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Gerät zum Schreiben von Druckschriften Für das Schreiben von Druckschriften
(Normschriften) haben sich besonders Geräte nach dein sog. Dreipunktsystem bewährt.
Dies sind Geräte, bei denen einer von drei fest miteinander verbundenen Punkten
in einer Geradfiihrung, ein zweiter in der Furche einer vorgezeichneten Schablone
geführt wird, während der dritte Punkt durch den eigentlichen Schreibstift gebildet
ist. Der Vorteil dieser Geräte ist die Vermeidung von Gelenken, wie sie etwa ein
Storchschnabelgerät haben würde, bei denen leicht eine gewisse Lockerung und Unsicherheit
der Kraftübertragung auftritt. Ein weiterer Vorteil liegt in der '.Möglichkeit durch
kleine Verstellungen am Gerät verschiedene Schriftformen, z. B. senkrechte, linksschräge
und rechtsschräge sowie breite oder enge Buchstaben zu schreiben. Dabei 'kann, innerhalb
gewisser Grenzen, die gleiche Schablone benutzt werden, so daß bei mäßig vielen
Schablonen eine Fülle verschiedener Schriftformen in fast mathematischer Gleichmäßigkeit
von jedermann ohne Vorkenntnisse hergestellt «-erden kann.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die weitere Verbesserung solcher
Geräte, insbesondere die Verringerung der Abmessungen, Vereinfachung der Herstellung
und Übersichtlichkeit der Skalenanordnung für- die verschiedenen Einstellmöglichkeiten,
und zwar dies alles sowohl bei gewöhnlichen Schreibgeräten als auch bei sog. Elektroschreibgeräten,
-«-elche dazu dienen, eine Beschriftung von Metall mit Hilfe eines nach Art eines
Schreibstiftes geführten Kontaktstiftes, der durch Funken bz«-. Lichtbogen die Schrift
erzeugt, durchzuführen.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin, daß .der Schreibstift
auf einem drehbaren Arm mit Längsverstellung angeordnet ist, wobei jeder Drehstellung
eine bestimmte Längsstellung entspricht.
Durch die Verwendung von
Dreh- und Längsverstellung wird das Schreibgerät so handlich, daß es ähnlich wie
ein Zirkel oder Rechenschieber bequem in der Tasche getragen werden kann; auch der
Elektroschreiber wird in seinen Abmessungen und in seinem Gewicht verringert.
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Zur Vermeidung von Fehlhandlungen des Benutzers bei der Einstellung
ist es wichtig, daß die Zuordnung der zwei jeweils erforderlichen Einstellungen
möglichst leicht und unverwechselbar erkennbar ist. Dies geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß die zusammengehörigen Skalen, getrennt von den übrigen, in einem eigenen
gemeinsamen Blickfeld liegen. Bei drei Skalenpaaren, wie sie für senkrechte, linksschräge
und rechtsschräge Schrift vorgesehen sind, geschieht dies nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung dadurch, daß für die Drehverstellung konzentrisch zum Drehpunkt eine
halbkreis- oder besser halbellipsenförmige Skalenscheibe vorgesehen ist, die beiderseits
mit Skalen versehen ist. Die eine Seite, zweckmäßig die Oberseite, dient vorzugsweise
zur Anbringung der Skala für normale senkrechte Schrift. Ihr zugeordnet ist eine
entsprechend auf der Oberseite des Dreharms angeordnete Skala für die Längsverstellung.
Für die beiden anderen Skalenpaare genügt je eine Hälfte (Viertelkreis) der Unterseite
der Skalenscheibe in Verbindung mit je einer abgrenzenden Schrägfläche an der Unterseite
des Dreharms, wo die jeweilige Skala der zugehörigen Längsverstellung angebracht
ist. Zur Ablesung der Drehstellung auf der Unterseite dienen die links- und rechtsexzentrischen
Kanten des Dreharms, denen eine entsprechende Exzentrizität der Skalenstriche auf
der Scheibe entspricht. Durch die Exzentrizität fluchten die beiden Gruppen von
Skalenstrichen nur mit der jeweils zugeordneten Ablesekante des Dreharms, so daß
Fehlschaltungen praktisch nicht möglich sind. Für die Längsverstellung wird als
Marke zweckmäßig eine Kante des Schreibstifthalters benutzt, die durch einen Hinweispfeil
als Ablesekante gekennzeichnet ist, während die übrigen Kanten durch Zackenrand
oder schräges Abschneiden zur Ablesung ungeeignet gemacht werden können.
