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Geschütz-Lafette für Flugzeuge ES liegt nahe, die Aufgabe, ein Flugzeug
mit einer Querbestückung, d. h. derart mit einem oder mehreren Geschützen und zugehörigen
Richtmitteln auszurüsten, daß das Schußfeld jedes einzelnen Geschützes durch eine
zur Flugzeuglängsachse senkrechte Ebene oder einen um höchstens 3o, Winkelgrade
von dieser Ebene abweichenden Kegelmantel in zwei raumgleiche Hälften geteilt werden
kann, ähnlich wie bei Kriegsschiffen dadurch zu lösen, daß man dem Rumpf oder einer
Gondel des Flugzeugs einen nach dem Vorbilde von Panzertürmen drehbaren, das oder
die Geschütze enthaltenden Gefechtsstand aufsetzt, anfügt oder unterhängt. Der Mangel
dieser Lösung besteht darin, daß ein einzelner Gefechtsstand der angegebenen Art
der gestellten Aufgabe stets nur unvollständig, nämlich nicht rings um die Flugzeuglängsachse
gerecht werden kann, weil, ganz gleich ob der Gefechtsstand oben, seitwärts oder
unten angeordnet ist, das Schußfeld des betreffenden Geschützes immer durch den
Rumpf bzw. die Gondel eine Begrenzung erfährt. Es ist versucht worden, diesen Übelstand
zu beheben, indem man Flugzeuggeschütze mit Lafetten versehen hat, die--die Richtachsen
des Geschützes so zu verlagern gestatten, daß man mit ihm in dieser ausgeschwenkten
Stellung einen anderen Schußfeldbereich zu bestreichen vermag wie ohne Ausschwenkung
(Beispiel: Oerlikon-Maschinenkanone Modell F auf Drehring Muster i FRF). Abgesehen
davon, daß auch diese Verbesserung die gestellte Aufgabe noch bei weitem nicht restlos
erfüllt, ist sie außerdem mit zwei schweren Nachteilen verbunden: Erstens erfährt
der Richtvorgang durch die Notwendigkeit, bei entsprechender Richtung des Zieles
zuvor die Lafette auszuschwenken, und außerdem durch die in dieser Stellung ungewöhnliche
Lage des Geschützes eine sehr erhebliche Verzögerung, die verhängnisvoll werden
kann. Zweitens können ein Geschütz mit ausgeschwenkter Lafette und seine Bedienung
nicht in dem Maße der Luftströmung entzogen werden, wie es namentlich bei schnellen
Flugzeugen sowohl bezüglich eines geringen Luftwiderstandes als auch hinsichtlich
der ungestörten und genauen Geschützbedienung wünschenswert erscheint.
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Die Erfindung löst dagegen beide Aufgaben restlos, sowohl die Aufgabe,
ein Flugzeuggeschütz gleich schnell in jede Richtung bringen zu können, die in dem
Raume zwischen zwei einander - abgewendeten Doppelkegeln liegt, deren Achsen mit
der Flugzeuglängsachse oder einer Parallelen zu ihr zusammenfallen, wie auch die
Aufgabe, das Geschütz größtenteils und gegebenen Falles: einschließlich seiner Mündung
der Luftströmung zu entziehen.
