DE810063C - Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Ausflussgeschwindigkeit von Schmelzen, insbesondere Metallschmelzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Ausflussgeschwindigkeit von Schmelzen, insbesondere Metallschmelzen

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DE810063C
DE810063C DE1949P0039008 DEP0039008D DE810063C DE 810063 C DE810063 C DE 810063C DE 1949P0039008 DE1949P0039008 DE 1949P0039008 DE P0039008 D DEP0039008 D DE P0039008D DE 810063 C DE810063 C DE 810063C
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DE
Germany
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melts
funnel
outflow
melt
regulating
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Expired
Application number
DE1949P0039008
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English (en)
Inventor
Carl Ballhausen
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Deutsche Edelstahlwerke AG
Original Assignee
Deutsche Edelstahlwerke AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D37/00Controlling or regulating the pouring of molten metal from a casting melt-holding vessel

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Induction Heating (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Ausflußgeschwindigkeit von Schmelzen, insbesondere Metallschmelzen In der Gießtechnik besteht das Bedürfnis, die Geschwindigkeit, mit der die Schmelze aus dem Schmelzbehälter ausströmt, zu regeln. Es ist selbstverständlich, daß die Geschwindigkeit des Gießstrahles in erster Linie durch den hydrostatischen Druck der über dem Ausflußquerschnitt lastenden Schmelze gegeben ist und ferner durch den Querschnitt der Ausflußöffnung. Sieht man einmal von dem hydrostatischen Druck ab, so wird unter diesbezüglich gleichen Verhältnissen die ausfließende Metallmenge in der Zeiteinheit um so größer sein, je größer der Auslaufquerschnitt ist. Dieser Erkenntnis kann Rechnung getragen werden, indem ein entsprechender Querschnitt von vornherein vorgesehen wird. Es ist aber dann nicht möglich, diesen Querschnitt während des Gießens selbst zu verändern, und häufig auch noch nicht einmal, ihn für jeden Guß von Fall zu Fall einzustellen. Es ist schon vorgeschlagen worden, die Menge der in eine Form in der Zeiteinheit einzugießenden Schmelze dadurch zu beeinflussen, daß zwischen dem eigentlichen Behälter und der Form noch ein Gießtrichter eingeschaltet wird, dessen Größe auf den jeweiligen Sonderfall abgestimmt sein kann. Aber auch hier ist es nicht möglich, während des Gießens selbst die Ausflußgeschwindigkeit der Schmelze in die Form hinein zu beeinflussen, denn die gegebenen Verhältnisse sind mindestens für den einen Gußvorgang unveränderlich festgelegt.
  • Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, den Gießvorgang zu beeinflussen, und zwar so, daß diese Beeinflussung auch während des Gießens selbst vorgenommen werden kann. Hierzu wird vorgeschlagen, durch planmäßig beeinflußtes Erstarren und Aufschmelzen des Gießgutes an den Wandungen der Ausflußöffnung deren wirksame lichte Weite zu verändern. Auf diese Weise wird mit Hilfe der Schmelze und unter Ausnutzung ihrer Eigenschaften die in der Zeiteinheit ausfließende Schmelzmenge wirksam gesteuert. Hierzu kann auf die Wandungen der Ausflußöffnung eine Kühlung und gegebenenfalls auch eine Heizung einwirken. Kühlung und Heizung werden mit der Temperatur des Gießgutes abgestimmt und auf diese Weise ein mehr oder minder starkes Anbacken der Schmelze an den Wandungen der Ausflußöffnung erzielt. Hierdurch wird der wirksame Querschnitt der Ausflußöffnung vergrößert oder verkleinert, und so ist es möglich, mit ganz einfachen Mitteln eine wirksame Steuerung der Gießgeschwindigkeit zu erzielen.
