DE7526939U - Hauptbremszylinder mit abgestuften kolben - Google Patents
Hauptbremszylinder mit abgestuften kolbenInfo
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Description
Daimler-Benz Aktiengesellschaft
Stuttgart-Untsrtiirkheim Daim Io
19.8.75
Hauptbremszylinder mit abgestuften Kolben
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hauptbremszylinder mit zwei koaxial zueinander angeordneten Kolben verschiedener
Durchmesser.
Die Sicherheitsbestimmungen im Hinblick auf Bremsen sind in
letzter Zeit wesentlich erhöht worden. So muß z. B. zur Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen in Europa beim Ausfall
eines Bremskreises eine Abbremsung von 3 m/sek mit einer
Pedalkraft von maximal 5° kp erreicht werden. Bei der Aufteilung der Bremskreise auf Vorderachse und Hinterachse ergeben
sich infolge des kleineren Bremskraftanteiles der Hinterachse beim Ausfall der Vorderachse ungünstige Verhältnisse.
Insbesondere bei Fahrzeugen mit Unterdruckbrems-
Ϊ 4. IU. AD
t ft«
Daim Io 7,11/4
kraftverstärkung und Scheibenbremsen an Vorder- und Hinterrädern
wird das Arbeitsvermögen des Verstärkers überschritten, so daß zur Erreichung der vorgeschriebenen Abbremsung die gesetzlich
zugelassenen Pedalkräfte nicht mehr ausreichen.
Um dies Problem zu lösen sind bereits größere Verstärker mit entsprechend höherem Arbeitsvermögen eingesetzt worden. Diese
haben jedoch den Nachteil, daß sie teurer sind und viel Platz beanspruchen. Im übrigen ist der Einsatz eines Stufenhauptbremszylinders
bekannt, bei dem die beiden Kolben derart miteinander verbunden sind, daß sie nur kleine Relativbewegungen
zueinander machen können. Derartige Stufenhauptbremszylinder
können jedoch nur bei Zweikreisanlagen eingesetzt werden, bei denen in beiden Kreisen annähernd gleiche Bremsflüssigkeitsvolumina
aufgenommen werden. Jedoch auch in diesem Falle müssen beide Bremskreise gut entlüftet werden, da sonst - wie
auch bei den unsymmetrischen Zweikreissystemen - infolge der
unterschiedlichen Volumenaufnahme in den beiden Kreisen die
Kolben gegeneinander oder gegen die mechanische Fessel laufen. Die erforderliche Druckgleichheit in den beiden Kreisen ist
dann nicht mehr möglich. Besonders gefährlich ist ein erhölbter
Druck im Hinterachsbreinskreis, da damit eine größere Blockierneigung
der Hinterachse erzeugt -wird. Bei Einbau eines Stufenhatiptbremszylinders
mit gefesselten Kolben kann außerdem beim Ausfall des Hinterachsbremskreises bei konventionellen Zweikreisbremsanlagen
in den Vorderachsbremsen eine so hohe Spannkraft aufgebracht werden, daß Schaden an den Bremsenteilen auftreten,
die zum totalen Ausfall der Bremsanlage führen.
75P6939 R 18.76
t C ( I Il
- 3 - Daim Io 711/**
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen Stufenhauptzylinder zu erstellen, der einfach aufgebaut
ist und dessen Herstellung geringe Kosten verursacht.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß der kleinere Kolben unabhängig von einer hubbegrenzenden Kopplung
an den größeren Kolben in einem entsprechend abgesetzten Zylinder frei hin und her beweglich angeordnet und der kleinere
Kolben nur in der kleinen Zylinderbohrung dichtend geführt ist. Dieser Hauptbremszylinder kann beispielsweise so ausgebildet
sein, daß am größeren, dem Bremshebel benachbarten Kolben eine durch eine in diesen Kolben eingedrehte Schraube gefesselte
Hülse befestigt ist, wodurch in bekannter Weise eine Druckfeder eine bestimmte Vorspannung bekommt. Bei gelöster
Bremse stützt sich der schwimmende Kolben auf der Hülse mit der vorgespannten Feder ab. Bei Bremsbetätigung kann sich der
schwimmende Kolben je nach Voluraenbedarf in den Bremskrgisen
von der Hülse entfernen oder die Hülse so weit in Richtung Druckstangenkolben verschieben, bis beispielsweise der Hülsenboden
den Druckstangenkolben berührt.
