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Verfahren zur Herstellung eines Kreuzsteges für Sternvierer aus Kordeln
Sternvierer werden bekanntlich vielfach mit einer zentralen Einlage in Form einer
glatten Kordel oder- eines kreuzförmigen Steges versehen, um die Adern in gleichmäßigem
Abstand voneinander zu halten. Die bekannten kreuzförmigen Stege gewährleisten einen.gleichmäßigen
Abstand aber nicht.
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Zur Erzielung eines gleichmäßigen Abstandes der Adern bei einem Sternvierer
ist bereits vorgeschlagen worden, einen zentral angeordneten Faden mit einer einfachen
Wendel zu umspinnen, die aufeinanderfolgenden Windungen der Wendel rechtwinklig
zueinander abzubiegen und die um den Faden herumgelegte Wendel mit einem um die
Wendel und den Längsfaden herumgeschlungenen zweiten Faden festzuziehen. Ein solcher
Abstandhalter gestattet die Verwendung eines wickelfähigen Materials und gewährleistet
eine hohe Stabilität.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kreuzsteges
für Sternvierer aus Kordeln, bei dem eine Kordel um ein aus einem Streifen Isoliermaterial
gewikkeltes hohles Rohr herumgewunden und dann das Rohr durch Profilwalzen zu einem
Kreuzsteg geformt wird.
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Durch die mit dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Kreuzstege
können die Abstände der Adern innerhalb des Vierers vollkommen und in weiten Grenzen
unabhängig von denen zu den Adern der Nachbarvierer ohne zusätzliche Bauelemente
bestimmt werden. Gleichzeitig erfüllen sie die Forderung, daß zur Isolierung aller
Adern das gleiche Material verwendet wird, so daß Unsymmetrien, welche . aus Materialunterschieden
herrühren, vermieden werden. Überdies wird gegenüber der üblichen Kordelpapierisolierung
der Adern eine beträchtliche Verringerung der Zahl der Teile und der Menge des Isolierstoffes
ermöglicht. Ferner wird die Herstellung wesentlich vereinfacht und schließlich bleibt
trotzdem zwischen den
Adern ein vollkommener Berührungsschutz bestehen.
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Mit den bereits bekannten Bauarten "verden zwar einzelne dieser Forderungen
erfüllt, jedoch nie alle gleichzeitig.
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Gemäß der Erfindung wird um ein aus einem Streifen Papier gewickeltes
hohles Rohr eine Papierkordel gesponnen (Abb. i) und das Rohr mit der Kordel durch
Profilwalzen zu einem Kreuzsteg geformt (Abb. 2). Es kann dabei sowohl die Formung
gemeinsam erfolgen, es kann aber auch z. B. das Rohr erst allein zu einem quadratischen
Querschnitt geformt und dann die Kordel darum gesponnen werden, worauf die endgültige
Formung erst mit der Kordel erfolgt. In die Vertiefungen dieses Steges werden die
Adern gelegt. Die endgültige Formung kann dabei durch die Adern selbst erfolgen,
indem z. B. diese über vier kreuzweise angeordnete Rollen mit Rillen geführt werden
(Abb. 3), welche in einem solchen Abstande starr befestigt sind, daß sie die Adern
in ihre Lage drücken. Die sofort danach aufgebrachte Bewicklung der Gruppe hält
sie in dieser Lage fest.
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Die Rollen werden zweckmätlig entsprechend dem Drallwinkel gegeneinander
gedreht (Abb.4).
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Eine besondere Steifigkeit des vorgeformten, quadratischen Rohres
wird erreicht, wenn die Profilwalzen gezahnt sind und dadurch besonders die Kanten
leicht zickzackförrnig geknickt werden.
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Die Adern können blank, lackiert oder isoliert sein, wobei die Isolierschicht,
da sie nicht als freitragendes Stützelement, sondern nur als Berührungsschutz dient,
sehr dünn sein kann. Über die Adern der Gruppe wird eine zweite Kordel gewickelt,
über der eine geschlossene Papierbewicklung angebracht sein kann, wenn die Adern
blank sind, um gegenüber den Nachbaradern eine Berührungsmöglichkeit auszuschalten
(Abb. 5). Innerhalb der Gruppe wird diese durch den Innensteg gewährleistet.
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Die inneren Abstände werden durch die Papierdicke des Steges und der
Innenkordel, die äußeren Abstände durch die Dicke der Außenkordel und des Außenpapiers
bestimmt. Beide können in bekannter Weise willkürlich gewählt werden. Während ein
Vierer üblicher Bauart aus vier Papierstreifen, vier Kordeln und einer Viererbewicklung,
also aus neun Elementen besteht, werden bei dem Vierer gemäß der Erfindung nur zwei
Papierstreifen und zwei Papierkordeln, also nur 4 Teile benötigt, wobei jedes Teil
getrennte Aufgaben besitzt. Gegenüber den -bekannten Ausführungsformen, bei denen
ebenfalls nur wenige Elemente zum Aufbau des Vierers dienen, ist der Vorteil einer
wesentlich einfacheren Herstellung und durch das Vorhandensein eine vollkommenen
Berührungsschutzes gegeben, Die Herstellung des Steges und die Anbringung der Bewicklung
kann in einem Arbeitsgange mit der Verseilung erfolgen. Bei blanken und lackierten
Drähten fällt daher das Spinnen der Aderisolation fort.
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Der erforderliche Materialaufwand an Kordeln richtet sich nach der
Stützweite, d. h. nach der Steigung der Kordel.
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Da bei einem normalen Vierer jede Ader mit einer Kordel, bei der Erfindung
aber ein viel dickerer Steg und dann die ganze Gruppe mit einer Kordel bewickelt
werden, ergeben sich infolge der entsprechenden Steigungswinkel bei gleicher Steigung
erheblich geringere Kordelmengen. je größer die Steigung, desto größer ist der Unterschied
zwischen beiden Bauarten. Da das Isoliermaterial hierbei aus der unmittelbaren Nähe
des Leiters entfernt wird, verbessert sich die Dielektrizitätskonstante.
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Bei dein Vierer gemäß der Erfindung wird die äußere Kordel genau über
der inneren angehi-acht (Abb. 6). Dieses bedingt eine weitere Ersparnis an Kordel
und damit eine zusätzliche Verbesserung der- Dielektrizitätskonstante.
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Das äußere Papier kann auch unter der \ußenkordel atrgebracht sein
und kann dann gegebenenfalls dünner gewählt werden.
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Der Kreuzsteg kann auch in der Weise hergestellt werden, daß das Papierrohr
in kurzen Abständen abwechselnd entsprechend der Stützweite rechtwinklig zueinander
flach gedrückt wird und die Übergangsstellen durch Pressen in die Stegform gepreßt
werden. Darüber kann dann die Kordel gewickelt werden. Es befindet sich bei dieser
Bauart (Abb. 7) nur an den Stützpunkten Isolierstoff, wodurch sich eine weitere
Ersparnis ergibt. Mit Rücksicht auf den erforderlichen Berührungsschutz eignet sich
diese Bauart besonders für Sternvierer mit lackierten Leitern.