DE77638A - Vorrichtung zum Trocknen, Verkohlen und Abkühlen von Kohlenpulver, Torf, Sägespänen oder dergleichen in ununterbrochenem Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zum Trocknen, Verkohlen und Abkühlen von Kohlenpulver, Torf, Sägespänen oder dergleichen in ununterbrochenem BetriebInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 10: Brennstoffe.
Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dafs der Kanal, durch welchen der Torf oder
anderes Rohmaterial transportirt wird, durch das Rohmaterial selbst in zwei von einander
unabhängige Theile getheilt wird, in deren erstem, das Trocknen und in deren zweitem
das Verkoken des Rohmateriales vor sich geht.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist dieser Apparat dargestellt.
Fig. ι ist ein Querschnitt nach ax-al der
Fig. 2,
Fig. 2 ein Längenschnitt und
Fig. 3 ein Horizontalschnitt nach a'2-a2 der
Fig. 2.
Der Apparat besteht aus einem rechteckigen, gemauerten Gebäude, in welchem eine Anzahl
horizontaler Kanäle A, B, C, D, E und F gebildet sind, die über einander liegen. Diese
Kanäle, deren Anzahl eine gröfsere oder geringere sein kann als die Zeichnung zeigt,
stehen mittels verticaler Kanäle a, b, c, d und e, die abwechselnd an dem einen und dem
anderen Ende der Kanäle A, B . . . gelegen sind, mit einander in Verbindung, so dafs
die Kanäle A, B . . . mit den Kanälen a, b . . . eine zickzackförmige Leitung bilden. Durch
diese Leitung wird der zertheilte Brenntorf transportirt, und dies geschieht mit Hülfe
einer Transportvorrichtung, die in jedem horizontalen Kanäle untergebracht ist, z. B.
mittels Spiralen A1, Schrauben, laufenden Schaufeln oder dergl. In jedem Kanäle A^B...
kann man entweder zwei oder mehrere solcher Spiralen neben einander oder nur eine einzige
anordnen; der aus Eisenblech oder Mauerwerk bestehende Kanalboden wird dementsprechend
geformt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Das rohe Torfpulver wird mittels
des Paternosterwerkes S, Fig. 1 und 2 rechts, dem am einen Ende des obersten Kanales F
gelegenen Speisetrichter R zugeführt, aus welchem es durch den Speiser f abwärts bewegt
wird. Der den Trichter R unten abschliefsende Schieber g dient zur Regulirung.
Mittels der im Kanal F sich drehenden Spirale A1 wird das Pulver an das andere Ende
dieses Kanales befördert, von wo es in den nächsten Kanal niederfällt u. s. w.
Unter den horizontalen Kanälen A B laufen die Heizkanäle 1, 2, 3, 4, 5 und 6 entlang,
welche ebenfalls abwechselnd an dem einen und dem anderen Ende mit einander in Verbindung
stehen, und zwar durch doppelte, an den Seiten der Kanäle A bis F hochgehende
Kanäle n,p, q, r und s, so dafs die Kanäle 1,2...
und n,p... ebenfalls eine zickzackförmige Leitung bilden. Unten (Fig. 2 links) ist die
Feuerung T, von welcher die Heizleitung ausgeht, um bei dem Schornstein Y zu enden.
Die Leitung für das Torfpulver ist an einer Stelle geschlossen, so dafs sie in zwei Abtheilungen
getheilt ist. In der ersten, welche zweckmäfsig aus den drei obersten Kanälen
besteht, wird das Pulver getrocknet, und in der zweiten, welche aus den übrigen Kanälen
besteht, wird das Pulver verkohlt. Die Absperrung geschieht ganz einfach durch Ansammeln
des Pulvers in dem etwas erweiterten Kanal c, so dafs dieser vollständig gefüllt wird.
Um dies zu erreichen, ist der Kanal c unten durch einen Schieber k abgeschlossen, oberhalb
dessen im . Raum JV Stäbchenwalzen h und i gelagert sind, die als Speiser dienen.
Aufserhalb des Apparates schliefst sich an den Kanal A ein Abkühlungsrohr 0 an, in
dem das Pulver mittels einer Schraube, einer Spirale oder irgend einer anderen Vorrichtung
entlang bewegt wird. Dieses Rohr liegt in einem Kasten t, der zum Zwecke der Abkühlung
des Pulvers ganz oder zum Theil mit Wasser gefüllt ist. Das Rohr mündet in einen
Behälter Q. ein, der mit einer Mühle oder Brikettpresse in unmittelbarer Verbindung steht.
Von dem obersten Trockenkanal F zweigt das Rohr U nach oben ab, welches zu einem
Saugventilator oder in den Schornstein führt. Der Verbindungskanal α zwischen den beiden
obersten Trockenkanälen F und E kann durch einen Schieber I abgeschlossen werden. In
den untersten Trockenkanal D münden die Rohre V und X, Fig. 2 links, ein, von welchen
das erste ein Luftrohr ist, während das zweite mit dem Kanal r in Verbindung steht
(Fig. 4), welche einen Querschnitt nach a3-cft
der Fig. 2 zeigt. Vom obersten Verkohlungskanal C geht das Gasrohr m, Fig. 1 und 2,
nach aufsen ab, das zu einem Condensator führt und sich ν,οη da nach der Feuerung T
fortsetzt.
