DE741223C - Herstellung reinster Zinkverbindungen - Google Patents

Herstellung reinster Zinkverbindungen

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DE741223C
DE741223C DEI61979D DEI0061979D DE741223C DE 741223 C DE741223 C DE 741223C DE I61979 D DEI61979 D DE I61979D DE I0061979 D DEI0061979 D DE I0061979D DE 741223 C DE741223 C DE 741223C
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DE
Germany
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zinc
amalgam
production
purest
zinc compounds
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Expired
Application number
DEI61979D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Hohn
Dr Ernst Kuss
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G9/00Compounds of zinc
    • C01G9/06Sulfates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G9/00Compounds of zinc

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Herstellung reinster Zinkverbindungen Bekanntlich finden reine Zinkverbindungen verschiedenster Art eine ausgebreitete gewerbliche Anwendung, beispielsweise als Farbstoffe oder Arzneimittel. Häufig werden sogar höchste Reinheitsanforderungen an derartige Produkte gestellt, so daß sie auf umständliche und teure Art hergestellt werden müssen. In der Technik fallen zwar an den verschiedensten Stellen und zum Teil in großen Mengen unreine Zinklaugen an, doch können diese nur nach Einschaltung umständlicher und kostspieliger Hochreinigungen auf reinste Zinkverbindungen aufgearbeitet werden; häufig zieht man es darum vor, derartige Qualitätsprodukte einfach aus reinsten Ausgangsmaterialien, beispielsweise aus reinstem Elektrolytzink, herzustellen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus zinkhaltigen technischen Laugen reinste Zinkverbindungen dadurch herstellen kann, daß man diese Laugen gegen Quecksilberkathoden elektrolysiert und die Aufarbeitung des gewonnenen Amalgamgemisches entweder auf elektrolytischem Wege vornimmt, wobei das Amalgamgemisch anodisch geschaltet wird, oder auf chemischem Wege, insbesondere durch Behandeln mit Säuren. Überraschenderweise werden auch aus stark verunreinigten Ausgangslaugen auf diesem Wege direkt und ahne jede weitere Reinigungsoperation allerreinste Zinkverbindungen gewonnen.
  • Die Ausgangslaugen können Alkali- und Erdalkalisalze, Magnesium- und Aluminiumverbindungen, aber auch die Salze beliebiger Bunt- oder Eisengruppenmetalle in kleineren Mengen und andere Verunreinigungen enthalten, da, wie gefunden wurde, die elektrolytische Herstellung von Zinkamalgam ganz im Gegensatz zur elektrolytischen Herstellung von Zinkmetall durch Verunreinigungen nicht gestört wird; besonders geeignete Ausgangslaugen sind Chloridlösungen, da sie die gleichzeitige Gewinnung von Chlor als Nebenprodukt gestatten.
  • Der technische Fortschritt des Verfahrens liegt aber insbesondere darin, daß aus unreinen und kompliziert zusammengesetzten Zinklaugen in einfacher Weise und ohne die sonst üblichen Hochreinigungsoperationen außerordentlich reine "Zinkverbindungen hergestellt werden können. Der Weg über das Amalgam erweist sich als automatische Reinigungsstufe allgemeiner und umfassender Art und von hoher Wirksamkeit; bei der Bildung des Amalgams werden alle Begleiter des Zinks abgetrennt, die merklich unedler als das Zink sind, bei der Amalgainzersetzung alle edleren Begleiter; die Eisengruppennietalle, die sich gegen Quecksilberkathoden ungefähr gleich edel verhalten wie das Zink, lassen sich bei erfindungsgemäßer Zersetzung nicht mehr aus dem Amalgam entfernen. Dieser Reinigungseffekt der Amalgamzwischenstufe tritt in gleicher Weise bei chemischer und elektrochemischer Zersetzung ein; er ist weit größer als bei den üblichen elektrolytischen Metallraffinationen.Man kann so in einfachen Arbeitsgängen aus technischen Zinklaugen Zinkprodukte erhalten, die meist auch spektroskopisch völlig rein sind und keine Spuren unerwünschter Animonen enthalten.
  • Bei der Herstellung unlöslicher Zinkverbindungen, beispielsweise von basischem Zinkcarbonat, auf elektrolytischem Wege erweist sich das Zinkamalgam dein Zinkmetall dadurch überlegen, daß Amalgarnanoden nicht zur Passiv ierung neigen.
  • Die entstehenden Amalgamgemische werden zweckmäßig nur so weit an Zink angereichert, daß sie bei den Arbeitstemperaturen gut fließbar bleiben. Zweckmäßig läßt man das Amalgamgemisch zwischen Anialgamzelle und Zersetzervorrichtung in ununterbrochenem Lauf kreisen und reguliert die Zersetzungsgeschwindigkeit so ein, daß das Ainalgamgemisch nur zum Teil entzinkt und noch zinkhaltig der Elektrolyse wieder zugeführt wird.