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Die Erfindung geht in ihren Zielen von den angegebenen, in ihren Mitteln
dagegen von den nachstehenden Überlegungen aus. Man
kann eine Geschützlafette
so in ein Flugzeug einbauen, daß das Flugzeug trotz Entfernens der Geschützlafette
unbeschränkt flugfähig bleibt und daß andererseits die herausgenommene Geschützlafette
dabei keine Verringerung ihrer Verwendbarkeit erfährt, sondern, außerhalb des Flugzeugs
in geeigneter Weise aufgestellt und befestigt nun sofort an dieser Stelle als Geschützlafette
dienen kann; der weitaus überwiegende Teil der heute üblichen Geschützeinbauten
in Flugzeuge ist dieser Art. Eine zweite Möglichkeit besteht darin. einzelne Teile
des Flugzeuges so auszubilden und zu verstärken, daß sie -zusammen mit besonders
hinzugenommenen Teilen eine Geschützlafette bilden. Nimmt man unter diesen Umständen
soa viel Teile aus dem Flugzeug heraus, daß sie eine vollständige Lafette ergeben,
so wird das Flugzeug dadurch zwar nicht flugunfähig, aber doch in seiner statischen
Konstruktion geschwächt; beschränkt man sich dagegen andererseits auf die Herausnahme
derjenigen Teile, die sicher zur Festigkeit des Flugzeuges nichts beitragen, so
ergeben die herausgenommenen Teile zusammen noch keine gebrauchsfertige Lafette.
Da es zur Zeit augenscheinlich noch nicht üblich ist, den Einbau einer Geschützlafette
schon beim Entwurf des Flugzeuges mit zu berücksichtigen, sondern die Fragen dieses
Einbaues gewöhnlich erst nachträglich überlegt und gelöst werden, so sind nur äußerst
wenige Fälle bekannt, die als Versuch gelten können, Teile der statischen Konstruktion
eines Flugzeuges so zu gestalten, daß sie zugleich auch Teile einer dem Flugzeug
eingebauten Geschützlafette bilden. Ein über das Vorstehende aber weit hinausgehender
Gedanke wäre schließlich der, nicht nur einzelne Teile des Flugzeuges zur Konstruktion
einer ihm einzubauenden Geschützlafette mit heranzuziehen, sondern vielmehr einen
ganzen Abschnitt des Flugzeugrumpfes oder eine seiner Gondeln als Geschützlafette
auszubilden. diese Geschützlafette also gewissermaßen zwischen die anderen Abschnitte
des Rumpfes bzw. der Gondel dazwischenzubauen, wobei die zwischengefügte Geschützlafette
natürlich an der betreffenden Stelle zugleich mit der statischen Konstruktion des
Rumpfes bzw. der Gondel im Sinn eines vollwertigen Ersatzes identisch sein muß;
wollte man dann eine solche Geschützlafette wieder aus dem Rumpf oder der Gondel
entfernen, so würde das Flugzeug dadurch nicht nur flugunfähig werden, sondern sein
Rumpf bzw. seine Gondel überhaupt eine Teilung in zwei Restabschnitte erfahren,
die keinerlei starren Zusammenhang mehr hätten. Die Erfindung beschreitet diesen
völlig ungewöhnlichen Weg, weil man, wie gezeigt werden wird. auf diesem Wege zu
einer Ausführungsforin der-Flugzeuggeschützlafette gelait= gen kann, die dem betreifenden
Geschütz ein sich rings um die Längsachse des Rumpfes . bzw, der Gondel erstreckendes
größtmögliches Schußfeld gewährt.
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- :' Beschreibung der Erfindung: Man stelle "sich vor, daß vor oder
hinter dem Tragwerk ein Stück bestimmter Länge aus dem Rumpf bzw. aus der Gondel
(z. B. der Tragwerksendgondel) des Flugzeuges herausgeschnitten sei, so daß der
übrigbleibende vordere und hintere "Geil des Rumpfes bzw. der Gondel jetzt keinerlei
Verbindung miteinander haben; die erforderliche Länge des Ausschnittes hängt davon
ab, wieviel Winkelgrade seitliche Schwenkbarkeit des Geschützes gefordert «erden.
