DE740755C - Anordnung zum Schutz elektrischer Maschinen oder Apparate mit Hilfe eines Bimetallrelais - Google Patents

Anordnung zum Schutz elektrischer Maschinen oder Apparate mit Hilfe eines Bimetallrelais

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DE740755C
DE740755C DES142982D DES0142982D DE740755C DE 740755 C DE740755 C DE 740755C DE S142982 D DES142982 D DE S142982D DE S0142982 D DES0142982 D DE S0142982D DE 740755 C DE740755 C DE 740755C
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Dipl-Ing Ernst Bopp
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H71/00Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
    • H01H71/10Operating or release mechanisms
    • H01H71/12Automatic release mechanisms with or without manual release
    • H01H71/14Electrothermal mechanisms
    • H01H71/16Electrothermal mechanisms with bimetal element
    • H01H71/162Electrothermal mechanisms with bimetal element with compensation for ambient temperature

Landscapes

  • Thermally Actuated Switches (AREA)

Description

  • Anordnung zum Schutz elektrischer Maschinen oder Apparate mit Hilfe eines $imetallrelais Werden .elektrische Maschinen oder Apparate überlastet, so ist es nicht notwendig, sie sofort a2bzu schalten, @da sie die zulässige Grenztemperatur wegen ihrer Wärmekapazität erst nach einer längeren oder kürzeren Zeit, je nachdem, ob der Überlaststrom klein oder groß ist, erreichen. Die zum Schutz derartiger Maschinen und Apparate verwendeten Überlastrelais schalten daher bei großen Überlastströmen in kürzerer Zeit ab als bei kleinen Überlastströmen. Als Überlastrelais hat man vielfach Bimetallrelais verwendet. Die üblichen Bimetallrelais haben aber den Nachteil, @daß sie in zu kurzer Zeit auslösen. Man hat diesen Nachteil dadurch zu beseitigen versucht, daß man sie unempfindlicher eingestellt hat. Das bedeutet aber, daß sie bei geringen Überlastströmen nicht ansprechen; obwohl auch bei längerem Vorhandensein dieser Ströme die Maschine gefährdet ist. Das zu schnelle Auslösen des Bimet:allrelais rührt davon her, daß sie vom normalen Laststrom v orerwärmt werden, so daß bereits eine geringe Überlast genügt, um sie in kurzer Zeit zum Auslösen zu bringen. Im allgemeinen besitzen die üblichen Bimetallrelais mit Streuwandler nur im kalten Zustand eine Auslösekennlinie, wie sie notwendig ist, um die Überlastbarkeit einer elektrischen Maschine bzw. eines elektrischen Apparates im betriebswarmen Zustand auszunutzen. Die Vorerwärmung des Bimetallstreifens durch den Nennstrom bewirkt aber, daß die Auslösung in kürzerer Zeit erfolgt, z. B. bei r,5fachem Nennstrom schon bei o,4 Minuten, während Maschinen im Anschluß an den durch den Nennlastbetrieb herbeigeführten betriebswarmen Zustand eine Überlastung mit dem r,5fachen Nennstrom 2 Minuten lang aushalten können. Für kleinere bzw. größere Überlastungen sind die zulässigen Überlastungszeiten entsprechend größer bzw. kleiner. Wie bereits erwähnt, liegt aber die Auslösekennlinie eines vom Laststrom vorerwärmten Bimetallrelais weit unterhalb -dieser Werte. Ferzner bereitet es Schwierigkeiten, die üblichen Bimetallrelais schwierigen Anlaufbedingungen anzupassen. Auch der Überlastschutz von elektrischen Maschinen im Aussetzbetrieb bereitet Schwierigkeiten.