Durch geeignete Wahl von Kolbenhub und Kolbendurchmesser der beiden Kolben kann ein so großer Spielraum gewonnen werden,
daß bei intakter Bremsanlage immer Druckgleichheit in beiden
Bremskreisen erzielt wird.
Durch diese, bei normalen Hauptbremszylindera übliche Anordnung der* beiden Kolben ist es möglich, den Stuferihauptbremszylinder
vorteilhaft auch dann einsetzen zu können, wenn der Volun
enverbrauch infolge unterschiedlicher Bremsengrößer oder Betriebszustände
in beiden Bremskreisen große Unterschiede aufweist.
- h - Daim Io 711/Ί
Um die besonderen .Vorteile des StufenhauptbremsZylinders auszunutzen,
ist es sinnvoll, den Bremskreis mit der kleineren Kolbenfläche in der Bremse an den Druckraum im Hauptbremszy- '
linder mit der kleineren wirksamen Kolbenfläche anzuschliessen, damit bei Ausfall des anderen Bremskreises ein im Verhältnis
der Kolbenflächen im Hauptbremszylinder höherer Druck
gegenüber der intakten Bremsanlage erzielt werden kann. Bei entsprechender Wahl der Kolbendurchmesser können nun die gesetzlichen
Forderungen mit zulässigen Pedalkräften erfüllt werden.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestell=
ten Ausführungsbeispiels in der- folgenden Beschreibung näher erläutert, der auch weitere Einzelheiten des Gegenstandes der
Erfindung entnommen werden können.
Der Hauptbremszylinder weist ein Gehäuse 1 auf, auf das ein Bremsflüssigkeit^vorratsbehälter 2 aufgesetzt ist. Im Innern
des Hauptbremszylindergehäuses 1 können ein größerer Druckkolben
3 und ein kleinerer schwimmender Kolben 4 hin und her bewegt werden. Durch die Kolben werden die Druckräume 5 und
abgeteilt. Der Druckraum 6 ist durch den kleineren Kolben k im
Durchmesser kleiner als der Druckraum 5* der auf der dem nicht
dargestellten Bremspedal zugekehrten Seite von dem größeren Kolben 3 abgeschlossen ist. Der Druckraum 5 ist über eine Bohrung
7 und eine Druckflüssigkeitsleitung 8 mit den Bremsen 9
des Vorderachsbremskreises verbunden. Der Druckraum 6 ist über
eine Bohrung Io und über eine Leitung 11 mit den Bremsen 12 des zweiten, des Hinterachsbremskreises verbunden.
7526939 14.10.76
- 5 - Doim Io
Bei der Betätigung des Druckkolbens 3 überfährt eine am Kolben
3 befindliche Manschette 13 eine Bohrung lk und danach
wird im Druckraum 5 ein hydr öulischsr Druck aufgebaut« Dieser
Druck überträgt sich über den schwimmenden Kolben 4 auf den Druckraum 6, in dem der gleiche Druck herrscht wie im
Druckraum 5, wenn eine am Kolben k befindliche Manschette 15
eine Bohrung l6 überfahren hat.