Die beiden getrennten Rumpf- bzw. Gondelteile werden nun durch ein Fachwerk mit
einer im Flugzeugbau ungewöhnlichen Formgebung wieder miteinander verbunden; das
Fachwerk besitzt nämlich in der Mitte zwischen den beiden Rumpf- bzw. Gondelteilen,
die es verbindet. eine sich in der Längsachse des Flugzeuges oder parallel zu dieser
erstreckende Einschnürungsstelle von kreisförmigem Querschnitt, deren Durchmesser
beispielsweise nur ioo mm betragen mag. Auf dem diese Einschnürungsstelle bildenden
Ring oder Rohr kann sich, etwa unter Zwischenfügung von Kugellagern, ein zweiter
.Ring bzw. Rohr drehen, an dem das Geschütz bzw. dessen Wiege derart befestigt ist,
daß es sich auch noch um einen an den Drehungen des Ringes bzw. Rohres teilnehmenden,
zur Flugzeuglängsachse senkrechten Zapfen schwenken läßt. An die ,Stelle des Fachwerkes
können, wie gezeigt werden wird, andere den gleichen Zweck erfüllende Konstruktionen
treten. Der von der vorstehend beschriebenen Geschützlafette und ihrem Geschütz
eingenommene Geschützraum wird nach außen durch eine zweckmäßig versteifte Beplankung
abgeschlossen, die sich vorn und hinten der Beplankung der beiden zuvor voneinander
getrennten und jetzt durch die Geschützlafette wieder miteinander verbundenen Rumpf-
bzw. Gondelteile ohne sprunghafte übergänge anschließen mag; die Beplankung des
Geschützraumes ist im übrigen unmittelbar oder durch ein Getriebe mit dem äußeren
Ringe bzw. Rohre verbunden, das den Schwenkzapfen des Geschützes trägt, so daß die
Beplankung an den Drehungen des Geschützes um die Flugzeuglängsachse teilnimmt.
Die Geschützmündung ragt durch einen zur Flugzeuglängsachse parallelen Schlitz der
Geschützraumbeplankung nur wenig aus dieser heraus; der Schlitz gestattet, das Geschütz
uni seinen Zapfen zu schwenken, wobei noch Anordnungen getroffen sein können, daß
die jeweils überflüssigen Abschnitte des Schlitzes selbsttätig
durch
Schieber geschlossen werden, deren "Steuerung durch die Drehung des Geschützes um
seinen Zapfen geschieht. -Es ist aber nicht notwendig, daß die Geschützmündung überhaupt
durch den Schlitz der Geschützraumbeplankung aus dem Rumpfe bzw. der Gondel Herausragt;
liegt die Geschützmündung innerhalb der Geschützraumbeplankung, dann kann der Schlitz
so schmal ausgeführt werden, daß er nur den Geschossen des Geschützes ungehinderten
Durchtritt gewährt.
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Da das Fachwerk infolge seiner Einschniirung im Allgemeinfall nur
Zug-, Druck- und Drehkräfte, aber keine größeren Biegungsbeanspruchungen zu übertragen.
vermag, so empfiehlt es sich, die Geschützraumbeplankung zur Übertragung dieser
Beanspruchungen mit heranzuziehen. Es genügt hierzu, die Geschützraumbeplankung
druck- bzw. zugfest auszubilden und dann in Gleit- oder Rollführungen an den beiden
Rumpf- bzw. Gondelteilen, die sie überbrückt, angreifen zu lassen; diese Führungen
können entweder so gestaltet sein; daß sie Druck oder daß sie Zug oder auch wechselweise
beide Beanspruchungen zu übertragen vermögen.
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Es wird vorgesehen, daß sich außer dem Geschütz und seinen hier nicht
zu beschreibenden Richtmitteln nur Munitionsmagazine, aber nicht auch die Bedienung
in dem Geschützraume befinden; das Geschütz soll durch eine mechanische, hydraulische
oder elektrische Kraftübertragung aus einem allseitig abgeschlossenen Raume, der
etwa an den Geschützraum angrenzen mag, und .unter Zuhilfenahme einer optischen
Visiereinrichtung besonderer Art ferngerichtet werden.
