DE802121C

DE802121C - Dieselmaschine mit im Kolben liegendem Verdichtungsraum

Info

Publication number: DE802121C
Application number: DEP53671A
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl-Ing Seegelken
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-09-02
Filing date: 1949-09-02
Publication date: 1951-02-01

Description

Bei dieser Dieselmaschine ist der Verdichtungsraum (Raum im Zylinder bei Kolbenstellung im oberen Totpunkt) in an sich bekannter Weise in den Kolben gelegt worden. Der Unterschied gegenüber den bisher vorgeschlagenen Anordnungen dieser Art besteht in der Form des Verdichtungsraumes und in der Anordnung und Bemessung des Kraftstoffstrahles.
Der Kolben reicht im oberen Totpunkt bis auf einen unvermeidlichen, klein gehaltenen Spalt an den Zylinderdeckel heran, so daß der Verdichtungsraum fast vollständig im Kolben liegt. Der Verdichtungsraum im Kolben ist unterteilt in einen bis zur Kolbenstirnfläche reichenden- Hauptraum und in einen Kanal, der in diesen Hauptraum mündet. Der Kraftstoff wird auf die Wandung dieses Kanals gespritzt.
Der Vorgang bei dieser Anordnung ist folgender: Beim Verdichtungshub drängt der Kolben die im Zylinder über dem Kolben befindliche Luft in den Verdichtungsraum hinein. Dabei sammelt sich ein Teil der Luft in dem Kanal und strömt durch diesen in den Hauptverdichtungsraum. Während der Verdichtung kurz vor dem oberen Totpunkt wird der Kraftstoff in diesen Kanal eingespritzt. Er trifft dort auf die Kanalwandung, wo er zum Teil auseinanderfließt und haftenbleibt und bei entsprechender Anordnung und Bemessung des Kraftstoffstrahles zum Teil abprallt. Der im letzteren Fall abprallende Kraftstoff bleibt teilweise in der Luft schweben, und teilweise trifft er wieder auf die umgebenden Wände des Kanals, gegebenenfalls auch des Zylinderdeckels und des Hauptverdichtungsraums, wo er ebenfalls zunächst haftenbleibt. Durch die kurz vor dem oberen Totpunkt eintretende Strömung der durch Verdichtung, erhitzten Luft wird ein Teil des an den Wänden haftenden Kraftstoffes verdampft und mit dem schwebenden Kraftstoff zusammen in den Hauptverdichtungsraum geführt, wo eine gute Mischung mit der darin enthaltenen Luft stattfindet.
Nach der Zündung bzw. dem oberen Totpunkt strömt infolge der Verbrennung im Hauptverdichtungsraum und der Abwärtsbewegung des Kolbens ein Teil der Luft und der Verbrennungsgase aus dem Hauptverdichtungsraum in umgekehrter Richtung durch den Kanal in den Zylinderraum über dem Kolben. Das jetzt sehr heiße Luft-Gas-Gemisch streicht dabei wiederum über die mit Kraftstoff benetzten Flächen des Kanals und löst den noch haftenden Teil des Kraftstoffes schnell ab.
Diese Anordnung hat folgende Vorteile: i. Es wird nach dem oberen Totpunkt eine neue Luftströmung erzeugt, die gezwungen ist, über den an der Kanalwandung noch haftenden Teil des Kraftstoffes hinwegzustreichen. Dieser Vorgang ist deswegen von besonders großer Bedeutung, weil Luftströmungen nach dem oberen Totpunkt Verbrennungsgase enthalten und infolge der dadurch bedingten weit höheren Temperatur den Kraftstoff viel schneller zur Verdampfung und Verbrennung bringen als Strömungen vor dem oberen Totpunkt, die nur aus durch Verdichtung erhitzter Luft bestehen und daher eine niedrigere Temperatur haben. Aus diesem Grunde tritt eine verbesserte Vermischung des Kraftstoffes mit der Luft ein.
2. Die verbesserte Gemischbildung nach dem oberen Totpunkt bietet die Möglichkeit, eine lange Einspritzdauer anzuwenden, ohne daß die Verbrennung dadurch wesentlich schlechter wird als bei kurzer Einspritzdauer. Damit kann der bei Dieselmotoren mit dem Verdichtungsraum im Kolben schwer erzielbare weichere Gang ohne wesentliche Verschlechterung der Leistung und des Kraftstoffverbrauches erreicht werden.
In der Zeichnung ist ein Beispiel für die Anordnung des Verdichtungsraumes und der Einspritzdüse dargestellt. Darin bedeuten a den Hauptverdichtungsraum, b den Kanal und c die Einspritzdüse.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Dieselmaschine mit im Kolben liegendem Verdichtungsraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungsraum unterteilt ist in einen bis zur Kolbenstirnfläche reichenden Hauptraum und einen in diesen Hauptraum mündenden Kanal und daß der Kraftstoffstrahl auf die Wandung dieses Kanals gerichtet ist.
2. Dieselmotor nach Anspruch i, bei dem der Kraftstoffstrahl derart auf die Wandung des Kanals gerichtet ist, daß er zu einem wesentlichen Teil von der Auftreffstelle abprallt.