DE80937C

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Info

Publication number: DE80937C
Application number: DENDAT80937D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. September 1894 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Schnellbrenner für Kaffee, Kakao und dergl., bei welchem die beabsichtigte Wirkung entweder allein durch unmittelbares Feuer oder allein durch gesättigten oder überhitzten Dampf, oder gleichzeitig durch directes Feuer und Dampf erzielt werden kann, während die für die Dauer desBrennprocesses erforderliche oder wünschenswerthe mechanische Bewegung der zu brennenden Stoffe, sowie die denselben vorbereitenden und ihm nachfolgenden Operationen -— das Sieben., Transportiren, Mahlen etc. — von dem durch das directe Feuer innerhalb des Apparates erzeugten Heizdampf zu bewirken ist.

Auf der Zeichnung ist die Einrichtung durch Fig. ι im Längsschnitt und Fig. 2 im Querschnitt zur Darstellung gebracht.

Innerhalb der Feuerbüchse c eines in beliebiger äufserer Form gebildeten stehenden Dampfkessels α ist eine kugelförmige oder cylindrische Trommel b angeordnet, deren Durchmesser etwas kleiner als die lichte Weite der betreffenden Büchse c ist, so dafs ein ringförmiger Raum gebildet wird, durch den die Feuergase der· auf der Feuerstelle e verbrannten festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffe zum Schornstein geführt werden.

Die zur Aufnahme der zu brennenden Materialien bestimmte Trommel b ist auf einer hohlen, horizontalen Achse f fest angeordnet, welch letztere in die Endköpfe g zweier paralleler, ebenfalls hohler Hebelarme h h^l drehbar gelagert ist, die ihrerseits auf einer aufserhalb des Kessels gegen dessen Wandung horizontal gelagerten hohlen drehbaren Achse i derartig befestigt sind,, dafs ihre Hohlräume mit denen der beiden Achsen in Verbindung stehen. Fest auf der Achse f befindet sich ein Blechcylinder t, dessen Innenraum von jenem der Brenntrommel getrennt ist, während er mit dem durch einen Mittelsteg u in zwei Th eile getrennten Hohlraum der Achse selbst in Verbindung steht.

Ein durch Kesselmantel und Feuerbüchse gleichzeitig gehender Ausschnitt k gestattet das durch Drehbewegung der Achse i ermöglichte Einbringen der Brenntrommel b in ihre normale Lage innerhalb der Feuerbüchse c, sowie deren Herausbringen aus dem Apparat nach stattgehabtem Brand oder bei Ausführung des letzteren nur mittelst gesättigten und überhitzten Dampfes. Von dem Dampfraum / des Kessels a führt ein Rohr m nach der hohlen Drehachse i. Dasselbe ist mit einer Abzweigung m¹ versehen, welche schlangenförmig- durch den oberhalb der Trommel b befindlichen Feuerraum des Kessels geführt ist und sich am unteren Ende wieder mit dem Stammrohr vereinigt. Durch ein entsprechend eingerichtetes Ventil kann mittelst dieser Rohranordnung der hohlen Achsei und von dieser durch einen der beiden Hebelarme h der hohlen Achse f und damit dem innerhalb der Brenntrommel b liegenden Hohlcylinder t vom Dampfraum des Kessels aus entweder gesättigter oder überhitzter Dampf zugeführt werden, dessen Abführung nach erfolgter Wärmeabgabe durch den zweiten hohlen Hebelarm .h¹ und ein Auspuffrohr η erfolgt, welches an dem dem Zuströmrohr m entgegengesetzt liegenden Ende der Hohlachse angeordnet ist. Letztere hat in gleicher Anordnung wie die Achse f in der Mitte ihrer

Höhlung einen verticalen Trennungssteg o, welcher das unmittelbare Durchströmen des durch Rohr m eintretenden Frischdampfes zum Rohr η verhindert.

Ein auf der Achse i lose drehbarer Kettentrieb ρ ist mittelst der mit ihm verbundenen Riemscheibe q durch eine am Kesselmantel montirte kleine Dampfmaschine in Bewegung zu bringen. Durch eine Kette r und ein Kettenrad s wird diese Drehbewegung auf die Hohlachse f und auf die fest mit dieser verbundene Brenntrommel b übertragen. Der Betrieb der Dampfmaschine erfolgt durch einen Theil des Dampfes, welcher im Kessel von dem zum Brennen eventuell mit zu benutzenden directen Feuer erzeugt wird.

Die dergestalt gebildete Gesammtanordnung gestattet je nach der Natur der zu brennenden Materialien und dem beabsichtigten Grade des Brandes eine weitgehende Ausnutzung und Regelung der Hitze. Je nachdem man entweder nur directes Feuer verwendet, unter Absperrung der zur Brenntrommel führenden Dampfzuleitung, oder gesättigten oder überhitzten Dampf in Verbindung mit jenem directen Feuer in Benutzung nimmt oder nach Entfernung der durch die Hebelarme h h¹ beweglichen Trommel b aus dem Feuerraum des Kessels allein gesättigten oder überhitzten Dampf der Trommel zuführt, erzielt man jedes gewünschte Product. Dabei gewinnt man durch gleichzeitige Mitbenutzung des durch die Feuergase erzeugten Dampfes für die mechanische Bewegung der zu brennenden Materialien vor, während und nach dem Brennprocefs eine zuverlässige und billige Triebkraft.

Claims

Patent-Anspruch:

Brenner für Kaffee, Kakao und dergl., dessen drehbare Rösttrommel um eine. neben einem Dampfkessel gelagerte hohle Welle (i) derart zu schwingen vermag, dafs sie sich entweder in der Feuerbüchse des Dampfkessels oder aufserhalb desselben befindet, wobei die hohle Welle (i) in der Weise mit dem Dampfraum des Kessels, mit einer Dampfüberhitzungsschlange (m^l), mit der Aufsenluft und mit einem innerhalb der Rösttrommel angeordneten mittleren Heizraum in Verbindung steht, dafs je nach der Stellung eines Absperrorganes in der Dampfleitung und der Lage der Rösttrommel die Heizung der letzteren entweder durch die Feuergase oder durch überhitzten Dampf oder durch gesättigten Dampf oder durch mehrere dieser Heizmittel gleichzeitig erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.