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Mehrteiliger Grubenstempel Die Erfindung bezieht sich auf solche mehrteiligen
Grubenstempel, bei denen im Getriebe des Schlosses ein Keil wirksam ist, durch dessen
Einsinken oder Eintreiben ein Teil des Schlosses elastisch oder bleibend verformt
wird. In der Ausgangsstellung liegt ein derartiger Keil bei der bisher üblichen
Ausführung nur mit einem Teil der geneigten Oberfläche gegen einen anderen Schloßteil
an, während er mit einem anderen Teil dieser geneigten Oberfläche darüber hinausragt.
Beim allmählichen Einsinken oder Eintreiben des Keiles gelangt auch diese bisher
freie Oberfläche in Eingriff mit dem anderen Schloßteil. Dieser andere Schloßteil
bewegt sich dabei in der Richtung von dem Keil fort, wodurch die nachgiebige oder
dauernde @"erformung dieses Schloßteiles oder anderer Teile des Schlosses stattfindet.
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Die Kräfte, die das Einsinken oder Eintreiben des Keiles bewirken,
sind zum Teil sehr hoch, dienen die Schloßteile doch in der Regel als Getriebe bei
der Aufnahme der Setzlast, später des Hangendendruckes, also von Kräften in der
Größenordnung von 5 bis 5o t. Die Kräfte, welche im Schloßgetriebe aufgenommen werden
müssen, sollten sich natürlich gleichmäßig über die geneigte Keilfläche desjenigen
Schloßteiles, welches das Widerlager des Keiles bildet, verteilen. Da nun aber Grubenstempel
billige, in Serien gefertigte Massenartikel sein müssen und im rauhen Grubenbetrieb
überdies leicht Verformungen, vor allen Dingen aber Verschmutzungen der in Eingriff
kommenden Flächen unvermeidlich sind, so ist eine gleichförmige Verteilung der Kräfte
über die geneigten, in Eingriff )kommenden Flächen des Keiles und des Widerlagers
nicht gewährleistet. Gerade an derjenigen Stelle, wo die geneigte Keilfläche beim
Einsinken des Keiles mit dem Widerlager in Eingriff kommt, werden besonders oft
höhere Kräfte wirksam, als sie der durchschnittlichen Belastung der geneigten Flächen
entsprechen. Dies führt naturgemäß dazu, daß das
Widerlager an derjenigen
Stelle, an der die Keilfläche beim weiteren Einsinken oder Eintreiben des Keiles
eintritt, auf die, Keiloberfläche infolge der hier vorhandenen Kantenpressung fressend
und gratbildend einwirkt. Es kann also vorkommen, daß nach kurzer Betriebszeit derjenige
Teil der Keiloberfläche, der in der Ausgangsstellung des Keiles noch nicht anliegt,
durch die Einwirkung der Oberkante des Keilwiderlagers erheblich zerstört wird,
so daß sein Reibungswert ein Vielfaches desjenigen mittleren Wertes ist, der der
Konstruktion des Stempelschlosses zugrunde gelegt ist und ein einwandfreies Einsinken
des Keiles gewährleistet.
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Liegt der Reibungswert bedeutend höher, so findet beim Auftreten sonst
gleicher Kräfte ein weiteres Einsinken des Keiles nicht statt, und der Stempel arbeitet
nicht in der vorgesehenen Weise. Bei einer Gratbildung kann es sogar zu einer mechanischen
Blockierung des betreffenden Keiles kommen.
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Für Keile innerhalb des Schloßgetriebes mehrteiliger Grubenstempel,
durch die ein Schloßteil nachgiebig oder bleibend verformt wird und bei denen der
Einsinkweg erheblich kleiner ist als diejenige Keilanlagefläche, die schon in der
Ausgangsstellung des Keiles wirksam ist, wird der aufgezeigte Übelstand gemäß der
vorliegenden Erfindung dadurch behoben, daß die Oberfläche des Keiles auf demjenigen
Teil, bei dem sie in der Ausgangsstellung des Keiles noch nicht zur Anlage kommen
würde, gegenüber der wir'ksamen'Anlagefläche so weit zurückspringt, daß sie auch
beim weiteren Einsinken oder Eintreiben des Keiles nicht in Eingriff kommt. Es bleibt
also nur diejenige Anlagefläche ganz oder teilweise wirksam, die es bereits in der
Ausgangsstellung des Keiles ist, und wenn der Keil an seinem dünneren Ende beim
weiteren Einsinken oder Eintreiben aus dem Widerlager heraustritt, so verkleinert
sich die Anlagefläche entsprechend; dies ist aber, wenn in allen Stellungen des
Keiles der Reibungswert der Keiloberfläche erhalten bleibt, nicht von erheblicher
Bedeutung und stellt das ordnungsgemäße Arbeiten des Stempels nicht in Frage.
