DE745984C - Magnetkompass - Google Patents

Description

Die Erfindung· bezieht sich auf einen Magnetkompaß, der insbesondere auf Schiffen und Flugzeugen als Navigations- und Steuergerät Verwendung findet. Bei derartigen Kompassen ist das zweiseitig gelagerte Magnetsystem zum Zwecke der Entlastung der Lager für die Rosenachse mit einem Schwimmer verbunden. Ziir Abnahme der Stellung des riehtungangebenden Gliedes ist ein elekirisches System vorgesehen, bei welchem eine mit dem richtungangebenden Gliede verbundene Elektrode mit zwei gerätefesten Gegenelektroden zusammenarbeitet. Das Magnetsystem ist in einer Elektrolytflüssigkedit schwimmend gelagert, die gleichzeitig als Dämpfungsflüssigkeit für die bei Drehbewegungen des Fahrzeuges auftretenden Schwingungen des Schwimmermagnetsystems dient.

Die Anordnung des Schwimmermagnet-Systems im Kompaßgehäuse bereitet namentlich bei Steuerkompassen wegen der Notwendigkeit, die elektrischen Teile isoliert unterzubringen, erhebliche Schwierigkeiten. Man hat deshalb dieses System zusammen mit dem elektrischen Abgriff in einem besonderen, innerhalb des Kompaßgehäuses angeordneten topfförmigen Behälter untergebracht.

Das Schwimmermagnetsystem verlangt eine genaue Einstellung in der Weise, daß das richtungangebende Glied sich in. einer Horizontalebene befindet. Diese Einstellung ist bei zweiseitig gelagerter Rosenachse ihrerseits abhängig von der Lageranordnung für

die Rosenachse. Bei einem bekannten Gerät, bei dem das Richtsystem in einem besonderen Behälter angeordnet ist, sind im Innenraum des Behälters an den beiden Deckwänden die Lager für die Rosenachse angeordnet. In diesem Fall muß der Behälter genau in bezug auf das kardanisch aufgehängte und im Azimut einstellbare Kompaßgehäuse eingerichtet sein.

to Die erwähnten Schwierigkeiten sind beim Gegenstand der Erfindung dadurch beseitigt, daß erfindungsgemäß der Behälter in einem mit dem Kompaßgehäuse verbundenen Tragrahmen gelagert ist. der gleichzeitig die außerhalb des Behälterinnenraumes befindlichen Lager für die zweiseitig gelagerte Rosenachse enthält.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Gerätes ist somit eine Trennung der An-Ordnung des Richtsystems in einem Behälter von der Lagerung des Systems erzielt. Die Lagerung der Rosenachse ist unabhängig von dem Elektrolytbehälter und in sehr vorteilhafter Weise einstellbar, und somit ist auch das Richtsystem genau justierbar. Bei einem Magnetkompaß mit elektrischer Schaltvorrichtung, bei der eine mit dem richtungangebenden Glied verbundene Steuerelektrode mit in dem Behälter angeordneten Gegenelektroden-.30 zusammenarbeitet, bietet die Anbringung der Lager der Rosenachse in dem genannten Tragrahmen und die Einstellbarkeit beider Lager in axialer Richtung ferner den Vorteil, daß der Elektrodenabstand regelbar ist. Die näheren Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigt

Fig. ι einen Querschnitt durch den Kompaß, Fig. 2 eine Draufsicht von oben,

Fig. 3 den Tragrahmen in Draufsicht von unten.

In Fig. ι ist mit 1 der Tragrahmen be^: zeichnet, der im wesentlichen zwei vorzugsweise aus einem Stück bestehende Teile aufweist, nämlich einen deckeiförmigen' Oberteil 2 und einen stegförmigen Tragteil 3. Eine Draufsicht des deckeiförmigen Teils von oben ist in Fig. 2 dargestellt. Mit 4 ist ein kreisringförmiger Flansch bezeichnet. S und 6 sind nabenförmige Ausbildungen im Tragrahmen für die Lagerung der Rosenachse. 7 und 8 sind die Lager der Rosenachse. Im deckeiförmigen Oberteil sind ferner Aussparangen 9 angebracht.

Der mit 10 bezeichnete Behälter, der zur Aufnahme des Magnetsystems dient, ist topfförmig mit nach einer Drehfläche verlaufenden Wandungen ausgebildet. Der Behälter besteht aus durchsichtigem Stoff, z. B. aus Glas, und weist einen Gehäuseteil 11 und einen deckeiförmigen Teil 12 auf. Im Deckel und im Boden des Behälters sind Durchtrittsöffnungen 13 und 14 für die Lager der Rosenachse und gleichzeitig für die Elektrolytflüssigkeil; vorgesehen. Der Deckel 12 des Behälters verläuft nach einem Kegelmantel, so daß sich bildende Gasbläschen ohne weiteres durch die Durchtrittsöffnung 13 nach oben gelangen können.

Der Rahmen 3 dient zur Lagerung des Behälters 10 und zur Halterung des Kompaßkessels 15, der aus durchsichtigem Stoff, beispielsweise Glas, besteht. An seinem oberen Rande weist der Kompaßkessel einen Flansch 16 auf, durch den er mit dem deckeiförmigen Oberteil 2 des Tragrahmens verbunden ist. Zwischen dem Oberteil 2 und dem Flansch 16 ist eine Dichtung 17 vorgesehen.

Für das elektrische System zur Abnahme 8u der Stellung des richtgebenden Elementes ist am Deckel 12 des Behälters 10 eine Stromzuführungselektrode 21 vorgesehen, die als Kreisring ausgebildet ist. Der Stromübergang erfolgt durch die Elektrolytflüssigkeit von der Zuführungselektrode 21 auf die nahe gegenüberliegende, der erstgenannten ähnliche Zwischenelektrode 22, die auf dem Schwimmer 23 angeordnet ist. Diese Zwischenelektrode ist über den Schwimmer leitend mit der auf dem unteren Teil der Rosenachse angeordneten Steuerelektrode 24 verbunden, die über zwei Gegenelektroden 25 und 26 spielt. Die Herausführung der Gegenelektroden erfolgt über die beiden Leitungen 27 und 28 durch die beiden Anschlußstifte 29 und 30, die in Fig. 1 je um 90° versetzt dargestellt sind.

Die kreisringförmige Stromzuführungselektrode2i und die Gegenelektroden 25 und 26 sind in den Deckel bzw. in den Boden des Behälters 10 eingelassen, so daß der Behälter in allen Teilen vollkommen ebene Wandungen besitzt und keinerlei vorspringende, das Mitschleppen der Flüssigkeit begünstigende Teile aufweist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Magnetkompaß mit in einem innerhalb des Kompaßgehäuses angeordneten und mit diesem verbundenen topfförmigen Behälter schwimmend gelagertem Magnetsystem, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter in einem mit dem Kompaßgehäuse verbundenen Tragrahmen (1, 3) gelagert ist, der gleichzeitig die außerhalb des Behälterinnenraumes befindlichen Lager (7, 8) für die zweiseitig gelagerte lotrechte Rosenachse enthält.

2. Magnetkompaß nach Anspruch 1 mit elektrischer Schaltvorrichtung, bei der eine mit dem Richtsystem verbundene Steuer-

elektrode mit in dem Behälter angeordneten Gegenelektroden zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lager für die Rosenachse in axialer Richtung einstellbar sind.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

deutsche Patentschriften ...Nr. 562071,

638958;
französische - ... - 760 027,

762 684;

britische Patentschrift ... - 147 194; USA.- - ...- ι 961 312.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen