DE78837C - Elektrische Leitungen mit eingeklöppelten Isolirkörpern - Google Patents
Elektrische Leitungen mit eingeklöppelten IsolirkörpernInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G3/00—Installations of electric cables or lines or protective tubing therefor in or on buildings, equivalent structures or vehicles
- H02G3/24—Installation of lines or cables on walls, ceilings or floors by means of insulators
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. V|N
Bei der Legung elektrischer Lichtleitungen in Wohnräumen hat man häufig auf die vorhandene
Wandmalerei, die Tapeten, den Stuck der Decke u. s. w. Rücksicht zu nehmen, so dafs man die Leitungen weder in Holzleisten
oder Papierröhren, noch in Nuthen der Mauer selbst verlegen kann, wie es bei neuen, noch
nicht eingerichteten Gebäuden meistens geschieht. Man ist in solchen Fallen daher gezwungen,
die Leitungen sichtbar an den Wänden zu befestigen, und wählt zu diesem Zwecke isolirte Leitungsdrähte, deren äufsere
Umklöppelung in der Farbe den vorhandenen Farbentönen der Wände angepäfst wird. In
dieser Beziehung läfst sich stets eine solche Wahl treffen, dafs die Leitungen entweder gar
nicht auffallen, oder, wenn sie bemerkbar sind, einen sehr gefälligen Eindruck machen.
Ein sehr grofses und bei den bis heute, gebräuchlichen Verlegungsarten überhaupt nur
in mangelhafter WTeise überwundenes Hindernifs bildet aber in allen solchen Fällen die
Befestigung der Leitungen an den Wänden. Letztere geschieht bis heute entweder durch
Metallklammern oder sogen. Krampen, welche die Leitungen an der Aufsenseite umfassen
und deren zwei Enden in die Mauer eingeschlagen werden, oder aber durch eigene Klemmen aus Glas, Porcellan, Holz u. dergl.,
welche an die Wände geschraubt werden.
Die Befestigung durch die erstgenannten Metallklammern ist zwar ziemlich einfach, aber
aus elektrischen Gründen zu verwerfen, da die Leitungen beim Einschlagen der. Klammern
leicht verletzt werden, in welchem'.Falle eine
metallische Berührung mit den Klammern hergestellt wird. Da man überdies bei der
sichtbaren Verlegung meistens Doppelleitungen anwendet, so kann eine Isolationsverletzung
durch eine Klammer eine unmittelbare metallische Verbindung zwischen den beiden Leitungssträngen herstellen, d. h. einen feuergefährlichen
Kurzschlufs veranlassen.
Aus diesem Grunde bleibt nur die zweitgenannte Befestigungsweise, die durch Klemmen
aus isolirendem Stoff übrig. Dieselbe bringt jedoch, abgesehen davon, dafs die Anbringung
der ziemlich grofsen Klemmstücke in einem elegant ausgestatteten Räume aus Schönheitsrücksichten kaum zulässig ist, den Uebelstand
mit sich, dafs eine Verletzung der Wände bezw. der Tapeten nicht zu vermeiden ist.
Um nämlich die Klemmen an den Wänden festschrauben zu können, mufs man in die letzteren Holzklötzchen, sogen. Dübel, versenken
und eingypsen, auf welche Klötzchen die Klemmen aufgeschraubt werden. Es mufs
hierbei nicht nur die Wand an verschiedenen Stellen ausgestemmt bezw. die Tapete losgerissen
werden, sondern es ist auch trotz der sorgfältigsten Arbeit die Beschmutzung der
Einrichtungsstücke des Raumes, sowie der übrigen Wandverkleidung· durch den ausgestemmten
Mauerverputz und den zur Befestigung der Dübel nothwendigen Gyps nicht zu vermeiden, ein Umstand, der im Verein
mit der erforderlichen langen Arbeitszeit sehr viele Leute dazu bringt, einfach auf die Einführung
des elektrischen Lichtes bis auf Weiteres zu verzichten.
Aus dem Gesagten folgt, dafs ein dringendes, Bedürfnifs nach einer einfachen, sicheren,
die Wände vollkommen schonenden Einrichtung zur Befestigung der Leitungen in schöneren Wohn- und Gesellschaftsräumen,
welche ja in erster Linie auf elektrisches Licht Anspruch machen, vorliegt.
Diesem Bedürfnisse wird durch die im Nachfolgenden dargelegte, von den Erfindern
erprobte Neuerung vollständig abgeholfen.
Der Grundgedanke dieser Neuerung besteht darin, dafs die zur Befestigung dienenden
Isolirstücke schon bei der Herstellung der Leitungsdrähte mit den letzteren verbunden
werden, so dafs die Leitung und die Befestigungsstücke ein einheitlich verbundenes
Ganzes bilden.
