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Ausblaseröhrenfunkenstrecke Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausblaseröhrenfunkenstrecke,
bei der der überschlagslichtbogen aus gasabgebenden Rohrwandungen zur Lichtbogenlöschung
dienende Gase und Dämpfe erzeugt, insbesondere auf einen überspannungsableiter.
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Für hohe Spannungen müssen die Elektroden der Funkenstrecke einen
großen Abstand voneinander haben. Der in dem Rohr beim Überschlag entstehende Lichtbogen
ist demzufolge lang und entwickelt einen hohen Druck, so daß man das lange Blasrohr
innen genügend weit bemessen -muß, damit es nicht zersprengt wird. Der große Innendurchmesser
des Rohres hat aber den Nachteil, daß der Lichtbogen nicht so innig mit der Rohrinnenwand
in Berührung kommt wie bei einem enger bemessenen Rohr. Die Folge davon ist, daß
die Gasentwicklung auch nicht so intensiv ist, was wieder dann nachteilig sein kann,
wenn es sich um die Löschung der Lichtbögen verhältnismäßig schwacher Ströme handelt..
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Um nun aber trotzdem bei höheren Spannungen und demzufolge längeren
Funkenstrecken die Gasentwicklung möglichst stark zu gestalten, geht die Erfindung
von einer Röhrenfunkenstrecke
aus, bei der das unter der Lichtbogeneinwirkung
gasabgebende Rohr durch mindestens eine Zwischenelektrode unterteilt ist. Dabei
ist es außerdem in einem äußeren Tragrohr angeordnet. Da die einzelnen Teillichtbögen
somit kurz bemessen werden können, kann auch das Rohr enger ausgeführt «-erden,
wodurch sich eine innige Berührung des Lichtbogens mit der Rohrinnenwand ergibt.
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Bei den bekannten Funkenstrecken dieser Art ist die das Rohr unterteilende
Zwischenelektrode ebenfalls rohrförmig und bildet einen Teil der Rohrinnenwand.
Die Erfindung gibt demgegenüber eine Anordnung an. bei der die an der Zwischenelektrode
befindlichen Lichtbogenfußpankte allseitig und somit besser als heim Bekannten beblaseil
werden. Sie sieht aus diesem Grund vor, daß die Zwischenelektrode stiftförmig ausgebildet
ist. Um aller den Zusammenbau des Ausblaserohres und die Auswechslung der Einzelteile
t -n - öglichst einfach zu - e stalten, ist dabei gleichzeitig vorgesehen.
daß die Zwischenelektrode von einem Gewindestück getragen wird, auf «-elches das
aus einzelnen Rohrstücken zusammengesetzte gasabgebende innere Rohr mit den aneinanderstoßenden
Enden außen aufgeschraubt ist. Sollen mehrere Zwischenelektroden vorgesehen werden,
so wird der Aufbau zweckmäßig so getroffen, daß das äußere Tragrohr aus mehreren
mit Endelektroden versehenen Rohrstücken zusammengesetzt ist, von denen jedes in
an sich bekannter Weise vorzugsweise nur eine Zwischenelektrode aufweist. und daß
die beiden an den Verbindungsstellen zweier Stücke des äußeren Tragkörpers befindlichen
Endelektroden zu einer die Rohrstücke verbindenden Muffe vereinigt sind, welche
seitliche Ausblaserohrstutzen aufweist. Die gleiche Muffe kann auch als Endabschluß
der Röhrenfunkenstreckenanordnung dienen, wenn sie an einem Anschlußende durch einen
Pfropfen. verschlossen wird. Die seitlichen Ausblaserohrstutzen «-erden vorzugsweise
derart gegenüberliegend angeordnet, daß sich die durch das Ausströmen der Gase auf
das Blasrohr wirkenden Rückstöße aufheben.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. i zeigt die Anordnung eines Blasrohrüberspannungsableiters gemäß
der Erfindung; Fig.2 stellt einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Ableiters dar; Fig.3 veranschaulicht einen Teil des Ableiters
in vergrößerter Darstellung; Fig.4 und 5, zeigen andere Ausführungen. Die Hochspannungsleitung
io der Fig. i ist mittels einer Klemme i i am Isolator 12 befestigt, welcher an
dem Tragarm 13 des Mastes 14 angebracht ist. Der ebenfalls am Mast i.t befestigte
und bei 20 geerdete Tragarm 15 trägt den Blasrohrableiter 16. Der Ableiter 16 enthält
in einem Isolierrohr 17 an einem Ende eine geerdete Elektrode 18, die an dem Arm
i; befestigt ist, und am anderen Ende die Elektrode i9, die der Hochspannungsleitung
io mit Abstand gegenübersteht. Das Isolierrohr 17 besteht aus zwei ineinariderliegenden
Rohren 22 und 23, von denen das innere aus hartem Fiber oder einem anderen geeigneten
Material besteht, welches unter der Einwirkung der Lichtbogenhitze Gase und Dämpfe
abgibt, ohne dabei leitend zu «-erden. Auf die Außenseite des Rohres 22 ist eine
dünne. die beiden Elektroden verbindende Widerstandsschicht aufgebraciit. welche
von einer Schutzschicht 23 überdeckt ist. Durch einen solchen Widerstand läßt sich
das Potential der leitungsseitigen Elektrode herabsetzen und eine gleichmäßige Spannungsverteilung
längs des @@bleiterrohres erzielen, so daß der Koronabildung entgegengewirkt wird.
