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Eiserner Grubenstempel Bei aus Rohren hergestellten zweiteiligen eisernen
Grubenstempeln ist es bekannt, die beiden Stempelhälften durch einen in einer kegelförmigen
Eriv#eiterung des Außenstempels eingesetzten zweiteiligen Keilring gegeneinander
festzulegen, indem der Keilring über ein auf dem Innenstempel festklemmbares Schellenband
auf seiner oberen Stirnfläche gleichmäßig belastet wird. Der auftretende Gebirgsdruck
wird dabei vom Innenstempel über das Schellenband auf den Keilring übertragen, durch
den eine zusätzliche Einspannung des Innenstempels hervorgerufen wird. Indessen
ist festzustellen, daß die zusätzliche Einspannung des Innenstempels abhängig ist
von dem Reibungsschluß des Schellenbandes gegen den Innenstempel; bei Du.rchbrechung
des Reibungsschlusses zwischen Schellenband und Innenstempel hört auch die zusätzliche
Einspannung durch den Keilring auf, so daß der Stempel wie ein reiner Reibungsstempel
wirkt.
Da das Schellenband beim Setzen des Grubenstempels jedesmal
erneut eingespannt werden muß, ist dieTragfähigkeit des Grubenstempelis abhängig
von der Beschaffenheit der betreffenden Reibungsflächen einerseits und von der Sorgfalt,
mit der der Arbeiter die Schrauben des Schellenbandes anzieht, andererseits. Der
Grubenstempel weist somit die gleichen Gebundenheiten auf wie die ebenfalls bekannten
Grubenstempel, bei denen am oberen Ende des Außenstempels eine schellenbandähnliche
Klemmstelle vorgesehen ist, die sich beim Anziehen der Spannschraube um den Innenstempel
herumlegt und diesen durch Reibung festhält, und bei denen zur höheren Sicherheit
oberhalb der Klemmstelle eine Bremsvorrichtung in Form eines geschlossenen Keilbandes
auf dem Innenstempel an beliebiger Stelle festgekeilt wird.
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Das Patent 725 421 bezieht sich auf einen eisernen zweiteiligen Grubenstempel-mit
einem Tiber seine: ganze Länge einen gleichmäßigen Querschnitt aufweisenden Innenstempel,
bei dem es trotz der Verwendung von Eisen als Werkstoff ermöglicht wird, ein den
prismatisehen Innenstempel praktisch zu einem keilförmigen Innenstempel machendes
Keilstück an jeder beliebigen Stelle an den Innenstempel anzuschlagen, und zwar
derart, daß das Keilstück gegenüber dem Innenstempel nach der Anspannung nicht mehr
verschiebbar ist. Zu diesem Zweck wird der Innenstempel mit einem äußerlich der
Form eines Schellenbandes angepaßten Körper umgeben, der jedoch im Gegensatz zu
den eingangs geschilderten -Grubenstemp°In nicht auf seinem ganzen Umfang zur Anschmiegung
gebracht wird, sondern gegen den Innenstempel ein geringes Spiel besitzt, und der
auch wiederum so Einseitig gegen den Keilkörper abgestützt wird, daß er als Vereckring
und durch die dabei eintretende Schiefstellung in jeder gewünschten Höhenlage festgesetzt
wird. Mit der sicheren Festlegung des Keilstücks gegen den Innenstempel wird beim
Unterdruckgeraten des Stempels im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Rohrstempeln
eine ansteigende Widerstandskurve erzielt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Weiterbildung des Grubenstempels
nach Patent Nr. 7-25 :121, und es liegt ihr der Leitgedanke zugrunde, die Verspannung
zwischen Innen-und Außenstempel so auszubilden, daß der Grubenstempel beim Zusammenschieben
dem Hangendendruck wahlweise eine wachsende oder eine im wesentlichen gleichbleibende
Widerstandskraft entgegensetzt; dabei soll es besonders auch ermöglicht werden,
den Grubenstempel anfänglich in der einen oder anderen Weise zu benutzen und nach
Maßgabe der Beobachtung gleichsam umzuschalten. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung
von einem prismatischen Innenstempel ausgegangen und mit diesem ein Schleppkeil
so gekuppelt, daß er im einen Fall mitgenommen, d. h. eine ansteigende Widerstandskurve
erzeugt wird, wogegen im anderen Fall bei Aufhebung der Kupplung und Festhalten
des Schleppkeils der Innenstempel entsprechend der in der Schloßkammer herrsehenden
Reibungsspannung absinkt. Die Kupplung des Schleppkeils mit dem Innenstempel erfolgt
dabei durch die Klemm- und Einkneifwirkung des bei dem Grubenstempel nach Patent
725 421 benutzten vereckringähnlichen Gebildes, während zum Festhalten des Schleppkeils
ein Querkeil oder ein anderer im Schloß oder gegen. den Außenstempel festgelegter
einstellbarer Anschlag benutzt wird.
