DE75195C

DE75195C - Gliederkessel mit zickzackförmig ansteigenden Röhren (System BELLEV1LLE)

Info

Publication number: DE75195C
Application number: DENDAT75195D
Authority: DE
Original assignee: L. M. G. DELAUNAY-BELLEVILLE in Paris, 40 rue de Danae
Anticipated expiration: 1912-12-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die neue Anordnung sucht die Uebelstände zu beseitigen, welche mit den Röhrenkesseln verbunden sind, bei denen der Umlauf des Wassers in der Weise erfolgt, dafs das Wasser in die unteren Röhren eintritt und seinen Weg durch das gesammte Röhrensystem nimmt, um endlich in den Wasser- und Dampfsammler auszutreten, d. h. sie bezweckt, weniger nassen Dampf zu erzeugen, einen stetigen Wasserumlauf innerhalb gewisser Theile des Kessels hervorzurufen, den Wasser- und Dampfraum von dem überschüssigen Wasser von vornherein zu entlasten und die Zufuhr des Speisewassers auf das geringste Mafs zu beschränken.

Fig. ι und 2 stellen in der Stirnansicht und im Längsschnitt eine verticale Röhrengruppe vor, bei welcher ein Rücklaufrohr die Verbindung irgend eines Siederohres mit dem untersten Rohr herstellt. Fig. 3 und 4 stellen in Stirnansicht und im Schnitt eine ähnliche Anordnung dar, nur mit dem Unterschied, dafs das Rücklaufrohr die Verbindung irgend eines Siederohres mit dem Speisewasser-Zuleitungsrohr herstellt. Fig. 5 und 6 zeigen eine Abänderungsform dahin, dafs gleichzeitig mehrere Siederohre Oeffhungen nach dem Rücklaufrohr besitzen.

Durch die Anordnung des Rückflufsrohres E ist die Gesammthöhe einer verticalen Röhrengruppe in zwei Theile zerlegt. In den unteren Theil wird das Wasser in stetigem Umlauf erhalten, und zwar derart, dafs, da das Rücklaufrohr einen geringeren Querschnitt als die Siederohre c hat, nur ein Theil des Wassers in den Siederohren durch das Rücklaufrohr in die untersten Rohre bezw. in den Zuführungskanal des Speisewassers gelangt, während der Rest in die oberen Röhren gelangt, wodurch eine schnelle Verdampfung bedingt wird. Die Länge des Rücklaufrohres ist von der Leistungsfähigkeit des Kessels abhängig, es kann mit einem mittleren und auch oberen (wie punktirt angegeben), als auch mit dem untersten Rohr B oder dem Zuführungskanal A des Speisewassers verbunden werden. Hierbei ist zu erwähnen, dafs die Siederohre einen ansteigenden Zickzackverlauf haben und je zwei Enden dieser Rohre zu einem Kopf C vereinigt sind. Da lediglich ein Umlauf des Wassers in einer ganz bestimmten Richtung beabsichtigt wird, so ist in einzelnen Theilen des Rücklaufrohres bezw. im Kopf C die Anordnung selbstthätig wirkender Ventile nothwendig, die sich dem beabsichtigten Wasserweg entsprechend selbstthätig öffnen und schliefsen. Aufserdem können die Köpfe C, wie Fig. 6 angiebt, ausgebildet sein, so dafs das Rücklaufrohr durch Ueberfangkappe und Ventile mit den Köpfen verbunden ist.

Das Speisewasser tritt durch den Kanal A in das unterste Röhrenpaar des Kessels, durchläuft den Zickzackweg der Rohre und zum gröfsten Theil das Rücklaufrohr E in der Weise, dafs die Ventile e und e¹ sich selbstthätig öffnen. Bei der Anordnung der Fig. 4, bei welcher das Rücklaufrohr in das Speiserohr mündet, kann das zurückkehrende Wasser nicht in das Speiserohr gelangen, sondern bleibt in dem unten gebildeten Sack, bis es mit dem Speisewasser vermischt in das Rohr B eintritt. Derjenige Theil des Wassers der Siederohre, welcher nicht zurückfliefst, steigt in den oberen Röhren aufwärts und gelangt in den Wasser- bezw.

Dampfsammler, welcher (auf der Zeichnung nicht angegeben) oberhalb des Kessels sich befindet.

Auf diese Weise wird ein stetiger Umlauf erreicht, welcher dazu beiträgt, die unteren, von dem Feuer am meisten in Anspruch genommenen Rohre stets mit niefsendem Wasser zu füllen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Gliederkessel mit zickzackförmig ansteigenden Röhren (System Belleville), gekennzeichnet durch die Anordnung von senkrechten Rücklaufrohren E an den hinteren Verbindungsstellen der Zickzackröhren derart, dafs dem Wasser Gelegenheit gegeben wird, aus jedem Rohrzweig in das Sammelrohr B zurückzufliefsen, von wo der Umlauf von neuem beginnt, wobei Ventile e ein Ausscheiden des Wassers nur in Richtung des Umlaufs ermöglichen.
2. Eine Ausführungsform des unter i. genannten Kessels, dadurch gekennzeichnet, dafs das Rücklaufrohr E so an das Speiserohr A angeschlossen ist, dafs der Eintritt des Wassers aus A nach E möglich, ein Eintreten des zurückfliefsenden Wassers in das Speiserohr jedoch unmöglich ist (Fig. 4).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.