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Ist der Abstand der beiden durch das angegebene Fachwerk (Geschützlafette)
verbundenen Teile des Rumpfes bzw. der Gondel etwas größer als der Durchmesser des
Rumpfes bzw. der Gondel an der betreffenden Stelle, so vermag man das Fachwerk leicht
derart zu gestalten, daß das Geschütz"um je 45 Winkelgrade aus der zur Flugzeuglängsachse
senkrechten Richtung herzausgeschwenkt werden kann; der Räuminhalt seines Schußfeldes
beträgt dann ungefähr 70 °/o des Rauminhaltes einer Vollkugel als des überhaupt
größten denkbaren Schußfeldes, doch natürlich nur so weit, wie das Schußfeld nicht
durch das Tragwerk, Leitwerk oder Fahrwerk des Flugzeuges beschränkt wird. Statt
nur eines sind gegebenen Falles zwei oder auch noch mehr Geschütze an dem sich um
die Einschnürungsstelle des Fachwerkes drehenden Ringe bzw. Rohre mit gemeinsamen
oder getrennten Zapfen anzuordnen; diese Geschütze können dann zum Zweck der Geschoßstreuung
bei gemeinsamem Richtantrieb entweder um einen unveränderlichen kleinen Winkel gegeneinander
verdreht und verschwenkt sein oder aber mit einem Differentialgetriebe ausgerüstet
werden, das die Verdrehung und Verschwenkung wahlweise zu ändern gestattet.
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Die Kampfkraft jedes kriegstechnischen Fahrzeuges. und vor allem jedes
Fahrzeuges, bei dem die zu bemannenden Räume wesentlich größere Ausdehnung in der
Fortbewegungsrichtung als senkrecht dazu besitzen, hängt in weit höherem Maß von
seiner Querbestückung (Breitseite) als seiner Längsbestückung ab, weil nämlich nur
die Querbestückung über längere Zeiträume und größere Zielflächen hin, die Längsbestückung
dagegen lediglich kurzzeitig, in besonderen Fällen und gegen Einzelziele einzusetzen
ist. Trotzdem kann man es für notwendig halten, die schwere Querbestückung, wie
sie die vorliegende Erfindung vorsieht, durch eine leichtere Längsbestückung zu
ergänzen.
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Abb. i zeigt in perspektivischer Darstellung, wie die beiden Teile
a und b eines Flugzeugrumpfes oder einer Flugzeuggondel, die kreisförmigen
Querschnitt, aber verschiedenen Durchmesser haben, durch eine der vorliegenden Erfindung
entsprechende Geschützlafette derart miteinander verbunden werden können, daß hernach
die beiden Rumpf- oder Gondelteile -mit der Geschützlafette dazwischen ein starr
zusammengefügtes Ganzes bilden. Die Lafette besteht hier an Stelle eines, Fachwerkes
aus zwei etwa durch Treiben oder Pressen hergestellten, zur Erleichterung mit Ausschnitten
und zur Verstärkung mit Sicken versehenen, konisch geformten Blechkörpern, von denen
c an -dem Teil a und d an dem Teil b in zweckmäßiger Weise befestigt sein mögen.
Die abgestumpften Spitzen der beiden Blechkörper sind starr durch die etwa hohl
ausgeführt zu denkende Welle e verbunden, so daß die beiden Teile a und b derart,
wie gesagt, insgesamt druck-, zug- und drehungsfesten Zusammenhalt haben. Auf der
Welle e, deren Achse mit der Längsachse des Flugzeugrumpfes oder der Flugzeuggondel
zusammenfallen oder ihr wenigstens parallel gerichtet sein soll, vermag sich nun
zweckmäßig unter Zwischenschaltung =von Kugel- oder Wälzlagern ein Rohr f zu drehen.
