DE865300C - Verfahren zum Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen - Google Patents

Verfahren zum Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen

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DE865300C
DE865300C DEM4542D DEM0004542D DE865300C DE 865300 C DE865300 C DE 865300C DE M4542 D DEM4542 D DE M4542D DE M0004542 D DEM0004542 D DE M0004542D DE 865300 C DE865300 C DE 865300C
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DE
Germany
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gas
smoldering
fuel
gasifying
rich fuels
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Expired
Application number
DEM4542D
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English (en)
Inventor
Otto Dr-Ing Hubmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
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Publication of DE865300C publication Critical patent/DE865300C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B49/00Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen Die Erfindung bezieht sich auf das Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen, z. B. Ölschiefern und anderen Bitumen- oder ölhaltigen Gesteinen, Produkten der Kohlenaufbereitung, wie Mittelprodukten oder Waschbergen oder anderen brennstoffhaltigen Abfällen, z. B. Müll oder brennstoffhaltigen Aschen.
  • Ölschiefer oder andere aschenreiche Brennstoffe hat man bekanntlich schon dadurch verschwelt und vergast, daß eine Brennzone durch eine Brennstoffschicht oder -säule zweckmäßig von oben nach unten hindurchgeführt wurde. Man arbeitete z. B. in eisernen Schächten, in die der Brennstoff chargenweise eingebracht wurde. Nach Zündung der Brennstoffoberfläche wanderte die Brennzone unter der Wirkung der hindurchgesaugten oder hindurchgeblasenen Verbrennungsluft langsam im Schacht abwärts, und es wurden aus den aus dem Schacht abziehenden Gasen die Schwelerzeugnisse gewonnen. Das von den kondensierbaren Schwelerzeugnissen befreite brennbare Gas konnte in beliebiger Weise verwertet werden.
  • Bei diesem Verfahren speichert sich ein großer Teil der durch die Reaktion erzeugten. Wärme in den, Brennstoffrückständen auf. Diese Wärme geht unausgenutzt verloren und. gestaltet die Handhabung des Rückstandes bei der Entleerung und dem Abtransport sehr schwierig. . Es ist schon vorgeschlagen worden, den Rückstand während des Vergasungsvorganges durch Ein- oder Aufspritzen von Wasser zu kühlen. Hierdurch wird sowohl die Beherrschung der Vergasungstemperaturen als auch die Handhabung des Rückstandes erleichtert. Ein ausreichendes Ablöschen des Rückstandes erfordert je nach dessen Porosität aber oft erhebliche Wassermengen, die in, vielen Fällen, z. B. bei Olschiefervorkommen in, wasserarmen Gegenden, nicht verfügbar sind und die ohne wirtschaftlichen Vorteil aufgewendet werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Wärme, die in dem Rückstand aufgespeichert ist, der beim Schwelen aschenreicher Brennstoffe der eingangs genannten Art entsteht, auch anderweitig abgeführt und dabei für den Vergasun@gsprozeß nutzbar gemacht werden. kann. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß durch den Brennstoff, der z. B. in einer Schicht oder Säule von mehreren Metern Höhe zur Anwendung gelangt, wechselweise sauer stoffhaltige Vergasungsmittel und im. Verfahren erzeugtes Gas geleitet werden. Es wird also beispielsweise nach der Zündung eine Stunde lang oder längere oder kürzere Zeit durch Einleiten des sauerstoffhaltigen Vergasungsmittels Gas erzeugt, wobei eine höhere Glutschicht an ausgebranntem Rückstand entsteht. Dann wird etwa während, derselben oder einer längeren oder einer kürzeren Zeit ein Teil des erzeugten und zweckmäßig von wertvollen Stoffen befreiten Gases vorteilhaft ebenfalls von oben durch die Brennstoffschicht geleitet. Darauf wird wieder umgeschaltet, und es werden die beschriebenen Vorgänge in derselben oder in abgeänderter Form fortlaufend wiederholt. Ein Teil des erzeugten Gases geht also. bei dem Verfahren gemäß der Erfindung gewissermaßen im Kreislauf durch die Vergasungszone und gegebenenfalls die Kondensationseinrichtungen u. dgl. Es verlagert die im Rückstand aufgespeicherte Wärme nach der Reaktionszone und der anschließenden, z. B. darunterliegenden Schwelzone. Hierbei tritt infolge Reduktion von Kohlensäure und Wasserdampf, die im Kreislaufgas vorhanden sind, eine Verbesserung des Heizwertes unter Vergasung von Kohlenstoff ein. Der Heizwert des Gesamtgases wird dadurch gesteigert und durch die Ausnutzung der Wärme des Rückstandes auch der kalorische Wirkungsgrad des Verfahrens verbessert.
  • Bei Vergasung aschenreicher Brennstoffe, wie Ölschiefer, bei denen es im geraden Durchgang des Vergasungsmittels nach der bisherigen bekannten Arbeitsweise schwierig ist, einen Heizwert des Gases von mehr als 6oo WE/m3 zu erreichen, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens der Heizwert um zoo bis 300 WE/ms gesteigert werden:. Durch diese Heizwerterhöhung wird die Verwendungsmöglichkeit des Gases wesentlich verbessert und auch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erhöht.