Um den mit dem Apparat beabsichtigten Zweck zu erreichen, mufs das in den Kanälen
entlang bewegte Pulver längere Zeit hindurch gleichförmig erwärmt werden. Dies wird am
besten durch Feuern mit Torfkohlenpulver erzielt, welches eine sehr lange Flamme liefert,
deren Temperatur sehr gleichförmig ist. Deshalb ist der oben beschriebene Apparat für
das Feuern mit solchem Pulver eingerichtet. Das Einblasen und das Anzünden des Pulvers
findet in der Feuerung T statt. Die Flamme und die heifsen Verbrennungsproducte streichen
von dem Feuerraum durch die Kanäle 1 bis 6 unter den sämmtlichen Verkokungs- und
Trockenkanälen vorbei und treten in den Schornstein Y aus.
Sobald der Apparat gut erwärmt ist, wird der Torf in den Speisetrichter R eingeschüttet.
Dieser soll immer gefüllt sein, damit keine Luft in die Kanäle eindringen kann. Mit
Hülfe des Speisers f wird bei entsprechender Stellung des Schiebers g die richtige Menge
Torf in den Kanal F eingeführt. Das Pulver wird mittels der Spiralen durch die Kanäle
F, E, D in den Raum N befördert. Wenn dieser gefüllt ist, wird der Schieber k so weit
herausgezogen, dafs aus dem Raum N ebensoviel Pulver herausfällt, als ihm zugeführt
wird, der Raum also fortwährend mit Pulver gefüllt bleibt. Das Pulver wird dann in den
Verkokungskanälen C, B und A weiter geführt, bis es schliefslich in das Rohr 0 gelangt,
worin es bis auf eine passende Temperatur abgekühlt wird. Das Torfpulver wird auf
seinem ganzen Wege durch die Kanäle F, E, D, C, B, A immer stärker erhitzt, da es
sich in einer Richtung bewegt, die derjenigen der Feuergase entgegengesetzt ist, und die Erhitzung
findet sowohl von oben als auch von unten statt, ausgenommen im obersten Kanal, worin die Erhitzung nur von unten geschieht.
In den Trockenkanälen D, E, F kommt das Pulver mit einem erwärmten Luftstrom in Berührung,
der dadurch erzeugt wird, dafs der mit dem oberen Rohr U verbundene Saugventilator
durch das Rohr V Luft einsaugt. Wird nun das Ventil des Rohres X geöffnet,
so werden dadurch heifse Verbrennungsproducte aus dem Kanal r eingesaugt. Durch entsprechende Einstellung der Ventile der
Rohre V und X kann die Temperatur der auf diese Weise durch die Trockenkanäle geführten
Luft so geregelt werden, dafs sie möglichst, hoch wird, jedoch nicht so hoch,
um eine Entzündung des Pulvers herbeizuführen.
Die Gase, welche während des Verkokens in den Kanälen A, B und C entstehen, werden
einserseits von dem im Raum N, andererseits von dem im Behälter Q befindlichen Pulver
in den erwähnten Kanälen. eingeschlossen und strömen daher durch das Rohr m aus. Nach
der Condensirung des Wassers und des Theers, welche sich im fraglichen Gase befinden können,
wird das Gas in die Feuerung geleitet, um dort verbrannt zu werden. Wenn das verkokte
Pulver zum Feuern verwendet werden soll, so mufs es noch vermählen werden.
Dies findet in einer unter dem Behälter Q. gelegenen Mühle statt, also nachdem das
Pulver zuvor im Rohr O abgekühlt worden war. Soll das Pulver dagegen brikettirt werden,
so wird mit dem Behälter Q eine Presse in directe Verbindung gesetzt. Ist ein besonderes
Bindemittel erforderlich, so kann dieses im Behälter zugesetzt werden.
Der Verkokungsgrad wird durch Aenderung der Brennstoff- und Luftzufuhr zur Feuerung
durch Verstellung des Schiebers zwecks Vermehrung oder Verminderung der Speisung und
durch Vergröfserung oder Verringerung der Drehgeschwindigkeit der Spiralen geregelt.
Der Apparat kann auch zur ähnlichen Behandlung von anderen Stoffen, z. B. Sägespänen,
Braunkohle etc., verwendet werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Apparat zum continuirlichen Trocknen, Verkohlen und Abkühlen von Kohlenpulver, Torf, Sägespänen oder dergl., bei welchem der Weg des Rohstoffes in der Mitte durch einen Raum (N) mit einer aus Speisewalzen und Klappen bestehenden Speisevorrichtung derart unterbrochen ist, dafs der Kanal durch den sich im Räume (N) ansammelnden Rohstoff in zwei von einander unabhängige Theile abgetheilt wird, von denen der untere, hinter dem Raum (N) befindliche in einem besonderen, zur Kühlung dienenden Behälter (O) endet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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