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Kupplungsvorrichtung für elektrische Verbindungskabel zwischen den
Wagen von Zügen, insbesondere von Lastkraftwagenzügen Bei Zügen, insbesondere Lastkraftwagenzügen,
sind die elektrischen Verbindungskabel zwischen den einzelnen Wagen, welche den
elektrischen Strom vom Hauptwagen nach hinten zu den Schluß- und Stopplichtanlagen
leiten, eine Quelle ständiger Mißhelligkeiten. Die Verbindungskabel müssen, nicht
allein wegen einer ordnungsgemäßen Beleuchtung des letzten Wagens, sondern auch
schon wegen ihres erheblichen Eigengewichtes, in den Steckdosen am Wagen gegen Herausrutschen
ihrer Stecker unbedingt festsitzen. Beim Auflösen eines solchen Wagenzuges wird
häufig vergessen, beim Trennen der Wagen auch die Verbindungskabel aus den Steckern
herauszuziehen; die Folge ist ein Zerreißen der Verbindungskabel. Diese Fälle häufen
sich, wenn das Verbindungskabel wegen seiner Länge um die Kupplungsgabel am Anhängerwagen
geschlungen wird, damit es nicht auf dem Erdboden schleift.und durch Zerreißen Kurzschlüsse
entstehen. Diese Art der Sicherung des Verbindungskabels gegen Schleifen beseitigt
jedoch nicht die Gefahr des Zerreißens des Verbindungskabels beim Trennen der Wagen
infolge Vergeßlichkeit; außerdem besteht der Nachteil, daß sich das Kabel beim unvermeidlichen
Hinundherbewegen während der Fahrt auf der Kupplungsgabel durchscheuert und es zu
Kurzschlüssen kommt. Auch geschieht es leicht, daß beim Kurvenfahren und bei Schwenkbewegungen
der Wagen das Verbindungskabel überspannt wird und zerreißt.
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Die bisher bekannten Kupplungsvorrichtungen für elektrische Verbindungskabel
zwischen den Wagen von Zügen, insbesondere von Lastkraftwagenzügen, haben keine
zuverlässig wirkenden Sicherungsvorrichtungen gegen Zerreißen der Ver-
Bindungskabel.
In dieserri Zusammenhang sei eine Verriegelungsvorrichtung für elektrische Zugleitungskupplungen
erwähnt, bei der ein vor der Offnnng der Kupplungsdose angeordnetes Sperrorgan,
welches das Einstecken und Herausziehen des Steckers, solange die Kupplungsdose
und der Verriegelungsmagnet unter Spannung stehen, verhindert, gleichzeitig mit
einer bei der Zugtrennung wirkenden Zerreißsicherung versehen ist. Abgesehen davon,
daß hierdurch ein Zerreißen der Verbindungslabel nicht sicher verhindert wird, ist
der Aufbau dieser bekannten Sicherungsvorrichtung sehr verwickelt und daher kostspielig.
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Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Kupplungsvorrichtung für
elektrische Verbindungskabel z@vischen den Wagen von Zügen, insbesondere Lastkraftwagenzügen
zu schaffen, bei welcher dieGefahr des l reclrens und Zerreißens des Verbindungskabels
leim Trennen der Wagen und @aücli während des l>etriebes mit Sicherheit beseitigt
ist, die ferner einfach und billig in ihrem Aufbau und im Betrieb mühelos zu handhaben
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird der Erfindung der Gedanke zugrunde
gelegt, das Verbindungskabel so widerstandsfähig zu machen; daß sich die beim Herausreißen
des Kabels auftretenden Zugheanspruchungen nicht schädlich auf die Leitungsdrähte
des Kabels auswirken.
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Urn diesen allgemeinen Erfindungsgedanken in die Praxis umzusetzen,
gibt es zwei grundsätzliche Lösungen: Einmal kann ein von den Leitungsdrähten des
Verbindungskabels unabhängiges selbständiges Glied (Zugglied) vorgesehen sein, welches
die Zugbeanspruchungen allein aufnimmt; des anderen können die Leitungsdrähte selbst
als dieses Zugglied ausgebildet sein. Für diesen Fall wird für die Leitungsdrä lrte
eine entsprechende. Auswahl und Bemessung ihres Werkstoffes getroffen, z. B. werden
die Leitungsdrähte aus Stahl von hoher Zerreißfestigkeit hergestellt und entsprechend
stark bemessen.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung,
den Ansprüchen und der Zeichnung.
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:1uf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise
dargestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 5 ist ein nur ein freies
Kupplungsende aufweisendes Verbindungskabel in Kuppelstellung bei zwei gekuppelten
Wagen gezeigt, und zwar in Fig. i in Seitenansicht, während Fig. 2 bis 5 Einzelteile
vergrößert zeigen, und zwar ist Fig.2 eine Seitenansicht, Fig.3 eine Vorderansicht
und Fig. .. eine Draufsicht einer Steckdose; Fig. 5 ist ein Schnitt etwa nach der
Linie V-V der Fig. 2; Fig. 6 zeigt schematisch als weitere Ausführungsform ein zwei
freie, mit je einem Stecker versehene Kupplungsenden aufweisendes Verbindungskabel:
An dem Chassis i des nicht weiter dargestellten Hauptwagens ist ein Halter 2 zusammen
mit der Wagenkupplung3 vermittels Schraubenverbindung4 befestigt. Von dem an den
Hauptwagen gekuppelten Anhängerwagen ist nur die Anhängergabel 5 andeutungsweise
gezeigt. An der Anhängergabel 5 ist ein U-förmiger Tragkörper 6-(Fig. 3) mit seinen
Flanschen 7 angebracht. Irn Tragkörper 6 ist ein Bügel 8 vermittels Verschraubung
9 schwenkbar und feststellbar befestigt. An dem Bügel 8 ist ein Gehäuse io durch
Schlitzkopfschrauben ii befestigt. In dem Gehäuse io sind eine dreipolige Steckdose
12 und eine Steckdose 13 für einen Rundstecker bekannter Art untergebracht.