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Die Benutzung von besonderen Skalenscheiben kann ganz erspart werden,
wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Skalenstriche für die Drehverstellung
auf dem ohnehin erforderlichen Führungslineal angebracht werden, wobei dann zur
Einstellung beide Führungsstifte in die Führungsrille des Lineals eingesetzt werden
und nunmehr die Drehverstellung vorgenommen wird. Hierdurch und durch Anordnung
der Führungsstifte an leichten, und schmalen Seitenarmen des Gerätes werden besonders
günstige Sichtverhältnisse für den Schreibgebrauch erzielt. Alle diese Vorteile
wirken sich auch beim Elektroschreiber aus, der dadurch noch besonders günstig gestaltet
werden kann, daß die Vibrationsspule wie das Laufgewicht einer Waage auf dem Dreharm
verschoben werden kann, der gleichzeitig als Eisenkern der Spule die Magnetwirkung
unterstützt.
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Weitere Einzelheiten werden an Hand der Abbildungen noch näher erläutert.
Von diesen zeigt Mb. i bis 3 ein Gerät mit Skalenplatte von oben, von der
Seite und von unten, Abb. ¢ ein mit Drehstellungsmarken versehenes Führungslineal,
Abb.5 ein Elektroschreibgerät, Abb. 6 den Haupt- und den Schreibarm mit der Spule
in Ansicht, Abb. 7 die Spule und Kontakteinrichtung im Querschnitt, Abb.8 und 9
zwei Schaltungen.
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In Abb. i bis 3 ist i der Hauptarm aus Holz, Leichtstoff o. dgl. Am
rechten Ende des Hauptarmes ist ein Schraubenbolzen 2 angeordnet, der in an sich
bekannter Weise eine Führungsspitze 3 besitzt, die in einer hier nicht dargestellten,
jedoch aus Abb. 5 ersichtlichen Führungsrille eines Lineals geführt wird. Die Führungsspitze
3 bildet einen der drei Punkte .des Dreipunktsystems. Der Bolzenkopf 4 ist besonders
schwer ausgeführt und dient zugleich als Beschwerung des Führungsstiftes.
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Am linken Ende des Hauptarmes i sind, zweckmäßig mit gemeinsamer Befestigungsschraube
5, die Skalenscheibe 6 und der Dreharm 7 befestigt. Dle Schraube 5 soll nur so weit
angezogen sein, daß der Arm 7 mit mäßiger Kraft von Hand gedreht werden kann, aber
auch so fest, daß der Arm 7 in jeder Stellung genügend gehalten wird. Eine ungewollte
Mitnahme der Skala 6 wird durch einen Stift 8 o. dgl. verhindert.
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Zweckmäßig am äußersten linken Ende der Skalenscheibe 6 ist der Führungspunkt
des Schreibgerätes in Gestalt einer z. B. eingeschraubten feinen Nadel 9 vorgesehen,
die in den Furchen einer nicht dargestellten Schriftschablone in an sich bekannter
Weise geführt wird (vgl. Abb. 5).
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Verstellbar auf dem Dreharm 7 ist der Schreibstift io befestigt, der
den dritten Punkt des Dreipunktsystems bildet. Durch die Horizontalführung des Punktes
3 und die Schablonenführung der Nadel 9 ist die Bewegung des Schreibstiftes io festgelegt.
Die Grundform der Buchstaben ist durch den Verlauf der Furchen der Schablone gegeben.
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Für jede Neigung der Schrift, senkrecht, schräglinks und schrägrechts,
ist zur Vermeidung besonderer Schablonen eine bestimmte Dreh- und Längsverstellung
des Dreharms erforderlich. Für die normale senkrechte Schrift befinden sich die
beiden Skalen i i und 12 auf der Oberseite des Schreibgerätes. Der Skala i i der
Drehverstellung auf der Skalenscheibe 6 ist eine Ablesemarke auf dem Dreharm 7 zugeordnet.
Für die Skala 12 der Längsverstellung auf dem Dreharm 7 dient die (Innen-) Kante
14 des Schreibstifthalters 15, dessen Stellung durch eine Stellschraube 16 festgehalten
wird.
