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Vorrichtung zum selbsttätigen Aufheben und Einschleusen von Schüttgütern
in einen Förderstrom mittels Schaufelrades Pneumatische Förderer, die die zu fördernden
Schüttgüter .in einem- Silo, Schiffsraum;-Waggon oder an einer anderen Lagerstelle
selbsttätig aufnehmen, sind iri fahrbarer, hängender- oder tragbarer Ausführung
be= kannt. Sie dienen dazu, die lose in einem Lagerhaufen liegenden Schüttgüter
aufzunehmen und. sie in den Luftstrom. innerhalb einer Rohrleitung oder eines Schlauches
überzuführen, wobei auf - möglichst geringe Staubentwicklung an der Aufnahmestelle
Wert gelegt wird.- Bei Druckförderern bedingt diese Forderung eine einwandfreie
Abdichtung gegen den Luftstrom. Jeder Rückschlag von Luft bedeutet natürlich eine
Aufwirbelung von - Staub an der Fördergutaufnahmestelle. Zum Eintragen des Fördergutes
in die Förderleitung wird bei den beweglichen Druckförderern eine schräge oder auch
eine senkrechte Transportschnecke angewandt, die mit ihrem untersten Ende in- das
Schüttgut eingreift. Zur gleichmäßigen Zuführung des Gutes werden vor oder neben
dem untersten Ende der Schnecke Zuführungsteller oder Scheiben vorgesehen, die das
Fördergut der Schnecke--zutragen. Außer diesen Vorrichtungen gehört zu der kompletten
Förderanlage dann noch die PreBluftförderstromerzeugungsanlage, die irgendwo abseits
fährbar oder ortsgebunden vorhariden sein muß und von welcher durch Rohr- oder Schlauchleitungen,
die Förderluft an die Förderanlage herangebracht werden muB.
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Die Transportschnecke preßt das an dem untersten Ende aufgenommene
Fördergut in den Luftstrom und bildet einen Materialpfropfen als Abdichtung gegen
ihn.
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Bei einer anderen Art beweglicher pneumatischer Förderer mit selbsttätiger
Aufnahme der Fördergüter sind hängende oder fahrbare, senkrechte oder auch schräg
gestellte Becherwerke angeordnet, die das Schüttgut
aus dem Haufen
aufnehmen und in eine Zellenwalze oder Schleuse anheben. Hierbei stellt die Zellenwalze
oder Schleuse die Abdichtung gegen den Förderstrom her und sorgt gleichzeitig für
die ordnungsgemäße Einführung des Fördergutes in die :Leitung.
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Eine weitere Fördervorrichtung, die beweglich ist und die Fördergüter
selbsttätig, aufnimmt, besteht aus einem Saug- und einem Druckteil. Bei dieser Vorrichtung
wird das _Fördergut mittels Unterdrucks durch einen Saugrüssel bis zu der auf Grund
des Unterdruckes möglichen Höhe angehoben und dann in die Druckleitung eingeschleust
oder aus einem Sammelbehälter in diese übergeführt. Die Entladung von Schiffen geht
dann so vor sich, daß das Fördergut, z. B. Getreide, bis zur Bollwerkskante durch
Unterdruck gehoben wird, um von dort aus mittels der fahrbaren Druckfördereinrichtung
.:in- der geschlossenen Rohr- oder Schlauchleitung zum Silo gehoben oder zur Lagerstätte
gefördert zu werden.
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Bekannt sind auch fahrbare Saugluftfördervorrichtungen, bei denen
in der Düsenmündung elektromotorisch angetriebene Fräser vorgesehen sind. Diese
Fräser haben den Zweck, zusammenhaftende Fördergüter zu lockern und der Saugöffnung
des Saugförderers'zuzuführen.
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Zum Aufnehmen von Schüttgütern aus einem Lagerhaufen zur Weiterbeförderung
durch eine andere Transportmaschine, z. B. Transportband oder -schnecke, sind Schaufelräder
und rotierende Aufnehmerköpfe bekannt. Bei diesen Vorrichtungen sind zu diesem Zweck
auch die Schaufeln oder Aufnehmerköpfe fliegend angeordnet.
