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Vorrichtung zum Steuern der Druckmittelzufuhr von Förderanlagen im
Bergbau Es ist im Bergbau bekannt, in der Preßluftleitung von Haspeln besondere
Selbstschlußventile anzuordnen, welche die Aufgabe haben, leim Ausbleiben der Preßluftzufuhr
ein selbsttätiges Wiederanlaufen des Haspels zu verhindern, wenn die Druckleitung
wieder mit Preßluft beschickt wird. Ferner hat man auch bei Haspeln schon selbstschließende
Fahrventile zur Anwendung gebracht, welche durch ständiges Niederdrücken eines Hebels
in der gewünschten Öffnungsstellung gehalten werden und sich durch den Druck der
Preßluft selbsttätig schließen, wenn der hedietitingshebel nicht betätigt wird.
Derartige Fahrventile sind jedoch für verschiedene Förderatil;igen, wie beispielsweise
Förderbandantriebe. nicht zu gebrauchen, cla bei diesen die jeweils erforderliche
1#alii-gescliwindigkeit von Hand eingestellt wird und hierauf selbsttätig auf der
einmal eingestellten Hölie bleiben muß. Auf der anderen Seite ist es jedoch auch
gerade für Förderbandanlagen sehr wichtig, daß (las Förderband nicht selbständig
wieder anläuft, wenn die Preßluftzufulir unterbrochen und beispielsweise erst während
des Schichtwechsels wieder aufgenommen wird. Wird unter diesen Bedingungen vergessen,
das Fahrventil zti schließen. so wird der Bandantrieb durch die wiederkehrende Preßluft
selbständig in Betrieb gesetzt, und es können hierdurch empfindliche Störungen und
Zerstörtnigen und häufig auch Grubenbrände verursacht werden.
Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung der Druckmittelzufuhr von Förderanlagen
insbesondere im Bergbau, vorzugsweise Förderbandantrieben, und hat sich zum Ziel
gesetzt, eine Einrichtung zu schaffen,, mit deren Hilfe die Förderanlage auf jede
beliebige Geschwindigkeit von Hand eingestellt werden kann und trotzdem ein selbständiges
Wiederanlaufen beim Aus-, bleiben der Preßluft verhindert wird. Erfindungsgemäß
kann dies im wesentlichen dadurch erreicht werden, daß das Selbstschlußventil in
der Achse eines z. B. mittels Handrades betätigten Niederschraubventils in einem
gemeinsamen Ventilraum angeordnet und mit dem Fahrventil kraftschlüssig gekuppelt
ist. Gemäß der Erfindung werden also die Ventilkörper eines Niederschraubventils
und eines Selbstschlußventils in einem gemeinsamen Ventilraum untergebracht und
hierdurch nicht nur eine Einrichtung der geforderten Eigenschaften geschaffen, sondern
auch gleichzeitig der Vorteil erreicht, daß das Selbstschlußventil bei einer jedesmaligen
Betätigung des Fahrventils gleichfalls bewegt wird und daher stets in seiner Betriebsbereitschaft
erhalten und kontrolliert wird. Ein Festsetzen des Selbstschlußventils ist daher
ausgeschlossen.
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Gemäß der Erfindung kann das Selbstschlußventil im einzelnen in Schließrichtung
unter der Wirkung einer Feder und in Öffnungsrichtung durch einen Kolben beeinflußt
werden. Dieser Kolben kann zweckmäßig. von der Druckseite der Druckmittelleitung
her beaufschlagt sein. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
kann das Selbstschlußventil fernerhin auch noch mit einer akustischen Einrichtung
ausgestattet werden, welche durch ein Signal anzeigt, daß die Anlage nicht ordnungsmäßig
verlassen wurde. Diese akustische Einrichtung kann beispielsweise in Form einer
Hupe an eine Anschlußleitung angeschlossen sein, welche innerhalb des Stößels des
Selbstschlußventils verläuft und im normalen Betriebszustand durch das Fahrventil
abgesperrt ist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung
ersichtlich, in welcher die Erfindung beispielsweise erläutert ist. In dem Ventilgehäuse
i sind zwei Ventilkörper 2 und 3 getrennt voneinander beweglich gelagert. Der Ventilkörper
2 wird durch das Handrad 4 betätigt und stellt das Fahrventil dar, während der Ventilkörper
3 durch die Feder 5 im Schließsinne, und durch den Kolben 6 im Öffnungssinne beeinflußt
wird. Die Preßluft tritt in das Ventilgehäuse durch den Stutzen 7 ein und verläßt
es durch den Stutzen 8 zum Antriebsmotor der Förderbandanlage. Der Kolben 6 wird
von der Druckseite des Ventils her durch eine Umgehungsleitung 9 ständig mit Preßluft
beaufschlagt. Innerhalb des Stößels io des Selbstschlußventils3 ist eine Bohrungii
angeordnet, welche über den Ringraum der Feder 5 zu einer Hupe 12 führt. Zwischen
dem oberen Ende 13 des Stößels io und der mit einer Dichtung 14 zum Verschluß der
Bohrung i i ausgestatteten Unterseite des Ventilkörpers 2 ist ein geringes Spiel
vorhanden. Bei geschlossenem Fahrventil liegt daher das obere Ende 13 des Stößels
io ständig gegen die Dichtung 14 an, und der Ventilkörper 3 ist von seinem Sitz
etwas angehoben.
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Wird, nun das Fahrventil 2 durch Betätigung des Handrades 4 geöffnet,
so folgt das Selbstschlußventil 3 unter dem Druck der auf den Kolben 6 über die
Leitung 9 lastenden Preßluft der Öffnung des Ventilkörpers 2, so daß die Preßluft
über die Leitung 8 zum Motor gelangen kann. Bleibt die Preßlluft aus, so wird das
Selbstschlußventil3 durch die Feder 5 sofort in Schließstellung gebracht. Bleibt
jetzt das Fahrventil 2 durch Nachlässigkeit geöffnet, so kann bei der Wiederkehr
der Preßluft trotzdem der Motor nicht selbständig in Gang gesetzt werden, da das
Selbstschlußventil3 infolge des Umstandes, daß die wirksame Fläche der Oberseite
des Ventilkörpers ,3 größer ist als die Kolbenfläche des Kolbens 6, nicht gegen
die Wirkung der Feder 5 geöffnet werden kann. Der Ventilkörper 3 bleibt also geschlossen,
und die wiederkehrende Preßluft setzt über den Kanal i i die Hupe 12 in Tätigkeit,
wodurch angezeigt wird, daß die Anlage nicht ordnungsgemäß verlassen wurde. Gegebenenfalls
kann die Steuerung des Preßluftzutrittes zur Hupe 12 auch durch die Querbohrung
15 erfolgen, deren Mündung dann derart gelegt ist, daß sie durch den freien Hub
des Stößels io geöffnet und geschlossen wird.
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Um ein normales Arbeiten des Fahrventils und der gesamten Einrichtung
zu ermöglichen, muß nunmehr zunächst das Fahrventil geschlossen werden, worauf sich
das Selbstschlußventil3 um den erwähnten freien Hub nach seiner Entlastung nach
oben bewegt und sodann gleichzeitig mit dem Fahrventil 2 wieder geöffnet werden
kann. Das Selbstschlußventil3 muß also zwangsläufig immer gleichzeitig mit dem Fahrventil
betätigt werden und wird daher ständig betriebsbereit und unter Kontrolle gehalten.