  • Es ist beim Schwelen von Ölschiefern od. dgl. vorgeschlagen worden, aus der Vergasungszone abströmendes Gas wieder in den Vergasungsvorgang einzuführen. Da dies jedoch nicht in periodischer Folge geschah, sondern, das zugeführte Gas mit den Vergasungsmitteln gemischt wurde, fand eine Verbrennung des zurückgeführten; Gases mit dem Sauerstoff des Vergasungsmittels statt, und es wurden in diesem Fall weder eine Kühlung des Rückstandes noch eine Verbesserung des Gasheizwertes, erzielt. -Die Bildung brennbarer Gase bei dem Hindurchleiten des erzeugten Gases durch den Brennstoff kann noch dadurch verbessert werden, daß dem Gas und gegebenenfalls auch der Verbrennungsluft Wasser in, Dampfform oder in feiner Verdüsung zugegeben wird. Dieses Wasser wirkt nicht allein kühlend auf den Rückstand, sondern infolge der Wärmebindung durch die Wassergasreaktion auch kühlend auf den Verbrennungsvorgang selbst und bremsend auf die Sinterung des Brennstoffbettes.
  • Zweckmäßig kann mit dem Verfahren gemäß der Erfindung die Vernichtung etwaiger phenolhaltiger Abwässer verbunden werden, z. B. derart, daß diese Abwässer fein verdöst oder verdampft dem rückgeleiteten Gas zugegeben werden, wobei Phenol und andere Geruchsstoffe, die diese Abwässer enthalten, in der Feuerzone vernichtet werden. Auch das neue Verfahren kann vorteilhaft beim Schwelen und Vergasen in Schachtöfen angewendet werden, in denen eine Brennzone zweckmäßig von oben nach unten durch die zu Beginn des Verfahrens an der Oberfläche gezündete chargenweise in die Ofen eingebrachte Beschickung geführt wird. Besteht eine derartige Anlage aus mehreren Ofen, so kann zweckmäßig ein Teil der Ofen mit sauerstoffhaltigen Vergasungsmitteln: betrieben und in einen anderen Teil der Ofen ein; Teil des erzeugten Gases durch die Beschickung geleitet werden. In einer zweckmäßig durch Versuche zu ermittelnden Reihenfolge kann dabei die periodische Umstellung der einzelnen Ofen oder der Ofengruppen vom Arbeiten mit Vergasungsmitteln auf Blasen mit Kreislaufgas und umgekehrt erfolgen. Bei dieser Arbeitsweise sind Gasspeicher für den Betrieb der Anlage nicht mehr unbedingt erforderlich.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann aber auch in kontinuierlich betriebenen, z. B. mit wandernder Brennstoffsäule arbeitenden Ofen angewendet werden. In diesem Falle .ist eine Umstellung der Gasströme nicht mehr notwendig. Man kann z. B. mehrere auf dem Weg des Brennstoffes durch den Ofen verteilte Gaseintrittsstellen vorsehen und aus der einen oder aus einer Gruppe das Vergasungsmittel -und aus den übrigen das Kreislaufgas kontinuierlich in den vorbeiwandernden Brennstoff leiten.
  • Die Erfindung kann auch für das Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen nach anderen bekannten Verfahren, z. B. das Schwelen und Vergasen von Ölschiefern unter Tage etwa nach der Patentschrift 743 719, benutzt werden, vorteilhaft in der Weise, daß eine vorgerichtete Vergasungskammer od. dgl. zunächst gezündet und däß dann abwechselnd sauerstoffhaltiges Vergasungsmittel und Kreislaufgas in den in Brand befindlichen, die Kammer od. dgl. füllenden Brennstoff geleitet werden. Auch in diesem Falle wird eine wesentliche Steigerung des Heizwertes des erblasenen Gases und eine gute Kühlung der Vergasungsrückstände erzielt. Dies trägt ganz besonders zur Erleichterung der bergbaulichen Arbeiten bei. Zum Beispiel gelingt es durch die Erfindung, ein unter Umständen wochenlanges Weiterbrennen des Flözes wirksam zu unterbinden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren. zum Schwelen und Vergasen von insbesondere aschenreichen Brennstoffen durch langsames, zweckmäßig von oben nach unten durch eine Brennstoffschicht oder -säule geführtes Abbrennen, dadurch gekennzeichnet, daß in den Brennstoff abwechselnd das sauerstoffhaltige Vergasungsmittel und mit dem Vergasungsmittel erzeugtes Gas geleitet werden. a. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vergasungsmittel oder dem Kreislaufgas oder beiden zweckmäßig vor ihrer Einführung in den Brennstoff Wasserdampf, feinverteiltes Wasser, Kohlensäure od. dgl. oder mehrere dieser Stoffe zugefügt werden.
DEM4542D 1944-01-21 1944-01-21 Verfahren zum Schwelen und Vergasen von aschenreichen Brennstoffen Expired DE865300C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121025B (de) * 1953-06-22 1962-01-04 Svenska Skifferoljeaktiebolage Verfahren zum Schwelen von kohlenstoffhaltigen Stoffen
DE2857077C1 (de) * 1977-10-21 1985-05-23 Vsesojuznyj naučno-issledovatel'skij institut ispol'zovanija gaza v narodnom chozjajstve i podzemnogo chranenija nefti, nefteproduktovi sčiščennych gasov "Vniipromgaz", Moskau/Moskva Verfahren zur Untertagevergasung eines Brennstoffes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1121025B (de) * 1953-06-22 1962-01-04 Svenska Skifferoljeaktiebolage Verfahren zum Schwelen von kohlenstoffhaltigen Stoffen
DE2857077C1 (de) * 1977-10-21 1985-05-23 Vsesojuznyj naučno-issledovatel'skij institut ispol'zovanija gaza v narodnom chozjajstve i podzemnogo chranenija nefti, nefteproduktovi sčiščennych gasov "Vniipromgaz", Moskau/Moskva Verfahren zur Untertagevergasung eines Brennstoffes

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