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Es ist wohl ein Grubenstempel bekannt, der aus einem Außen- und einem
keilförmigen Innenstempel besteht, wobei die Feststellung der beiden Stempelteile
durch einen in eine Keiltasche des Außenstempels eingesetzten Stellkeil erfolgt.
Der Stellkeil ist bei diesem Grubenstempel als Schleppkeil ausgebildet, so daß beim
Unterdruckgeraten des Stempels mit dem Einsinken des keilförmigen Innenstempels
der Schleppkeil mit in die Keiltasche hineingezogen wird, womit die Tragfähigkeit
des Grubenstempels mit zunehmender Belastung immer höher wird. Dabei hat man vorgeschlagen,
in den Schleppkeil einen Querkeil einzusetzen, der sich von oben auf das Stempelschloß
aufzusetzen vermag; durch mehr oder weniger tiefes Eintreiben des Querkeils soll
dabei die Einsinktiefe des Schleppkeils verschieden bemessen tverden können, um
auf diese Weise das Anwachsen der Tragfähigkeit beeinflussen zu können. Indessen
ist fest-, zustellen, daß infolge der keilförmigen Ausbildung des Innenstempels
auch nach dem Festlegen des Schleppkeils mit dem weiteren Einsinken des Innenstempels
nach wie vor ein weiteres Anwachsen der Tragfähigkeit des Grubenstempels bedingt
ist, und zwar ist diese Steigerung bis zum völligen Starrwerden des Stempels möglich;
durch das Festhalten des Schleppkeils wird lediglich der Zeitpunkt des Starrwerdens
des Stempels weiter hinausgeschoben. Es handelt sich bei diesem bekannten Grubenstempel
also um die Lösung einer von der Erfindung grundsätzlich unterschiedlichen Aufgabe.
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Der Vorteil der Erfindung liegt in der vielseitigen Verwendungsmöglichkeit
des Grubenstempels, womit dfn Forderungen des praktischen Betriebes in bester Weise
entsprochen wird. Es sind nämlich bei der Auswahl des einzubringenden Ausbaues die
Gebirgsverhältnisse, die Flözmächtigkeit und der Arbeitsfortschritt
die
bestimmenden Größen, die aber bekanntlich immer wieder verschieden sind, so daß
die Möglichkeit, einen, Grubenstempel für alle solche Fälle benutzen zu können,
von größter Bedeutung ist, vor allem auch deswegen, weil man nach dem Einbringen
des Ausbaues dessen Tragfähigkeit beeinflussen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
und zwar lassen Abb. i und 2 eine Seitenansicht und einen Längsschnitt erkennen.
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In dem Außenstempel io, der an seinem oberen Ende die Schloßkammer
i i trägt, führt sich der Innenstempel 12, und zwar wird letzterer durch einen Schleppkeil
13, der sich gegen einen im Schloß-ii eingesetzten Widerlagkeil 14 abstützt, festgelegt.
Der Widerlagkeil 14 besitzt eine sich nach unten öffnende Keilneigung und wird in
seiner Arbeitsstellung durch einen Querkeil 15 gehalten; beim Lösen des Grubenstempels
wird der Keil 15 zurückgetrieben, so daß unter dem Gebirgsdruck der Keil 14 nach
unten aus seiner Verspannung herausgedrückt und so die Verbindung gelöst wird. Zur
Gewährleistung der sicheren Mitnahme des Schleppkeils 13 beim Einsinken des Innenstempels
12 wird eine Art Vereckring vorgesehen, der aus zwei an einen Bolzen' 16 des Schleppkeils
13 - ang.elenkten Laschen 17, i 8 besteht, die hakenförmige Umbiegungen i9, i9 aufweisen
und durch eine durch die Umbiegungen i9, i9 hindurchgehende Schraube 2o nach Art
von Schraubstockbacken an den Innenstempel angekle:mrnt werden. Durch das Anklemmen
der Vereckungslaschen an dem Innenstempel wird erreicht, daß beim ersten Auftreten
einer Einsinkbewegung des Innenstempels der Vereckring im Anpreßsinn geschv#.kt
wird. Die an dem Innenstempel zur Anlage kommenden wirksamen Kanten 21 der Umbiegungen
i9, i9 sowie die entsprechende Kante! 22 des Schleppkeils 13 sind schneidenartig
ausge-
bildet, so daß mit dem Einsinken des Innenstempels neben der Vereckwirkung
der Laschen 17, 18 auch noch ein Einkneifen des Vereckringes in den Innenstempel
einerseits und des Schleppkeils in den Innenstempel andererseits eintritt. In den
Schleppkeil 13 ist in einer Aussparung 23 ein Querkeil 24 eingesetzt, dessen seitlich
aus dem Querkeil hervorragenden Enden sich auf die Oberkante 25 des Schlosses i
i aufzulegen vermögen. Der 0u:arkeil 24 ist in bekannter Weise gegen völlige Herausnahme
aus dem Schleppkeil 13 gesichert.
