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Verfahren und Vorrichtung zur Wärmesteuerung an dampfbeheizten und
kondensatführenden Apparaturen Es ist bekannt, die Dampfzuführungsleitungen von
Koch- und - Vulkanisierkesseln, Pfannen, Pressen, Trockenzylindern, Walzen u. dgl.
Produktionsaggregaten mit von Hand betätigten oder mittels druck- oder temperaturgesteuerten
Regelorganen bekannter Bauart auszustatten und für die Kondensat- und Luftableitung
bekannte Kondenswasserableiter mit zusätzlichen Ent- und Belüftungseinrichtungen
nachzuschalten. Die Temperaturhaltung, die dem Produktionsverlauf angepaßt werden
muß, erfordert Bedienungspersonal, das den Produktionsverlauf, die Druck-und Temperaturhaltung
sowie die Kondensat-und Luftableitung an den beheizten Aggregaten überwachen und
den Dampfbedarf regeln muß. Die zur Entlastung des Personals in bekannter Weise
angewandten selbsttätigen druck- oder temperaturgesteuerten Regelorgane in den Dampfzuführungsleitungen
werden durch aufkommende Mängel in der Kondensat- und Luftabführung nachteilig beeinflußt,
und die Mängel in der - Kondensatabführung, Ent- und Belüftung, die auf die Kondensatableiter,
Ent- und Belüftungseinrichtungen bekannter Bauart zurückzuführen sind, verursachen
Produktionsschäden und Produktionsausfälle.
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Bekannt ist auch, daß durch mangelhafte Beheizung, Entwässerung, Ent-
oder Belüftung derProduktionsaggregateBetriebsunfälle entstehen, dieSchäden an denAggregaten
und bei dem Bedienungspersonal verursachen. Ferner ist bekannt, die Dampfzuführung
genannter Produktionsaggregate durch die Niveauhöhe des in den Aggregaten anfallenden
Kondensats zu steuern, wobei die Heizfläche des Wärmeaustauschers durch die Kondensat-
und Lufthaltung .nachteilig beeinflußt wird, so daß Schäden vorgenannter Art nicht
zr vermeiden sind.
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Der Zweck der Erfindung ist, die bekannten Mängel zu beheben, die
Betriebssicherheit der dampfbeheizten und kondensatführenden
Produktionsaggregate
zu steigern und (las Personal zti entlasten.
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Die Erfindung besteht in einem Verfahren, bei welcllcin die Kondensattemperatur
des aus (geil, beheizten Apparaten anfallenden KondensatS von einem regelbaren Wärmefühler
aufge11o1ninen wird, welcher in Verbindung steht einerseits mit deniRegelorgan für
dieWärniezufuhr und Teniperaturllaltung und andererse its finit (lein R, gelorgan
für die KondensatundLuftableitung und beiTemperaturschwankungen diese beiden Regelorgane
gleichzeitig betätigt. Die `'orrichtuilgen zur Ausführung dieses Verfahrens können
in verschiedener Weise ausgebildet sein. Der Wärmefühler kann dabei in direkter
V erbindung finit den beiden vorzugsweise untereinander verbundenen Regelorganen
stehen und deren Schlie-1:'en und Üftnen selbst veranlassen. Es kann aber auch eine
indirekte Verbindung des Wärmefühlers über Fernsteuermittel zu den Regelorganen
gewählt werden.
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Nach der Erfindung wird also an Stelle der bisher bekannten Verfahren,
bei «-elchen die Dampfdruck- oder TQtnperaturregelung mittels handbetätigter Absperr-
und Regelorgane ()der mittels druck- oder temperaturgesteuerter Regelorgane bekannter
Bauart in der Dainpfzuführungsleitung und bekannter Kondensatableiter finit Ent-
und Pelüftern in der hondensatableitung zur Kondensatabführung, Ent- und Belüftung
derProduktionsaggregate erfolgte, ein neues Verfahren angewendet, welches beide
Leistungen, die der Danipfzuführung und Temperaturregelung einerseits und die der
Kondensatableitung, Ent- und Belüftung andererseits mittels einer einzigen Regeleinrichtung.
die durch die Kondensattemperatur (ges anfallenden Kondensats be-Ü 'Itigt wird,
in völlig automatischer Weise erzielen läßt. Es ist offensichtlich, daß hierdurch
das Ziel, welches sich der Erfinder gesteckt hatte, nämlich Erhöhung der Betriebs-
1i Sicherheit der Apparaturen unter weitgehender Entlastung des Bedienungspersonals
in vollem L'infange erreicht wurde.
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Aus der Zeichnung ist ein Anwendungsbeispiel des Verfahrens und eine
Vorrichtung gemäß der Erfindung zu entnehmen, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt
ist.
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An eineng Trockenzylinder a, mit Zylinderkopf b befindet sich in der
Dampfzuführungsleitung c ein Dampf- und Temperaturregelorgan g bekannter Bauart.
In der Kondensat-und Luftableitung d wird an Stelle eines Kondensatableiters ein
Regelorgan lz. bekannter Bauart vorgesehen und zwischen dein Auslauf aus (lein Zylinderkopf
b und Regelorgan lr in die Ableitung d ein in sich in zwei Räume unterteiltes
Temperaturfühlergehäuse f geschaltet, in welchem der Wärmefühler e gelagert wird.
