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Scheibenwischer Die an Kraftfahrzeugen unerläßlichen Scheibenwischer
zum Freihalten der Außenfläche der vorderen Sichtscheibe weisen grundsätzlich den
\achteil auf, daß die Wischerleiste mit einer an ihrem einen Endpunkt schwenkbar
gelagerten Hauptstange fluchtet und infolgedessen eine kreisbogenförmige Bewegung
ausführt, bei der sie stets die Lage eines Halbmessers einnimmt. Die Folge dieser
Bewegungsform ist, daß lediglich ein Kreisringsektor der Scheibe freigehalten wird,
so daß also die obere und die untere Begrenzungslinie des Gesichtsfeldes stets einen
Kreisbogen darstellt und die beiden Seiten durch unter einem Winkel zueinander stehende
Radienstücke gebildet werden. Es fallen also an der oberen Begrenzungslinie, und
zwar an deren beiden Enden, jeweils dreieckförmige Felder für die Sicht aus. Vor
allem aber fallen an den seitlichen Begrenzungslinien ebenfalls dreieckige Felder
aus, die sich gerade nach unten zu vergrößern, d. 11. also an Stellen, an denen
die Sicht besonders gut sein miilite. Auch ein Umkehren der Anordnung in der Weise,
daß die Scheibenwischer ihren Lagerpunkt an der oberen Kante der Scheibe haben,
hat keine befriedigende Lösung bringen können, weil im Grunde genommen gleichartige
Verhältnisse auch bei dieser Lösung vorliegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Scheibenwischer vorzuschlagen,
bei dem sich die Wischerleiste möglichst geradlinig und senkrecht sowie parallel
zu sich selbst bewegt, so daß also ein Gesichtsfeld freigehalten wird, das eine
rechteckige Form aufweist und infolgedessen möglichst weit gehalten ist. Es sollen
auf diese Weise tote Winkel vermieden werden. Die Aufgabe soll dabei so gehalten
sein, daß als Antriebsmittel nach wie vor eine Hauptstange verwendet wird, die um
einen in der Regel außerhalb der Lagerscheibe angeordneten Drehpunkt schwenkbar
gelagert ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, indem ein Lenker vorgesehen
ist, der an der Hauptstange angelenkt ist und sich ihr gegenüber so verschwenken
läßt,
daß die Schwenkebene des Lenkers parallel zur Schwenkebene der Hauptstange liegt.
Geht man nun weiter so vor, daß man den Lagerpunkt und die Länge des Lenkers so
auslegt, daß diese Länge zuzüglich der Entfernung von seinem Lagerpunkt bis zum
freien Ende der Hauptstange etwa gleich der der Wischerleiste ist, so kann man die
Wischerleiste mit ihrem einen Ende am freien Ende des Lenkers lagern und mit ihrem
anderen Ende gleitend und schwenkbar im freien Ende der llauptstange führen. -Man
erhält auf diese `'eise ein Dreieck, das aus dem freien Ende der Hattptstatige,
dem .Lenker und dem zwischen beiden befindlichen Teil der Wischerleiste besteht.
Man kann nun die Bewegung des Lenkers auf die der Hauptstange so abstimmen, daß
dabei die Wischerleiste die in der Aufgabe gestellte Bewegung vollführt, d. lt.
also, daß sie eine geradlinige Bewegung vollführt, die senkrecht zu ihrer Lage erfolgt.
Die Lage der Wischerleiste soll dabei naturgemäß mit der der Hauptstange in der
Mittellage des Ausschlages zusammenfallen. 'Man benötigt also zur völligen Durchführung
der Aufgabe noch irgendwelche 1'bertragungsmittel, durch welche die oben beschriebene
Bewegung der Lenkerstange in Abhängigkeit von der Bewegung der Hauptstange sichergestellt
wird. Eine derartige Übertragung kann durch an sich bekannte 'Mittel vorgenommen
werden, so z. 13. durch eine Kegelradübertragung, bei der mau etwa ein ortsfestes
Kronrad vorsehen könnte, (las ini Lagerpunkt der Hauptstange befestigt ist und auf
denn sich ein weiteres Kronrad mit der l,ewegung der I-lauptstange abwälzt. Dieses
weitere Kronrad wäre dann auf einer Welle zu befestigen, die hinter der Hauptstange
und an dieser gelagert sein könnte. Die Welle könnte bis zum Lagerpunkt für den
Lenker reichen, hier wiederum ein Kronrad tragen, das dann auf ein viertes Kronrad
einwirkt, (las finit dein Lenker verbunden ist. Man würde damit dem Lenker bei einem
Ü bersetzungsverhältnis von r:2 den doppelten Ausschlag erteilen, den die Hauptstange
vollführt. Wählt man die Verhältnisse so, daß der Lenker die gleiche Länge aufweist
wie das freie Ende der Hauptstange, so -,viirde man schon eine angenähert richtige
Führung der Wischerleiste erzielt haben.
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Man kann an Stelle dieser Anordnung auch andere .-lnordnungen wählen.
