DE761734C

DE761734C - Vorrichtung zum Messen extrem kleiner Strahlendosen

Info

Publication number: DE761734C
Application number: DEA95231D
Authority: DE
Inventors: Otto Dr Zeiller
Original assignee: Auergesellschaft GmbH
Current assignee: Auergesellschaft GmbH
Priority date: 1942-03-12
Filing date: 1942-03-12
Publication date: 1952-06-05

Description

Vorrichtung zum Messen extrem kleiner Strahlendosen Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in einem Röntgen- oder Radiumbetrieb oder in ähnlichen Betrieben auftretenden schädlichen Strahlen festzustellen, gleichgültig ob die Arbeitsräume hell oder verdunkelt sind. Es handelt sich also z. B. darum, im Röntgenbetrieb nachzuweisen, daß an keiner Stelle des Raumes, an der sich üblicherweise Personen aufznhallten pflegen, die Dosis von Ioi r/sec bzw. Io-6 r/sec bzw.
0,25 r je Tag überschritten wird. Bisher hat man zum Nachweis solcher extrem geringen Strahlendosen nur Geräte benutzt, welche auf ionometrisch Weise das Vorhandensein von Strahlen anzeigen. Ein solches Gerät ist beispielsweise das sog. Zählrohrgerät. Dies Gerät ist kostspielig, und seine Inbetriebnahme ist von dem Vorhandensein einer konstanzen Stromquelle abhängig. Man h,at andererseits auch Meßgeräte zur Messung der nutzbaren Röntgen strahlen verwendet, welche auf der Grundlage der Photometrierung eines unter dem Einfluß der zu messenden Strahlen aufleuchtenden Leuchtschirmes beruhen. Das Photometrieren geschah dadurch, daß man die Helligkeit des Leuchtschirmes mit derjenigen einer radioaktiven Leuchtfarbe verglich. Dieses Verfahren ließ sich aber nur im verdunkelten Raum ausführen, oder es wurde eine am Gesicht lichtdicht abschließende Maske verwandt.
Demgegenüber ist bei dem Gerät nach der Erfindung nur an der einen Augenfassung einer am Gesicht lichtdicht abschließenden Maske oder Brille ein einem Spintharoskop ähnliches Meßrohr angeordnet, in dem der Leuchtschirm und die konstante leuchtende Leuchtsubstanz enthalten sind. Die andere Augenöffnung der Brille ist verschließbar ausgeführt. Der Beobachter ist mit diesem Gerät imstande, dieselben Messungen bei völliger Helligkeit auszuführen, nämlich dadurch, daß er durch zeitweiliges Öffnen des Verschlusses sich im Raume orientiert. Durch das zeitweilige Öffnen des Verschlusses wird die völlige Adaption des anderen Auges, die sich inzwischen eingestellt hat, in keiner Weise gestört. Im Gegenteil, selbst bei großer Raumhelligkeit wird die Dunkeladaption des einen Auges, vor dem das Rohr sich befindet, aufrechterhalten.
Zweckmäß ist der Vergleichsleuchtstoff auf einer in seiner Lage zum Leuchtschirm veränderlichen, vorzugsweise aus strahlensicherem Stoff bestehenden Blende; einer Klappe oder einer ähnlichen Einrichtung aufgebracht, die von außerhalb des NIeßrohres bedienbar ist. Das hat den weiteren Vorteil. daß man bei Verwendung einer Klappe verschieden stark leuchtende Vergleichsleuchtstoffe auf den beiden Klappenseiten anordnen kann, so daß dadurch zwei verschiedene Meßbereiche vorhanden sind. Will man mit einem solchen Gerät ein Strahlengemisch beurteilen, so empfiehlt es sich, vor dem Leuchtschirm ein Strahlenvorfilter anzuordnen, das die eine oder die andere Strahlenart abfiltert.
Die Verschlußvorrichtung des zweiten Auges besteht zweckmäßig aus einem dem Meßrohr ähnlich gestalteten, an dem Stirnende geschlossenen Rohr, das an der Augenfassung hochklappbar angeordnet ist.
Um zu ermöglichen, daß mit dem Gerät auch Fehlsichtige arbeiten können, kann in die verschließhare Augenfassung ein gegebenenfalls auch als Strahlenschutz dienendes Korrektionsglas eingesetzt sein. Da nach längerer Gebrauchszeit eine gewisse Ermüdung des zum Messen verwendeten Auges eintritt, empfiehlt es sich, die Brille so auszubilden, daß die Augenfassungen gegeneinander vertauscht werden können, so daß also das Meßrohr an die Stelle der Verschlußvorrichtung tritt und umgekehrt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. I zeigt ein Gerät nach der Erfindung mit geöffneter Verschlußvorrichtung.
Abb. 2 zeigt dasselbe Gerät mit verschlossenem Auge, die Abb. 3 ist ein Längsschnitt durch das Meßrohr in vergrößertem Maßstab und Abb. 4 ist ein Querschnitt durch Abb. 3 nach der Linie 1-B.
An der am Gesicht lichtdicht anliegenden Brille I befindet sich vor dem einen Auge das Meßrohr 2 und vor dem anderen Auge das mittels des Gelenkes 3 hochklappbare, geschlossene Rohr 4. Das Meßrohr 2 hat an dem einen Ende eine Einschnürung 5, mit der es in die Augenfassung der Brille eingesetzt wird und gegen die sich eine Linse 6 abstützt, die durch einen Sprengring 7 in Lage gehalten wird. Durch die Linse beobachtet man deit Leuchtschirm 8 und die auf einer Klappe angeordnete Leuchtfläche 9. Die Klappe sitzt all einem Zapfen 10 und kann mittels des Drehknopfes 11 in zwei Stellungen umgelegt werden. Auf beiden Seiten der Klappe befinden sich radioaktive Leuchtstoffe verschiedeeiner Helligkeit, die auf Röntgenstrahlen nur gering reagieren und zeitlich konstant sind.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : I. Vorrichtung zum Messen extrem kleiner Strahlendosen, insbesondere von Röntgenstrahlen, durch Vergleich eines durch die zu messenden Strahlen erregten Leuchtschirmes mit einem konstant leuchenden Leuchtstoff unter Verwendung einer am Gesicht lichtdicht abschließenden Maske oder Brille, dadurch gekennzeichnet, daß in deren einer Augenöffnung ein einem Spintharoskop ähnliches -NIeßrohr angeordnet ist, in dem der Leuchtschirm und die konstante Leuchtsubstanz enthalten sind, und die andere Augenöffnung verschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sich der oder die Vergleichsleuchtstoffe auf einer in ihrer Lage zum Leuchtschirm veränderlichten Blende, Klappe od. dgl. befinden, die von außerhalb des Meßrohres bedienbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Klappe als Träger für den Vergleichsleuchtstoff beide Seiten der Klappe mit verschieden stark leuchtenden Leuchtstoffen belegt sind.
. Vorrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Meßrohr vor dem Leuchtschirm ein Strahlenvorfilter angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung für das zweite Auge aus einem dem Meßrohr ähnlich gestalteten, vorn geschlossenen Roher besteht, das an der Augenfassung hoehklappbar angelenkt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Augenfassung ein gegebenenfalls einen Strahlenschutz bildendes Korrektionsglas ein setzbar ist.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgeggenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Österreichische Patentschrift Nr. 78 063; französische Patentschrift Nr. 361 328.