In der Zeichnung wird angenommen, daß an diesem Rohr ein Arm g angebracht ist, der
mit seiner nicht mitgezeichneten Verlängerung an der ebenfalls nicht mit dargestellten
Beplankung angreift, die den Raum zwischen den Teilen a und- b nach außen hin abschließt
und der diese Beplankung zwingt, an den Drehungen des Rohres f um die Welle e teilzunehmen.
An dem Rohr f sitzt senkrecht zu der Achse dieses Rohres und damit senkrecht zur
Achse der Welle e ein Zapfen lx, um den sich zweckmäßig wiederum unter Zwischenschaltung
von Kugel-oder
Wälzlagern ein Ring i zu drehen vermag. An diesem
Ring ist das mitsamt seiner Wiege durch einen Pfeil k angedeutete Geschütz derart,
und zwar am besten in einer zur Achse des Ringes i und damit zur Achse des Zapfens
la senkrechten Richtung befestigt, daß es alle Drehungen des Ringes um die Achse
des Zapfens la und ebenso alle Drehungen des Ringes um die Achse der Welle e mitzumachen
gezwungen ist. Man vermag dann das Geschütz in jede Richtung zu bringen, die zwischen
den Kegelmänteln der konischen Blechkörper c und d liegt.
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Beide konischen Blechkörper c und d sind an ihrem Umfange beispielsweise
durch Bördelung mit kreisringförmigen Rändern in bzw. za versehen, die in zur Achse
der Welle e und damit zur Längsachse des Rumpfes oder der Gondel senkrechten Ebenen
liegen. Die einander zugewandten Flächen dieser kreisringförmigen Ränder zusammen
mit den angrenzenden schmalen, von Ausschnitten und Sicken freien Streifen der äußeren
Kegelmantelflächen der beiden konischen Blechkörper dienen als Führung für die Endringe
der den Raum der Geschützlafette und ihres Geschützes nach außen hin abschließenden
Beplankung. Abb. a zeigt in ebenfalls perspektivischer Darstellung diese Beplankung
des Geschützraumes, von der aber, da die Beplankungshaut als gänzlich durchsichtig
angenommen ist, nur das tragende Gerüst gezeichnet wurde. Die wesentlichsten Teile
dieses Gerüstes sind die zuvor erwähnten Endringe o und p, die ebenso wie die konischen
Blechkörper c und d der Geschützlafette durch Treiben oder Pressen aus Blech hergestellt
'sein mögen und deren Außenkanten man sich durch die etwa auch aus Blech bestehende
rohrförmige Haut der Beplankung fest verbunden zu denken hat. Da die Formgebung
der Endringe genau der Formgebung der konischen Blechkörper entspricht, denn sie
besitzen. wie jene kreisringförmige Ränder s bzw,, t in Ebenen senkrecht zu ihren
Achsen und dazu Kegelflächen q bzw. r, so lassen sich bei richtiger Bemessung der
fraglichen Masse und Winkel die beiden Endringe o und p mitsamt dem sie verbindenden
Hauptrohr derart zwischen die einander zugewandten Flächen der beiden konischen
Blechkörper der Lafette einfügen, daß die Außenfläche des kreisringförmigen Randes
s bzw. t auf der Innenfläche des kreisringförmigen Randes in bzw. ra und zugleich
die Innenfläche des Kegelstumpfes q bzw. r auf der Außenfläche des
Kegelmantels von c bzw. d zu gleiten vermögen, was entweder durch eine Schmierung
der Gleitflächen oder _aber besser dadurch zu erleichtern ist, daß in die betreffenden
Flächen der konisch geformten Blechkörper der Lafette oder der die Beplankung tragenden
Endringe oder aber in beide, und zwar vertieft, etwa auf Kugellagern laufende Rollen
eingesetzt werden, die dann bei geringem Abstand der übereinandergleitenden Blechflächen
die vorkommenden Druckkräfte von der einen zur anderen übertragen. Auf diese Weise
kann erreicht werden, daß die rohrförmige Haut der Beplankung mit ihren beiden Endringen
