DE77262C - Heizkörper aus Metallpapier - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE W&: Heizungsanlagen.

SIEMENS & HALSKE in BERLIN. Heizkörper aus Metallpapier.

Patentirt im Deutschen Reiche vom g. März 1894 ab.

Bei vielen technischen Processen, z. B. in der Papierfabrikation, der Textilindustrie u. s. w., liegt die Aufgabe vor, gröfsere Flächen (von ebener oder gekrümmter Form) auf elektrischem Wege zu erwärmen. ■ Vielfach handelt es sich dabei um die Oberflächen von Metallkörpern, ζ. B. die Flächen metallener Prefsplatten, oder die Mantelflächen hohlcylindrischer Walzen. Eine unmittelbare Erwärmung derselben etwa dadurch, dafs man durch den die zu erwärmende Fläche tragenden Körper selbst elektrischen Strom hindurchleitet, ist in fast allen Fällen deshalb ausgeschlossen, weil wegen der Gröfse der Metallmassen und ihres geringen elektrischen Widerstandes ein Strom von ungeheurer Stärke dazu gehören würde, die erforderliche Temperatur hervorzubringen. Man mufs daher die Heizung in der Weise bewirken, dafs man einen besonderen Heizkörper, in welchem dem elektrischen Strome ein möglichst langer Weg von möglichst geringem Querschnitt dargeboten wird , in unmittelbare Nähe der zu heizenden Fläche bringt. .

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein elektrischer Heizkörper, welcher für die verschiedensten in der Technik vorkommenden Heizzwecke verwendbar ist. Er wird in folgender Weise hergestellt:

Auf eine aus elektrisch isolirender Masse bestehende Unterlage, z. B. einen gewöhnlichen Pappdeckel oder Asbestpappe, von der Gröfse der zu heizenden Fläche (unter Umständen auch unmittelbar auf diese Fläche selbst) wird ein entsprechend grofses Stück Metall- (z. B. Nickelin-) Papier, d.i. ein Papier, auf welches auf elektrolytischem Wege oder auf andere Weise eine sehr dünne Metallschicht aufgebracht ist, aufgeklebt. Aus dem Metallüberzug dieses Papiers werden dann schmale Längs- und Querstreifen entfernt, wie es aus der Zeichnung ersichtlich ist. Diese Ausschnitte sind so angeordnet, dafs die zusammenhängende Metallmasse, welcher ein an den beidenEnden durch darübergeschobene Klemmen zugeführter elektrischer Strom folgen mufs, einen sehr langen Weg von gleichbleibendem geringen Querschnitt über die ganze Fläche der Heizplatte zu durchlaufen hat. Die einzelnen .geradlinigen Stücke dieses einen zickzackförmigen Streifen bildenden Metallpapiers müssen möglichst kurz .sein, damit der Unterschied ihrer Ausdehnung gegenüber der Ausdehnung der darunterliegenden Pappe klein genug ist, ein Sichablösen des Metallpapiers von der Unterlage in Form von Blasen und Falten auszuschliefsen.

Im Betriebe wird die Oberfläche dieses Heizkörpers zweckmäfsig noch mit einer dünnen Pappscheibe bedeckt.

In solchen Fällen, wo der Heizkörper von der- zu heizenden Platte nicht entfernt zu werden braucht, wird man der besonderen Unterlage aus Pappdeckel oder Asbest für das Metallpapier nicht bedürfen, man wird vielmehr, wie bereits erwähnt, das Metallpapier,, welches dann zweckmäfsig etwas stärker genommen wird, unmittelbar auf die zu heizende Metallplatte aufkleben können.

Der beschriebene Heizkörper läfst sich zur Erwärmung sowohl ebener als auch beliebig

gekrümmter Flächen anwenden, da er durchaus biegsam ist. Wie bereits erwähnt, ist ein sehr häufig vorkommender Fall der, dafs hohle cylindrische Metallwalzen von innen her erwärmt werden sollen. Dazu läfst sich der beschriebene Heizkörper ohne Weiteres verwenden, indem er cylindrisch zusammengerollt wird, wobei man ihm den Strom durch zwei Schleifringe zuführen kann.

Claims (1)

1. Pate nt-AnSpruch:

   Elektrischer Heizkörper, bestehend aus einem auf eine Platte aufgeklebten Metall-(z. B.. Nickelin-) Papier, dessen Metallüberzug mit Längs- und Querschnitten derart versehen ist, dafs dem elektrischen Strom ein sich über die ganze Fläche erstreckender Weg von gleichbleibendem geringen Querschnitt dargeboten wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.