DE806225C - Verblaserost zum Sintern und Brennen von Zement u. dgl. - Google Patents

Description

• Verblaserost zum Sintern und Brennen von Zement u. dgl. Der Verblaserost wird in der Hüttenindustrie, in Kalkwerken sowie in der Zementindustrie seit .Jahren mit Erfolg verwendet, da er in bezug auf Raumbedarf, Höhe der Anlagekosten und betriebliche Einfachheit Vorteile bietet. Es ist dabei in vielen Fällen üblich, das zu behandelnde Rohmaterial mit Brennstoffen unter Beigabe von Wasser zu Granalien oder auch zu Preßkörpern zu formen und diese in kontinuierlichen Betrieb auf den Rost aufzutragen.
• Als Brennstoff wurde bisher nur Koksgrus oder Kohle mit geringem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen verwendet, da man für den Brenn- oder Sinterprozeß den Einsatz kurzflammiger Brennstoffe forderte, um eine gute Ausnutzung der verfügbaren Wärmemengen zu gewährleisten (vgl. Zement 23, 1934, S. 317 bis 322, besonders S. 318; ebenda 33, 1944, S.68). Sofern eine Rohstoffkomponente, wie z. B. bei der Zementherstellung aus bitumenhaltigetn Tonschiefer, Asphaltgestein usw., oder auch der beigegebene Trennstoff, wie Stein- oder Braunkohle, flüchtige brennbare Produkte abgibt, nehmen letztere bei der bisherigen Arbeitsweise nur insoweit am Brenn- oder Sinterprozeß teil, als sie in der der Brennzone vorauswandernden Schwelzone in fixen Kohlenstoff umgewandelt werden. Beim Brennen auf Verblaserosten wird die durchgesaugte Luft meist an mehreren Stutzen abgezogen, deren Zahl hei Zementverblaserosten z. B. 7 bis 8 betragen kann. Wird das auf den Rost aufgetragene Gut an der Zündstelle z.13. mittels Gas oder Ölbrenner in Brand gesetzt, so wandert der Brennzone eine Schwelzone voraus, in der die flüchtigen Bestandteile aus den Brennstoffen oder bitumenhaltigen Rohstoffen ausgetrieben werden und die erst einige Zeit später, z. B. gegen die Mitte des Rostes, die Rostunterseite erreicht. Am Anfang des Rostes entweicht nur ein geringer Teil der flüchtigen Bestandteile, während die ölnebel in dem unteren Teil der Schicht an feuchten Granalien oder sonstigen Formlingen bzw. Gutschicht kondensieren, aus der sie erst bei weiterer Erwärmung beim Herannahmen der abwärts wandernden Brennzone ausgetrieben werden. Die Hauptmenge der flüchtigen brennbaren Bestandteile verläßt den Verblaserost z. B. nur über zwei oder drei Absaugstutzen.
• Es wurde nun ein Verblaserost entwickelt, bei welchem diese flüchtigen brennbaren Anteile von den Stutzen, an denen sie anfallen, entnommen und mit Altgasen und nötigenfalls beigemischter Frischluft auf die Rostoberfläche zurückgeführt werden, so daß sie in der Brennzone wirksam mitverwendet werden. Der beim Brennen z. B. von Zement üblich anfallende hohe Luftüberschuß, der in den l'auchgasen meist noch einen hohen Satierstoffgehalt beläßt, wird dadurch ausgenutzt. Die normalerweise offene Oberfläche des Verblaserostes wird zweckmäßig mit einer Haube versehen, in welche die Rückgase z. B. düsenförmig eingeleitet werden, um mittels der Düsenwirkung die benötigte Luftmenge beizumischen und zuzuführen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verblaserost zum Zementbrennen unter Verwendung von brennbare flüchtige Produkte enthaltenden Rohstoffen und/oder Brennstoffen, gekennzeichnet durch Vorrichtungen zur gesonderten Entnahme von flüchtigen brennbaren Produkten unter dein Verblaserost und durch ihre Rückführung auf die Rostoberfläche.
2. 2. Verblaserost nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den rückgeführten Gasen beaufschlagten Teile der Rostoberfläche ganz oder teilweise gegen Luftzutritt altgedeckt sind.