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Haltevorriditung für Blut- und Plasmakonserven
Die ISalterung von Blut-
und Plasmakonserven in der für die Transfusion notwendigen gestürzten Lage, d. i.
mit dem Ausfluß bzw. dem Kopf nach unten, erfolgte bisher durch Aufhängen der Konservenflasche
mittels eines aus metallischem Baustoff I,estehenden Gehänges, das im Flaschenmantel
in der Nähe des Flaschenbodens eingelassen ist. Derartige Konservenfiaschen können
wegen der auf ihnen sitzenden Metallteile nicht einwandfrei sterilisiert werden
und müssen nach Aufbrauch der Konserve weggeworfen werden. Dies bedeutet aber einen
erheblichen Verlust an Material, Arbeitszeit u. dgl. und gestaltet die Haltung einer
Blutbank außerordentlich kostspielig. Blut- und Plasmakonservenflaschen, die keinerlei
Aufhängemittel aufweisen und demgemäß zwecks wiederholter Verwendung sterilisiert
werden können, mußten bisher mangels einer geeigneten Haltevorrichtung von Hand
aus in der die Transfusion ermöglichenden Lage gehalten werden, was nicht nur umständlich
ist, sondern auch die Gefahr einer unzweckmäßigenHaltung oder gar des Fallenlassens
der Flasche während der Transfusion in sich birgt.
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Vorliegende Erfindung bezweckt, hier Abhilfe zu schaffen. Die Erfindung
betrifft eine Haltevorrichtung für Blut- und Plasmakonserven, die im Wesen aus einem
mit Aufhängemitteln versehenen Gestell besteht, das mit Einrichtungen zum lösbaren
Befestigen der Konservenflasche und zum Kippen derselben, zweckmäßig zum Kippen
nach einer Seite hin ausgestattet ist. Vorteilhaft weist die Befestigungseinrichtung
des Gestells einen die aufrecht stehende Flasche unterhalb ihres Schwerpunkts erfassenden
Befestigungsteil, z. B. in Form eines zusammen-
spannbaren Ringes
auf, der schwenkbar in dem Gestell gelagert ist. Um hierbei die Flasche in der aufrechten
Stellung festzuhalten, ist das Gestell mit einem geeigneten Halteteil, z. B. ,mit
einem die Flasche teilweise umgreifenden Bügel ausgestattet, der nach der Kippseite
hin offen ist und freie federnde Enden aufweist. Ferner ist das Gestell in vorteilhafter
Weise mit einem schwenkbaren Aufhängebügel versehen, dessen Schwenkbarkeit durch
Anschläge auf einen Schwenkbereich begrenzt wird, der sich auf der entgegengesetzten
Seite des Kippl>ereichs der Flasche befindet.
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1)ie erfindungsgemäße Haltevorrichtung ermöglicht vor allem ein rasches
Einsetzen und Auswechseln der Konservenflasche; sie hält diese auch sicher in der
aufrechten Lage und gestattet das Tragen oder Aufhängen in dieser Lage. Zur Kippung
derKonservenflasche in die für die Transfusion hestgeeignete Lage, d. i. in die
Lage mit dem Besteckkopf nach unten, bedarf es nur des Ablösens der Konservenflasche
vom Halteteil des Gestells, der die Flasche in der aufrechten Lage festhält. Das
Kippen selbst erfolgt dann vollkommen selbsttätig durch das Ül>ergewicht der
Konserve.
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In der Zeichnung ist die Haltevorrichtung gemäß der Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Fig. I zeigt die Haltevorrichtung bei
aufrecht gehaltener Konservenflasche in Vorderansicht; Fig. 2 ist eine Seitenansicht
der Fig. I, in Fig. 3 ist die Haltevorrichtung in Seitenansicht bei gekippter Flasche
dargestellt; die Fig. 4 und 5 zeigen Schnitte nach den Linien IV-IV bzw. V-V der
Fig. x; in Fig. 6 ist eine Einzelheit der Haltevorrichtung in schaubildlicher Ansicht
dargestellt.
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I ist die Blutkonservenflasche, in deren Hals 2 das Transfusionsbesteck
3 befestigt ist; letzteres weist ein für die Transfusion bestimmtes Rohr 5 mit Schlauchanschlußnippel
6 und ein Lüftungsrohr 7 mit Absperrhahn8 und Schlauchanschlußnippel 9 auf.
