DE76525C - Bügelmaschine für unebene und konische Wäschestücke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher mufste die obere Seite derjenigen. Wäschestücke, bei welchen einzelne Theile aus der Ebene emporragen, wie z. B. Vorstecker mit Bindchen oder gesticktem oder mit einer Falte versehenem Mittelstück, Vorhemden und dergleichen von Hand gebügelt werden, was natürlich viel Zeit und Kosten verursacht und sich bei fabrikmäßiger Anfertigung derartiger Wäsche durch den grofsen Raumbedarf für das entsprechende Personal und die entsprechend grofse Zahl von Plätteinrichtungen besonders fühlbar macht. Durch die vorliegende Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen worden, welche es ermöglichen soll, Wäschestücke der genannten Art trotz ihrer hervorragenden oder das flache Bügeln sonst behindernden Theile auf maschinellem Wege zu plätten.

Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine einseitig wagerecht gelagerte, um ihre Längsachse sich drehende Bügelwalze und einen in lothrechter Richtung nach Belieben zu hebenden und zu senkenden Tisch.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform dieser Bügelmaschine; Fig. 1 ist ein lothrechter Längsschnitt durch dieselbe, Fig. 2 eine obere Ansicht; Fig. 3 zeigt eine Abart mit besonderer Ausführung des beweglichen Tisches.

Auf einem tischartigen Gestell α ist in Lagern b eine kurze wagerechte Hohlwelle c gelagert, welche an dem einen Ende zu einer Scheibe d ausgebildet ist. An letzterer ist die nur an dem einen Ende mit einem Boden versehene Bügelwalze e befestigt. Zwischen dem Boden der Walze und der Scheibe d ist eine Asbestplatte eingelegt. Die Welle c trägt Fest- und Losscheibe f bezw. f¹. Ein zweckmäfsig mit dem Lager der Hohlwelle c verbundener Halter g trägt ein Rohr h, welches durch die Hohlwelle c, die Scheibe d, die Asbestplatte und den Boden der Walze e hindurch bis nahe zum vorderen Ende der letzteren reicht und innerhalb der Walze mit Brenneröffnungen i versehen ist, an welchen das aus einer geeigneten Mischung von Gas und Druckluft bestehende Brennmaterial entzündet wird. Die Flammen schlagen gegen die innere Wandung der während des Bügeins von einem geeigneten Vorgelege aus in kreisende Drehung versetzten Walze e. Damit die Flamme nicht vorn zu der Walze herausschlagen kann und die Hitze besser im Innern festgehalten wird, ist die Walze am vorderen Rande nach innen zu verstärkt und die Oeffnung aufserdem mit einer durchbrochenen Platte abgedeckt.

Zur Erzeugung des erforderlichen Gegendrucks beim Bügeln dient der Tisch k, welcher in einem Ausschnitt der Gestellabdeckplatte / lothrecht verschiebbar ist und sich zu diesem Zweck mittelst Nuthen an lothrechten Leisten m führt. Zum Heben und Senken des Tisches dient der Fufstritt n, mit welchem der Tisch mittelst der Gestänge 0 verbunden ist.

Angenommen, es handelt sich darum, einen auf geeigneter Plättunterlage mit Randausschnitten bereits von der Rückseite aus vorgebügelten Vorstecker auch auf der oberen Seite fertig zu bügeln, so wird hierzu der Vorstecker -— unter geeignetem Andrücken des

Tisches k — so am freien Ende der Walze unter derselben hindurchgeführt, dafs nur die eine Hälfte des Vorsteckers bis zur Falte heran gebügelt wird, und zwar erfolgt diese von Hand bewirkte Führung zunächst in der Richtung der Mittellinie i-i, Fig. 4, bis an das hochstehende Bindchen heran. In diesem Augenblick wird der Tisch nachgelassen und nun der Vorstecker in einer geeigneten Zahl von Absätzen oder auch allmälig so gedreht, dafs die weitere Bügelung nach einander.in zum Halsausschnitt radialen Richtungen 2-2, 3-3 bis an das Bindchen heran stattfindet. Das schnelle Senken des Tisches beim Nachlassen des Druckes auf den Fufstritt kann erforderlichenfalls durch eine Feder unterstützt werden. Die zweite Hälfte des Vorsteckers wird in derselben Weise mittelst einer zweiten Walze gebügelt, welche bei gleicher Lagerung wie die beschriebene in entgegengesetztem Sinne kreist oder auch sich in derselben Richtung bewegen kann, dann aber in entgegengesetztem Sinne wie die dargestellte gelagert sein müfste.

Selbstredend könnte auch dieselbe Bügelmaschine zum Bügeln der zweiten Hälfte des genannten Wäschestückes benutzt werden, nur müfste hierzu entweder die Drehungsrichtung der Walze gewechselt werden oder die Walze so viel von dem benachbarten Lager abstehen, dafs auch das andere Walzenende zur Bügelung benutzt werden könnte. Beides erscheint .jedoch aus naheliegenden Gründen nicht empfehlenswerth.

Da die Bügelung sich stets nur in einer geraden Linie vollzieht, so ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs die beschriebene Maschine auch im höchsten Grade zweckgeeignet ist zum Bügeln von Wäschestücken mit konischen Flächen, wie z. B, den doppelseitig konischen Manschetten.. .'

Für solche Wäschestücke, bei welchen sich zu beiden Seiten der zu bügelnden Fläche nicht zu bügelnde Theile befinden, wie z. B. Vorhemden, darf der Tisch entweder nur die Breite der zu bügelnden Fläche haben oder es kommt dann, wenn an beiden Enden der Walze gebügelt werden soll, wie Fig. 3 veranschaulicht, ein Tisch mit Schlitz ρ zur Anwendung, in welchem der nicht mitzubügelnde dünne Seitentheil des Vorhemdchens beim Bügeln frei hängt. Im übrigen wird auch hier jede Hälfte des Vorhemdes in der oben geschilderten Weise für sich durch entsprechendes Drehen ringsum bis an den Kragen heran fertig gebügelt. Für verschiedene Breiten der Vorhemden könnte der Tisch auch mit mehreren Schlitzen versehen sein.'

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Eine Bügelmaschine für unebene und konische Wäschestücke, bei welcher die ebenen bezw. kegelförmigen Flächen des Wäschestückes bis an die hervortretenden Theile heran dadurch gebügelt und die Wäschestücke in der Bügelfläche nach Belieben dadurch gedreht werden können, dafs die Bügelmaschine mit einer nur einseitig gelagerten, um eine horizontale Längsachse sich drehenden Bügelwalze (e) und einem lothrecht auf- und abbeweglichen Tisch k ausgestaltet ist.

2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Bügelmaschine, bei welcher der Tisch (k) mit einem oder mehreren zur Längsachse der Bügelwalze quer gerichteten Schlitzen (p) versehen ist, zu dem Zweck, solche unebene Wäschestücke bügeln zu können, welche auch an dem unter der Walze liegenden Längsränd beim Bügeln auszulassende Theile besitzen. ,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.