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Die Wirkungsweise des Grubenstempels ist folgende: Es sei angenommen,
daß es darauf ankommt, von vornherein eine möglichst hohe Tragfähigkeit des Grubenstempels
zu erzielen. In diesem Fall wird nach dem Aufstellen des Stempels und dem Antreiben
des Schleppkeils durch Anziehen der Schraube 2o der Schleppkeil mit dem prismatischen
Innenstempel gekuppelt, so daß mit dem Einsinken des Innenstempels der Schleppkeil
mit in die Keilpaarung hineingezogen wird, -,vomit die Selbstanspannung erfolgt.
Damit der Schleppkeil 13 diese Bewegung mitmachen kann, wird der Querkeil 24 bis
in seine äußerste Stellung aus dem Keil 13 herausgetrieben. '1lit dem weiteren Einsinken
des Innenstempels wird, da der Schleppheil 13 immer weiter mit einsinken kann, eine
Tragfähigkeit erzielt, die bis an die Grenze der Festigkeit des Werkstoffs heranreicht.
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Soll der Grubenstempel dagegen nur eine bestimmte Tragfähigkeit erreichen,
so wird der Weg, auf denn der Schleppkeil 13 mitgenommen wird, durch entsprechend
tiefes Eintreiben des Querkeils 24 in den Schlepp keil 13 begrenzt. Nachdem anfänglich
durch Anspannen des Vereckringes die sichere Mitnahme des Schleppkeils 13 gewährleistet
ist, wird durch Lösen der Schraube 2o die Vereckwirkung aufgehoben. Jedenfalls tritt
unter dem Hangendendruck eine bis an die Grenze der Formänderung gehende Beanspruchung
der einzelnen Bauteile ein, so daß beim Aufheben, der Verspannung an dieser Stelle
durch Lösen der Schraube 2o unter Erschütterung eine Entlastung eintritt, unter
der der Eingriff der Schneide 21 aufgehoben wird. Die inzwischen in der Schloßkammer
erreichte Anpressung genügt, auf dem weiteren Weg des Innenstempels den Schleppkeil
13 mit in das Schloß hineinzuziehen. Nachdem jedoch der Querkeil 24 unter Verspannung
im Schlitz 23 sich von oben auf das Schloß i i aufgesetzt hat, was erst dann eintritt,
wenn die: Unterkante der keiligen Nut 23 auf die Höhe der Oberkante des Klemrnschloßgebäuses
zu liegen kommt, wird das weitere Einsinken des Schleppkeils 13 unmöglich gemacht,
so daß beim weiteren Absinken des Hangenden der Innenstempel entgegen dein in dem
Schloß herrschenden Reibungsschluß in den Außenstempel hineingedrückt wird, ohne
daß dabei eine weitere Steigerung der Tragfähigkeit des Grubenstempels eintreten
kann. Es ist natürlich auch möglich, einen anfänglich auf höchste Tragfähigkeit
eingestellten Grubenstempel nachträglich noch, um der Gefahr der Überbeanspruchung
aus dem Weg zu gehen, auf eine niedrigere Tragfähigkeit einzustellen, indem durch
entsprechendes Eintreiben des Querkeils 24. der Einsinlz:weg des Schleppkeils 13
begrenzt wird, wobei gleichzeitig auch die Klemmwirkung des Vereckringes durch Lösen
der Schraube 2o aufzuheben ist. Es sei noch erwähnt, daß die Hubbegrenzung des
Schleppkeils
13 bei beiden Ausführungsbeispielen auch durch einen gegen den Außenstempel festgelegten
einstellbaren Anschlag erfolgen kann.