  • Das Verfahren ist anwendbar auf alle schmelzfähigen Stoffe. Es ist lediglich eine Frage der Schmelztemperatur, welches Kühlmittel und Beheizungsmittel zu verwenden ist. Bei Metallen und Metallegierungen, einschließlich des Stahles, wird es im allgemeinen zweckmäßig sein, mit einer energischen Wasserkühlung zu arbeiten, und wenn die Wasserkühlung nicht zu einer genügend feinen Regulierung führt, wird es zweckmäßig sein, auch eine Heizung vorzusehen. Diese kann beispielsweise mit Brennern bewirkt werden. Es erscheint aber besonders zweckmäßig, sich der Induktionserhitzung zu bedienen. Bei Stoffen mit niedrigem Schmelzpunkt kann an Stelle einer Wasserkühlung auch eine Luftkühlung vorgesehen werden. Im übrigen sind auch andere Kühlmittel möglich, die jeweils aus den besonderen Gießbedingungen ausgewählt werden können.
  • Für Metallschmelzen kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Vorrichtung vornehmlich in der Form eines Trichters benutzt werden, deren Wand mit einer Kühlvorrichtung für Wasserdurchfluß versehen ist. Die Wandung eines solchen Trichters wird zur Beheizung von einer Induktionsspule umgeben.
  • In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele solcher Trichter gegeben, auf die jedoch die Erfindung nicht beschränkt sein soll.
  • Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen solchen Trichter, Abb. 2 eine Draufsicht; Abb.3 zeigt eine weitere Ausführungsform in Ansicht; Abb.4 ist ein senkrechter Schnitt nach Abb.3, und Abb. 5 ist eine Draufsicht.
  • Der Trichter wird durch einen Doppelmantel i, beispielsweise aus Kupfer, gebildet. Der Doppelmantel ist angeschlossen an eine Kühlmittelquelle, vorzugsweise für Wasser. Das Wasser durchströmt den Doppelmantel zweckmäßig von unten nach oben. Der Metalltrichter i ist an einer Stelle, wie bei 2 angedeutet, geschlitzt. An dieser Stelle sind zwei Anschlußschienen 3 und 4 am Doppelmantel i befestigt und seitlich herausgeführt. Gegeneinander sind die beiden Schienen bei 5 isoliert. Diese Isolation reicht auch bis in die Schlitzstelle des Mantels i hinein. Auf diese Weise ist es möglich, bei Anschluß der Schienen 3 und 4 an eine Hochfrequenzstromquelle einen Hochfrequenzstrom in den Trichterkörper i fließen zu lassen, wobei der Trichter gegenüber der durch den Trichter fließenden Metallschmelze als Induktionsspule wirkt. Diese trichterförmige einwindige Spule wird auf der Innenseite mit einer dünnen Schicht keramischen Isolierstoffes versehen: Sie kann mit Klebemittel aufgeklebt oder heiß aufgespritzt sein, wobei es vorteilhaft ist, die Wandung -aufzurauhen.
  • Wird nun eine Metallschmelze durch den Trichter eingegossen, so erstarrt unmittelbar an den Wandungen des Trichters ein Teil der Schmelze, der um so größer ist, je mehr gekühlt wird. Auf diese Weise läßt sich der Querschnitt, insbesondere bei 6, verringern, so daß die in der Zeiteinheit ausfließende Metallmenge entsprechend geringer wird. Wenn der Querschnitt bei 6 auf diese Weise zu klein wird, kann durch Einwirkung der Induktionsbeheizung der Querschnitt wieder vergrößert werden, indem ein Teil der Auflage zum Abschmelzen veranlaßt wird. Kühlung und Heizung können aber auch gleichzeitig einwirken, und auf diese Weise kann ein Beharrungszustandhergestellt werden, in welchem besondere Verhältnisse auf längere Zeit aufrechterhalten, jedoch jederzeit durch Abänderung entweder der Heizbedingungen oder der Kühlbedingungen geändert werden. Insbesondere läßt sich der Austrittsquerschnitt auch vollkommen schließen und bei erneutem Gebrauch wieder in gewünschtem Maße aufschmelzen.
  • Mit einer solchen Vorrichtung lassen sich in einfachster Weise die Ausflußbedingungen für Metallschmelze planmäßig beeinflussen.
