DE78862C - Taschen-Zerstäuber - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

BENJAMIN STERN in NEW-YORK. Taschen-Zerstäuber.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Mai 1894 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Pulverbläser, Zerstäuber und ähnliche Vorrichtungen und besteht in einer Anordnung der verschiedenen Theile des Apparates, derart, dafs derselbe auf der Reise u. s. w. leicht und bequem in der Westentasche getragen werden und, in einer Hand gehalten, bequem durch den Daumen und die Finger dieser Hand bethätigt werden kann.

Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Schnittansicht desselben,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Düse, wenn der Apparat als Pulverbläser gebraucht, und

Fig. 4 eine Seitenansicht des als Zerstäuber oder Spritzvorrichtung für Nase, Ohr, Kehle oder anderen Zwecken dienenden Apparates dar.

A ist ein röhrenförmiger Theil, welcher beliebig eingerichtet sein kann. Er ist vorzugsaber nicht nothwendigerweise an einer Seite wie bei B ausgeschnitten und mit Glas B¹ überdeckt nach Art der bekannten Wasserwaagen. C, Fig. i, ist ein anderer röhrenförmiger Theil, welcher seitlich an Theil A angeordnet und an diesem befestigt ist. Der Theil C ist jedoch weggeschnitten, so dafs seine röhrenförmige Gestalt gestört ist und nur ein Rahmen übrig bleibt, welcher ringähnliche Endstücke EE und einen nach innen gekrümmten Theil F besitzt. Dieser so hergestellte Rahmen oder dergleichen trägt einen elastischen, zusammendrückbaren Wulst G, vorzugsweise aus Kautschuk. Die Enden des Wulstes sind in irgend geeigneter Weise innerhalb der ringförmigen Theile EE befestigt, während der mittlere Theil in dem concaven Theil F des Rahmens ruht. H ist ein Rohr, welches mit dem Innern des Wulstes in Verbindung steht und, in das Rohr A hineingeführt, an seinem Ende nahe dem oberen Theil des Rohres A heberartig umgebogen ist. Der röhrenförmige Theil A ist durch eine Kappe H^ verschlossen, welche auf ihrer Aufsenseite ähnlich_; einem Hahngehäuse //, Fig. 3, ausgebildet ist, in das ein Hahnkegel J durch Zapfen K festgelegt ist. Das äufsere Ende des Hahntheiles ist bei L, Fig. 3, mit Gewinde ausgestattet. M ist die Leitung für die Luft und den Pulver- oder Flüssigkeitsinhalt, welcher sich durch die Kappe H² des Hahnkükens J und durch den Zapfen K, wenn diese besondere Verbindungsform angewendet wird, bis in das Innere des Theiles A erstreckt. Diese Theile sind dicht eingepafst, so dafs, wenn der Hahnkegel um seinen Zapfen gedreht ist, wie in Fig. 2 gezeigt, der Austritt der Flüssigkeit, des Pulvers oder eines anderen in dem röhrenförmigen Theil A enthaltenen Stoffes verhindert ist. O ist eine Düse, wie solche beispielsweise für Nase oder Ohr Anwendung findet. Es kann aber auch irgend eine anders geformte Düse oder Mundstück angewendet werden, wie solche bei Zerstäubern, Injectoren etc. geeignet erscheinen. In Fig. 4 bei α ist eine für einen Flüssigkeitszerstäuber geeignete Düse veranschaulicht, und ist in dieser Figur auch der Hahn fortgefallen. Anstatt an der Vorrichtung durch Zapfen befestigt zu sein, ist die Düse hier unmittelbar angeschraubt oder sonstwie an derselben befestigt; Fig. 4 zeigt nicht nur ein gewöhnliches Zerstäubungsmundstück in vollen Linien, sondern auch in punktirten Linien ein Mundstück

zum Einspritzen von Flüssigkeiten in die Mundhöhle".

Wenn die Vorrichtung als Zerstäuber für Flüssigkeiten dienen soll, so mufs sie natürlich anstatt der dargestellten Pulverzerstäuber mit den nothwendigen bekannten Rohren etc. versehen sein.

In Fig. 4 ist ferner eine Verschlufskappe b für das Mundstück gezeigt, wenn der Apparat in der Tasche getragen wird.

Die Wirkungsweise des Zerstäubers ist folgende :

Irgend ein beliebiges Pulver oder eine Flüssigkeit wird in den röhrenförmigen Aufnahmebehälter A nach Abschrauben der Kappe H ² eingeführt. Die eingeführte Menge kann durch das Glas B \ wenn solches vorhanden, gesehen werden. Wenn Hahntheile nicht vorgesehen sind, wirkt der auf den W'ulst G ausgeübte Druck in bekannter Weise auf die Flüssigkeit, welche infolge der hergestellten Luftverdichtung aus der Düse ausgestofsen wird. Bei Benutzung eines Hahnverschlusses wird das eigentliche Mundstück an dem Hahntheil befestigt und zum Gebrauch so gedreht, dafs die Durchgangsöffnungen mit einander zusammenpassen.

Durch scharfen Druck auf den elastischen Theil G erfolgt dann das Ausstofsen des Pulvers oder der Flüssigkeit aus dem Behälter A Nach Benutzung wird das Mundstück, wie in Fig. 2 gezeigt, in die Ruhelage zurückgedreht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Taschen-Zerstäuber für Flüssigkeiten oder pulverförmige Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dafs an dem Aufnahme- und Abgabebehälter (A) gleichlaufend zu diesem ein elastischer Wulst oder Hohlkörper (G) befestigt ist, der mit dem Innenraum des Aufnahmebehälters (A) in Verbindung steht, derart, dafs durch Druck auf den elastischen Theil (G) ein Austreten der in den Behälter (A) eingeführten Stoffe erfolgt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.