DE78207C - Stimmvorrichtung für Saiteninstrumente - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81: Musikalische Instrumente.

Stimmvorrichtung für Saiteninstrumente.

Patehtirt im Deutschen Reiche vom 22. October 1893 ab.

Zweck dieser Erfindung ist eine Verbesserung der Stimmvorrichtungen für Saiteninstumente, insbesondere für Violinen. Diese Verbesserung besteht darin, dafs zur Ermöglichung eines feinen Nachstimmens der Stimmwirbel in ein mittelst einer Schnecke stellbares Schneckenrad mit konischer Bohrung eingepafst wird.

In der beiliegenden Zeichnung stellt dar: Fig. ι -den Violinhals in Seitenansicht, Fig. 2 denselben im Grundrifs, Fig. 3 die Stimmvorrichtung in Ansicht, im vergröfserten Mafsstab, Fig. 4 die Stimmvorrichtung im Axialschnitt durch den Stimmwirbel und Fig. 5 den Saitensteg mit Rollen für die Saiten.

Die Saiten 1, 2, 3, 4 der Violine sind in den Stimmwirbeln a_{ a₂ a_s λ₄ gehalten und können mittelst derselben in der üblichen Weise gestimmt werden. Diese Stimmwirbel sind zwar ganz ähnlich konisch gestaltet, wie bisher üblich; allein statt im Halse A durch Reibung festgehalten zu sein,-sind sie in die konischen Löcher der Schneckenräder b_x b₂ b_s έ>₄ eingepafst und können mit Kreide und Seife angeschmiert, sehr leicht fest angeprefst oder wieder gelockert und gedreht werden, um annähernd den erwünschten Ton zu bekommen.

Die Schneckenrädchen b_x b.₂ b₃ b_i sind in den am Hals A angeschraubten Plättchen C₁ C₂ C₃ C₄ ,drehbar gelagert. An denselben Plättchen sind auch die betreffenden Schnecken ^₁ d₂ ά_Ά d₄ gelagert und mit den Köpfen K₁ K₂ K_s K₄ versehen , welche unmittelbar bei den Köpfen g\ #2 Sz Zi ^der Stimmwirbel a_x α₂ α₃ α₄ liegen. Wenn das Schneckenrad η Zähne erhält und die

Schnecke um — Umdrehung gedreht wird, so

wird eine solche Bewegung

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einer Umdrehung des Stimmwirbels ausmachen, woraus ersichtlich ist, dafs die Feinstimmung mit Hülfe dieser Einrichtung gegenüber der üblichen . Art viel genauer geschehen kann.

In der Regel ist es kaum zu erwarten, dafs die Tondifferenzen während des Spieles sehr grofs werden, und handelt es sich vor allem um schnelle und bequeme Richtigstellung von feinen Tonabweichungen. Dieselben können mit einer geringen Drehung des betreffenden Schneckenkopfes leicht und bequem erreicht werden. Insbesondere bei der Violine und derartigen Saiteninstrumenten, wo der Spieler den Hals A in derselben Hand, mit welcher er die Saiten greift, hält, kann selbst während des Spieles behufs feiner Stimmung bei einiger Uebung die richtige Drehung des Schneckenkopfes unmittelbar während des Spieles erreicht werden.

Im Falle die Reibung der Saiten auf der Schwelle ν von Bedeutung sein sollte, so können' die Saiten in bestimmter Weise über kleine Rollen ^₁ ^₂ ^₃ \_t geführt werden, damit

die Saitenspannung, welche am Stirnbolzen herrscht, sich sofort der ganzen Saite mittheilen kann, Fig. 5.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stimmvorrichtung für Saiteninstrumente, dadurch gekennzeichnet, dafs die konischen Stimmwirbel (a_x a₂ a_s a_tj in gleich konische Axiallöcher von Schneckenrädchen (b_x b_% b_a b_ij festgestellt sind, so dafs sie wie gewöhnlich zur groben Stimmung dienen, während das feinere Nachstimmen durch Drehen der in die Schneckenräder eingreifenden Schnecken (K₁ K₂ Κ_Ά KJ geschieht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.