DE8011539U1 - Schwerentflammbares sonnenschutzrollo - Google Patents
Schwerentflammbares sonnenschutzrolloInfo
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Description
pl.-lng. MAX BUNKE
pl.-Chem. Dr. HOLGER BUNKE 2SSiVeAHT 1
tpl.-Phys. HARTMUT DEGWERT SSÜm«
Telex 07-22 27B
Postscheckkonto Stuttgart 40533-709 Undesglrokasse Slutlgari 2 295167
Deutsche Bank Stuttgart 89/06067
BItIa nennen SI· un»rZ«lch*n
Gm 558 12/31
lh. APR.
Konrad Hornschuch Aktiengesellschaft, 7119 Weissbach
Schwerentflammbares Sonnenschutzrollo
Die Erfindung betrifft ein schwerentflamiiibares Sonnenschutzrollo
aus einem mit flammhemmend modifiziertem Kunststoff beschichteten textlien Träger.
Es sind unzählige Arten von Sonnenschutzrollos bekannt, bei denen ein textiler Träger, meist ein Gewebe, mit Polyvinylchlorid
(PVC), mit Polyacrylat-Kunststoffen oder mit Cellulosenitraten (z.B. Collodiumwolle) beschichtet ist. Diese bekannten
Sonnenschutzrollos sind jedoch in aller Regel nicht flammhemmend ausgerüstet, weil der Zusatz von Flammschutzmitteln
in aller Regel die Haftung der Kunststoffschicht auf dem
textlien Träger verschlechtert.
Es ist jedoch auch ein flammhemmend ausgerüstetes Sonnenschutzrollo
der eingangs genannten Gattung bekannt geworden, das
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aus einem mit PVC beschichteten textlien Träger aus natürlicher Fasern besteht, wobei das PVC durch Zusatz bekannter Flammschutzmittel,
wie Antimontrioxid oder Chlorparaffin, oder durch Copolymerisation mit Halogen- oder Phosphorverbindungen flammhemmend
modifiziert ist.
Der entscheidende Nachteil dieses schwerentflammbaren Sonnenschutzrollos
besteht darin, daß die Beschichtung auf Basis von PVC, also eines halogenhaltigen Polymeren, aufgebaut ist
und daß darüberhinaus auch die zugesetzten Flammschutzmittel meist Halogenverbindungen sind. Im Brandfalle, also unter
Einwirkung großer Hitze, setzt sowohl das verschwelende oder abschmelzende PVC als auch die jeweils als Flammschutzmittel
zugesetzte Halogenverbindung gasförmigen Halogenwasserstoff,
meist Chlorwasserstoff und Bromwasserstoff, frei. Die freiwerdenden Halogenwasserstoffe sind äußerst giftig; die maximale
Arbeitsplatzkonzentration von Chlorwasserstoff (MAK^1) beträgt
beispielsweise nur 5 ppm. Die freiwerdenden Halogenwasserstoffgase
stellen somit im Brandfalle eine erhebliche Gefahr für den Menschen und die Umwelt dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schwerentflammbares
Sonnenschutzrollo der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem im Brandfalle die Abspaltung von Halogenwasserstoffen
ausgeschlossen ist, dessen Brandverhalten darüberhinaus der DIN-Norm 4102, Brandstoffklasse B1, entspricht,
ijie Aufgabe besteht weiter darin, ein solches Sonnenschutzrollo
zu schaffen, das licht- und wärmestabil ist, eine möglichst textile Oberfläche besitzt und verschweißbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der textile Träger mit zwei verschiedenen Schichten aus
flexiblem halogenfreiem Kunststoff imprägniert ist, nämlich
mit einer ersten Schicht aus duroplastischem Kunststoff und mit einer zweiten, die erste Schicht und damit auch die
Fäden bzw. Fasern des textlien Trägers vollständig ummantelnden Schicht aus thermoplastischem Kunststoff, und daß beide Kunststoffschichten
mindestens ein halogenfreies Flammschutzmittel
enthalten.
Damit wird erstmals ein schwerentflammbares Sonnenschutzrollo j
aus einem mit Kunststoff beschichteten textlien Träger zur Verfügung gestellt, bei dem im Brandfalle kein giftiges
Halogenwasserstoffgas freigesetzt wird.
Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung
besteht sowohl die duroplastische als auch die thermoplastische Kunststoffschicht, mit denen der textile Träger imprägniert
ist, aus gegebenenfalls Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure enthaltenden Copolymeren von Niedrigalkylestern der Acrylsäure und Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppen der f
Ester geradkettig oder verzweigt sind und 1 bis 5 C-Atome aufweisen, und wobei die duroplastischen Copolymere selbstvernetzend
sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
schwerentflammbaren Sonnenschutzrollos, ist der textile Träger
mit einer Schicht aus duroplastischen, gegebenenfalls Acrylsäure und/oder Methacrylsäure enthaltenden Ä'thylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymeren
und mit einer Schicht aus thermoplastischen, gegebenenfalls Acrylsäure und/oder Methacrylsäure |
enthaltenden Methylmethacrylat-Butylacrylat-
Copolymeren imprägniert.
Die beiden Schichten aus duroplastischem und thermoplastischem Kunststoff enthalten vorzugsweise eine Metaphosphonsäure oder
das Ammoniumsalz einer solchen Metaphosphonsäure als Flammschutzmittel .
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Eine besonders gute Haftung zwischen den Fasern bzw. Fäden des textlien Trägers und der halogenfreien Kunststoffbeschichtung
wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß das Gewichtsverhältnis von duroplastischem Kunststoff und Flammschutzmittel
1:1 bis 1,5:1 und das Gewichtsverhältnis von thermoplastischem Kunststoff und Flammschutzmittel - jeweils
in der Trockenmasse - 4:1 bis 5:1 beträgt, sowie dadurch, daß das Gewichtsverhältnis zwischen thermoplastischem und duroplaste
schem Kunststoff 1,6:1 bis 7:1 beträgt.
Obwohl das bevorzugt verwendete duroplaatische Acrylat-Copolymere
selbstvernetzend ist, kann die Verwendung eines zusätzlichen Vernetzungskatalysators vorteilhaft sein.
Schließlich kann mindestens eine der beiden Kunststoffschichten
ein Biozid enthalten, beispielsweise ein Fungizid wie etwa Pentachlorphenol oder dessen Natriumsalz.
Der textile Träger des erfindungsgemäßen Sonnenschutzrollos
kann ein Gewebe, Gewirk, Gestrick, Vlies oder auch ein Faden— lagen-Nähgewirk aus natürlichen oder synthetischen Fasern
oder aus Gemischen von natürlichen und synthetischen Fasern sein; bevorzugt wird jedoch ein zu 100% aus flammfest ausgerüsteten
Polyestergarnen - beispielsweise auf Basis von PoIyäthylen-terephthalat
- hergestelltes Gewebe oder ein Gewebe aus flammfest modifizierten Polyacrylfasern.
Unter "flammfesten" Geweben bzw. Textilien werden solche verstanden,
die den Anforderungen und Eigenschaften für schwerentflammbare Baustoffe der Baustoffklasse B1 der DIN-Norm
4102 entsprechen.
Das erfindungsgemäße Sonnenschutzrollo ist schwerentflammbar
im Sinne der DIN-Norm 4102, halogenfrei, spaltet also im
Brandfalle keine Halogenwasserstoffe ab, und ist weiter licht-
und wärmestabil, weist eine Oberfläche mit weitgehend textilem Griff und textilem Aussehen auf, liegt absolut plan, ist aber
dennoch so flexibel, daß es leicht aufgerollt werden kann, ohne daß die mechanischen Eigenschaften darunter leiden wurden,
ist gut verschweißbar und kann nicht nur als dekoratives Sonnenschutzrollo verwendet werden, sondern auch als Raumteiler,
Sichtblende und Wandverkleidung.
Das erfindungsgemäße Sonnenschutzrollo kann dadurch hergestellt
werden, daß
(a) der gegebenenfalls bereits flammfest ausgerüstete textile
Träger thermofixiert wird, wobei die bei der Faserherstellung, beim Spinnen und beim Weben bzw. Wirken entstandenen
äußeren und intermolekularen Spannungen durch eine Wärmebehandlung aufgehoben werden,
(b) wonach der textile Träger mit einer ein halogenfreies Flammschutzmittel, Emulgatoren und gegebenenfalls Biozide
und Katalysatoren enthaltenden Dispersion eines duroplastischen, halogenfreien Kunststoffs in einem geeigneten
Lösungsmittel in einem ersten Tauchbad imprägniert wird,
(c) danach im Trockenkanal getrocknet und der textile Träger somit formstabilisiert und schiebefest gemacht wird,
(d) daß der so imprägnierte Träger anschließend durch eine zweite, ein halogenfreies Flammschutzmittel, Emulgatoren
und gegebenenfalls Biozide und Katalysatoren enthaltende Dispersion eines thermoplastischen halogenfreien Kunststoffs
in einem geeigneten Lösungsmittel getaucht wird,
(e) wonach schließlich überschüssiges Beschichtungsmaterial abgerakelt und das Sonnenschutzrollo erneut im Trockenkanal
getrocknet wird.
