DE760303C - Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom - Google Patents

Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom

Info

Publication number
DE760303C
DE760303C DEL104067D DEL0104067D DE760303C DE 760303 C DE760303 C DE 760303C DE L104067 D DEL104067 D DE L104067D DE L0104067 D DEL0104067 D DE L0104067D DE 760303 C DE760303 C DE 760303C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
voltage
switch
direct current
arc
voltage direct
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL104067D
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Mayr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
Priority to DEL104067D priority Critical patent/DE760303C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE760303C publication Critical patent/DE760303C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H33/00High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
    • H01H33/02Details
    • H01H33/59Circuit arrangements not adapted to a particular application of the switch and not otherwise provided for, e.g. for ensuring operation of the switch at a predetermined point in the ac cycle
    • H01H33/596Circuit arrangements not adapted to a particular application of the switch and not otherwise provided for, e.g. for ensuring operation of the switch at a predetermined point in the ac cycle for interrupting dc

Description

Gegenüber der Verteilung von elektrischer Energie in Form von Wechselstrom bietet die Gleichstromübertragung dann erhebliche Vorteile, wenn es sich um sehr hohe Übertragungs-" Spannungen handelt. Insbesondere kommen in diesem Fall alle Schwierigkeiten, welche durch kapazitive Ladeströme und die Koronaverluste bedingt sind, ganz oder zum größten Teil in Fortfall.
Jedoch bereitet die Frage der Schaltung dieser hochgespannten Gleichströme erhebliche Schwierigkeiten. Bei Verwendung hochgespannter Wechselströme nimmt der Wechselstrom periodisch den Wert Null an und bietet damit eine günstige Gelegenheit zu seiner Unterbrechung. Man muß im wesentlichen nur dafür sorgen, daß der einmal gezündete und im Stromnulldurchgang erloschene Abschaltlichtbogen bei der Stromunterbrechung nicht wieder gezündet wird, wofür verschiedene Schalterarten ent- ao. wickelt worden sind, die zuverlässig und schnell arbeiten.
Ein entsprechend günstiger Vorgang fehlt bei der Abschaltung von Gleichströmen. Es sind zwar bereits Vorschläge gemacht worden, mit Hilfe von Kondensatoren, Drosselspulen u. dgl. ähnliche Verhältnisse für den Augenblick der Abschaltung auch bei Gleichstrom zu schaffen,
jedoch bedingen diese Anordnungen eine erhebliche Komplizierung und Verteuerung des Schalters.
Es ist weiter bekannt, die Ausschaltung von hochgespanntem Gleichstrom lediglich über den Widerstand des Abschaltlichtbogens vorzunehmen. Der Vorgang hierbei ist der, daß durch besondere Mittel, wie z. B. eine Längung und Abkühlung des Lichtbogens, z. B. durch eine magnetische Blasung und durch das Anliegen des Lichtbogens an kühlenden Metallmassen, die Spannung, welche zur Aufrechterhaltung des Lichtbogens erforderlich ist, höher wird als die Betriebsspannung des Netzes. Derartige Anordnungen haben sich bei niedrigeren und mittleren hochgespannten Gleichströmen gut bewährt. Ihre Anwendung bei sehr hochgespannten Gleichströmen, wie beispielsweise solchen von 200 oder 400 kV, ist aber aus dem Grunde nicht ohne weiteres möglich, weil die Verlängerung des Lichtbogens eine verhältnismäßig lange Abschaltdauer zur Folge hat. Hieraus ergibt sich jedoch eine große Schaltarbeit während des Stromunterbrechungsvorganges, welcher die Schaltkontakte und auch die sonstigen Teile des Schalters nicht ohne eine erhebliche Überdimensionierung gewachsen sind. Andererseits darf aber auch der Unterbrechungsvorgang bei der Abschaltung von hochgespanntem Gleichstrom nicht zu schnell vor sich gehen. Denn in der Regel sind die Gleichstromkreise auch mit Induktivität behaftet, so daß eine sehr schnelle zeitliche Änderung des Stromes ganz erhebliche Überspannungen zur Folge hat. Diese können dann zu Beschädigungen von Anlageteilen fühxen.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochleistungsschalter für hochgespannten Gleichstrom, bei welchem die Abschaltung durch die Erhöhung der für die Aufrechterhaltung des Lichtbogens erforderlichen Spannung über die Betriebsspannung des Netzes erfolgt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl eine zu große Schaltarbeit durch eine zu lange Lichtbogendauer als auch das Auftreten von gefährlichen Überspannungen beim Abschaltvorgang zu vermeiden. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine derartige Bemessung des Schalters, daß bei der Stromunterbrechung die für die Aufrechterhaltung des Lichtbogens erforderliche Spannung etwa auf den doppelten Wert der Betriebsspannung des Netzes erhöht wird.
Die folgende Überlegung zeigt, daß hiermit unter praktischen Verhältnissen für den Schaltvorgang hinsichtlich Schaltgeschwindigkeit und Spannungsbeanspruchung der Anlage ein Optimum erreicht wird.
Setzt man nämlich die EMK des Kurzschlußkreises gleich U und die Lichtbogenspannung UL = ζ U, so ergibt sich unter Vernachlässigung der übrigen Ohmschcn Spannungsverluste aus der Spannungsgieichung
daß der Strom / mit der Geschwindigkeit -j- = — dem Wert Null zustrebt. Für prak-
Ut JL*
tische Verhältnisse, wie sie bei Spannungen von 100 bis 400 kV, Leistungen von einigen hundert MW und Leitungslängen bis zu mehreren hundert Kilometern vorliegen, ergibt sich hieraus, daß Ströme bis zu einigen tausend Ampere in einem Zeitintervall von wenigen hundertstel Sekunden unterbrochen werden können. Als · Beispiel sei angeführt, daß z. B. die Induktivität einer 500 km langen Freileitung etwa 1,3 Hy beträgt und daß'sich folglich hei t:mm Strom von 2000 Ampere und einer Spannung von 200000 Volt nach der Gleichung
Al
At
für die Unterbrechung des ganzen Stromes AJ = 2000 A eine Unterbrechungsdauer A t = 0,013 s ergibt. Eine solche Zeit entspricht durchaus der Lichtbcgendauer eines entsprechenden Wechselstromschalters und ist hinsichtlich des KontaktverschleiEes als sehr günstig anzusehen. Andererseits wird die höchste auftretende Lichtbogenspannung von Uj1 = 2 U an keiner Stelle des Netzes zu Überschlagen führen, da sie entsprechend den z. B. für Wechselstrom vom VDE festgelegten Prüf- und Überschlagungsspannungen noch um mindestens 20 °;0 unterhalb der Überschlagungsspannung liegt.
Für die entsprechende Einregeltmg der L'nterbrechungsspannung gibt es konstruktiv eine Reihe von Möglichkeiten. Man kann entweder bei gegebener Netzspannung die Schaltstrecke entsprechend lang bemessen, was jedoch zu großen Schaltern führt. Daneben kann man aber auch die Schaltstrecke wesentlich kleiner wählen und hilfsweise alle diejenigen Mittel heranziehen, die dem Schalterfachmann geläufig sind, wie z. B. eine Beblasung und Kühlung des Lichtbogens mit Hilfe eines Druckgasstrahles, eine magnetische Blasung, ein Anliegen des Lichtbogens an kühlenden Metallmassen, eine Vornähme der Stromunterbrechung innerhalb einer Flüssigkeit in einer Losch- oder Expansionskammer.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Hochleistungsschalter für hochgespannten Gleichstrom, bei welchem die Stromunterbrechung durch Erhöhung der für die Aufrechterhaltung des Abschaltlichtbcgons erforderlichen Spannung über die Betriebs-
    spannung des Netzes erfolgt, gekennzeichnet durch eine derartige Bemessung des Schalters, daß bei der Stromunterbrechung die für die Aufrechterhaltung des Lichtbogens erforderliche Spannung etwa auf den doppelten Wert der Betriebsspannung des Netzes erhöht wird.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:
    R. Rudenberg, »Elektrische Schaltvorgänge«·, Verlag Springer, Berlin, 1923, S. 194 bis 196.
    I 5235 6.53
DEL104067D 1941-04-26 1941-04-27 Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom Expired DE760303C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL104067D DE760303C (de) 1941-04-26 1941-04-27 Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE228312X 1941-04-26
DEL104067D DE760303C (de) 1941-04-26 1941-04-27 Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE760303C true DE760303C (de) 1953-06-29

