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Hebelschalter, insbesondere zur Auslösung von Alarmen in Fernmeldeanlagen
Die Erfindung bezieht sich auf Hebelschalter, insbesondere Alarmschalter für Fernmeldeanlagen,
die nur unter bestimmten Voraussetzungen betätigt werden dürfen.
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Um jederzeit eine zuverlässige Kontrolle über die Betätigung derartiger
Schalter ausüben zu können,- hat man vorgeschlagen, die Schalthebel zu plombieren,
so daß aus dem verletzten oder unverletzten Zustand der Plombe nachträglich festzustellen
ist, ob eine Betätigung des Schalters stattgefunden hat oder nicht. Entsprechend
dem für andere Zwecke üblichen Verfahren wäre es naheliegend, die zu plombierende
Drahtschleife durch eine im Schalthebel möglichst nahe dem Griff vorzusehende Biohrung
zu legen und auf der Frontplatte mittels Lochkopfschrauben zu befestigen.
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Es ist auch eine Anordnung bekannt, bei vier den Schalthebel zwecks
Verhütung ungewollter Betätigung umgeblende seitliche Schutzwände an mehreren Stellen
Löcher aufweisen, durch die quer zur Bewegungsrichtung des Schalthebels Drähte zur
Plombierung des Schalters gelegt werden.
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Abgesehen von der durch die zusätzliche Verwendung von Lochkopfschrauben
bzw. '-chutzwänden bedingten Verte ierun- hat eine solche Plombierung den Nachteil,
daß die Plombe nur unter Zuhilfenahme von Werkzeugen, wie Messer, Zange, Schere
o. dgl., unterbrochen und entfernt werden kann, was bei Alarmschaltern, die z. B.
zur Auslösung von Sirenen im Gefahrfall verwendet werden, u. U. zu Verzögerungen
führt, die unbedingt vermieden werden müssen.
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Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Drahtschleife sich
nicht genügend spannen läßt, um ein absolutes Feststellen des Schalthebels zu gewährleisten.
Dieser .wird vielmehr immer so viel Spiel behalten, daß eine ungewollte oder unbefugte
Betätigung der Kontakte erfolgen kann, ohne die Plombe zu verletzen.
Das
trifft insbesondere auf die vornehmlich im Fernmeldewesen verwendeten Hebeltastschalter
zu, bei denen bereits durch geringen Ausschlag des Schalthebels über Kontaktfedersätze
Stromkreise geschlossen bzw. geöffnet werden, während bei Momentschaltern von der
in der bekannten Anordnung dargestellten Art der Schalthebel einen verhältnismäßig
langen Weg zurücklegt, bevor. der Schaltvorgang ausgelöst wird.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß ein
zur Plombierung dienender Draht durch eine im Hebelsegment des Schalters dicht über
der Frontplatte mit in einer dem Ausschlag des Schalthebels entsprechenden Steigung
von der einen zur anderen Seitenfläche des Segmentes führende Bohrung gelegt ist
und beim Umlegen des Schalthebels an der unmittelbar über der Frontplatte liegenden
Austrittsstelle durch Scherenwirkung zwischen Hebelsegment und Frontplatte durchschnitten
wird.
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Die erfindungsgemäße Anordnung hat gegenüber dem bekannten Verfahren
den Vorzug der Betriebssicherheit sowie der Einfachheit im Anlegen und Entfernen
der Plombierung.
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Der Vorteil ist in erster Linie darin ztt sehen, daß die Betätigung
der Schaltkontakte unverzögert erfolgen kann, da das Durchschneiden des Plombierdrahtes
durch das Umlegen des Schalthebels selbst erfolgt, also kein Hilfswerkzeug benötigt
wird, zu dessen Plerheischaffung u. U. kostbare Zeit verlorengeht.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine ungewollte öder unbefugte
Kontaktbetätigung in plombiertem Zustande nicht möglich ist, da der am unteren Teil
der Bohrung austretende Draht unmittelbar an der Frontplatte anliegt und dadurch
eine Bewegung des Schalthebels in der Atisschlagrichtung unbedingt verhindert.