nach dem Aufbringen auf die Geschützlafette leicht um ihre Achse zu drehen ist,
wobei diese Achse jetzt mit der Achse der Geschützlafette, also der Achse von c,
d. und e, und somit auch der Längsachse des Flugzeugrumpfes oder der Flugzeuggondel
zusammenfällt. Hat der Flugzeugrumpf oder die Flugzeuggondel wie vorausgesetzt in
den einander gegenüberliegenden Flächen von a und b kreisringförmigen Querschnitt,
aber verschiedenen Durchmesser, so ist der Verlauf des Durchmessers der rohrförmigen
Haut von dem einen zum andern ihrer Endringe leicht so zu gestalten, wie auch in
der Zeichnung geschehen, daß nämlich nach Einfügen der Beplankung des Geschützraumes
zwischen die Rumpf- oder Gondelteile a und b der so entstehende Gesamtkörper eine
gewünschte, nur durch zwei schmale ringförmige Spalten unterbrochene stromlinienförmige
Gestalt ohne Vorsprünge oder Eindrückungen erhält und diese Gestalt auch keine Änderungen
erfährt, wenn die Beplankung des Geschützraumes auf ihren Endrinzf--n um die Län
zsachse des Rumpfes oder der Gondel des Flugzeuges gedreht wird. Ist diese DYehung
an die des Rohres f und damit an die des Geschützes gebunden, und zwar so, daß sich
beide immer in gleichem Sinn und in gleichem Winkelmaß drehen müssen, so genügt
es, für die Mündung des Geschützes bzw. für den Austritt der Geschosse einen zur
Längsachse des Flugzeugrumpfes oder der Flugzeuggondel parallelen Schlitz -Ir. in
der Haut der Beplankung vorzusehen. Die Länge des Schlitzes wird dadurch bestimmt,
wie weit die an sich durch die äußeren Kegelmantelflächen der konischen Blechkörper
c und d begrenzte Schwenkbarkeit des Geschützes um den Zapfen h, ausgenutzt «-erden
soll.
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Damit die Beplankung leichter der Geschützlafette aufgesetzt werden
kann, empfiehlt es sich, die Beplankung durch eine ihre Achse aufnehmende Ebene
in zwei gleiche Hälften zu teilen, wie dies bei den Endringen o und p durch Teilungslinien
in den Flächen s und t sowie q und r- angedeutet wurde. Jede Endringhälfte
ist mit der entsprechenden Hälfte des anderen Endringes durch zwei von den bezüglichen
Trennkanten ausgehende Stege v und u, verbunden, die zum Befestigen der
geradlinigen
Ränder der nun ebenfalls in zwei Rohrhälften geteilten Haut dienen. Wenn die beiden
Beplankungshälften auf die Geschützlafette aufgesetzt sind, wird der Steg v bzw.
w der einen Beplankungshälfte mit dem sich an ihn anlegenden Steg der anderen Beplankungshälfte
beispielsweise durch Schrauben verbunden, so daß die Beplankung dann wieder ein
Ganzes bildet. Die Stege v und w
dienen gleichzeitig zum Versteifen
der Beplankung des Geschützraumes; sind wesentliche Biegungsbeanspruchungen von
dem Rumpf-. oder Gondelteil a zum Teil- b oder umgekehrt zu übertragen, aus denen
sich, dann Zugbeanspruchungen der Welle e und Druckbeanspruchungen in der Beplankung
des Geschützraumes ergeben, so muß diese stärker als gezeichnet, beispielsweise
durch noch mehr Stege, versteift werden. x ist die Verlängerung des in Abb. i mit
g bezeichneten, an dem Rohr f angebrachten Armes; diese Verlängerung endet in einem
Gabelstück y, das in seinem Schlitze die aufeinandergeschraubten Stege zef der beiden
Beplankungshälften aufnimmt. So wird auf einfachste Weise erreicht, daß die gesamte
Beplankung des Geschützraumes, wie verlangt, alle Drehungen des Rohres f und somit
alle Drehungen des Geschützes um die Längsachse des Flugzeugrumpfes oder der Flugzeuggondel
mitmachen muß.