Family

ID=25764404

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL104067D Expired DE760303C (de) 1941-04-26 1941-04-27 Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE760303C (de)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE260903C (de)
DE760303C (de) Hochleistungsschalter fuer hochgespannten Gleichstrom
DE668588C (de) Selbsttaetige Spannungsregelung fuer Gaspruef-, Elektrofilteranlagen o. dgl.
DE669511C (de) Funkenkammer fuer Kleinselbstschalter
DE619689C (de) Einrichtung zum Unterbrechen von Wechselstromkreisen
DE669027C (de) Verfahren zur Leistungspruefung elektrischer Vorrichtungen, mit welchen Leistungen geschaltet oder gesteuert werden, insbesondere Schalter, mittels getrennter Strom- und Spannungsquellen
DE715336C (de) Mechamischer Schwingkontaktstromrichter, insbesondere Wechselrichter
DE822128C (de) Anordnung zum Unterbrechen von elektrischen Stromkreisen
DE965880C (de) Verfahren zur Pruefung von elektrischen Stromunterbrechern mit hoher Lichtbogenspannung
DE1017248B (de) Wechselstromschalteinrichtung
DE399136C (de) Selbsttaetig veraenderliche Nullpunktdrosselspule fuer Hochspannungsnetze
DE763500C (de) Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere zur Abschaltung hochgespannter Gleichstroeme
DE923150C (de) Verfahren und Anordnung zur indirekten Pruefung von Leistungsschaltern
DE673995C (de) Anordnung zur periodischen Einleitung des Lichtbogens eines Lichtbogenstromrichters durch eine an eine Hilfselektrode gelegte Hilfsspannung
DE941556C (de) Brenngeraet fuer das Niederbrennen von Fehlerstellen in Kabeln
DE744554C (de) Schaltanordnung zur Verhuetung von Schaltfunken in Wechselstromkreisen
DE656300C (de) Einrichtung zur Parallelschaltung elektrischer Netze oder Maschinen, insbesondere von Synchronmaschinen
AT130123B (de) Schutzeinrichtung für Dampfentladungsgefäße.
DE642824C (de) Einrichtung zum Loeschen des Lichtbogens von in Gleichstromnetzen zu deren Schutze eingeschalteten Metalldampfventilen durch von Funkenstrecken parallel zum Lichtbogen geschaltete Kondensatoren
DE957138C (de) Schaltanordnung
EP0001069B1 (de) SchweiBstromquelle zum LichtbogenschweiBen mit Wechselstrom
DE487372C (de) Verfahren zur elektrischen Gasreinigung
DE2532126C2 (de) Verfahren zum Prüfen des Einschaltvermögens von Schaltgeräten
DE917839C (de) Einrichtung zur UEberwachung des Betriebszustandes von Sicherungsorganen
DE944145C (de) Anordnung zum Betrieb von Dampfentladungslampen von einem Stromsammler