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Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen, bei denen der rotierende
Fräser, der Schaufelkranz oder der Aufnehmerkopf die Schüttgüter lockert oder auch
aus dem Lagerhaufen aufhebt und auf eine Transportmaschine oder eine Saugleitung
zum Weitertransport übergibt, wird erfindungsgemäß der mit Schaufeln und Messern
bestückte rotierende Kranz durch eine besondere Ausbildung zum Einschleusen der
Stückgüter in eine pneumatische Förderleitung angewendet. Zum Zwecke des Einschleusens
der Schüttgüter in die Förderleitung sind allgemein Zellenräder bekanntgeworden,
die aber in Wirkung und Aufbau mit der durch die Erfindung aufgezeigten Vorrichtung
nicht vergleichbar sind... Handelt es sich doch bei diesen bekannten Einrichtungen
nicht um Messer oder Schaufeln, die das Fördergut aufheben, sondern um Einrichtungen,
in die das Gut hineingehoben oder von oben hineingeschüttet wird, um nach Drehung
der Zelle aus dieser nach unten herauszufallen, . @. : . Die Erfindung stellt eine
bewegliche Fördervorrichtung dar, die schonend unter Vereinfachung' des Arbeitsvorganges
die Fördergüter aufnimmt und in die Förderleitung überführt, so daß ihre Anwendung
universell für jede Art von Fördergütern möglich ist. Sie kann daher sehr wohl für
Zement, Kalk, Sand, Kies, Kohle usw. wie auch für empfindliche Güter, wie Getreide,
Hülsenfrüchte usw., hei denen eine Beschädigung des Einzelteilchens vermieden werden
muß, Anwendung finden. Ein weiterer Vorteil gegenüber den bisher verfügbaren beweglichen
Fördervorrichtungen besteht darin, daß die neue Vorrichtung restlos die Fördergüter
auch in dünner Schicht vom Boden aufnimmt, indem sie diese auffegt, so daß Nacharbeit
von Hand vermieden wird. Die Abdichtung gegen den Luftstrom geschieht hier nicht
durch ein Zusammenpressen des Fördergutes, sondern gelockert, wie es aufgehoben
wurde, wird das Gut gleichmäßig in kleinen Teilmengen bei Abschluß gegen den Außenraum
dem Luftstrom dargeboten und in ihn übergeführt. Der Aufwand an Antriebskraft wird
daher gesenkt.
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Weiter zeigt die- Erfindung die Verschmelzung der eigentlichen Fördereinrichtung
mit der notwendigen Preßluft- oder Förderstromerzeugungsanlage zu einem@einheitlichen
Ganzen, so daß zukünftig z. B. unter Betrachtung des' Entfadevorgänges an einem
Schiff für -den neuen Förderer im Ladegeschirr des Schiffes oder am Ausleger eines
Kranes hängend nur das Stromzuführungskabel und die Förderrohr- oder Schlauchleitung
notwendig ist. Die gegen Beschädigungen und damit gegen Druckverluste empfindliche
Preßluftzuführung kommt in Fortfall.
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Vorrichtungen, bei denen der Antriebsmotor mit dem Fräset, dem Schaufelkranz
oder Aufnehmerkopf zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen sind, sind bekannt.
Dagegen ist der im Rahmen der Erfindung aufgezeigte Aufbau einer pneumatischen Fördervorrichtung,
bei der Aufnehmerkopf und Förderstromerzeugungsanlage gemeinsam von einem Motor
angetrieben werden, erstmalig vorgeschlagen.
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Auf ein Fahrgestell gesetzt, ist die Vorrichtung vollkommen unabhängig
von dem Vorhandensein einer fremden Preßluft- oder Förderstromerzeugungsanlage,
so daß sie, angetrieben durch Elektromotor oder durch eine Brennkraftmaschine, an
jedem Ort zum staubfreien Aufnehmen, Aufladen oder Fördern von Schüttgütern durch
Rohr- oder Schlauchleitungen Einsatz finden kann. Ihre Anwendung kommt auch zum
selbsttätigen Einfüllen von lose im Lagerhaufen liegenden Sehüttgütern
in.
olene oder mit Ventilen versehene Säcke in Frage.
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Der geschlossene Aufbau der Vorrichtung gestattet die Anbringung von
zwei oder drei Rädern, so daß sich ein Fahrzeug ähnlich den üblichen Einachsenanhängern
für Kraftfahrzeuge daraus ergibt.
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Ausführungsformen der neuen Vorrichtung sind als Beispiele in den
nachfolgenden sechs Abbildungen, jedoch ohne das anwendbare Fahrgestell dargestellt.
