DE742791C

DE742791C - Verfahren zur Verbesserung der spanlosen Verformbarkeit von Metallen, insbesondere Stahl

Info

Publication number: DE742791C
Application number: DEM148595D
Authority: DE
Inventors: Graf Hans Dietrich Von Schw Dr; Dr Phil Johannes Jaenicke; Dr Phil Alice Schall
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1940-09-06
Filing date: 1940-09-06
Publication date: 1943-12-11

Description

Verfahren zur Verbesserung der spanlosen Verformbarkeit von Metallen, insbesondere Stahl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Ziehfähigkeit von Metallen. Es sind bereits Verfahren bekannt, die auf der Metalloberfläche zur Erleichterung des Ziehens Metallschichten, beispielsweise Kupfer, Blei, Quecksilber, aufbringen. Es ist anderseits bekannt, die Ziehfähigkeit durch Aufbringen von ölaufsaugenden Salzschichten, beispielsweise Phosphat- oder Kalkschichten, zu erleichtern, wobei man von der Voraussetzung ausging, daß es auf gute Ölaufsaugefähigkeit und entsprechende Porosität ankommt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß glatte, praktisch porenfreie, bei normalen Bedingungen spröde Filme aus synthetischen organischen Polymerisaten, die bei den Verformungsbedingungen des Metalls selbst plastisch verformbar werden, eine bedeutende Zieherleichterung geben. Als solche Polymerisate eignen sich beispielsweise die bekannten Kunstpreßstoffe und auch -klebstoffe, die die genannte Bedingung erfüllen. Solche Filme erniedrigen die aufzuwendenden Ziehlasten gegenüber nur geheiztem Material.
Als für den vorliegenden Zweck geeignet erwiesen sich beispielsweise folgende Gruppen von Polymerisationsharzen: Harnstoff - Formaldehyd - Polymerisationsprodukte, wie Plastopal, Phenolaldehyd1tondensationsprodukte,wie Resinol, Vinylmischpolymerisate, wie Luvikan, Thioplasten, das sind Reaktionsprodukte von Dichloräthan mit Polysulfiden, wie Thiokol, synthetische orga= nische Polymerisate, wie das Verharzungsprodukt aus Salzen der Abietinsäure, beispielsweise erhalten durch oxydierendes Einbrennen einer Lösung von Kaliumabietat auf dem Ziehgut.
Die Herstellung der Kunststoffilme geschieht zweckmäßig so, daß man den Kunststoff in einem Lösungsmittel löst oder emulgiert und auf die gereinigten, vorzugsweise gründlich gebeizten, gebürsteten und getrockneten, zu ziehenden Werkstücke aufbringt und auftrocknet oder vorzugsweise aufbrennt. Die aufgebrannten Schichten sind durch diese Behandlung gehärtet und werden bei den Ziehbedingungen plastisch und nicht ,wie die nur aufgetrockneten Schichten ungleichmäßig abgeschmiert. Am besten geeignet sind solche' Kunststoffe, die nach dem Aufbringen. hart sind und bei den Verformungsbedingung,i' plastisch, aber noch nicht zu weich ,werden: Es ist von Vorteil, wenn die Lackschichten gut haften. Man kann zur Verbesserung der Haftfestigkeit dem Kunststoff Eisenoxyd zusetzen.
Beim Ziehen verwendet man die hierfür üblichen Öle, Fette oder Emulsionen, wie Rüböi, Seifenlösung, Emulsion M 3 usw.
Die erfindungsgemäßen Schichten erleichtern nicht nur die Ziehfähigkeit, sondern auch andere spanlose Verformungsvorgänge. Die Schichten sind zur Verformungserleichterung besonders dann von Vorteil, wenn es sich um Metalle handelt, auf denen nach dem Oberflächenverfahren sich schwer salzartige Gleitschichten aufbringen lassen, wie beispielsweise bei Edelstahl.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der spanlosen Verforrnbarkeit von -Metallen, insbesondere Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß auf den zu verformonden Gegenstand Filme von synthetischen organischen Polymerisaten aufgebracht ,werden, die bei den Verformungsbedingungen selbst plastisch verformbar werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen ,worden.