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Zweckmäßig wird zur Plombierung ein Kupfer-, Aluminium- oder Weicheisendraht
von etwa i mm Stärke verwandt.
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Ist der Schalter beiderseits mit Kontakten ausgerüstet, deren Betätigung
kontrolliert werden soll, so ist auf jeder Seite des Hebelsegmentes eine Bohrung
zum Anlegen der Plombe vorzusehen. Bei dieser Art von Schaltern bietet die erfindungsgemäße
Anordnung den weiteren Vorteil, daß in solchen Fällen, in denen die Kontrolle nur
in einer Ausschlagrichtung ausgeübt werden soll. die Plombe auch nur auf dieser
Seite angebracht wird, so daß der Schalthebel in der anderen Richtung jederzeit
frei bewegt werden kann, ohne die Plomhierung zu verletzen.
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Die im spitzen Winkel zur Oberflächen- j ebene der Frontplatte angebrachte
Bohrung j erweist sich insofern besonders zweckmäßig, als der Draht nur an der einen
Austrittsstelle durchschnitten wird und durch die Außenfläche des Hebelsegmentes
und die dazu im spitzen Winkel verlaufende Oberkante des Bohrloches eine Schneide
gebildet ist, die ein gratloses Durchschneiden des Drahtes bei geringstem Kraftaufwand
ermöglicht. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil eines leichten Entfernens der
zerstörten Plombierung, da die aufgetrennte Drahtschleife mit dem im Bohrloch des
Hebelsegmentes verbleibenden Drahtstück verbunden bleibt, ohne die Betätigung des
Hebelschalters zu behindern, und jederzeit ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen entfernt
werden kann.
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In Fällen, bei denen der Ausschlagwinkel des Schalthebels so groß
ist, daß beim Umlegen desselben auch der am oberen Ende der Bohrung des Hebelsegmentes
heraustretende Draht noch gegen die Frontplatte gedrückt wird, ist es zweckmäßig,
durch Einfeilen einer entsprechenden Kerbe in die Kante der Frontplatte einer Behinderung
djs Schaltvorganges oder einer Verletzung des Drahtes an dieser Stelle vorzubeugen.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindunf;sgemäßen Anordnung wird an Hand
der Abb. i bis 3 beschrieben.
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Abb. i zeigt in perspektivischer i#,nsiclit einen Schalter mit zwei
Schaltstellungen in neutraler Stellung des Schalthebels. i ist die Frontplatte,
2 der Winkel, der die Kontaktsätze 3 und 4. trägt. Durch den Schlitz 3 der Frontplatte
tritt das Schaltsegment 6. an dem unten die Schaltrolle 7 und oben der Schaltgriff
8 befestigt ist.
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Das Segment 6 zeigt auf jeder Seite eine Bohrung g, die von der einen
Seitenfläche des Segments zur anderen um etwa 3o= steigt. Durch eine der Bohrungen
ist der Draht io gelegt, der eine Schleife bildet, die durch die Plombe i i geschlossen
ist.
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Abb. 2 -neigt den Schalter von der Seite in einem Schnitt, der durch
die Achse der Bohrung gelegt ist.
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In Abb. 3 ist, ebenfalls im Schnitt von der Seite, dargestellt, wie
bei umgelegtem Schaltliebel der Plombierdraht durchschnitten ist. Beim Niederdrücken
des Schalthebels hat die von der Seitenfläche 12 des Segmentes und der Oberkante
13 der Bohrung gebildete Schneide den Draht bei 14 durchschnitten, während er bei
13 unverletzt gehlieben ist, da @:n dieser Stelle der Draht nicht gegen die Kante
der Frontplatte gedruckt wird.
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Mit 16 ist die Einkerbung bezeichnet, die in solchen Fällen anzubringen
ist, bei denen auch der obere Teil des Drahtes sich bei vollem Ausschlag des Hebelarmes
gegen die Frontplatte legen würde.