DE74757C

DE74757C - Kaffee- und Theemaschine mit kolbenartigem Prefsfilter

Info

Publication number: DE74757C
Application number: DENDAT74757D
Authority: DE
Original assignee: J. scheibe in Berlin, Schlesischesfr. 38, und W. BOSS in Nieder-Schönweide
Anticipated expiration: 1913-05-10

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

• Die in beiliegender Zeichnung dargestellte Kaffee- und Theemaschine dient besonders zur Herstellung von gröfseren Mengen von Kaffee bezw. Thee und soll vor allem in Gastwirthschaften und dergl. Verwendung finden. Die Haupteigenthümlichkeit dieser Maschine liegt darin, dafs der Aufgufs sowohl unter Luftabschlufs hergestellt als auch aufbewahrt wird, so dafs er lange Zeit frisch und schmackhaft erhalten werden kann.

Es bezeichnet α das zur Herstellung und zur Aufnahme des Aufgusses bestimmte Gefäfs, welches durch den mit Dichtungsringen b^l versehenen Deckel b verschlossen werden kann. Im Boden c dieses Gefäfses ist die Schraubspindel d gelagert, welche mit ihrem gewindelosen Kopf den Deckel b durchläuft und oben mittelst Vierkants mit dem zweiarmigen Prefshebel e versehen ist.

Auf der Spindel d ist der Filterkolben / mittelst seiner Nabe f² angeordnet, und zwar ist derselbe in irgend einer geeigneten Weise seitlich geführt, so dafs er durch Drehung der Spindel d auf- oder niederbewegt werden kann. Der Filterkolben besteht aus dem eigentlichen Prefskolben f und dem Prefsdeckel f, zwischen welchen beiden Theilen , das einfache oder mehrfache Filtertuch angeordnet ist.

Die Verwendung der Maschine geht in der Weise vor sich, dafs man den Filterkolben bis nahe an den Boden c niederschraubt und nun nach dem Abnehmen des Deckels b den gemahlenen Kaffee bezw. den Thee auf den Prefsdeckel f^l aufschüttet, worauf das kochende Wasser hinzugegossen wird. Nachdem nun der Deckel b wieder aufge.setzt und befestigt ist und der Kaffee oder Thee genügend lange gezogen hat, wird die Spindel d in solcher Richtung gedreht, dafs sich der Filterkolben dem Deckel b nähert, wobei nun natürlich der zwischen dem Kolben und dem Deckel befindliche Aufgufs durch das Filtermaterial des Kolbens nach unten hinausgeprefst wird, so dafs sich der fertige Aufgufs unterhalb des Kolbens ansammelt. Mittelst des mit Hahn versehenen Röhrchens g kann dann der Kaffee oder Thee in den jeweilig erforderlichen Mengen abgezogen werden.

Damit der Aufgufs längere Zeit warm erhalten werden kann, ist der Behälter α bis ungefähr zur Hälfte mit einem Gefäfs h versehen, in welches heifses Wasser eingefüllt werden kann. Dieses kann man dann wieder selbst dadurch heifs erhalten, dafs man den Behälter h mit einem Heizring i umgieb.t, in welchem Spiritus brennen kann.

Die Befestigung des Deckels b wird zweckmäfsig in der Weise bewirkt, dafs man denselben unten mit Sperrhaken b² und oben mit Griffnasen b^s versieht, welch erstere unter den Flantsch a¹ des den Behälter α oben umgebenden Ringes a¹ greifen. In diesem Flantsch befinden sich Ausschnitte α³, und es kann der Deckel ohne Weiteres abgehoben werden,

sowie man denselben so dreht, dafs die Sperrhaken b² in diese Ausschnitte a^s hineingelangen.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Kaffee- und Theemaschine, bei welcher der Aufgufs dadurch filtrirt wird, dafs man denselben mittelst eines gegen ihn bewegten Filterkolbens durch diesen letzteren hindurchprefst, dadurch gekennzeichnet, dafs der Filterkolben den Boden des Aufgufsraumes bildet und die auf ihm ruhenden ausgezogenen Stoffe durch Aufwärtsbewegung des Filterkolbens aus dem Aufgufs entfernt werden können, ohne dafs Oeffnung des Kessels erforderlich ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.