Bei einfachen Leitungen, d. h. bei solchen, welche nur eine Kupferseele enthalten, werden
seitlich von der Kupferseele in gewissen, durch die Erfahrung gegebenen Abständen von
einander zwischen die Gummi-Isolirung des Drahtes und die äufsere Umklöppelung kleine
Hülsen oder Oesen aus Bein, Hartgummi und ähnlichen Isolirmaterialien eingefügt und gleichzeitig
mit dem Drahte in die gemeinsame Umklöppelung eingeflochten, so dafs also eine
Leitungsschnur entsteht, welche in. ihrer Umklöppelung selbst in gewissen Abständen von
einander stehende Hülsen trägt. Mit Rücksicht auf das hübschere Aussehen kann man die
auf einander folgenden Hülsen in der Weise gegen einander versetzen, dafs eine auf der
einen, die andere auf der anderen Seite des Drahtes angebracht wird.
Die Befestigung der Leitungen an den Wänden gestaltet sich nun sehr einfach, denn
man braucht einfach die Leitungen an die Wand anzulegen, die zu den Hülsen passenden
Stifte durch letztere hindurchzustecken und mit einem leichten Holzhammer in die
Wand einzuschlagen, die Verlegung ist somit einfach und hat weder irgend welche Beschädigung
der Wand, noch eine Belästigung durch Gyps, Mörtel, Staub und dergl. im Gefolge.
Es bedarf keiner Erörterung, dafs die Spitzen der Stifte zum Schütze gegen Rost
verzinnt sind, und dafs die Köpfe derselben in einer hübschen, abgerundeten Form hergestellt
werden, so dafs das Aussehen der in der entsprechenden Farbe gehaltenen Leitungen
nicht nur nicht störend ist, sondern bei geschickter Anwendung sogar zur Ausschmückung
des Raumes herangezogen werden kann.
Noch bedeutend vortheilhafter und hübscher gestaltet sich die beschriebene Einrichtung bei
doppelten und mehrfachen Leitungen, welche für die dünneren Stränge in den Wohnräumen
fast ausnahmslos verwendet werden. In diesem Falle werden die obengenannten Oesen zwischen
die beiden bezw. zwischen je zwei sorgfältig von einander isolirten und an den betreffenden Stellen etwas aus einander gebogenen
Leitungsdrähte eingesetzt und mit denselben in die gemeinsame Umhüllung eingeklöppelt.
Die Oeffnung der Oesen wird natürlich hierbei freigelassen.
Da die Oesen aus isolirendem Stoff bestehen , so dienen sie ■ noch zur weiteren
Isolirung der Drähte von einander, und die Befestigungsstücke tragen also zur Erhöhung
der Isolirung bei, ganz im Gegensatze zu den eingangs genannten Klammern.
Bei doppelten und mehrfachen Leitungen kann man auch eine Abänderung der obengenannten
Vorkehrung anwenden, welche in folgendem besteht: Zwischen je zwei neben
einander liegende Leitungsdrähte wird ein isolirender Streifen eingelegt, in diesen werden
in gewissen Abständen kleine Holzklötzchen versenkt und darauf Drähte, Zwischenstreifen
und Holzklötzchen gemeinsam umklöppelt. Die Klötzchen selbst haben eine centrale
Bohrung, durch welche der Befestigungsstift hindurchgesteckt wird. Zur Verstärkung des
Klötzchens kann die Bohrung noch mit einer Metallhülse ausgekleidet werden, welche hier
ohne Bedenken zulässig ist, da eine Verletzung der Isolirhüllen und das Entstehen
einer metallischen Berührung mit den Drähten vollkommen ausgeschlossen ist.
Fassen wir die Vortheile der beschriebenen Neuerung kurz zusammen, so können wir
hauptsächlich Folgendes hervorheben:
Da die Leitungen schon bei der Herstellung mit den zur Befestigung dienenden Isolirstücken
versehen werden, so bedarf es keiner weiteren Vorbereitungen bei der Verlegung derselben. Die Wände bezw. die Tapeten
werden bei der Befestigung der Drähte nicht im geringsten beschädigt, und die Verunreinigung
der Einrichtungsstücke des mit Leitungen zu versehenden Raumes durch Staub, Mörtel, Gyps und dergl. wird völlig
vermieden. Da die Verlegung einfach ist, so nimmt sie auch eine viel geringere Zeit in
Anspruch als bei den bisher gebräuchlichen Befestigungsarten. Ueberdies ist die Befestigung
der Leitungen eine sehr feste, denn da. die Oesen in verhältnifsmäfsig kleinen, regelmäfsigen
Abständen von einander angebracht werden, so ist die Leitung in vielen Punkten festgehalten,
woraus sich auch der Vortheil ergiebt, dafs die Leitung immer in der vorgeschriebenen
geraden Linie verbleibt, während sie, wenn die Befestigung durch Klemmen geschieht, nur in
wenigen, weiter von einander entfernten Punkten festgehalten wird und sich demnach
leicht krümmt und verzieht, so dafs sie bald einen unschönen Anblick gewährt.
Claims (2)
- Patenτ-Ansprüche:Isolirte elektrische Leitungen, welche durch gemeinsame Umklöppelung mit zur Befestigung der Leitung dienenden Isolirkörpern zu einem Ganzen verbunden sind.
- 2. Leitungen der durch Anspruch i. gekennzeichneten Art in der besonderen Ausführungsform , dafs bei doppelten oder mehrfachen Leitungsdrähten die Isolirkörper zwischen diesen Drähten angeordnet sind.
Publications (1)
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