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Vorzugsweise wird der textile Träger im ersten Tauchbad mit 20 bis 80
schichtet.
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20 bis 80 g/m , im zweiten Tauchbad mit 100 bis 130 g/m be-
Da die in den Kunststoffdispersionen enthaltenen Emulgatoren
meist schon antibakteriell wirksam sind, kann auf den Zusatz besonderer Biozide häufig verzichtet werden. Wenn die Sonnenschutzrollos
aber in Feucht- oder Naßräumen oder im Freien verwendet werden sollen, kann zusätzlich ein Biozid, beispielsweise
ein Fungizid wie Pentachlorphenol, zugesetzt werden.
Claims (1)
- . Schwerentf lamrnbares Sonnenschutzrollo aus einem mit flammhemmend modifiziertem Kunststoff beschichteten textlien Träger, dadurch gekennzeichnet, daß der textile Träger mit zwei verschiedenen Schichten aus flexiblem halogenfreiem Kunststoff imprägniert ist, nämlich mit einer ersten Schicht aus duroplastischem Kunststoff und mit einer zweiten, die erste Schicht und damit auch die Fäden bzw. Fasern des textlien Trägers vollständig ummantelnden Schicht aus thermoplastischem Kunststoff, und daß beide Kunststoffschichten mindestens ein halogenfreies Flammschutzmittel enthalten.Sonnenschutzrollo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die duroplastische als auch die thermoplastische Kunststoffschicht, mit denen der textile Träger imprägniert ist, aus gegebenenfalls Acrylsäureund/oder Methacrylsäure enthaltenden Copolymeren von Niedrigalkylesterri der Acrylsäure und Methacrylsäure besteht, wobei die Alkylgrüppen der Ester geradkettig oder verzweigt sind und 1 bis 5 C-Atome aufweisen.3. Sonnenschutzrollo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der textile Träger mit einer Schicht aus duroplastischen, gegebenenfalls Acrylsäure und/oder Methacrylsäure
enthaltenden Äthylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymeren
und mit einer Schicht aus thermoplastischen, gegebenenfalls Acrylsäure und/oder Methacrylsäure enthaltendenMethylmethacrylat-Butylacrylat-Copolymeren imprägniert ist.4. Sonnenschutzrollo nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel eine Metaphosphonsäure oder deren Ammoniumsalz ist.5. Sonnenschutzrollo nach einem dar Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von duroplastischem Kunststoff und Flammschutzmittel 1:1 bis 1,5:1 und
das Gewichtsverhältnis von thermoplastischem Kunststoff
und Flammschutzmittel - jeweils in der Trockenmasse -4:1 bis 5:1 beträgt.6. Sonnenschutzrollo nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis zwischen thermoplastischem und duroplastischem Kunststoff 1,6:1 bis7:1 beträgt.7. Sonnenschutzrollo nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste der beiden Kunststoff schichten einen Vernetzungskatalysator enthält.8. Sonnenschutzrollo nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der beiden Kunststoffschichten ein Biozid enthält.9. Sonnenschutzrollo nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der textile Träger ein zu 100% aus
flammfest ausgerüsteten Polyestergarnen hergestelltes
Gewebe ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19808011539U DE8011539U1 (de) | 1980-04-26 | 1980-04-26 | Schwerentflammbares sonnenschutzrollo |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19808011539U DE8011539U1 (de) | 1980-04-26 | 1980-04-26 | Schwerentflammbares sonnenschutzrollo |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE8011539U1 true DE8011539U1 (de) | 1980-09-04 |
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ID=6715088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19808011539U Expired DE8011539U1 (de) | 1980-04-26 | 1980-04-26 | Schwerentflammbares sonnenschutzrollo |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8011539U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004016773B3 (de) * | 2004-04-01 | 2005-11-17 | Sattler Ag | Beschichtungsmittel für Sonnenschutzartikel |
-
1980
- 1980-04-26 DE DE19808011539U patent/DE8011539U1/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004016773B3 (de) * | 2004-04-01 | 2005-11-17 | Sattler Ag | Beschichtungsmittel für Sonnenschutzartikel |
US7758765B2 (en) | 2004-04-01 | 2010-07-20 | Sattler Ag | Coating agent for sun protection articles |
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