So kann man beispielsweise am Lenker einen Schnurlauf vorsehen, um den eine Schnur
unter Spannung und unter einem L'mschlitigungswinkel von etwa 5.Io Grad herumgelegt
ist, die dann mit ihren beiden Enden, hinter der Hauptstange verlaufend, am Lagerpunkt
oder in dessen Nähe befestigt ist und beim Verschwenken der Hauptstange über Kurven
so betätigt wird, dall jede beliebige Winkelfunktion zwischen dein Nusschlag des
Lenkers und dem der Hauptstange beherrscht werden kann.
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Inn übrigen ist die l3eliiiiderung der Sicht, die zun:ichst davon
abgehalten haben mag, ähnliche Kolistruktionen bisher anzuwenden, keineswegs von
1 @e<leutung. da diese Behinderung überhaupt nicht Platz greift, sobald der Wischer
in Tätigkeit tritt. Wenn er aber außer Tätigkeit getreten ist, so ist es auch bisher
Brauch, ihn in die Endlage zu bringen, in der er sich möglichst dicht am Seitenrand
der Scheibe befindet. In diesem Falle stört bei den bekannten Ausführungen der als
Radius im Gesichtsfeld stehende Wischer stark, während der erfindungsgemäße Wischer
eine weit geringere Störung verursacht, da ja der Endpunkt der Hauptstange bis an
den Rand der Scheibe heranreicht, d. h. also der Ausschlag wesentlich größer ist
als bisher, die NVischerleiste aber erfindungsgemäß mit dem Rand der Scheibe praktisch
zusammenfällt, die Sicht also überhaupt nicht stört, und der Lenker so eingerichtet
werden kann, daß er in der Endlage fast senkrecht zur `Fischerleiste steht und damit
die Sicht ebenfalls nicht behindert. Es wird aber auf diesen Punkt nachstehend nochmals
zurückgekommen werden.
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Will man sich nun einer besonders einfachen Übertragung zwischen der
Bewegung der Hauptstange und des Lenkers bedienen, so kann man gemäß weiterer Entwicklung
der Erfindung einen Übertragungshebel vorsehen, der zwischen dein Drehpunkt der
Hauptstange und dem Lagerpunkt des Lenkers gelagert ist und mit seinem dem Lagerpunkt
der Hauptstange zugewandten Ende gleitend in einem Punkte geführt ist, der auf der
Winkelhalbierenden des AusschlagNvinkels für die Hauptstange liegt. Eine derartige
Führung ist verhältnismäßig einfach durchzuführen, indem man den Hebel mit einem
Schlitz versieht und einen entsprechenden Stift in dieser Winkelhalbierenden anordnet.
Die Winkelhalbierende ist dabei naturgemäß die Mittelstellung der Hauptstange. Man
kann nun die Cbertragung zwischen dem anderen Ende dieses Übertragungshebels und
dein Lenker auf verschiedene Weise vorsehen. NIan kann z.13. zwei einander entsprechende
Kurvenstücke mit den beiden Teilen verbinden, bei denen die zusammenarbeitenden
veränderlichen Radien dieser Kurven in ihrer Summe stets den Abstand der beiden
Lagerpunkte ausmachen. -Man kann diese Kurvenstücke mit einer Verzahnung ausstatten,
kann aber auch in ebenfalls bekannter Weise die gegenseitige Sicherung gegen Verdrehen
durch zwei jeweils an den entgegengesetzten Stücken befestigte Bänder erzielen.
Insbesondere soll indessen so vorgegangen werden, daß einerseits der Lenker, andererseits
der Übertragungshebel an seinem freien Ende mit einem Zahnritzel bzw. Zahnsegment
verbunden werden, die ein festes Übersetzungsverhältnis aufweisen. Man kann nun
unter Beobachtung der BeNvegungskurven für den Winkelausschlag der Hauptstange und
des Lenkers das Übersetzungsverhältnis zwischen diesen beiden Zahnelementen und
dem Drehpunkt des Übertragungshebels sowie den Abstand des Führungspunktes für dessen
gleitende Führung so einrichten, daß die Wischerleiste die gewollte geradlinige
Bewegung wenn auch nicht theoretisch genau, so doch weitgehend angenähert vollführt
und ein gutes Sichtfeld freigehalten wird. Diese Ausführung weist den Vorteil der
einfachen Herstellung und großer Betriebssicherheit auf.
Es kann
nun möglich sein, daß darauf Wert gelegt wird, daß der `'Fischer in jeder Lage abgestellt
werden soll und dabei die Sicht nicht stärker behindern darf als ein Wischer der
bisher bekannten Konstruktion. Auch dies läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Wischer
erreichen, und zwar in der Weise, daß man beim Ausschalten des Wischers die Lenkerbewegung
in der Mittellage der Hauptstange ebenfalls ausschaltet, in der sich also die Hauptstange
mit dem Lenker deckt. Es wird sich dann hei weiterer Bewegung der Hauptstange der
Wischer in der gleichen Weise bewegen, wie dies bei den bisher bekannten Konstruktionen
der Fall ist, d. h. er wird mit der Hauptstange fluchten und die Sicht nicht anders
behindern als bislang.