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Für links- und rechtsschräge Schrift befinden sich die entsprechenden
Skalen 17 und 18 sowie 25 und 26 auf der Unterseite des Schreibgerätes. 17 und 18
sind Drehverstellungsskalen, denen die Ablesekanten 21 und 22 des Dreharms 7 zugeordnet
sind. Die verschiedene Exzentrizität der Ablesekanten verhindert, daß eine Skala
mit einer falschen Ablesekante benutzt wird, weil dann die Skalenstriche
im
Winkel zu der Kante stehen würden, so daß eine Ablesung gar nicht möglich wäre.
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Der Drehärm hat auf der Unterseite zwei Schrägflächen 23, 24, auf
denen die Skalen 25, 26 für die Längsverstellung bei links- bzw. rechtsschräger
Schrift angeordnet sind. Vorn Drehpunkt aus gesehen sind die beiden Skalen 17, 25
für linksschräge Schrift auf der linken Seite, die Skalen für rechtsschräge Schrift
auf der rechten Seite angeordnet. Zur Ablesung der Längsverstellung dienen wieder
Teile der Innenkante des Schreibstifthalters 15.
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Der Schreibstifthalter 15 und der Schreibstift io können im Bedarfsfalle
leicht abgenommen und getrennt aufbewahrt werden.
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Die Ausführung nach den Abb. i bis 3 hat noch den gewissen Nachteil,
daß für eine recht genaue Einstellung die halbkreis- bzw. ellipsenförmige Scheibe
eine Größe erhalten soll, welche die Sicht beim Schreiben, zumal der meistgebrauchten
senkrechten Schrift, behindert. :lttßerdem wird dabei die Hand vom Scheitelpunkt,
in dessen Nähe die beste Führungsmöglichkeit liegt, zurückgehalten. Umdies e Nachteile
zu vermeiden, wird in dem Beispiel der Abb.4 eine Lösung vorgeschlagen, bei der
eine Scheibe überhaupt erspart wird und bei der dennoch eine erhöhte Einstellgenauigkeit
erzielt wird, Die Lösung besteht darin, daß zur Einstellung der Winkellage des Dreharms
auf dem Führungslineal des Hauptarms Richtungslinien aufgetragen sind, die in der
Weise benutzt werden, daß der (beim Gebrauch sonst in der Schablone geführte) Führungsstift
9 ebenso wie -der Kegelstift 3 in die Rille des Lineals eingesetzt wird, worauf
der Dreharm dann mit der gewünschten Richtungslinie zur Deckung gebracht und diese
Stellung fixiert werden kann.
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Ein Beispiel eines solchen Lineals zeigt Abb.4. Hier ist 27 das Lineal
mit der Führungsrille 28, der Winkelskala 29 für gerade, 30 für linksschräg;
und 31 für rechtsschräge Schrift. Die Neigung der Skalenziffern entspricht, um die
Auffindung der richtigen Skala zu erleichtern, der für die Schrift gewünschten Neigung.
Für vier linksschräge Schriftgrößen genügt eine gemeinsame Winkelstellung, die punktiert
neben der Winkelskala für gerade Schrift eingezeichnet ist. Obwohl nicht Bedingung,
ist für .das linke Strahlenbüschel (gerade und linksschräge Schrift) die linke,
für das rechte (rechtsschräge Schrift) die rechte Kante des Dreharms zur Einstellung
maßgebend. Entlang den gleichen Kanten sind auch die zugehörigen Maßzahlen für die
Längsverstellung angebracht. Die Strahlenbüschel brauchen sich nicht in einem Punkt
zu schneiden und die Schnittpunkte brauchen nicht auf (lern Lineal, sondern können
außerhalb liegen.
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Durch den Fortfall der Skalenscheiben liegt nur noch der schmale Schreibarm
im Blickfeld, der aber nicht weiter behindert und sich auch bequem führen läßt.
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Wie bereits angedeutet, ist die Erfindung nicht nur für die Beschriftung
von Zeichnungen mit Tusche oder Blei, sondern auch für Elektroschreiber zum Beschriften
von Metallgegenständen durch Funkenüberschlag bzw. Lichtbogen gut verwendbar. Bei
solchen Schreibern ist eine ständige Vibration und Unterbrechung des Stromkreises
durch einen Magneten erforderlich, um ein Festbrennen zu verhindern. Für diese Unterbrechereinrichtung
kann man in sinnvoller Weise den in Eisen ausgeführten Dreharm als :Magnetkern,
Spulenträger und Skalenkörper für die Längsverstellung benutzen, wie dies in Abb.