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Die geerdete Elektrode 18 «eist ein Metallrohr 2:I auf, «-elches in
den verlängerten Teil des inneren Rohres 21 eingesetzt ist. Die Bohrung 25 des Rohres
2.4 ist so groß wie die des Rohres 21, so daß die ausströmenden Gase nicht behindert
werden. Zu der Elektrode 18 gehört ferner eine Muffe 26. die auf das Ende des Fiberrohres
22 aufgeschraubt ist und dabei mit einer Schulter 27 den Flansch 28 des Elektrodenteiles
24. gegen das Ende des Rohres drückt. An unteren Ende der Elektrode i8 ist ein Gewindestutzeil
29 mit einer Inneiibohrung3i vorgesehen. Dieser Mutzen ist durch eine Bohrung des
Arme: i; gesteckt und mittels der Mutter 3o verschraubt.
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Die leitungsseitige Elektrode i9 hat einen in das innere Rohr 21 eingesetzten
rolirförmi-Teil 33, dessen Bohrung 34 der Bohrung des Rohre: 21 entspricht. Aui
das Ende des äußeren Fiberrohres : 2 ist ein muttenfö rmiges Teil 36 aufgeschraubt.
Es drückt mit der Schulter 37 den Flansch des Elektrodenteiles 33 gegen das Ende
des Isolierrohres. Die durch die leitungsseitige Elektrode ausströinenden Gase müssen
seitwärts abgeführt werden. Aus diesem Grund hat die leitungsseitige Elektrode nach
seitwärts gerichtete Rohrstutzen 39 und -o, die über die Öffnung .I3 mit dein Innern
des Ableiterrohres in Verbindung stehen. Da das obere Ende des Ableiterrohres freistehend
angeordnet ist. sind die Rohre 39 und .Io gegenüberliegend angebracht, damit die
Rückstöße der ausströmenden Gase sich aufheben und so keine einseitige Beanspruchung
des Ableiterrohres auftritt. An dem oberen Teil 45 der Elektrode i9 ist
ein
Lichtbogenhorn 46 angebracht, welches zur Leitung io im rechten Winkel steht. Beim
Ausschwingen der Leitung durch den Wind bleibt dadurch der Abstand zwischen der
Elektrode und der Leitung immer gleich groß.
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In der Mitte zwischen den Elektrodenteilen 24 und 33 ist eine Zwischenelektrode
51 im Innern des Ableiterrohres vorgesehen. Wie am besten Fig. 3 zeigt, hat die
Zwischenelektrode einen axialen Stift 52, der an den Enden abgerundet ist und der
in einen Gewindestutzen 53 unter Verwendung von gebogenen Abstandsstücken 54 hart
eingelötet ist. In dem Stutzen 53 ist ein Kanal 56 frei gelassen, damit gegebenenfalls
durch die Rohre 39 und 4o eintretende Feuchtigkeit abfließen kann. Auf den Gewindestutzen
53 sind die zusammenstoßenden Enden des geteilten inneren Ableiterrohres 21 aufgeschraubt.
Wie bei 57 sichtbar, sind Teile des Rohrinnern erweitert, so daß zwischen dem Stift
52 und der Innenwand des Rohres Speicher 58 und 59 entstehen, in denen sich während
hoher Stromaugenblickswerte Gas hohen Druckes aufspeichert. Diese heißen aufgespeicherten
Gase werden um die nicht ionisierten, von der Rohrwandung abgegebenen Gase vermehrt,
und wenn der Strom und der Gasdruck abnehmen, strömen die Gase mit hoher Geschwindigkeit
an den Enden der Elektrode 51 vorbei, kühlen diese und erleichtern die Entionisation
und die Stromunterbrechung.
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In den Fig. 4 und 5 ist eine andere Ausführung des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, wobei eine weitere nicht geerdete Ableiterelektrode vorgesehen
ist, um die Ansprechspannung noch weiter erhöhen zu können. Die Elektrode 61 ähnelt
dabei der beschriebenen Elektrode i9. Sie hat einen muffenförmigen Teil 62 mit dem
sie auf das obere Ende eines Isolierrohres 16 aufgeschraubt ist, und Rohrstutzen
63 und 64, die über die Bohrung 65 mit dem Innern des Isolierrohres in Verbindung
stehen. Oben trägt die Elektrode 61 einen zweiten muffenförmigen Teil 66, der mit
dem Teil 62 gleichachsig verläuft und in den ein zweites Isolierrohr 67 eingeschraubt
ist, wie aus Fig. 5 hervorgeht. Der Kanal 65 verbindet das Innere des Rohres
67 mit den Rohrstutzen 63 und 64. In dieser Weise lassen sich leicht mehrere Ableitereinheiten
zusammenfügen.
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Wie Fig. 4 veranschaulicht, kann die Elektrode 61 auch am oberen Ende
einer aus mehreren Einheiten bestehenden Anordnung Verwendung finden. Dabei wird
der Kanal 68 durch eine Kappe 71 verschlossen, welche einen Pfropfen 72 gegen den
die Bohrung 68 umgebenden Rand drückt. Die Kappe 71 kann auch mit einem Lichtbogenhorn
73 zur Konstanthaltung des . Abstandes von der Hochspannungsleitung versehen sein.