Es zeigt Abb. i den Längsschnitt durch die Vorrichtung, wobei die Preßluft, Blasluft
oder Förderströmerzeugungsanlage (io) und der Antriebsmotor i2 in der Ansicht dargestellt
sind, Abb. 2 die- Ansicht des Förderers in Förderrichtung, Abb. 3 den Querschnitt
in der Linie der Stützrollen 2 des Kranzes i, Abb. 4 den Querschnitt durch das Gehäuse
i und die Förderleitung 5 mit der, Ansicht der Messer oder Mitnehmer 3 auf dem Kranz
i; Abb. 5 die Seitenansicht des Förderers mit Hängevorrichtung; Abb.6 ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Fördervorrichtung in senkrechter Bauweise, teilweise im
Schnitt, teilweise in der Ansicht.
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Der Aufbau dieser Vorrichtung'-wird am besten durch folgende Beschreibung
ihrer Arbeitsweise an Hand der Abb. i bis 6 klargestellt.
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Das im ersten Teil zylindrisch und anschließend konisch ausgebildete
Gehäuse 5 stellt den Anfangsstutzen einer Förderleitung. dar, an die es mit dem
Flansch 6 angeschlossen wird. Aus dem Sammelraum 8 für die Förderluft strömt diese
unter starker Beschleunigung durch eine oder mehrere Düsen in das Gehäuse 5 ein
und reißt die durch den Schlitz 4 einfällenden Fördergutteile in die anschließende
Förderleitung mit fort.
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Zum selbsttätigen Aufnehmen der Förderguter wird die Vorrichtung von'
oben in diese hineingesenkt oder mit der Stirnseite an. die Böschung eines Lagerhaufens
herangefahren, so daß die Messer oder Mitnehmer 3 das Gut in den Ringkanal zwischen
dem .# Gehäuse 5. und dem umschließenden Gehäuseteil ? einstreichen können.
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Die Messer oder Mitnehmer.3 sitzen einerseits fest auf dem Kranz i,
der andererseits iriit einem schienenähnlichen Profil auf Rollen 2 oder Gleitschuhen
. drehbar. gelagert ist. Dieser Kranz i begrenzt die Länge des Ringraumes zwischen,
Gehäuse 5 und dem umschließenden Gehäuseteil ? und. wird praktischerweise mit einer
Dichtung an das Gehäuse 5 außen anliegen, .während sein Umfang mit einer weiteren
Dichtung an dem umschließenden Gehäuseteil 7 innen anliegt. Hierdurch soll
verhindert werden,- daß zwischen dem Kranz i und den Gehäusewandungen das durch
die' Messer öder Mitnehmer 3 in den Ringraum unter den Gehäuseteil ? eingestrichene
Fördergut über ihn in axialer Richtung' entweichen kann. Die Messer oder Mitnehmer
3, die einerseits auf dem Kranz i festsitzen, erhalten eine Form und Abmessung,
die mit dem Querschnitt des Ringraumes zwischen den Teilen 5 und 7 genau übereinstimmt,
so daß sie den Ringkanal je-
weils vor und hinter sich absperren.
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Durch Friktion oder Verzahnung wird der . Kranz i durch die Antriebsteile
i i, 13, 2 angetrieben. Es kann auch vorgesehen werden, daß alle Stützrollen
des Kranzes i angetrieben werden. Bei Drehung des Kranzes i in Pfeilrichtung (s.
Abb. 4) streichen die Messer oder Mitnehmer 3 das vor oder unter ihnen befindliche
Fördergut in den Ringraum ein und fördern es hinauf zu dem Schlitz 4. Durch den
Schlitz 4 fällt dann das vor den Messern oder Mitnehmern 3 befindliche Fördergut
in das Gehäuse 5 und wird durch den Förderstrom mitgenommen.
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Der Schlitz 4 ist zur -Längsachse der Vorrichtung geneigt, und- zwar
entgegen der Schräge der Messer oder Mitnehmer 3. Durch diese Schräglage des Schlitzes
4 wird erreicht, daß das vor den Messern öder Mitnehmern 3 liervorgeschöbene Fördergut
nicht plötzlich sämtlich auf der ganzen Länge des Schlitzes q., sondern von dem
einen Ende zum anderen -nacheinander- durch ihn. in das Gehäuse 5 abrutscht. Die
Maßnahme der Schräglage des Schlitzes 4. bezweckt auch eine ständige Abdeckung des
Schlitzes 4 durch Fördergut; d. h. während an dem einen Ende des Schlitzes 4 das
vorlaufende Messer oder der Mit- nehmer 3 den Rest seiner Fördergutmenge in den
Schlitz 4 eingibt, beginnt bereits das vor dem nachlaufenden Messer oder dem Mitnehme.
r13 befindliche Fördergut an dem anderen Ende des Schlitzes 4 in das Gehäuse 5 einzutreten.