5 bis 7 an einem Beispiel dargestellt ist.
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Hier ist wieder 27 das Führungslineal mit der Rille 28, in die die
Spitze 3 des Hauptarms i eingesetzt ist. Die Schraubverbindung 32, die zur Winkelfixierung
des Dreharms 7 gegenüber dem Hauptarm i dient, liegt bei diesem Beispiel nicht am
Ende des Dreharms, sondern etwas einwärts. Dafür sitzt der Führungsstift 9, der
im Beispiel Abb. i bis 3 in der Verlängerung des Hauptarms und fest mit ihm verbunden
auf der Skalenscheibe saß, nunmehr auf dem Ende des Dreharms 7 und wird also bei
der Winkelverstellung mitgeschwenkt. Die Skalenteilungen ändern sich dadurch nur
unwesentlich, doch wird wegen des schmalen Dreharms die Sicht auf die Schablone
während des Schreibens verbessert. Aus dem entsprechenden Grunde ist auch der Elektroschreibstift
33 an einem kurzen Seitenarm 34 angebracht. Die Spule 35 ist verschiebbar auf dem
Dreharm angeordnet, der mit Einstellmarken für die Schriftgrößen und -neigungen
versehen ist, wie dies für die Abb. i bis 3 bereits beschrieben wurde. Die Schraube
36 dient sowohl zur Fixierung der Längsverstellung, wie auch als Führungsgriff.
Der Vibrator wird gebildet durch einen U-förmigen Eisenbügel 37, der bei
38 einen Spalt bildet. Dieser kann wie üblich eine magnetische Isolation oder Klebstift
enthalten, um eine unmittelbare Eisenberührung zu verhindern und saubere Vibration
sicherzustellen. Die Ruhebreite des Spaltes wird durch die Stellschraube 39 festgelegt.
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Die Spule, die hier unmittelbar als Einstellkörper für die Schriftgröße
bzw. die Längsverstellung des mit dem U-förmigen Bügel 37 verbundenen Schreibstiftes
33 verschiebbar auf dem Dreharm 7 sitzt, darf kein zu großes Gewicht haben. Andererseits
ist man, wenn man verschieden starke Schriften zu schreiben wünscht, bei der bisher
üblichen Hintereinanderschaltung von Spule und Brennkontakt gezwungen, für eine
stärkere Schrift bzw. stärkeren Strom eine größere und schwerere Spule zu verwenden,
die für die heschrieh:ne Anordnung nicht mehr geeignet wäre.
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Nach einem weiteren Merkmal der I?rfitidung wird diese Schwierigkeit
dadurch gelöst, daß der Sekundärstromkreis des Speisetransformators in zwei Stromkreise
aufgeteilt ist, von denen der eine nur den Strom für die Erregerspule, der andere
dagegen den nach Schriftstrichbreite und -tiefe meist stärkeren Kontaktstrom führt.
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Dies kann z. B. durch eine Schaltung nach Abb. 8 geschehen, wo ein
Schätzwiderstand 4o und eine gemeinsame Rückleitung 4-i für beide Stromkreise vorgesehen
sind. Die Vibration erfolgt im wesentliehen
im Rhythmus des Wechselstromes.
Eine andere Schaltung zeigt Abb.9, wo beide Ströme über die Kontaktstelle geführt
sind und der Spulenstrom mit unterbrochen. und der Rhythmus durch die Kontakte selbst
gesteuert wird. Auf diese Weise wird beliebig starke Schrift mit einer kleinstmögliehen
und leichtesten Spule erzeugt.
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Zur bequemen Handhabung .bei verschiedenen Werkstücken ist das Schreiblineal
in Gestalt einer Grundschiene (vgl. Abb. 5) auf einer senkrechten Säule 44 sowohl
schwenkbar als auch in der Höhe verstellbar und ferner die Säulenführung noch horizontal
verschiebbar angeordnet. Dadurch wird, verbunden mit dem leichten Übergang von einer
Schriftart zur anderen, ein Höchstmaß an Arbeitsersparnis erzielt.