DE809697C - Medizinische Gasspritze mit Generator - Google Patents

Medizinische Gasspritze mit Generator

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DE809697C
DE809697C DEP53269A DEP0053269A DE809697C DE 809697 C DE809697 C DE 809697C DE P53269 A DEP53269 A DE P53269A DE P0053269 A DEP0053269 A DE P0053269A DE 809697 C DE809697 C DE 809697C
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DE
Germany
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gas
syringe
generator
plunger
medical gas
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Expired
Application number
DEP53269A
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English (en)
Inventor
Georg Dr Boehm
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JOSEF SCHOENE DR
Original Assignee
JOSEF SCHOENE DR
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M3/00Medical syringes, e.g. enemata; Irrigators

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Anesthesiology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Hematology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Feeding, Discharge, Calcimining, Fusing, And Gas-Generation Devices (AREA)

Description

  • Medizinische Gasspritze mit Generator In der Medizin wird zu therapeutischen Zwecken nach verschiedenen Methoden Gas appliziert, z. B. vermittels Spritzen. Die Füllung dieser Spritzen mit Gas geschieht analog der Füllung mit Flüssigkeiten, z. B. indem die Spitze der Spritze an das Ventil eines Vorratsbehälters oder Generators angesetzt und durch Aufziehen des Kolbens Gas in das Innere der Spritze gesaugt wird. Dann wird die gefüllte Spritze in die vorbereitete, z.B. in einem Wurzelkanal befestigte Kanüle gesteckt, durch welche das Gas an die zu behandelnde Stelle gepreßt wird.
  • Obgleich die sachgemäße Applikation in bestimmten Fällen ausgezeichnete Wirkungen hat, ist ein exaktes, wissenschaftliches Arbeiten mit Gas in der medizinischen Praxis schwierig. Die Kontrolle der Gase bezüglich ihrer Zusammensetzung, chemischen Beschaffenheit und physikalischen Zustände ist nicht einfach. Außerdem sind in den Vorratsbehältern und Generatoren keinesfalls stabile Zustände. Auch bei der Entnahme ergeben sich Fehler durch Eindringen von falscher Luft.
  • Das Problem, welches die Erfindung löst, besteht darin, das so leicht flüchtige und in der Praxis bezüglich der Beschaffenheit nur umständlich kontrollierbare Gas mit größerer Zuverlässigkeit in der gewünschten Quantität seiner verschiedenen chemischen und physikalischen Eigenschaften an den zu behandelnden Ort zu bringen. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß das Gas aus für den einzelnen Bedarfsfall dosierten geeigneten Substanzen in der Spritze selbst hergestellt.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gasspritze im Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. I die Gasspritze mit Gasgenerator und Verschlußknopf, Fig. 2 den soeben beschickten Gasgenerator vor dem Einsetzen des Stopfens d und Fig. 3 die Gasspritze während der Gasentwicklung und mit aufgesteckter Kanüle.
  • In dem beispielsweise aus feuerfestem Hartglas gefertigten Zylinder a, welcher vorn in eine genormte Spitze ausläuft, steckt luftdicht ein aus gleichem Material hergestellter, eingeschliffener Kolben b, welcher vorn den Gasgenerator c trägt.
  • Zur Verbesserung der Dichtung und Verminderung der Reibung können die Gleitflächen mit einem geeigneten Schmiermittel versehen werden. Der Gasgenerator ç entspricht in seiner äußeren Form dem Kolben und ist stirnseitig mit einem eingeschliffenen, von einem Kanal e durchbohrten Glasstopfen d versehen, welcher zu einem Röhrchen ausgezogen annähernd bis zur Mitte derGeneratorkammer c reicht. Infolge dieser Bauart können die schwebenden Gase bei eingesetztem Stopfen d durch den Kanal e bei dem sich entwickelnden Überdruck ungehindert in die Zylinderkammer k austreten, während feste und flüssige Substanzen bei normal geringer Füllung infolge ihres statischen Strebens nach dem tiefsten Punkt die annähernd in der Mitte der Generatorkammer c befindliche Mündung des Kanals e nicht erreichen können. Diese Bauart hat den Vorteil, daß die Generatorkammer c zur Beschickung und Reinigung frei zugänglich, ein Herauslaufen oder Herausfallen fester und flüssiger Substanzen bei eingesetztem Stopfen d unmöglich ist, so daß nichts davon aus der Spritze an die zu behandelnde Stelle gelangen kann.
