DE7486C - Neuerungen an rotirenden Maschinen - Google Patents

Description

1879.

W. D. RONDI in DUISBURG.
Neuerungen an rotirenden Maschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. April 1879 ab.

Fig. ι zeigt die Maschine mit abgenommenem Deckel,

Fig. 2 den Horizontalschnitt nach A-B,

Fig. 3 die Seitenansicht,

Fig. 4 eine obere Ansicht,

Fig. 5 einen Verticaldurchschnitt,

Fig. 6 eine Endansicht;

Fig. 7 giebt im Detail eine Seitenansicht und einen Querschnitt des Liderungsringes zum Verdichten des inneren Kolbenkörpers C;

Fig. 8 zeigt einen flachen Schieber mit der unten angebrachten kleinen Rolle;

Fig. 9 ist ein Drehschieber, welcher je nach seiner Stellung eine Vor- oder Rückwärtsbewegung der Maschine bedingt.

Die Maschine besteht aus zwei zusammengeschraubten, ein Gehäuse bildenden Theilen, die beide mit Stopfbüchsen E versehen sind, welche zu gleicher Zeit als Lager der Axe dienen; bei längeren und schwereren durchgehenden Axen kann noch ein besonderes Lager an den Seiten angebracht werden. Ferner befindet sich unten an den Seitentheilen ein Sockelfufs F, welcher zum Aufschrauben auf das Fundament dient. Der innere Kolbenkörper C ragt, wie ' Fig. 5 zeigt, mit zwei Naben links und rechts in das Stopfbüchsengehäuse hinein und ist daselbst mit je einem Kolbenring zur Abdichtung versehen, welcher mit rotirt. An diesem Kolbenkörper sitzt ein Arm G, welcher den Dampfdruck aufnimmt. Der Kolbenkörper ist mit Liderungsringen, Fig. 7, links und rechts versehen, die durch innen angebrachte Spiralfedern A\ wie Fig. 5 zeigt, gegen die Seitenwandungen gedrückt werden. Der Liderungsring ist an einer Stelle schräg durchschnitten und so eingerichtet, dafs er sich selbst spannt.

Wie Fig. ι zeigt, ist die Maschine mit zwei . Schiebern Bⁱ versehen. Diese beiden Schieber, Fig. 8, sind nach aufsen zu mit flachen Stopfbüchsen abgedichtet. Sie tragen je eine kleine Rolle, welche in einer excentrischen Nuth läuft, die in der Seitenfläche des Kolbenkörpers eingefräst ist, Fig. ι und 2. Diese Nuth bedingt die Stellungen des Schiebers zum Kolben. An der Zugstange, welche mit der kleinen Rolle versehen ist, ist oben ein Gummibuffer angeschraubt, um die Anpressung an den Kolbenkörper elastisch zu machen. Die Schieber bewegen sich in Einschnitten der Wandungen, welche als Führungen dienen, und in welchen zu gleicher Zeit die Abdichtungen eingelegt sind.

In der Stellung der Maschine nach Fig. 1 sind beide Schieber geschlossen. Der Dampf tritt bei C ein, Fig. 3 und 5, geht von da aus in das Stopfbüchsengehäuse und durch einen Schieber in, Detailansicht Fig. 9, in einen Kanal, welcher in dem Kolbenkörper angeordnet und durch punktirte Linien in Fig. 1 und 2 angedeutet ist, um endlich oben links zwischen Kolben und Schieber zur Wirkung zu kommen und den Kolben nach rechts herumzutreiben. Ist der Kolben um 90 ° weiter gegangen, so beginnt der Schieber rechts sich zu öffnen, indem seine in der excentrischen Nuth laufende Rolle nach aufsen gedrängt wird. Der Kolben findet dann bei dem Schieber freien Durchgang. Hierauf zieht die excentrische Nuth den Schieber wieder ein und bewegt den Schieber links in genau derselben Weise, sobald der Kolben sich ihm nähert u. s. w.

Der Drehschieber, Fig. 9, welcher im Stopfbüchsengehäuse, Fig. 2, auf die Axe aufgeschoben ist, trägt aufserhalb der Stopfbüchse ein Handrad X. In der Stellung, wie sie Fig. 1 zeigt, ist der Schieber nach links gedreht, und ermöglicht deshalb die linksseitige Dampfeinströmung, welche eine Rechtsdrehung der Maschine zur Folge hat. Dieser Schieber stöfst aufserhalb der Stopfbüchse gegen einen kleinen, auf der Axe sitzenden Stift, welcher den Schieber zwingt, der Rotationsbewegung der Axe zu folgen, welcher aber dem Schieber eine geringe Drehung gegen die Axe gestattet. Dreht man mittelst des Kurbelrades X den Schieber nach rechts, so schliefst sich der linksseitige Kanal und es öffnet sich der rechtsseitige Dampfeinströmungskanal. Der Dampf tritt jetzt rechts hinter den Kolben, und die Maschine läuft nun nach links herum.

Bei jeder Umdrehung des Kolbens tritt der verbrauchte Dampf zweimal aus. Dem Arm G gegenüber ist im Kolbenkörper ein kleiner Cylinder C² eingebohrt, wie Fig. 1 und 2 zeigen, und mit einem längeren Kolben versehen. Dieser Kolben wird von der Seite mittelst einer kleinen Axe, welche durch einen Seitenschlitz in dem kleinen Cylinder hindurchtritt und aufsen mit einer kleinen Rolle versehen ist, in dem

Cylinder auf- und abgeführt.. Die Führung geschieht mittelst einer excentrischen Nuth D, wie aus Fig.'i und 2 zu ersehen ist, die in der Seitenplatte angebracht ist. Der Dampfaustritt beginnt in einer Stellung, wie sie Fig. 1 zeigt. Geht in dieser Stellung der Dampfkolben nach rechts, so zieht sich der kleine Abdampfkolben zurück und macht die Mündung des Ausströmungskanals frei. Der Abdampf geht nun durch diesen Kanal, wie die Pfeile Fig. 1 und 2 zeigen, nach dem Stopfbüchsengehäuse, um bei F, Fig. 5, auszutreten. Hierauf schliefst sich die im kleinen Cylinder belegene Kanalöffnung wieder. Auf der entgegengesetzten Seite wiederholt sich dieses Spiel.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Im rotirenden Körper die Anordnung des kleinen Cylinders mit Kolben, durch eine excentrische Nuth in der Seitenwand geführt, um dem Abdampf den Ausweg zu gestatten.

2. Die Anordnung von Kanälen im rotirenden Körper zur Dampf-Ein- und Ausströmung.

3. Die Combination des rotirenden Körpers mit dem beschriebenen Drehschieber für die Rechts- und Linksdrehung der Maschine.

Alles wie gezeichnet und beschrieben.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.