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Für empfindliche Schüttgüter werden die Kanten der Messer oder Mitnehmer
3 mit elastischen Mitteln, wie Gummistreifen, Bürsten, Besen oder ähnlichem, besetzt.
Die Messer oder Mitnehmer 3 können bei dieser Einrichtung ohne Gefahr dicht über
den Fußboden geführt werden.
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Mittels geeigneter Höhenverstellvorrichtung am Fahrgestell läßt sich
-dann leicht die Vorrichtung so dicht über den Fußboden fortführen, daß auch die
dünnste Schicht mittels der Bürsten an den Rändern der Messer oder Mitnehmer 3 aufgefegt
und in den Ringraum zwischen Teil 5 und 7 hineingestrichen wird: Es ist mich vorgesehen,
aus Gründen der Schonung des Fördergutes die Messer oder
Mitnehmer
3 ganz aus Holz oder aus gesteiften Gummiplatten vorzusehen. Diese Konstruktion
ist dann angebracht, wenn leichte Fördergüter, wie Mehl, Korkgrieß usw., aufzunehmen
sind.
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Der Antrieb des Kranzes i erfolgt in dem Ausführungsbeispiel Abb.
i durch eine der Profilrollen 2, .die in 13 einwandfrei gelagert ist. - Die Antriebskette
ii stellt die einfache Verbindungsmöglichkeit zwischen der Kupplungswelle und der
Rollenachse dar. Die Kette läuft in einem geschlossenen Gehäuse im Ölbad.
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Die Förderstromerzeugungsanlage io in Form eines Kolbenkompressors,
eines Rotationskompressors, eines Ventilators, eines Gebläses oder einer Pumpe ist
mit der Vorrichtung fest zusammengebaut.
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Nur ein Motor 12 ist für den neuen Förderer erforderlich. Erledigt
wird durch ihn aber genau wie bei jedem anderen derartigen Förderer mit mehreren
Motoren das Auflockern des Gutes, das Aufheben desselben, das Eintragen unter Abdichtung
in den Förderstrom und die Erzeugung des Förderstromes zur Fortbewegung des Fördergutes
durch eine evtl. mehrere ioo m lange Rohrleitung.
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Die neue Vorrichtung eignet sich zum Be-und Entladen von Schiffen,
Waggons, Lastwagen, Lagerhäusern und Silos. Sie ist überall dort erforderlich, wo
Schüttgüter ohne menschliche Arbeitskraft schnell und staubfrei- bewegt werden sollen.
Sie wird daher hauptsächlich beweglich und ortsbeweglich, aber auch ortsgebunden,
j e nach Aufgabe und Leistung, verfügbar gemacht werden müssen. Wie eine fahrbare
Pumpe -zum Fördern von Flüssigkeiten durch Rohrleitungen angesetzt wird, wird diese
bewegliche Fördereinrichtung nach der Erfindung zur staubfreien Förderung von Schüttgütern
aller Art Einsatz finden.
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Die beschriebene Fördervorrichtung kann auch zum selbsttätigen Aufheben
von Schüttgütern in einen Druckförderer, der mittels Schnecke oder Zuteilers das
Gut in den Blas-Strom einträgt, herangezogen werden und mit Förderern dieser Art
zusammengebaut werden.
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Die Vorrichtung ist auch dazu geeignet, Schüttgüter, wie z. B. Formsand,
aufzuarbeiten, indem dieser aus seinem Lagerhaufen selbsttätig aufgehoben und durch
einen Blasstrom einer Lockerung und Läuterung unterworfen wird.
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Beim Trocknen irgendwelcher Güter ist die Anwendung der Vorrichtung
in der Weise möglich, daß die Messer oder Mitnehmer 3 das- feuchte Gut aus seiner
Lagerstätte selbsttätig aufnehmen und ebenso in einen-Heißluftstrom überführen.
Auch wenn die Aufgabe gestellt ist, in einem Lagerschuppen gelagerte Schüttgüter
mittels Luftstroms zu sichten, wird man die Vorrichtung, die die Schüttgüter selbsttätig
aufnimmt und gleichzeitig in den Luftstrom überführt, verwenden können.