Am Kolben 3 ist eine Hülse 17 mit einer Schraube l8 mit Spiel
befestigt. Die Hülse 17 wird durch eine Feder 19 in ihre in der Zeichnung dargestellte Endlage gedrückt. Diese Feder 19
ist einerseits am Kolben 3 abgestützt und drückt andererseits gegen eine Schulter 21 dsr Hülse l?t bis diese mit einer Anschlagfläche
22 am Kopf 23 der Schraube l8 anliegt. Aus dieser Endlage kann die Hülse 17 durch Druck des kleineren
schwimmenden Kolbens k gegen ihre freie Endfläche 2k und
durch Zusammendrücken der Feder 19 so weit gebracht werden, bis der Hülsenboden 25 an der Stirnfläche 26 des größeren
Kolbens 3 anliegt oder sich die Stirnfläche 27 <äes kleineren
Kolbens an den Kopf 23 der Schraube l8 anlegt.
Im übrigen ist in der Zylinderwand des Gehäuses 1, diese durchdringend,
ein Anschlagstift 28 als Teil einer Schraube 29 eingeschraubt, der den Rückweg des schwimmenden Kolbens 4 nach dem
Bremsvorgang dadurch begrenzt, daß eine Schulter 31 des Kolbens
4 an dem Anschlagstift 28 anschlägt.
- β - Daini Io 7llA
Kann nun im Druckraum 5. beispielsweise infolge eines Lecks in der Leitung 8, kein Druck aufgebaut werden, so läuft zunächst
die Hülse 17 gegen den schwimmenden Kolben k und dann der Kolben 3 gegen die Hülse 17, die die von dem Kolben
3 ausgeübte Betätigungskraft auf den Kolben 4 überträgt.
Im Druckraum 6 wird jetzt der Druck mit der gegenüber der Kolbenfläche des Kolbens 3 kleineren Kolbenfläche des Kolbens
k erzeugt, d* h. der Druck erhöht sich bei gleicher Betätigungskraft
im Druckraum 6 im Verhältnis der Kolbenfläche des Kolbens 3 zu der des Kolbens 4.
Kann im Druckraum 6 kein Druck aufgebaut werden, so läuft der Kolben k gegen den Gehäuseboden 32 des Gehäuses 1. Erst
dann kann im Druckraum 5 Druck aufgebaut werden, der aber wie bei der intakten 'Bremsanlage von der großen Kolbenfläche
des Kolbens 3 erzeugt wird. In diesem Druckraum wird zweckmäßigerweise der Bremskreis der Vorderachse, der die größere
Bremskraft benötigt, angeschlossen, während an den Druckraum 6 der Bremskreis, der die kleinere Bremskraft benötigt,
nämlich der der Hinterachse, angeschlossen wird.
7528939 u.io.76
Claims (3)
1. Hauptbremszylinder mit zwei koaxial zueinander angeordneten
Kolben verschiedener Durchmesser, dadurch
ge kennzeichnet , daß in einem abgestuften Zylinder (i) ein kleiner Kolben (4) unabhängig von einer
hubbegrenzenden Kopplung an den großen Kolben (3) frei hin und her beweglich angeordnet tand der kleine Kolben (4)
nur in der kleinen Zylinderbohrung dichtend geführt ist.
2. Hauptbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß der Druckraum (6),
der den kleinen Kolben (k) aufweist, mit einem Anschluß für eine Rohrleitung (11) des Hinterachsbremskreises
versehen ist.
3. Hauptbremszylinder nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, da,ß der kleine
Kolben (h) schwimmend angeordnet ist.
k. Hauptbremszylinder nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der große Kolben (3) schwimmend angeordnet ist.
O U,IU.76
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE7526939U DE7526939U (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Hauptbremszylinder mit abgestuften kolben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE7526939U DE7526939U (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Hauptbremszylinder mit abgestuften kolben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7526939U true DE7526939U (de) | 1976-10-14 |
Family
ID=31960969
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7526939U Expired DE7526939U (de) | 1975-08-26 | 1975-08-26 | Hauptbremszylinder mit abgestuften kolben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7526939U (de) |
-
1975
- 1975-08-26 DE DE7526939U patent/DE7526939U/de not_active Expired
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