  • Es ist möglich, die Anordnung solcher Trichter auch anders zu treffen. So kann es beispielsweise notwendig sein, den Gießstrahl nicht in Form eines Zylinders zu erhalten, sondern in der Form eines Rechteckes. Hierbei ergibt sich eine besonders vorteilhafte Anordnung, die in Abb.3 bis 5 dargestellt ist und keine Trennfuge 2 gemäß Abb. 2 enthält. Der Trichter besteht wiederum aus einem Doppelmantel i, hat im Gegensatz zu Abb. i nicht zylindrische Form, sondern weist einen rechteckigen, langgestreckten, spaltförmigen Schlitz als Austrittsöffnung auf. An Iden Mantel i sind jeweils von der längeren Seite her die elektrischen Anschlüsse 8 und 9 herangeführt. Die Anschlüsse sind an den Mitten der Längsseiten anzubringen. Es liegen mithin eigentlich zwei parallel geschaltete Leiter vor, die um den Schlitz 7 herumgeführt sind. Wirksam sind bei dieser Anordnung nur die magnetischen Kraftlinien an den langen Seiten der Anordnung, die sich durch die Schmelze hindurch um den Leiter schließen und im engsten Teil stark konzentriert werden. Die Kraftlinien über den schmalen Seiten bleiben ungenutzt, da sie sich über die Schmelze hinweg und unterhalb des Trichters um die beiden parallel geschalteten schmalen Schleifenteile schließen können. Infolge dieser Anordnung ergibt sich eine starke Induktionsheizwirkung, vor allem im Bereich des Schlitzes, die der Kühlwirkung des Doppelmantels i entgegenwirkt. Durch Abstimmung dieser beiden Komponenten aufeinander und auf die Schmelztemperatur ergibt sich die Steuermöglichkeit für den Ausflußquerschnitt im gleichen Sinne wie bei der Vorrichtung nach Abb. i und 2.
  • Ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen, können die Vorrichtungen auch abgewandelt werden. Es ist ferner nicht notwendig, die Maßnahmen gemäß der Erfindung an Trichtern durchzuführen; es ist vielmehr grundsätzlich auch möglich, die :Maßnahmen unmittelbar am Ausflußquerschnitt eines Metallbehälters, beispielsweise einer Schmelzpfanne, an einem Schmelzofen o. dgl. vorzusehen. Die Einrichtungen selbst brauchen auch nicht notwendigerweise nur beim Gießen in Formen o. dgl. Verwendung zu finden, sie können vielmehr auch in `'erli ndung mit \Ietallspritzverfahren benutzt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Regeln der Ausflußgeschwindigkeit von Schmelzen, insbesondere von Metallschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß durch planmäßig beeinflußtes Erstarren und Aufschmelzen des Gießgutes an der Wand der Ausflußöffnung deren wirksame lichte Weite verändert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Wandungen der Ausflußöffnung eine Kühlung und gegebenenfalls eine Heizung einwirken, die sowohl aufeinander als auch auf dieTemperatur derSchmelze abstimmbar sind.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, insbesondere Gießtrichter, dadurch gekennzeichnet, daß. die Wandung mit einem Kühlmantel für Wasserdurchfluß versehen ist. .I. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmantel eine einwindige trichterförmige Induktionsspule bildet. Vorrichtung nach Anspruch .4 mit einem länglichen Ausflußschlitz, dadurch gekennzeichnet, daß zwei langgezogene Spulenhälften parallel geschaltet und ohne Trennfuge verbunden werden.
DE1949P0039008 1949-04-07 1949-04-07 Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Ausflussgeschwindigkeit von Schmelzen, insbesondere Metallschmelzen Expired DE810063C (de)

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DE (1) DE810063C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1008185B (de) * 1952-08-28 1957-05-09 Babcock & Wilcox Co Schmelzofen zum Schmelzen schwerschmelzbaren, nichtmetallischen Gutes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1008185B (de) * 1952-08-28 1957-05-09 Babcock & Wilcox Co Schmelzofen zum Schmelzen schwerschmelzbaren, nichtmetallischen Gutes

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