Der Wärmefühler e stellt an sich in bekannter Weise mittels Kapillarrollro mit Regelorgan
g und der Einstellvorrichtung i und erfindungsgemäß mit Regelorgan h in X-erbindntlg.
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An dem Gehäuse f befindet sich ein Anzeigethermometer R und in der
_l#1)leittiiig (1 .ein Schauglas 1 bekannter Art, so (laß der 'Durchfluß des anfallenden
Kon(iensats an l und die dem Kondensat anhaftende Temperatur an h festgestellt werden
kann. Die
Durchgangsquerschnitte der Regelorgane g und lt werden entsprechend
dem mininlalsten und maximalsten Dampfbedarf und (ien Peheizungsdrucken der damit
ausgestatteten Produktionsaggregate angepaßt. wobei der Durchgangsquerschnitt des
danlpfführendei) Regelorgans J stets größer als der (ges kondensat- oller luftführenden
Regelorgans l% sein wird. -Soll nun das Produktionsaggregat, ini Beispiel ein Trockenzylinder
a, mit Te111peraturen von 6o bis 130'- ' C geheizt werden, so wird an der Einstellvorrichtung
i ein Regelbereich von 6o bis 130` C vorgesehen, finden das Raumvolunlen der Einstellvorricliteii`
111 bekannter Weise verändert werden kailil.
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Soll der Trockenzylinder o, auf i. 2o= C geheizt und diese
Temperatur gehalttil werden. so wird an i. durch Vergrößerung des RauinvoIumens
auf 120 C gegenüber dem Anfang-,;-wert von 60'" C die Einstellung bewirkt. Die Folge
ist, daß die im Wärmefühler e und 11) (fier hapülarrohrleitung o befindliche Flüssigkeit
ini kalten Zustand auf die und h nicht wirken kann und somit eine vollk oininene
Öffnung der Durchgangsquerschnitte von ; und h herbeigeführt und (lainit eine schnelle
Aufheizung sowie Kondensat- und Luftabführung am Trockenzylinder a. erzielt wird.
Sobald die Terngeratur des aus (lein Trockenzvlinder anfallenden Kondensats steigt,
wird der Fühler e, der nur von (leih anfallenden Kondensat im Gehäuse f utnspiilt
wird, die Temperatur, die dein Kondensat ailhaftet, annehmen und eine Verdanlpfung
der im Wärmefühler e befindlichen Flüssigkeit bewirken, die zu einer Druckbildung
führt, die sich über Kapillarrohrleitung o auf die Regelorgane g und lt betätigend
auswirkt, d. h. deren Durchgangsquerschnitte drosselt und mit Erzielung von 12o=
C vollkommen verschließt. Sobald nun der Trockenzvlindera Wärme für den Trocknungsbedarf
abgibt, wird durch die Kondensierung des Dampfes ein Temperaturabfall aufkommen
und dadurch ein Nachlassen (ges Steuerdruckes inl I# iihler e und in der Kapillarrohrleitung
o vervrsacllt, so daß Regelorgan,-, für die Dampfzt.fuhr und Regelorgan
lt für die Kondensatableitung sich entsprechend öffnet, wobei ein Temperaturabfall
von nur C C bis zti 1o°/0
derQuerschnittsfreigabe beider Regelorganeg
und lt bewirkt. Da erfindungsgemäßdieDurchgangsquerschnitte der Regelorgane
g und h zueinander sowie dem Beheizungsdiuck und dem Dampfverbrauch der damit ausgestatteten
Produktionsaggregate angepaßt werden lind die Betätigung des Regelorgans g die des
Regelorgans h zur Folge hat, kann eine dampfverlustfreie Kondensatableitung bewirkt
werden, mit Ausnahme der frei werdenden Entspannungswärme, die dem unter überdruck
stehenden und anfallenden Kondensat anhaftet.
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An Stelle der Kapillarrohrverhindung o könnten mittelsFremdsteuerung
durch Wärmefühler e die Regelorgane g und h betätigt werden, wobei
erfindungsgemäß aber auch g und la in direkter Verbindung zueinander stehen müssen
und die Betätigung des einen die des anderen zur Folge hat. Ferner kann das Verfahren
und die Vorrichtung gemäß der Erfindung an Gruppen von dampfbeheizten und kondensatführenden
Produktionsaggregaten angewandt werden. Dabei ist dann an dem Fühlergehäuse fein
Anschluß n für die Entnahme von Dampf zur Beheizung nachgeschalteter Aggregate vorgesehen.
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Zur Vermeidung von Verschmutzungen des Regelorgans lt. ist
die Fühlerwanne, die das Gehäuse f in zwei Räume unterteilt, als Schmutzfänger i-a
ausziehbar angeordnet, so claß Packungsmaterial oder sonstige Fremdkörper aus den
Heizaggregaten nicht in das Regelorgan 1a gelangen können.
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Fortschritt und Brauchbarkeit des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß
der Erfindung sind gegenüber dem derzeitigen Stande der Technik vor allem darin
zu erblicken, daß die Dampfzuführung nur -dann erfolgt, `wenn die Kondensat- und
Luftführung an den Produktionsaggregaten gleichzeitig geöffnet und somit die Reizfläche
selbst kondensatfrei gehalten, entsprechend ent oder belüftet und die Temperaturhaltung
wesenlich begünstigt ist, wodurch die Leistungen erhöht, das Bedienungspersonal
entlastet, dieBetriebssicherheit gesteigert und somit volkswirtschaftliche Schäden
vermieden werden.