Beide Steckdosen können infolge ihrer schwenkbaren Lagerung innerhalb des Tragkörpers
6 gegen die Horizontale verschwenkt und festgestellt «erden. Von der Steckdose 12
führt ein Kabel 14 nach hinten zu der nicht weiter dargestellten Schluß- und Stopplichtanlage
des Anhängerwagens. Die Steckdose 13 ist für ein nicht weiter dargestelltes elektrisches
Kabel einer Handstecklampe bestimmt.
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Mit 15 ist ein Gehäuse für einen in die Steckdose i2 passenden dreipoligen
Stecker 16 (Fig. 4) bezeichnet. Dieser Stecker ist oben im Gehäuse 15 durch Schrauben
17 befestigt. Aus dein Steckergehäuse 15 ragt zu beiden Seiten der Kopf einer Blattfeder
32 heraus, der in eine entsprechende Vertiefung 33 des Steckdosengehäuses io einschnappt.
Die Kraft der Federn 32 ist so bemessen, daß die Stecker gegen freiwilliges Lösen
gesichert sind.
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i8 bezeichnet ein elektrisches Kabel mit drei Leitungsdräliten i9
(s. Fig. 5), die in den Klemmen 20 des Steckers 16 befestigt sind. Das Kabel 18
führt durch einen rohrartigen, rnit Gewinde versehenen Ansatz 21 des Gehäuses 15
hindurch, auf welchen eine Überwurfmutter 22 geschraubt ist. Zwei Klemmstücke 23
werden durch die Matter 22 auf die Umhüllung des Kabels 18 gepreßt, so daß dieses
fest im-Steckergehäuse 15 sitzt. Das Kabel 18 führt durch eine durch einen Gummiring
24 gepolsterte Öffnung im Halter 2 mit Spiel hindurch und nach vorn an die nicht
weiter gezeigte Lichtanlage des Hauptwagens.
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Im Steckergehäuse 15 liegt eine sich gegen dessen Boden 25 abstützende
Platte 26. Durch ihre mittlere Bohrung geht ein Stahlseil 27; es ist gegen Herausgleiten
aus der Bolfrung durch einen Kopf 28 gesichert. Das Stahlseil führt zu (lern Halter
2 und ist durch eine Verschraubung 29 daran befestigt. Das Stahlseil 27 ist, wie
Fig. 1 zeigt, wesentlich kürzer als das Kabel 18. Dadurch sind die Leitungsdrähte
beim Herausziehen des Kabels aus der Steckdose von den dabei auftretenden Zugspannungen
völlig frei, die ganz allein von dem Zugglied, also beim Ausführungsbeispiel von
dem Stahlseil 27, -aufgenommen werden. Man hat es deshalb nicht m_ ehr nötig, darauf
zu achten, cläß beim Trennen- der: Wägen voneinander das Verbindungskabel vorher
entkuppelt ist. Das Entkuppeln des Kabels wird bei= der vorgeschlagenen Kupplungsvorrichtung
beim Trennen der Wagen automatisch mit erledigt.
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Vorzugsweise haben das Kabel 18 und das Stahl-. seil 27 einen gemeinsamen
Schutzkörper 30, z. B. ein biegsames Röhr. Es reicht bis über die Überwurf-. nrrrtter'
22, wo es durch eine Schelle, nicht weiter
gezeigt, ain AnSatZ 21
befestigt ist. Im Rohr 30 kann sich das Stahlseil unabhängig vom Kabel 18 liin und
her 1)e«egen, ohne dieses zu verletzen. Deswegen ist auch innerhalb der Mutter 22
zwischen den Kletncnstücken 23 ein genügender Zwischenraum für ein freies Spiel
des Stahlseiles 27 vorgesehen (Fig. 5).
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Je ein unter Federdruck stehender Deckel 31
schützt die Steckdosen
12 und 13 gegen Verschinutzen.
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1)ainit <las entkuppelte Verbindungskabel nicht nach unten längt,
ist an dein Wagen, zu dem das Kabel gcliört, eine nicht weiter gezeigte Blindsteckdose
vorhanden.
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Fig. 0 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel: I)i@se :@usfülirungsform
des Verbindungskabels initerscheidet sich von der nach den Fig. r bis 5 liescliriclienen
lediglich dadurch, daß es zwei freie linpphingsenden mit je einem Steckergehäuse
15
hat, iii denen, wie vorher beschrieben, ein Stahlseil 27 als Ztigglie<l
befestigt ist, während bei dem Ausfühi-uiigslieisliiel nach Fig. i bis 5 das Verbindungskabel
nur ein freies Kupplungsende mit einem Stccl<cr i 5 hat.
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Mich bei dem _'lusführungslicispiel nach Fig.6 niiiiiiit das Stahlseil
27 ganz allein die beim Her-,iiisreil.jcii des Verbindungskabels aus den Steckauftretende
"Zugspannung auf, d. h. das Verbindtingskahel ist auch in diesem Fall völlig entlastet.
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1?s versteht sich, tlaß bei Verwendung eines Verltindungsl;al>els
nach Fig. 6 die Kupplungsvorrichtung <in beeiden zu kuppelnden Wagen Steckdosen
erfordert finit Anschlüssen zu den Kraftduellen bzw. eben Schluß- und Stopplichtanlagen.