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Seitliche Lagerung eines konzentrischen Einbaues in einem Bauwerk,
insbesondere für Schornsteine Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine seitliche
Lagerung eines !konzentrischen Einbaues in einem Bauwerk. Bei einem solchem Einbau
kann es sich z. B. um dünnwandige Rohre handeln, welche zum Ableiten korrodierender
Gase in massiv gebauten Schornsteinen frei stehend angeordnet werden. Zum Absteifen
derartiger Einbauten hat man bereits vorgeschlagen, den Einbau an dem statisch sicheren
Bauwerk abzustützen, und zwar beispielsweise mit Hilfe von Balken aus Holz oder
keramischem Werkstoff, Bohlen oder Platten. Die absteifenden Mittel liegen auf Tragvorsprüngen
auf, welche einerseits an dem statisch sicheren und andererseits an dem Einbau vorgetragen
sind. Die zwischen den absteifenden Mitteln und dem Einbau gelassenen Dehnungsfugen
werden mit einem elastischeu Material gefüllt. Wie die Erfahrung lehrt, erhärtet
das elastische Materiäl mit der Zeit, so daß der Einbau nicht mehr elastisch abgestützt
ist. Infolgedessen werden Bewegungen des statisch sicheren Bauwetikes auf den Einbau
übertragen, so daß Risse im Einbauentstehen können und die den Einbau abstützenden
Mittel herunterfallen.
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Zweck vorliegender Erfindung ist, diesen Nachteilen durch eine Lagerung
abzuhelfen, die eine sichere Albstützung eines Einbaues gewährleistet und während
beliebig langer Zeiträume verhindert, daß horizontale Bewegungen des sicheren Bauwerkes,
die beispielsweise auf Winddruck zurückzuführen sind, auf den Einbau übertragen
werden. Dies wird mit Hilfe einer Lagerung erreicht, die im wesentlichen gekennzeichnet
ist durch auf dem Umfang
des Einbaues in einer horizontalen Ebene
verteilte Tragvorsprünge des Bauwerkes; durch von den Tragvorsprüngen getragene
Kugellagerschalen, welche eine rundlich erhabene Kreuzwiege besitzen, und durch
Kugeln, welche mit Kreuzrillen versehen sind und in den Kugellagerschalen und zugleich
an der Wand des Einbaues liegen. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
sind die Kugellagerschalen und Kugeln mit Graphit überzogen. In der Zeichnung ist
eine beispielsweise Verwirklichungsform des Erfindungsgedankens dargestellt, und
es zeigt Fig. i einen Längsschnitt einer seitlichen Lagerung eines konzentrischen
dünnwandigen Einbaues in einem massiven Bauwerk; Fig. 2 einen Längsschnitt derselben
.Lagerung, das Bauwerk.jedoch durch Winddruck seitlich verschoben; Fig.3 eine Ansicht
einer Kugel'lagerschale in Richtung A gemäß Fig. i ; Fig. 4 einen Schnitt durch
eine Kugellagerschale gemäß a-a nach Fig: i und Fig. 5 eine Draufsicht einer Kugellagerschale
in Richtung B gemäß Fig. i.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist der dünnwandige Einsbau
mit i, das den Einbau umgebende massive Bauwerk mit 2 bezeichnet. Auf der Innenseite
des Bauwerkes 2 sind Tragvorsprünge 3 und 4 angeordnet, auf welchen die mit 5 und
6 bezeichneten Kugellagerschälen ruhen. Jede Kugellagerschale hat eine rundlich
erhabene Kreuzwiege 7 bzw. B. Die in den Kugellagerschalen 5 und 6 liegenden Kugeln,
in der Zeichnung mit 9 und io bezeichnet, haben Kreuzrillen: Die Kreuzrillen der
Kugel 9 sind mit ii und 12 bezeichnet.
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Gemäß Fig. i befindet sich der Einbau völlig konzentrisch innerhalb
des Bauwerkes. Die Horizontalachsen der Kugeln 9 und io liegen auf einer Höhe.
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Gemäß Fig: 2 ist daS Bauwerk durch. den in Richtung des Pfeiles einwirkenden
Wind .seitlich verschoben. Bei dieser seitlichen Verschiebung des Bauwerkes rollt
die auf der Windseite gelegene Kugel 9 infolge der Anordnung einer rundlich erhabenen
Kreuzwiege 7 in der Lagerschale 5 nach oben, während die auf der Windschattenseite
gelegene Kugel io unter dem Einfuß ihres Gewichtes auf der Kreuzwiege 8 der Kugellagerschale
6 nach unten rollt. Hierbei verschieben sich die Horizon-. talachsen der Kugeln
gegeneinander. Die gleichen Folgen treten natürlich dann auf, wenn über dem Umfang
des Einbaues aus statischen Gründen viele Kugeln verteilt angeordnet sind.
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Die Differenz zwischen den einzelnen Achsenabständen ist von Kugel
zu Kugelverschieden; wenn sich nämlich eine Kugel auf der Windseite in dem Wannenstein
in die Höhe schiebt und sich auf der Windschattenseite dementsprechend nach unten
senkt, nehmen die übrigen Kugelt., welche auf den Umfang eines kreisrunden Bauwerkes
verteilt sind, jeweils eine andere Lage ein, so daß also die Achsenebene eine Schräglage
einnimmt, was bedingt, daß die Normalachse jeder einzelnen Kugel gegen die andere
um ein geringes Maßverschoben ist.
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Die in den Lagerschalen vorgesehenen Kreuzwiegen sowie die Kreuzrillen
der Kugeln (vgl. insbesondere die Fig. 4 und 5) bieten Gewähr dafür, daß sich die
Kugeln trotz ihrer verschiedenen Bewegungen niemals so verschieben können, daß die
Sicherheit der Absteifung in Frage gestellt wird. Die erfindungsgemäße Absteifung
bietet den weiteren Vorteil gegenüber den bekannten Absteifungen, daß sie keiner
Alterung unterworfen ist, da .ihre Wirkung auf den praktisch 'keinem Verschleiß
unterworfenen Kugeln und Kugellagerschälen beruht. Um Reibungen zwischen der Kugel
und der Kugellagerschale zu vermindern, ist es vorteilhaft, die Kugel wie die Schale
mit Graphit zu überziehen; vorzugsweise erfolgt ein solcher Graphitüberzug im Bereich
der Kreuzwiege und/oder Kreuzrillen.
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In einer Ebene ikönnen mehrere Kugellagerschalen über dem Umfang des
Einbaues verteilt vorgesehen werden. Es können selbstverständlich auch mehrere jeweils
in einer Ebene liegende Lagerungen übereinander angeordnet werden. Die Zahl der
in einer horizontalen Ebene wie die Zahl der übereinanderliegenden Kugellagerschalen
richtet sich nach den statischen Bedingungen, die zur sicheren Absteifung erfüllt
sein müssen.
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Die Tragvorsprünge können aus dem statisch sicheren Bauwerk bzw. bei
hohen frei stehenden Schornsteinen aus dem gemauerten massiven Bauwerk auf der Innenseite
vorgekragt sein.
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Die erfindungsgemäße Albsteifung ist nicht auf bestimmte Materialien
hinsichtlich des statisch sicheren Bauwerkes und des Einbaues beschränkt. Das Bauwerk
wie der Einbau können beispielsweise aus Formsteinen bestehen oder aus irgendeinem
beliebigen anderen Baustoff.