  • Um die erfindungsgemäße Gasspritze zu laden, wird der Kolben b samt Generator c aus dem Zylinder a und dann der Stopfen d aus dem Generator c herausgezogen. Die für den einzelnen Bedarfsfall dosierte Menge einer geeigneten, gasentwickelnden Substanz g, z.B. Chlorkalk, wird in den Generator gefüllt, eine geeignete Flüssigkeit, z. B. Salzsäure, Ameisensäure oder Weinsäure, zugegeben und der Stopfen d eingesetzt. Dann wird bei entfernter Verschlußkappe f der Kolben bis vorn in den Zylinder a gestoßen. Die im Generator sich entwickelnden Gase verdrängen zunächst die Luft aus der Spritze. Sobald sie selbst an der Spitze der Gasspritze auszutreten beginnen, wird die Verschlußkappe f fest aufgesetzt. Infolge der zunehmenden Gasspannung im Innern der Spritze wird der Kolben b herausgeschoben. Nach dem Abschluß des Vergasungsprozesses kann an der Graduierung I das Volumen der in der Zylinderkammer k befindlichen Gasmenge abgelesen werden. Nunmehr wird die Verschlußkappe f entfernt und die Spitze der Gasspritze z. B. in eine Kanüle i oder einen Schlauch gesteckt. Der Arzt hat es jetzt in der Hand, mit welchem Druck er das Gas an die zu behandelnde Stelle drücken will, wie er auch die Menge fortlaufend an der Graduierung 1 überwachen kann.
  • Das Laden einer Spritze mit Gas kann auch mit Hilfe eines angebauten Generators erfolgen. In den Zeichnungen Fig. 4, ga und sb und 6 sind die wichtigsten Konstruktionen solcher angebauten Generatoren im Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. 4 eine Ganzglasspritze a mit Spritzenstempel b, die mittels einer Gummi- oder Glasschliffmuffe m mit dem Generator c gasdicht verbunden worden ist (der Generator c ist in diesem Beispiel als Probierröhrchen ausgebildet, das mit einer gaserzeugenden Substanz g beschickt ist und mittels einer Spirituslampe n erhitzt wird; die sich entwickelnden Gase drücken den Stempel b aus dem Spritzenmantel heraus und füllen dabei das Spritzeninnere; die mit Gas gefüllte Spritze wird anschließend aus der Muffe entfernt und zur Gasinfiltration verwendet); Fig. usa eine Ganzglasspritze, die auf einem flaschenförmigen Generator c mittels des Spritzenkonus in den passend zugeschliffenen Flaschenhals nach vorheriger Beschickung mit gaserzeugender Substanz g gasdicht aufgesetzt ist. In gleicher Weise drückt das sich entwickelnde Gas den Spritzenstempel aus dem Mantel empor, bis die Spritze mit Gas gefüllt ist (Fig. 5b); Fig. 6 einen Gasgenerator c in Gestalt eines kleinen Reagenzglases, beschickt mit gaserzeugenden Substanzen g, der mit Gummistopfen o und durchgestecktem knieförmigen Gasrohr p verschlossen ist, welches mittels einer Gummi- oder Glasschliffmuffe m gasdicht mit einer Glasspritze zusammengebaut ist.
  • Die Gaserzeugung kann auch im Trockenverfahren in der Weise erfolgen, daß in die Generatorkammer die für den individuellen Bedarfsfall dosierte Menge einer geeigneten festen Substanz, z.B. Paraformaldehyd, eingebracht und die zusammengesteckte Spritze erwärmt wird. Nach der Verdrängung der falschen Luft wird die Verschlußkappe f aufgesetzt und die Substanz zu Ende verdampft.
  • Der Fortschritt, welchen die Erfindung mit sich bringt, liegt in der Ermöglichung einer exakten wissenschaftlichen Arbeit mit Gas in der medizinischen Praxis. Um Erfahrungen sammeln und übermitteln zu können, müssen eine Reihe von zum Teil voneinander abhängigen labilen Zustandsgrößen der zur Desinfektion oder Heilung verwendeten Gase berücksichtigt werden. So ist annäherungsweise und in den gegebenen Grenzen die Wirkung W der Gase proportional der applizierten Menge M und der Dauer z der Behandlung.
