DE748024C

DE748024C - Verfahren zum Messen der Richtung der Tangente in einem Punkt an eine gezeichnete Kurve

Info

Publication number: DE748024C
Application number: DER106958D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Dietrich Kreidel
Priority date: 1940-02-14
Filing date: 1940-02-14
Publication date: 1944-10-25

Description

Verfahren zum Messen der Richtung der Tangente in einem Punkt an eine gezeichnete Kurve Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der Richtung der. Tangente in einem Punkt an eine gezeichnete Kurve oder zum Zeichnen dieser Tangente. Das Verfahren kann beispielsweise bei der Auswertung von Zeit-Weg-Kurve bewegter Maschinenteile Anwendung finden.
Es sind schon Einrichtungen zum Messen der Richtung von Tangenten bekanntgeworden, die sich als wesentlichen Teil eines Prismas bedienen. Das Prisma muß an der Meßstelle der Kurven so weit verschoben und gedreht werden, daß die Kurve von dem Prisma nicht gebrochen wird, sondern stetig durchzulaufen scheint. Die Senkrechte auf der brechenden Kante gibt dann die Richtung der Tangente an. Diese Einrichtung ist nur beschränkt brauchbar. An Kurvenstellen mit besonders kleinem Krümmungsradius und an den Enden der Kurven kann das Prisma nicht benutzt werden. Schließlich ist es nicht einfach, mit einem solchen Prisma die Meßstelle einwandfrei festzulegen. Es bedarf zu diesem Zweck noch eines Koordinatenkreuzes auf der Fassung des Prismas.
Demgegenüber wird nach der Erfindung an Stelle eines Prismas eine Zylinderlinse, vorzugsweise ein Glasstab. verwendet, deren Achse in der Richtung der Tangente eingestellt wird.
In den Zeichnungen (Fig. I bis 3) ist die Handhabung der Zylinderlinse an einem Kurvenzug veranschaulicht.
Bekanntlich tritt senkrecht zur Achse einer Zylinderlinse eine Vergrößerung auf, während sich in Richtung der Achse der Zylinderlinse keine Vergrößerung zeigt. Dieser Umstand bedingt die Richtungsempfindlichkeit, indem beim Durchblick durch die Zylinderlinse die Krümmung der betrachteten Kurve vergrößert erscheint.
Nach Fig. I sieht man eine Kurve z, an der eine Zylinderlinse « angelegt ist. Beim Durchl>lick durch die Zylinderlinse ergibt sich von der Kurve ein in senkrechter Richtung zur Achse der Zylinderlinse verzerrtes Bild I.
Die Krümmung der Kurve erschehit vergrößert, und die Achse (hzw. die Mantellinie) der Zylinderlinse läßt sich verhältnismäßig leicht in die Richtung der Tangente bringen. Dem Bild I gegenüber liegt das Spiegelbild 2. Dies kann zur Erhöhung der Einstellgenauigkeit mitverwendet werden. In Fig. 1 ist angenommen, daß die Zylinderlinse a noch nicht in Tangentenrichtung am Meßpunkt 3 angelegt wurde. Nun muß die Zylinderlinsea so weit verschoben werden, bis sie in eine der Fig. 2 entsprechende Lage kommt, d.h. die Bilder I und 2 müssen sich im Meßpunkt herühren. Dann zeigt die Adise der Zylinderlinse bzw. die Mantellinien die Richtung der Tangente mit großer Genauigkeit. Indem man die festgehaltene Zylinderlinse als Lineal benutzte läßt sich daran leicht eine Parallele zur Tangente zeichnen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Messen der Richtung der Tangente in einem Punkt an eine gezeichnet Kurve oder zum Zeichnen dieser Tangente unter Verwendung einer auf dein die Kurve tragenden Blatt verschiel)-)aren, strahlenbrechenden optischen Einrichtung. dadurch gekennzeichnet, daß diese optische Einrichtung eine Zylinderlinse, vorzugsweise ein Glasstab, ist, deren Achse in die Richtung der Tangente eingestellt wird.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Askania-Werke A.-G., Berlin-Friedenau, Druckschrift Geo II4a vom Juni I9,3.

S.2; Zeitschrift für angewandte Mathematik und Älechanik, Bd. I0 (1930), S. 563 bis 568; Zeitschrift für technische Physik, Bd. I3 (I932), S. 341 bis 342.