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Brillenscharnier Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillenscharnier
von einfacher und billiger :\nfertigung sowie von schönem Aussehen.
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Die bis jetzt für Brillen verwendeten Scharniere bestanden aus einem
Zapfen, der in einen 7.apfenloch drehbar ist, wobei die in Berührung stehenden Flächen
rund und von sehr kleiner Abmessung sind.
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Die kleinen Abmessungen der in Berührung stehenden Flächen bedingen
sehr oft und nach kurzer Zeit das Auftreten von Spiel im Scharnier, so daß die Brillenhügel
nicht mehr ganz einwandfrei festsitzen. Die Folge hiervon ist, daß die Brillengläser
in bezug auf die Augen des Brillenträgers eine schlechte Lage einnehmen.
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Außerdem ist in Betracht zu ziehen, daß zur Einstellung der Öffnung
der Bügel bei Brillen, welche Scharniere von der heutigen Ausführung besitzen, <las
Stück des Zapfens, das zugleich Anschlag bildet, abgefeilt werden muß, was immer
eine sehr heikle Arbeit bedeutet, welche die Einstellung und die Öffnungsweite nur
in Richtung der Bügelöffnung gestattet und nicht in Richtung der zusammengelegten
Stellung.
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Schließlich ist noch zu erwähnen, daß in den Scharnieren von jetziger
Ausführung die Schrauben sichtbar sind und in der allgemeinen Ausstattung der Brille
die gewöhnlich kreisrunden Zapfenlöcher nicht verdeckt werden können. Es ergibt
sich daraus ein wenig ästhetisches, asymmetrisches und ziemlich plumpes Ganzes,
und zwar trotz der geringen Länge der Zapfen.
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Außerdem mttß erwähnt werden, daß die Herstelltrtig
der
derzeitigen Scharniere sehr kompliziert ist und zahlreiche Arbeitsgänge der Preßarbeiten
erfordert.
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Dank der vorliegenden Erfindung können eben diese Preßarbeiten vermieden
werden, so daß das System der Goldplattierung verwendet werden kann, und zwar unter
Anwendung eines sehr harten Stütztnetalls, das der Brille bei geringem Volumen eine
sehr große Festigkeit und Handlichkeit verleilit.
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Dank der vorliegenden Erfindung ist es außer-(lern möglich, das auftretende
Spiel, welches durch die Abnutzung der Reibungsflächen des Scharniers bewirkt wird,
ganz beträchtlich herabzusetzen. Der Erfindung gemäß sind die Reibungsflächen viel
länger als bisher und erstrecken sich in der Längsrichtung der Bügel, was zur Folge
hat, daß die Gläser in bezug auf die Bügel bedeutend besser festgehalten werden.
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Andererseits ist bei der vorliegenden Erfindung eine besondere Vorkehrung
zur Aufhebung des etwaigen Spieles getroffen worden.
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Außerdem können die der Erfindung entsprechenden Scharniere sehr rasch
und zu einem niederen Ertragspreis hergestellt werden. Schließlich geben diese Scharniere
die Möglichkeit, in jeder Richtung die Lage der Bügel in bezug auf die Gläser durch
einfaches Biegen gewisser Teile der Bügel oder der Fassung von schwachem Querschnitt,
die sich in unmittelbarer Nähe des Scharniers befinden, zu regeln.
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Das der Erfindung entsprechende Scharnier ergibt ein sehr ästhetisches
Aussehen des Ganzen, flank <lern Wegfall aller unnötigen vorstehenden Teile,
wodurch die Scharniere praktisch unsichtbar sind.
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Der Erfindung gemäß sind Zapfen und Zapfenloch zumindest in Richtung
des einen zu vereinigenden Teiles ausgedehnt, so daß hierdurch eine große Kontaktfläche
zwischen den zusammenwirkenden Teilen des Zapfens und des Zapfenloches gegeben ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind
das Zapfenende oder die linden des Zapfenloches durch eine zur Dehnungsachse parallel
verlaufende Ebene begrenzt, die zur Achse der Teilgruppe Zapfen-Zapfenloch bei offenen
Bügeln schräg geneigt ist, wobei das Zapfenloch bzw. die freien Endungen als Anschlag
fungieren.
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Ferner kann die relative Drehungsachse des Zapfens im Verhältnis zum
Zapfenloch in die Achse der zu vereinigenden Teile gelegt werden.
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1)iesc relative Drehungsachse kann außerdem soweit wie möglich von
der das freie Ende bzw. die freien 1,-Aiden des Zapfens oder des Zapfen-1c>clres
begrenzenden Ebene entfernt sein.
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Es kann das Scharnier schließlich mehrere Zapfen 1>zw. mehrere Zapfenlöcher
aufweisen, die in mehrere Zapfenlöcher eingreifen bzw. mehrere Zapfen bedienen.
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Zur folgenden Beschreibung der vorliegenden Erfindung wird darauf
hingewiesen, daß die hier aufgeführten Ausführungsarten nur als Beispiele gedacht
und als solche angesehen werden sollen.
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Fig. i ist der Aufriß eines der Erfindung gemäßen Scharniers, welches
einen Brillenbügel mit der Fassung vereinigt; Fig. 2 ist der Grundriß des in Fig.
i dargestellten Scharniers; Fig. 3 ist eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht, aber für
eine andere Lage der Teile des Scharniers; Fig.4 ist ein der Erfindung gemäßes Doppelscharnier,
welches zwei Teile eines zusammenlegbaren Bügels vereinigt; Fig. 5 ist ein Schnitt
nach V-V der Fig.4; Fig.6 ist eine der Fig. 5 ähnliche Ansicht und -neigt die beiden
Teile des Bügels während ihrer Zusammenlegung.