  • In dem kreislaufgeführten Amalgamgemisch reichern sich natürlich im Laufe der Zeit diejenigen Zinkbegleiter an, die bei der Amalgamherstellung nicht vom Zink getrennt werden, sondern mit diesem ins Quecksilber gehen, in dem sie bei der anschließenden Zersetzung verbleiben. Manche dieser Verunreinigungen, wie Eisen, Nickel oder Kobalt, bilden keine löslichen Amalgame; sie können in fester oder breiiger Form von der Amalgamoberfläche abgeschöpft oder durch Eintauchwehre und ähnliche Vorrichtungen abgefangen und schließlich einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Andere Zinkbegleiter, wie Blei, Cadmium oder Thallium, bilden jedoch ebenso wie das Zink lösliche Amalgame; sie können von Zeit zu Zeit durch Destillation, durch Auskochen mit Säure oder auf eine andere zweckmäßige Art vom Quecksilber, in dem sie sich anreicherten, abgetrennt werden. Bei geeigneter Arbeitsweise erhält man die Verunreinigungen in konzentrierter -Metallsalzlösung, die leicht auf verkaufsfähige Erzeugnisse aufgearbeitet werden kann.
  • Beispiel i Eine Chloridlatige, die im Liter neben ioo g Zn, 1,5 g Cu und i,o g Co noch größere Mengen Kochsalz, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und etwas Sulfat enthält, wird bei 75° gegen eine Quecksilberkathode elektrolysiert. Das gewonnene 5°/oige Amalgamgeinisch wird mit reiner konzentrierter Salzsäure bis zu einem Gehalt von 2°/o Zink entzinkt und dann der Elektrolysestufe wieder zugeführt; die Chlorzinklauge wird eingedampft und festes Chlorzink gewonnen, dessen einzige Verunreinigungen o,ooo5 °(o Cu und 0,0007 °/o Co sind.
  • Beispiel 2 Aus einer Chloridlauge, die im Liter neben ioo g Zn, Aluminium-, Alkali- und Erdalkalisalzen noch je i g Blei, Cadmium, Kupfer, Eisen, Mangan, Nickel und Kobalt enthält, wird nach Beispiel i ein Zinkamalgam hergestellt. Aus diesem wird durch Zersetzung mit heißer Schwefelsäure und anschließende Kristallisation Zinksulfat mit einer Reinheit voll 99,99 °)o gewonnen.
  • Beispiel 3 Ein aus einer Zinksulfatlösung auf elektrolytischem Wege gewonnenes Zinkamalgam wird in einem aus io°/oiger #,atriumcarbonatlösung bestehenden Elektrolyten als Anode geschaltet und auf diese Weise zersetzt. Die Kathode besteht aus Zinkblech. Während der Zersetzung wird ein langsamer Kohlensäurestrom eingeleitet. Es bildet sich schneeweißes basisches Zinkcarbonat, aus dem nach gutem Auswaschen und Glühen reinstes Zinkoxyd gewonnen wird, in dem die üblichen Zinkbegleiter auch auf spektralanalytischem Wege nicht mehr nachweisbar sind. Beispiel q. Durch Behandeln von Abfallzinkhydroxyd mit einer Ammoncarbonatlösung wird eine Lauge gewonnen, die im Liter neben ioo g N H3, 65 g CO, und 6o g Zn noch 2,3 g Mg U, o,14 g Ca 0, 1,3 g Fe 0, 0,2 g Co, o,i5 g Ni, o, i 5 g Cd, 2,6g Cl und 0,99 S04 enthält. Diese Lauge wird ohne weitere Reinigung unter Verwendung einer Quecksilberkathode und einer Ferrosiliciumanode auf elektrolytischem Wege bis auf 2o g Zn im Liter entzinkt und ein 2°/oiges Zinkamalgam gewonnen. Aus diesem Amalgam wird mit reiner 5normaler Salpetersäure etwa die Hälfte des Zinks herausgelöst und durch Kristallisation spektralreines Zinknitrat ohne die geringsten Spuren anionischer Verunreinigungen gewonnen. Alle Zwischenprodukte werden im Kreislauf geführt; das noch zinkhaltige Quecksilber kehrt in die Elektrolysezelle zurück, der an Zink verarmte Elektrolyt wird mit neuem Ausgangsmaterial wieder aufkonzentriert und die salpetersaure Mutterlang s nach Zusatz frischer Säure wieder zur Amalgamzersetzung verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung reinster Zinkverbindungen aus zinkhaltigen technischen Laugen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Laugen gegen Quecksilberkathoden elektrolysiert und die Aufarbeitung. des gewonnenen Amalgamgemisches entwder auf elektrolytischem Wege vornimmt, wobei das Amalgamgemisch anodisch geschaltet wird, oder auf chemichem Wege, insbesondere durch Behandeln mit Säuren. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 184516 (besonders, S. i, -Abs. i).
DEI61979D 1938-07-20 1938-07-20 Herstellung reinster Zinkverbindungen Expired DE741223C (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI61979D DE741223C (de) 1938-07-20 1938-07-20 Herstellung reinster Zinkverbindungen
FR866242D FR866242A (fr) 1938-07-20 1939-07-11 Procédé pour la production de composés de zinc

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DEI61979D DE741223C (de) 1938-07-20 1938-07-20 Herstellung reinster Zinkverbindungen

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DE741223C true DE741223C (de) 1943-11-06

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ID=7195572

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DEI61979D Expired DE741223C (de) 1938-07-20 1938-07-20 Herstellung reinster Zinkverbindungen

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DE (1) DE741223C (de)
FR (1) FR866242A (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE184516C (de) *

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE184516C (de) *

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Publication number Publication date
FR866242A (fr) 1941-07-15

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