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Abb. 3 zeigt gleichfalls in perspektivischer Darstellung -und wieder
unter der Annahme, daß die Rumpfhaut völlig 'durchsichtig sei, ein Kampfflugzeug;
dessen Rumpf mit zwei Geschützen auf der vorliegenden Erfindung entsprechenden Rumpflafetten
bestückt ist. Obwohl die Richtmöglichkeiten jeder der beiden Lafetten 36o Winkelgrade
Drehung des Geschützes um die Längsachse des Rumpfes und je 45 Winkelgrade Schwenkung
nach. vorwärts und rückwärts zulassen, so daß mit dieser Bestückung alle Ziele unter
Breitseitenfeuer zu nehmen sind, die sich zwischen zwei in entgegengesetztem Sinne
um je 45 Winkelgrade gegen die Längsachse des Rumpfes geneigten Kegelflächen aufhalten,
kann hier der Rumpf doch eine. durch keine größeren Öffnungen, sondern nur durch
schmale Schlitze unterbrochene und für die Luftströmung günstigste Gestalt ohne
jegliche sprunghaften Gbergänge besitzen. Die beiden Luftschrauben i und 2 werden
von den beiden Motoren 3 und 4 angetrieben, die in einem im Mittelteil des Rumpfes
gelegenen Maschinenraum angeordnet sind. Die dadurch gegebene Gewichtsverteilung
gestattet, den Rumpf sowohl nach vorn -wie nach -hinten über das übliche Maß zu
verlängern, woraus sich der für die beiden Geschützlafetten erforderliche Raucri
und für ihre Geschütze den Richtmöglichkeiten der Lafetten entsprechende Schußfelder
ergeben. Die Hecklafette 5 bildet die Verbindung zwischen dem Mittelteil des Rumpfes
und seinem das Leitwerk tragenden Heck 6; andererseits bildet die Buglafette 7 die
Verbindung zwischen dem Mittelteil des Rumpfes und seinem Bug B. Um die Richtbewegungen
der Geschütze und die Ladevorgänge, insbesondere bei Schnellfeger, nicht zu behindern,
ist neben jedem Geschütz 5 bzw. 7 ein besonderer Raum 9 bzw. io für den betreffenden
Geschützführer vorgesehen; es stehen Mittel zur Verfügung,, die dem Geschützführer
trotz der Entfernung vom Geschütz doch das gesamte Schußfeld zu beobachten und andererseits
das Geschütz auf ein im Schußfeld erkanntes Ziel zu richten und ihm zu folgen gestatten,
und dies auch dann, wenn der Geschützraum, hier 7, von dem Raum des Geschützführers,
nämlich io, durch einen dazwischengelegenen Raum, im vorliegenden Fall den des Flugzeugführersi
i, getrennt ist. Was die notwendige gleichzeitige Drehung der. Geschützrohre -und
der _ Geschützraumbeplankungen um die Längsachse des Flugzeuges betrifft, so ist
angenommen, daß die zwangsläufige Verkopplung dieser Drehungen über die Richtmaschinen
der Geschützlafetten geschieht. Will man auf eine Längsbestückung nicht ganz verzichten,
sie erscheint unter Berücksichtigung der Wendigkeit des dargestellten Kampfflugzeuges
nur im ersten Angriff und zum Verfolgungsgefechterforderlich, so wird man beispielsweise,
wie gezeichnet, den Bug des Flugzeuges noch mit einem starr eingebauten Geschütz
12 ausrüsten, das dann vom Flugzeugführer durch Steuern des Flugzeuges zu richten
und über eine Fernbetätigung abzufeuern ist.