DE77718C

DE77718C - Farbenmühle mit Mischvorrichtung

Info

Publication number: DE77718C
Application number: DENDAT77718D
Authority: DE
Original assignee: J. SCHMIDT, München
Anticipated expiration: 1914-03-10

Description

H.

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE <3O: Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen.

JULIUS SCHMIDT in MÜNCHEN. Farbenmühle mit Mischvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. März 1894

Die bei der fabrikmäfsigen Darstellung von Oelfarben zur Anwendung kommenden Processe des Mischens der Farbstoffe mit OeI und des Verreibens derselben wurden bisher besonders für sich vorgenommen, und zwar entweder mittelst zweier verschiedener Maschinen oder in der Weise, dafs das Mischen der Farbstoffe mit OeI von dem Arbeiter mit der Hand ausgeführt und die so vorbereitete Masse in die Farbmühle behufs Zerreibens gegeben wurde.

Vorliegende Vorrichtung ermöglicht, beide genannten Processe in einer Maschine durchzuführen.

Fig. ι beiliegender Zeichnung giebt einen Schnitt durch die Misch- und Mahlvorrichtung, Fig. 2 einen Grundrifs des Mahltrichters.

In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der Farbmühle zur Darstellung gebracht, bei welcher der Antrieb von unten, und zwar mit Hand erfolgt. Der Antrieb indessen kann auch durch eine in der Fig. 1 dargestellte analoge Uebertragungsvorrichtung von einem Motor aus bewerkstelligt werden.'

Wie ersichtlich, besteht die Vorrichtung aus einer Farbmühle mit Trichter a, an dessen Boden sich der um die verticale Welle b rotirende Mahlkonus c befindet. Welle b erhält mittelst Zahnradübersetzung d e ihren Antrieb von der Welle f, welche sich in der einen oder anderen Richtung dreht, je nachdem die Riementransmission der Scheibe g oder der Scheibe h eingerückt ist, da die eine Scheibe directe, die andere gekreuzte Treibriemen besitzt.

Zwischen dem Mahlkonus und dem eigentlichen Trichter ist auf die Welle ein zweiflügeliges SchaufelstUck i aus Eisen oder dergleichen Material aufgesteckt, dasmitzweiLeistenansätzen k und / in entsprechende Nuthen des Trichters eingreift und derart festgehalten wird.

Ueber diesem festen Schaufelstück sind auf der Welle b über einander in schneckenförmiger Anordnung Schaufelstücke m¹mⁱ...m⁵ aufgesteckt und mittelst Druckschrauben an der Welle befestigt. Die Schaufelstücke können, wie in der Zeichnung dargestellt, zweiflügelig sein, zweckmäfsig läfst man aber auch einarmige mit zweiarmigen abwechseln.

Die Arme der auf einander folgenden Schaufeln schliefsen derartige Winkel mit einander ein, dafs eine gröfsere Anzahl (z. B. fünf) auf einen vollen Kreisumfang entfällt. Die zwei Arme einer Schaufel sind abgeschrägt, und zwar verläuft bei den sich diametral gegenüberstehenden Armen die schräge Fläche in demselben Sinne, d. h. beim Arm ο¹ der Schaufel m¹ z. B. nach vorn und beim Arm ο² nach rückwärts. Ebenso ist die Schrägstellung bei den · über einander befindlichen Schaufeln eine in demselben Sinne auf einander folgende.

Wird Farbstoff und OeI behufs Mischung in den Mahltrichter gebracht, so erfolgt, wenn die Drehung der Welle b in einer Richtung veranlafst. wird, welche entgegengesetzt jener ist, die beim Mahlkonus C in Betracht kommt, ein intensives Rühren und Mischen von Farbstoff und OeI. Wird hierauf der andere Treibriemen eingerückt, so dreht sich die Welle b in entgegengesetzter Richtung und der

Mahlkonus c tritt in Thätigkeit; die mit OeI gemischte Farbe wird von den Schaufeln successive dem Mahlkonus zugeleitet und tritt dann vollständig vermählen aus dem Boden des Trichters α aus.

Claims

Patent-Anspruch:

Farbenmühle mit Mischvorrichtung für Handoder Motorenbetrieb, gekennzeichnet durch die schneckenförmige Anordnung von ein- und zweiarmigen, mit schrägen Flächen versehenen Schaufeln (m^J m^ .. . m⁵), welche an der verticalen Welle (b) innerhalb des Mahltrichters (a) befestigt sind und derartig wirken, dafs sie bei Drehung der Welle in einer Richtung das Mischen der Farbstoffe mit OeI bewerkstelligen, bei Drehung in entgegengesetzter Richtung jedoch die mit OeI gemischte Farbe dem Mahlkonus (c) zuführen, wobei diese Wirkungen unterstützt werden durch eine den vorerwähnten ähnlich geformte, zweiarmige, im Trichterhalse befestigte Schaufel i.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.