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Die Erfindung sei erläutert an Hand der Zeichnung, welche einen senkrechten
Schnitt durch das Schloß eines Schwarz Universalstempels darstellt.
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Der Unterstempel io ist hierbei kastenförmig ausgebildet. Seine gegenüberliegenden,
auf der Zeichnung geschnittenen Wände haben Längsschlitze 27, in welche die beim
Setzen verwendeten sogenannten Heringe eingeführt werden. Der Oberstempel i i hat
ein I-Profil mit breiten Flanschen. Auf den Steg des Oberstempels wirken die in
kastenförmige Ausnehmungen des Widerlagers 15 und des Schleppkeils 17 eingesetzten
Reibbeläge 16 bzw. 26.
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Das Schloßband 14 umschließt außer dem Widerlager 15 und dem Schleppkeil
17 den Setzkeil 28, der senkrecht zur Zeichnungsebene bewegt werden kann, und den
zum Lösen des Stempels benutzten Exzenterbolzen 13, an dem sich der Griff 12 befindet.
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Die Zeichnung stellt das Schloß des Stempels in derjenigen Stellung
dar, in der der Stempel gerade gesetzt ist und der Schleppkeil 17 sich in seiner
obersten Stellung befindet, bei der die untere Nase 21. des Schleppkeiles am Schloßband
anliegt, während die obere Nase 22 ein erhebliches Stück darüberliegt. In dieser
Stellung wird der Schleppkeil bei unbelastetem Stempel selbsttätig durch die Kraft
der Druckfeder 2o gehalten, welche den in der Öffnung i9 geführten Ansatzstift 18
umschließt. In bekannter Weise !können zwischen der geneigten Fläche des Schleppkeiles
17 und der im gleichen Sinne geneigten Fläche des Schloßbandes 14 Gleitbleche 24
eingefügt sein, die vorzugsweise aus nichtrostendem Werkstoff bestehen und auch
bei dem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft bzw. sauren Wässern in der Grube eine
glatte Oberfläche behalten.
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Die obere Kante 23 der Keilgegenfläche des Schloßbandes 14 kann nun
zu einer Kantenpressung führen und Zerstörungen der Oberfläche des Schleppkeiles
erzeugen, wenn diese in der gleichen Ebene der Anlagefläche liegt, die bereits in
der Ausgangsstellung des Keiles wirksam ist. Die Erfindung besteht darin, die dem
Schloßband zugewandte geneigte Keilfläche des Schleppkeiles 17 im ebenen Teil, und
zwar beginnend an derjenigen Stelle, an der sie in der Ausgangsstellung des Keiles
der Kante 23 gegenüberliegt, zurückspringen zu lassen, so daß die mit 25 bezeichnete
Aussparung entsteht. Beim Einsinken des Schleppkeiles 17 kommen nunmehr keine Oberflächen
des Keiles und des Schloßbandes neu in Eingriff gegenüber den Flächen, die bereits
in der Ausgangsstellung des Schleppkeiles 17 wirksam sind. Das ordnungsmäßige Arbeiten
des Schleppkeiles ist damit gewährleistet. Der Reibungswiderstand, der zwischen
dem Reibbelag 26 und dem Steg des Oberstempels i i besteht, ist in diesem Falle
stets ein Mehrfaches desjenigen Widerstandes, der zwischen der geneigten Keilfläche
und dem Schloßband 14 vorliegt, so daß der Schleppkeil 17 der Bewegung des Oberstempels
so lange folgt, bis die Nase 22 auf dem Schloßband aufsitzt.