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Einrichtung für die Herstellung von stereoskopischen Röntgenrasterbildern
Es ist bekannt, mit Hilfe eines Rasters stereoskopische Röntgenaufnahmen und Durchleuchtungen
durchzuführen. Ein solcher Röntgenstrahlenrasterbesteht aus dichtnebeneinanderliegenden
Bleistreifen, deren Breite gleich dem Zwischenraum zwischen den Streifen ist. Bei
richtiger Anordnung eines solchen Rasters sowie der beiden Röntgenstrahlenquellen
in bezüg-,a.uf die Bildschicht entstehen auf der Bildschicht,. ähnlich wie in der
optischen Rasterstereographie, zwei ineinandergeschachtelte stereoskopische Streifenbilder,
die mit Hilfe eines Linien- oder Linsenrasters betrachtet werden können. Bei Verwendung
eines Linsenrasters hat man gegenüber einem Linienraster außer der größeren Helligkeit
den Vorteil, die den Raster bildenden Zylinderlinsen auf die Mitte der einzelnen
Bildstreifen, aus denen sich die Stereobilder zusammensetzen, genau zu fokussieren
und dadurch störende Lichtstrahlen, die von den Nachbarstreifen kommen, teilweise
fernzuhalten. Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch bei Verwendung eines gut fokussierten
Linsenrasters die innerhalb eines Leuchtschirmes entstehende Überstrahlung
so
groß ist, daß eine optische Trennung der nebeneinander angeordneten Streifenbilder
und daher auch ein stereoskopischer Effekt nicht zu erreichen ist. Der Zweck der
vorliegenden Erfindung besteht darin, die gegenseitige Überstrahlung der auf dem
Leuchtschirm bzw. Verstärkungsschirm entstehenden streifenförmigen Teilleuchtbilder
zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung, die eine Röntgenstereoeinrichtung
betrifft, bei der aus nebeneinanderliegenden parallelen Bildstreifen bestehende
Röntgenstereobilder auf einem Leuchtschirm dadurch erhalten «-erden, daß im bestimmten
Abstand von diesem Leuchtschirm ein Röntgenstrahlenraster angeordnet ist, wird dieser
Zweck dadurch erreicht, daß hierbei ein Leuchtschirm verwendet wird, der lichtundurchlässige
Trennwände für die einzelnen Bildstreifen aufweist.
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Es ist zwar bereits ein Vorschlag für die Herstellung eines überstrahlungsfreien
Verstärkungsschirmes bzw. Leuchtschirmes für allgemeine Röntgenuntersuchungen bekanntgeworden.
Ein nach diesem Verfahren hergestellter Schirm soll aus wabenartigen Zellen kleinsten
Ausmaßes (Mikrowaben) aufgebaut sein, wobei die Zell-,vände aus einem lichtundurchlässigen
Stoff, beispielsweise aus Metallfolien, bestehen und die Zellen selbst mit Verstärkungsschirmmasse
gefüllt sind. Durch das wabenartige Gitter soll bei diesem Schirm erreicht werden,
daß die Leuchtstoffschicht dicker gewählt werden kann, so daß man einen Verstärkungsschirm
bzw. Leuchtschirm mit großer Leuchtkraft bei möglichst geringer Unschärfe erhält.
Da die einzelnen Zellen aber nur sehr klein sein dürfen, damit sie bei der Betrachtung
der erhaltenen Bilder nicht störend wirken, ist ein solcher Schirm außerordentlich
schwierig herzustellen und daher auch sehr teuer.
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Bei dem Leuchtschirm der neuen Einrichtung kommt es nicht wie bei
diesem bekannten Schirm auf eine Erhöhung der Gesamtschärfe an. Hier soll nur die
seitliche Überstrahlung der einzelnen Bildstreifen von stereoskopischen Röntgenrasterbildern
vermieden werden, um eine optische Trennung dieser nebeneinander angeordneten Streifenbilder
zu ermöglichen. Da die Entfernung der lichtundurchlässigen Trennwände bei dem neuen
Schirm im Vergleich zu den Zellwänden des obenerwähnten überstrahlungsfreien Schirmes
,,wesentlich größer sind, ist der neue Schirm auch bedeutend leichter zu verwirklichen.
