Boden offenen
Gehäuse, in dem in halber Höhe, und zwar mit Abstand von den Seitenwänden ein Laufboden für die
Kücken vorgesehen und unterhalb dieses Bodens eine Heizvorrichtung angeordnet ist. Dabei ist
ferner bei dieser neuen Aufzuchtvorrichtung die Luftzuführung derartig, daß die am Boden in das
Gehäuse eintretende Frischluft durch die Heizvorrichtung erwärmt wird und zwischen Laufboden
und Gehäusewänden in den Raum über dem Laufboden strömt, wobei die verbrauchte Luft an der
Oberseite des Gehäuses durch eine Entlüftungsöffnung austritt.
Erfindungsgemäß ist ferner bei der neuen Aufzuchtvorrichtung Vorsorge getroffen, daß das
Füttern der Kücken ohne jeden Zutritt von kalter Luft möglich ist und daß die Kücken stets nur vorgewärmtes
Trinkwasser erhalten.
ίο Die Einzelheiten der Erfindung und deren Vorteile
sind im folgenden näher erläutert. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es
zeigt
Fig. ι die Vorderansicht einer Aufzuchtvorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2.
Die neue Aufzuchtvorriohtung besteht aus einem
kastenartigen, am Boden offenen Gehäuse mit der
ao Vorderwand i, der Rückwand 2, den Seitenwänden
3 und der Oberseite 4. Dieses Gehäuse ist auf der Innenseite durch senkrechte Pfosten 8 verstärkt.
In diesem Gehäuse ist in halber Höhe ein Laufboden 5 für die Kücken angeordnet, und zwar derartig,
daß dieser einen gewissen Abstand von den Seitenwänden des Gehäuses hat. Unter diesem Laufboden
5 ist eine Heizvorrichtung, zweckmäßig in Form von Heizspiralen 6, vorgesehen, die auf den
Fußboden aufgestellt werden kann und durch einen waagerechten Blechschirm 7 abgedeckt wird.
Wie in der Zeichnung mit den Pfeilen angedeutet, strömt die Frischluft am Boden in das Gehäuse ein,
wird von der Heizvorrichtung 6 erwärmt und von dem Blechschirm 7 nach der Seite abgelenkt, so daß
die Luft an den Seitenwänden, und zwar, wie aus Fig. 3 ersichtlich, zwischen den Seitenwänden 3
und dem Laufboden 5 nach oben strömt in den über dem Laufboden 5 befindlichen Raum. Die verbrauchte
Luft kann an der Oberseite des Gehäuses bei 9 mittels einer durch Klappe 10 regulierbaren
Entlüftungsvorrichtung austreten.
Bei dieser vorbeschriebenen Anordnung und Luftführung
befinden sich die Kücken auf dem Laufboden 5 in einem Raum von sehr gleichmäßiger
Temperatur. Da der Laufboden 5 in Abständen von den Gehäusewänden angeordnet ist, kommen die
Kücken mit den kalten Außenwänden überhaupt nicht in Berührung. Da ferner eine ständige Frischluftzufuhr
und Ableitung der verbrauchten Luft vorhanden ist, so sind in der beschriebenen Aufzuchtvorrichtung
so günstige Luftverhältnisse geschaffen, daß auf kleinstem Raum eine ungewöhnlich
große Zahl von Kücken untergebracht werden kann. Während bisher nach den Vorschriften der
Geflügelzüchter bei den bekannten Aufzuchtvorrichtungen nur bis zu 30 Kücken auf einem Quadratmeter
untergebracht werden konnten, ist es, wie die Praxis gezeigt hat, mit der Aufzuchtvorrichtung
nach der Erfindung möglich, 150 und mehr Kücken auf einem Quadratmeter ohne Verluste aufzuziehen.
Wie aus der Zeichnung ferner hervorgeht, ist der Lauf boden 5 durch Seitenwände 11, eine Vorderwand
13 und eine Rückwand 12 begrenzt. Die Kücken befinden sich also in einem flachen Behälter.
Außerdem sind anschließend an die Seitenwände noch Drahtgitter 14 angeordnet, um zu verhindern,
daß Kücken in den Raum zwischen Laufboden und Gehäusewände gelangen können.
Nach Fig. 3 sind die beiden Seitenwände 11
schräg gestellt und mit Kopföffnungen 15 versehen. Unter diesen Seitenwänden sind einschiebbare Futterrinnen
16 angeordnet. Die Kopföffnungen 15 können je durch eine Klappe 33, die um eine Achse
17 schwenkbar ist, geschlossen werden. Diese Klappen 33 sind vorgesehen, um beim Einschieben der
Futterrinnen 16 das Eintreten von kalter Frischluft durch die öffnungen 15 zu vermeiden. Die Futterrinnen
werden an der Vorderseite durch öffnungen eingeschoben, die durch abnehmbare Türen 18 verschließbar
sind. Erfindungsgemäß ist die Anordnung so getroffen, daß ein öffnen dieser Türen 18 erst
nach Schließen dter Klappen 33 möglich ist. Zu diesem Zweck ist in jeder Tür ein Längsschlitz 19 vorgesehen.
Bei geschlossener Klappe 33 (Fig. 1 bis 3, rechte Seite) deckt sich der Schwenkhebel 20 der
Klappe 33 mit diesem Schlitz 19, so daß die Tür 18 abgenommen bzw. aufgeklappt werden kann. Ist dagegen
die Klappe 33 geöffnet (Fig. 1 bis 3, linke Seite), so ist die Tür 18 durch den Schwenkhebel 20
verriegelt und kann nicht geöffnet werden.