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Eine derartige Ausführung läßt sich bei einer Anordnung, wie sie vorstehend
im einzelnen beschrieben wurde, bei der also ein Übertragungshebel Verwendung findet,
dadurch erreichen, daß man den Gleitpunkt für den Übertragungshebel auf einen Steuerhebel
verlegt, der in gleicher Weise wie die Hauptstange um deren Lagerpunkt schwenkbar
ist und gemäß den vorstehenden Ausführungen in der Arbeitslage so, und zwar unbeweglich
liegt, daß er in die Mittellage des Ausschlages für die Hauptstange fällt. Kuppelt
man nun beim Ausschalten des Wischers diesen Steuerhebel in der Mittellage der Hauptstange,
d. h. also, wenn sich diese leiden Teile decken, mit der Hauptstange, so werden
wiederum sämtliche Teile der Anordnung mit der Hauptstange fluchten und die Sicht
in der gleichen Weise beeinflussen, wie dies bisher schon der Fall war.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Wischer
wiedergegeben, und zwar zeigt Abt). i einen derartigen Wischer in der Seitenansicht,
Abb. 2 den gleichen Wischer in der Aufsicht. An der Rahmenleiste 5 der freizuhaltenden
Scheibe 6 ist die Hauptstange 7, die auf einer Welle 8 verkeilt ist, schwenkbar
gelagert. Im Punkte 9 ist der Lenker io an der Hauptstange seinerseits und die Wischerleiste
i i im Punkte 12 am freien Ende des Lenkers gelagert. Dagegen ist am freien Ende
13 der Hauptstange 7 über eine Rollenanordnung 14, die schwenkbar in das freie Ende
13 eingesteckt ist, die Wischerleiste i i gleitend geführt, so daß also die Wischerleiste
sich in der Rollenanordnung nach Maßgabe des Doppelpfeiles 15 und die Rollenanordnung
14 gegenüber der Hauptstange 7 nach Maßgabe des Doppelpfeiles 16 beliebig einstellen
kann.
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Im Punkte 17 ist ein Führungshebel 18 an der Hauptstange 7 gelagert,
an dessen freiem Ende i9 ein Zahnsegment 20 vorgesehen ist, das mit einem Zahnritzel
21 kämmt. Dieses ist mit dem Lenker io r. Scheibenwischer mit möglichst geradliniger
Bewegung der Wischerleiste, gekennzeichnet durch einen an der Hauptstange (7) parallel
zu deren Bew-egungsel)ene schwenkbar gelagerten Lenker (io), dessen Länge zuzüglich
der von seinem Lagerpunkt (9) bis zum freien Ende (13) der Hauptstange (7) etwa
gleich der der Wischerleiste (ii) ist und an dessen freiem Ende (12) das eine Ende
der Wischerleiste (i i) angelenkt ist, während ihr anderes Ende gleitend und schwenkbar
im freien Ende (13) der Hauptstange (7) geführt ist, ferner gekennzeichnet durch
Übertragungsmittel, wie z. B. Kegelradübertragungen über eine hinter der Hauptstange
(7) gelagerte Welle oder entsprechende Hebel-(18), Zahnrad- (2o,21), Schnur-und/oder
Kurvenübertragungen.
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2. Scheibenwischer nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Lenker
(io), dessen Länge gleich der Entfernung von seinem Lagerpunkt (9) bis zum freien
Endpunkt (13) der Hauptstange (7) ist.
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3. Scheibemvischer nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen zwischen
Drehpunkt (8) der Hauptstange (7) und Lagerpunkt (9) des Lenkers (i o) gelagerten
Übertragungshebel (18), der an einem auf der Winkelhalbierenden (26) des vollen
Ausschlagwinkels der Hauptstange (7) gelegenen Punkt (24) gleitend und sch-,venkbar
geführt wird und dessen Bewegung sich über Wälzkurven, Zahnsegmente (20, 21) o.
dgl. so auf den Lenker (io) überträgt, daß dieser sich möglichst geradlinig und
senkrecht zu seiner Mittellage bewegt.
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4. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Ausschalten des Wischers die Lenkerbewegung in der :Mittellage,
an der sich die Hauptstange (7) mit dein Lenker (io) deckt, abgeschaltet wird.
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5. Anordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gleitpunkt (24) für den Übertragungshebel (18) auf einem um den Lagerpunkt (8) für
die Hauptstange (7) schwenkbaren Steuerhebel (25) liegt und dieser beim Ausschalten
mit der ihn drehenden Hauptstange gekuppelt wird, worauf der gesamte Wischer seitlich
in die Endstellung gebracht wird. fest verbunden. Das andere Ende 22 des Führungshebels
ist mit einem Längsschlitz 23 versehen, in den ein Stift 24 eingreift. Dieser ist
an einem Steuerhebel 25 befestigt, der in der Winkelhalbierenden 26 des vollen
Ausschlag#,vinkels der Hauptstange 7 liegt.