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Das in Fig. i dargestellte Scharnier vereinigt einen Bügel i mit einer
Brillenfassung 2. Die Fassung 2 ist mit einem Zapfen 3 fest verbunden und der Bügel
i mit einem Zapfenloch 4. Der Zapfen ist im Zapfenloch 4 mit Hilfe einer Achse 5,
die in der Zeichnung (s. Fig. i) durch eine punktierte Linie gekennzeichnet ist,
gelenkig verbunden.
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Die Ebene 6 (s. hierzu Fig. 2 und 3), die das freie Ende des Zapfens
3 abgrenzt, ist parallel zur Drehungsachse 5 in bezug auf die Achse der Gesamtgruppe
des Zapfens 3 und des Zapfenloches 4 geneigt, wenn der Bügel die auf Fig. 2 angegebene
Lage einnimmt.
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Der Hintergrund 7 des Zapfenloches bildet, wie in Fig. 2 angedeutet,
eine Ebene, die praktisch mit der Ebene 6 zusammenfällt.
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Aus Fig. i und 2 ist zu ersehen, daß die Entfernung zwischen der Drehungsachse
5 und den Ebenen 6 und 7 ziemlich groß ist irn Vergleich zu den Entfernungen zwischen
den Drehungsachsen und den Rändern der jetzt verwendeten Zapfen. Man ersieht gleichfalls,
daß der Kontakt zwischen Zapfen und Zapfenloch auf einer sehr großen Länge erfolgt,
und zwar dies dank dessen, daß das Zapfenloch sich in der Längsrichtung des einen
der zu vereinigenden Teile erstreckt, welcher im Falle der Fig. i und 2 durch den
Bügel i dargestellt ist, wobei die Zapfen eine entsprechende Länge aufweisen.
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Durch diese Anordnung ist die Möglichkeit gegeben, den Zapfen und
Zapfenlöchern die gewünschte Länge zu verleihen, so daß die beiden zu vereinigenden
Teile eine einwandfreie Stabilität besitzen und somit wiederum eine einwandfreie
Stabilität der Gläser gewährleistet wird.
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Es ist desgleichen leicht ersichtlich, daß die Abnutzung zwischen
den Reibungsflächen des Zapfens und des Zapfenloches erheblich herabgedrückt wird.
was auf die große Reibungsfläche zurückzuführen ist, und daß, sollte sich selbst
etwas Spiel einstellen, die beiden Bügel i dank der Länge des Scharniers immer gut
gelenkt werden können.
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Außerdem sind die Scharniere praktisch in den Bügeln oder den dazugehörigen
"heilen der Fassung unsichtbar untergebracht, was einen großen Vorteil in bezug
auf das Aussehen der ganzen Brille bedeutet.
Was die Herstellung
solcher Scharniere anbetrifft, so ist diese weitgehend erleichtert, denn die Bügel
t können aus einem Stück und zugleich mit dem Zapfenloch 4 mittels einer Maschine
hergestellt werden, die an dem einen Ende einen etwas größeren Durchmesser übrig
läßt, welcher für das Scharnier vorgesehen ist. An dein Ende mit dem größeren Durchmesser
wird das Zapfenloch gefräst.
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Auch der Zapfen 3, der mit der Fassung 2 fest verbunden ist, kann
sehr rasch und zu billigem Preise durch einfaches Zusammenpressen des Endes eines
rundest Drahtes hergestellt werden.
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Das der Erfindung entsprechende Scharnier vermeidet also die Anfertigung
jeglicher Einzelteile von kompliziertem Aussehen, die einen größeren Arbeitsumfang
benötigen würden, wie die Einzelteile der bisherigen Anfertigung.
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Das Ergebnis ist eine große Zeitersparnis in bezug auf die Herstellungsdauer.
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Fig. .4 zeigt ein Scharnier, welches zwei Teile 9
und i o eines
Brillenbügels vereinigt, wobei dieses Scharnier zwei Zapfenlöcher i i und 1 2 aufweist,
durch @velche ein Zapfen 13 hindurchfährt. Der Zapfen 13 wird in den Zapfenlöchern
ii und 12 durch die Drehungsachsen 14 und 15 festgehalten.
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Fig. 3 zeigt einen horizontalen Schnitt des auf Fig. 4 dargestellten
Scharniers.
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Die mit Zapfenlöchern versehenen Enden sind. wie auf Fig. 5 gezeigt
wird, in 16 und 17 abgerundet, um die Beweglichkeit der beiden "feile <9
und to zueinander zu erleichtern.
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Fig.6 zeigt einen horizontalen Schnitt des auf Fig.4 und 5 dargestellten
Scharniers, -%venn die Bügel (9 und io zusammengefaltet sind.
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Selbstverständlich könnte man durch Vertauschen der Zapfen und Zapfenlöcher
ein Doppelscharnier ähnlich wie das der Fig. 4, 5 und 6 bauen.
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Das Doppelscharnier gemäß Fig. .4, 5 und 6 kann in der Mitte eines
Bügels Anwendung finden zum Zusammenfalten der beiden Teile eines Bügels. Ein solches
Scharnier kann aber auch in der Mitte der Fassung verwendet werden, so daß die beiden
Brillengläser iibereinandergelegt werden können.
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Die hier angeführten Ausführungsbeispiele beschränken die Erfindung
nicht. Auch können diese Beispick- in ihren Einzelheiten Veränderungen erfahren,
soweit sie iin Rahmen der Erfindung liegen, ob es sich dabei um ein einfaches Scharnier
gemäß Fig. i und 2 oder um ein Doppelscharnier, wie in den Zeichnungen dargestellt,
handelt oder oh die Scharniere an irgendeiner beliebigen Stelle der Brille zwischen
der Fassung und den Bügeln oder auf den Bügeln selbst angebracht sind.