Durch die vorbeschriebene Ausführung ist also ein Füttern der Kücken möglich, ohne daß »kalte
Frischluft in das Gehäuse eindringen kann.
Zur Tränkung der Kücken ist außen am Gehäuse ein luftdicht geschlossener Wasserbehälter 21, z. B.
eine umgekehrte Flasche, befestigt, von dem eine innerhalb des Gehäuses verlegte Wasserleitung 22
zu der Trinkrinne 23 geführt ist. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, mündet diese Wasserleitung 22 von
oben in Höhe des Wasserspiegels in die Rinne 23. Sinkt der Wasserspiegel in 23, so dringt Luft in die
Leitung 22 ein, so daß Wasser aus dem Behälter 21 nachfließen kann. Da jedoch auf diese Weise nur
kleine Wassermengen zufließen, so befindet sich stets nur vorgewärmtes Wasser, dessen Temperatur
annähernd der Innenraumtemperatur entspricht, in der Rinne 23.
Gegebenenfalls kann auch, wie in Fig. 1 in gestrichelten
Linien angedeutet, ein flaschenartiger Behälter 210 an einer Seitenwand so angeordnet sein,
daß der Flaschenhals in einen Behälter 30 ragt, der durch eine Leitung 31 mit der Trinkrinne 23 verbunden
ist. Die Höhe der Flaschenhalsöffnung 32 bestimmt den Wasserspiegel im Behälter 30 und damit
zugleich in der Rinne 23.
Der Laufboden 5 besteht vorteilhaft aus einer beiderseitig mit Blech verkleideten Isolierplatte
(Asbestplatte). Diese Platte ist nach der Zeichnung auf einem Drahtrost 24 gelagert. Dieser Laufboden 5
ist ferner so bemessen, daß er durch ein im Gehäuse vorgesehenes Fenster 25 herausgenommen, gereinigt
und mit einer frischen Torfmullschicht 26 versehen werden kann.
An der Vorderseite ist ferner noch eine abnehmbare Auslaufklappe 2η vorgesehen, durch die die lä,5
Kücken über eine nicht dargestellte Brücke heraus-
laufen können. Zu diesem Zweck besteht die Abschlußwand
13 nach Fig. 2 zweckmäßig aus einem Vorhang oder mehreren Lappen.
Der auf dem Fußboden stehende Heizkörper 6 kann durch eine mittels einer Klappe 28 verschließbare
Gehäuseöffnung in das Gehäuse eingeschoben werden.
Schließlich sind noch an der Gehäuseaußenwand
mehrere Schalter 29 für Innenbeleuchtung bzw. zum Ein- und Ausschalten der Heizspiralen 6 vorgesehen.
Nach der Zeichnung kann die Warmluft an drei Seiten des Laufbodens nach oben gelangen. Gegebenenfalls
genügt es aber auch, wenn die Warmluft nur an zwei gegenüberliegenden Seiten zwischen
Laufboden und Gehäusewänden nach oben strömt.
Claims (10)
1. Aufzuchtvorrichtung für Kücken, gekennzeichnet durch ein kastenartiges, am Boden
offenes Gehäuse, einem in halber Höhe mit Abstand von den Seitenwänden angeordnetem Laufboden,
einer unterhalb dieses Bodens angeordneten Heizvorrichtung und einer Luftführung,
derart, daß die am Boden in das Gehäuse eintretende Frischluft durch die Heizvorrichtung
erwärmt wird und zwischen Laufboden und Gehäusewänden in den Raum über dem Laufboden
strömt, wobei die verbrauchte Luft an der Oberseite des Gehäuses durch eine Entlüftungsöffnung
austritt.
2. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Laufboden
und Kasten Seitenwände und anschließend über diese Drahtgitter vorgesehen sind.
3. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zweckmäßig zwei
Seitenwände schräg gestellt, mit Kopföffnungen versehen und unter diesen Seitenwänden einschiebbare
Futterrinnen angeordnet sind.
4. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopföffnungen
durch eine Klappe o. dgl. verschließbar sind.
5. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung, daß
ein öffnen der Tür für die Futterrinnen erst nach Schließen der Klappe für die Kopföffnungen
erfolgen kann.
6. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung
mit einem waagerechten Blechschirm abgedeckt ist.
7. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung
auf dem Fußboden steht und durch eine mittels einer Klappe verschließbare Gehäuseöffnung in
das Gehäuse geschoben werden kann.
8. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufboden durch
eine im Gehäuse vorgesehene Fensteröffnung herausnehmbar ist.
9. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufboden
aus einer beiderseits mit Blech verkleideten Isolierplatte besteht, die auf einem Drahtrost
gelagert ist.
10. Aufzuchtvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen außen am Gehäuse befestigten luftdicht geschlossenen Wasserbehälter,
von dem der Zufluß von oben derart in eine im Gehäuse angeordnete Trinkrinne erfolgt,
daß die Auslauföffnung der Wasserzuleitung in Höhe des Wasserspiegels der Trinkrinne liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
θ 1175 8.51
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DE1949P0038575 Expired DE810821C (de) | 1949-04-02 | 1949-04-02 | Aufzuchtvorrichtung fuer Kuecken |
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