  • W = M X z.
  • Die Menge M ihrerseits ist ein Produkt der Gaskonstanten c mit den Zustandsgrößen Druck p, Volumen v und Temperatur t.
  • Somit M = c X p x v X t, und somit W=cX pXvX tXz.
  • Für die medizinische Praxis steckt in der Gaskonstanten c der spezifische Charakter der verwendeten Gases nach seiner therapeutischen Wirkung.
  • Druck und Temperatur sind Faktoren, welche für die Infiltration und therapeutische Wirkung ihre besondere medizinische Bedeutung haben.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, alle diese verschiedenen Faktoren zu beherrschen. Zunächst ist der Arzt unabhängig von allen Schwierigkeiten, welche sich bei der Be- nutzung von selbständigen Gasgeneratoren und Vorratsbehältern ergeben können. Denn bei der Entnahme des Gases aus diesen kann infolge einer Undichtigkeit der Apparatur bei der Füllung der Spritze leicht Luft miteingesaugt werden, durch die sich der Charakter des Gases unkontrollierbar verändert. Erfindungsgemäß erzeugt der Arzt durch Verwendung der für den einzelnen Bedarfsfall dosierten Menge gaserzeugender Substanzen, deren Gewicht einfach mit der Waage zu kontrollieren ist, genau die Menge Gas und in der Beschaffenheit, wie er sie für die Applikation benötigt. Er hat sie aber auch schon in der Spritze und kann ihr Volumen an der Graduierung I ablesen. Da das sich in der Spritze entwickelnde Gas den Kolben gegen den Druck der Atmosphäre zurückschiebt, kann er den Druck, unter dem das Gas in der Spritze steht, nach Berücksichtigung des Reibungswiderstandes, eines Erfahrungswertes, am Barometer ablesen. Die Temperatur der sich entwickelnden Gase ist ein spezifischer Erfahrungswert. Die Temperatur des Gases in der Spritze nähert sich der Raumtemperatur, falls die Spritze nicht künstlich erwärmt oder abgekühlt wird. Im Bedarfsfall kann im Schaft des Kolbens b ein Thermometer untergebracht werden.
  • Zeigt der Kolbenstand nach Abschluß der Gasentwicklung an der Graduierung I des Zylinders den wissenschaftlich festliegenden Tabellenwert, so hat der Arzt Gewißheit über den Spritzeninhalt.
  • Diese Kontrollmöglichkeit verleiht dem erfindungsgemäßen Verfahren seinen besonderen Wert.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren der Gaserzeugung für medizinische Applikationen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas vermittels geeigneter Substanzen unmittelbar in der Spritze selbst hergestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die gasentwickelnden Substanzen für den einzelnen Bedarfsfall dosiert in den Spritzengenerator eingebracht werden.
  3. 3. Gasspritze für das Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator für die Gaserzeugung an die Spritze an- oder in die Spritze eingebaut ist.
  4. 4. Gasspritze nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Gasgenerator im Spritzenkolben befindet.
  5. 5. Gasspritze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Generatorkammer (c) des Spritzenkolbens (b) stirnseitig einen herausnehmbaren, mit einem Kanal (e) versehenen Stopfen (d) aufweist, welcher zu einem Röhrchen ausgezogen annähernd bis zur Mitte der Generatorkammer (c) reicht.
DEP53269A 1949-08-30 1949-08-30 Medizinische Gasspritze mit Generator Expired DE809697C (de)

Priority Applications (1)

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DEP53269A DE809697C (de) 1949-08-30 1949-08-30 Medizinische Gasspritze mit Generator

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DE809697C true DE809697C (de) 1951-08-02

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ID=7386309

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DE (1) DE809697C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2843508A (en) * 1953-09-29 1958-07-15 Matthew J Sheft Hypodermic syringe defreezing means and method

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2843508A (en) * 1953-09-29 1958-07-15 Matthew J Sheft Hypodermic syringe defreezing means and method

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