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Die Trageinrichtung für die Konservenflasche 1 besteht aus zwei Tragschienen
I0, die an ihrem oberen Ende mit je einem Loch In zum schwenkbaren Lagern eines
Trag- und Aufhängebügels 12 ausgestattet sind. Die Enden dieses Bügels sind bei
I3 abgewinkelt und dann zu je einem Haken 14 gebogen, die das abgerundete Ende der
Schienen 10 umgreifen und Anschläge bilden, welche den Schwenkbereich des Bügels
12 begrenzen, so daß dieser beim Bewegen in der Pfeilrichtung P nicht über die in
Fig. 3 gezeigte aufrechte Stellung hinaus verschwenkt werden kann. Die Schienen
sind durch einen Haltebügel 20 miteinander verbunden; derselbe ist an der dem Schwenkbereich
des Aufhängebügels 12 entgegengesetzten Seite offen (Fig. 4) und mit federnden,
etwas nach außen gebogenen Enden 21 zum leichteren Eipstecken der Flasche I ausgestattet.
Zwischen den unteren Enden der Tragschienen 10 ist ein Befestigungsring 25 mittels
Bolzen 26 schwenkbar gelagert. Dieser Ring ist zu einem geschlitzten, federnden
Spannring ausgebildet und trägt auf seinem einen durch die Schlitzung gel>ildeten
Ende eine Scheibe 27, die mit einer exzentrisch zu ihrer Drehachse 2S verlaufenden
Nut 29 ausgestattet ist. An dem vom Drehbolzen 28 am weitesten entfernten Ende der
Nut 29 befindet sich eine Erweiterung 30, die etwas größer ist als der Kopf eines
Bolzens 31, der auf dem zweiten Ende des Ringes 25 sitzt und durch die Nut 29 hindurchgreift.
Zur gegenseitigen Führung der Ringenden ist das den Drehbolzen 28 tragende Ende
mit einem Schlitz 32 ausgestattet, der eine zusätzliche Ausnehmung 33 aufweist.
Auf der einen Tragstange IO ist noch eine Hülse 35 befestigt, die zum Einstecken
einer Epruvette 36 für die Kreuzprobe dient.
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In den Fig. I und 2 ist die Iionservenflasche in aufrechter Lage
in dem Gestell gehalten. Der Haltehügel 20 umgreift federnd den polieren Teil der
Flasche, während der Befestigungsring 25 in eine Umfangsnut 4 der Kollservenflasche
eingreift, die sich in der Nähe des Flascllenhodens befindet. Die Teile des den
Ring 25 zusammenspannenden Spannwerks nehmen die aus den Fig. 1 und 6 ersichtliche
Lage ein. Bei so befestigter Flasche kann diese samt Gestell aufgestellt, aber auch
mittels des Bügels t2 aufgehängt oder getragen werden. Der Bügel 12 liegt aufgeklappt
neben den Besteckrohren 5, 7, und zwar bezogen auf die Kipprichtung der Flasche
(Pfeilrichtung q) auf der entgegengesetzten Seite, so daß das Heraus- und Hineinschwenken
der Flasche durch den Bügel 12 nicht gehindert wird.
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Soll die Flasche aus der aufrechten Lage in die in Fig. 3 gezeigte
Kipplage gebracht w erden, so ist es nur erforderlich, die Flasche durch eine kleine
Schwenkbewegung in der Pfeilr.ichtungq aus der Umklammerung des Bügels 20 zu befreien.
Wird dann die Flasche losgelassen, so kippt sie selbsttätig durch ihr Übergewicht
in die Gebrauchslage gemäß Fig. 3. Der Bügel 12 gestattet das Aufhängen der gekippten
Flasche. Soll die entleerte Flasche durch eine volle ersetzt werden, so wird die
Spannscheibe 27 SO weit zurückgedreht, bis die Erweiterung 30 über den Kopf des
Bolzens 3I zu liegen kommt. Das die Spannscheibe 27 tragende Ende des Spannringes
kann nunmehr über den Kopf des Bolzens 3I geschoben werden, wobei die Ausnehmung
33 dies erleichtert. Aus dem so geöffneten Ring läßt sich die leere Flasche leicht
entfernen und eine neue, volle einsetzen, zu deren Befestigung die Ringenden wieder
zusammengebracht und durch Verdrehen der Spannscheibe 27 zusammengespannt werden.
Das Einsetzen und Befestigen einer neuen Flasche erfolgt selbstverständlich außerhalb
des Haltebügels 20.
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Die im Ring 25 befestigte Flasche kann dann in die aufrechte Lage
(Fig. I, 2) oder in die Kipplage (Fig. 3) geschwenkt werden, wobei diese Bewegungen
durch den Bügel 12 in keiner Weise behindert werden, da die Schwenkbereiche dieses
Bügels und der Konservenfiasche an entgegengesetzten Seiten des Gestells liegen.