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Ein Ausführungsbeispiel des bei der neuen Einrichtung verwendeten
Leuchtschirmes ist in den Fig. i und 2 in der Draufsicht und im Onerschnitt schematisch
dargestellt. Dabei ist eine Leichtmetallplatte 1 verwendet, auf deren einen Seite
mit Leuchtstoff 2 gefüllte geradlinige und unter sich parallele Ausnehmungen 3 vorhanden
sind. Die Breite der Ausnehmungen 3 sowie die Breite der zwischen diesen Ausnehmungen
befindlichen Metallstege .4 sind durch die besonderen Verhältnisse bei der neuen
Einrichtung bedingt. Fig. 3 zeigt den Strahlenverlauf bei einer stereoskopischen
Simultandurchleuchtung mit der neuen Einrichtung. Diese besteht hierbei aus dem
Leuchtschirm 5, auf dessen Rückseite ein aus den Stäben 6 gebildeter Röntgenstrahlenraster
und auf dessen Vorderseite eine Bleiglasplatte 7 mit dem Linsenraster 8 angeordnet
ist. Die Bleiglasplatte 7 kann auch an anderer Stelle zwischen Leuchtschirm und
Beobachter angeordnet sein. Gegebenenfalls besteht der Linsenraster selbst aus Bleiglas.
Bei gleichzeitiger Durchleuchtung des zu untersuchenden Patienten g mit Hilfe der
beiden Röntgenstrahlenquellen io, ii entstehen auf dem Leuchtschirm 5 infolge des
vorgeschalteten Röntgenstrahlenrasters 2 aus Bildstreifen 12 bzw. 13 bestehende
stereoskopische Rasterbilder.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, gelangt das aus den Streifen 12 bestehende
Rasterbild bei Einhaltung des richtigen Bildabstandes in das Auge 14 und das aus
den Streifen 13 bestehende Rasterbild in das Auge 15 der den Leuchtschirm betrachtenden
Person. Aus dem gezeichneten Strahlenverlauf ist zu erkennen. daß gleichviel Rasterstäbe
6 wie Zylinderlinsen 16 vorhanden sein müssen, und ferner, daß auf dem Leuchtschirm
5 insgesamt doppelt soviel streifenförmige Leuchtschirmbilder 12, 13 entstehen,
als Zwischenräume zwischen den einzelnen Rasterstäben 6 vorhanden sind.
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Die Breite der streifenförmigen Leuchtschirmbilder 12, 13 und die
Entfernung der Röntgenstrahlenquellen io, i i sind von dem verwendeten Röntgenstrahlenraster
abhängig. Da bei Verwendung eines gut fokussierten Linsenrasters 8 die benötigte
Leuchtzone wesentlich schmaler sein kann, als durch die Teilung des Röntgenstrahlenrasters
bedingt ist, sind die zwischen den einzelnen Bildstreifen 12, 13 des neuen Leuchtschirmes
5 angeordneten lichtundurchlässigen Stege (s. Fig.2) bei der Bildbetrachtung nicht
zu sehen. Verschiebt jedoch der Beschauer des Leuchtschirmes seinen Kopf in seitlicher
Richtung oder wird die gesamte Leuchtschirmanordnung etwas nach der Seite bewegt,
dann erscheint der Leuchtschirm, bevor das Pseudobild zu sehen ist, dunkel. Diese
Erscheinung, die durch die Stege d. bedingt ist, ist bei der Betrachtung der stereoskopischen
Rasterbilder vorteilhaft, da hierdurch die Verwechslung von Pseudobild und Orthobild
mit Sicherheit vermieden werden kann.
Da der neue Leuchtschirm nur
für einen bestimmten Röntgenstrahlenraster verwendbar ist und mit diesem genau zusammengepaßt
sein muß, ist es vorteilhaft, den Röntgenstrahlenraster und den Leuchtschirm zu
einer Einheit zusammenzubauen. Weiterhin ist es vorteilhaft, eine derartige, aus
Schirm und Raster bestehende Einheit zugleich mit einer Bleiglasplatte und mit einem
passenden Linsenraster zu einem Schirm für die Linsenrasterleuchtschirmstereoskopie
zu vereinigen. Der neue Leuchtschirm kann mit Vorteil auch als Verstärkungsschirm
für die Herstellung stereoskopischer Röntgenrasteraufnahmen verwendet werden und
gegebenenfalls zugleich als Kassettendeckel ausgebildet sein. Für den Leuchtschirm
bzw. Verstärkungsschirm und für den Röntgenstrahlenraster kann auch, wie in Fig.
q. als Ausführungsbeispiel im Querschnitt schematisch dargestellt ist, eine gemeinsame
Grundplatte verwendet werden, die auf der einen Seite Vertiefungen für den Leuchtstoff
2 und auf der anderen Seite Vertiefungen für die Rasterstäbe 6 aufweist.