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Bimetallrelais, welches den besonderen Bedingungen der obenerwähnten Aufgabengebiete, nämlich dem Überlastschutz unter Ausnutzung der tatsächlichen Überlastbarkeit der elektrischen Maschine bzw. des Apparates, dem wirksamen Schutz bei schwierigen Anlaufbedingungen und dem Schutz der elektrischen Maschinen im Aussetzbetrieb angepaßt werden kann. Gemäß der Erfindung wird außer dem Bimetallstreifen (Überlaststreifen), der vom Laststrom beheizt wird und die Lage des beweglichen Kontaktes beeinflußt, zur Anpassung der Stromzeitcharakteristik des Relais an die jeweiligen Betriebsbedingungen des Schützlings noch ein zweiter Streifen (Kompensationsstreifen) vorgesehen, dessen Heizung ebenfalls vom Laststrom abhängig ist und welcher die Lage des Gegenkontaktes bestimmt. In welcher Weise man die Abhängigkeit der Heizung des Kompensationsstreifens vom Laststrom vornehmen muß, wird im folgenden eingehend erläutert: Wie bereits erwähnt, müßte man, um eine Maschine unter Ausnutzung ihrer tatsächlichen ÜberIxstbarkeit mit Hilfe eines Biinetallrelais zu schützen, dem Bimetallrelais eine verhältnismäßig große Zeitkonstante geben. Man könnte nun daran denken, das Gewicht und damit die Wärmekapazität des Streifens zu vergrößern. Dies führt aber zu unhandlichen Konstruktionen. Man könnte auch den Koeffizienten der Wärmeabgabe vermindern. Das hat aber eine oft unerwünschte Vergrößerung der Abkühlzeit zur Folge, wozu noch kommt, daß bei indirekt beheizten Streifen der Wärmewiderstand zwischen Heizwicklung und Bimetallstreifen nicht zu groß «-erden darf, weil sonst die Zeitkonstante des Bimetallrelais mit wachsendem Überstrom zu stark ansteigt und die des Motors, die mit wachsendem Überstrom fällt, übertreffen kann. Auch der Sättigungsgrad des den Bimetallstreifen speisenden Streuwandlers läßt sich nicht so wirksam verstärken, daß eine wesentliche Verbesserung erzielt wird.
  • Verwendet man aber erfindungsgemäß zwei Bimetallstreifen, so kann man die Zeitkonstante des Bimetallrelais praktisch erheblich, zumindest für das hauptsächlich in Frage kommende Überlastgebiet, erhöhen. Den Kompensationsstreifen kann man beispielsweise von der Differenz zweier primär vom Laststrom erregter Stromwandler beheizen, wobei die Wandler so gewählt sind, daß beim Grenzstrom der Heizstrom des Kompensationsstreifens gleich .Null ist. Es bleibt dann der Grenzstrom derselbe wie bei einem Bimetallrelais mit nur einem Streifen, und er entspricht nach wie vor dem etwa i, i fachen Nennstrom -der Maschine.
  • Wird der Grenzstrom überschritten, so bewegt sich der Kompensationsstreifen abhängig von der Größe der Überlastung um ein bestimmtes Maß in derselben Richtung -,vie der Überlaststreifen. Der Gegenkontakt entfernt sich also von dem Kontakt, der vorn Cberlaststreifen beeinflußt wird. Dadurch wird bis zu einem gewissen Grade die durch -die Laststromvorerwärrnung bewirkte Verringerung des Kontaktabstandes aufgehoben, und damit werden die Auslösezeiten entsprechend verlängert. Man kann die Zeitkonstante der beiden Streifen gleich groß wählen. -Man kann sie aber auch verschieden groß machen, z. B. kann man die Zeitkonstante des Kompensationsstreifens größer wählen, dann erhält man nicht so lange Zeiten: wählt man sie kleiner, dann «-erden die Auslösezeiten größer. _111erdings darf man mit Rücksicht auf die Abkühlungsvorgänge bei der einer vorhergehenden Überlastung folgenden Entlastung die Zeitkonstante des Kompensationsstreifens auch nicht zu klein wählen. Die Wahl der Zeitkonstante wird daher entsprechend der Erwärinungszeitkurve der Maschine gewählt. wobei ferner noch eine weitere Variationsmögl-ichkeit darin besteht, daß die Größe des Differenzstromes mit steigendem Überlaststrom durch entsprechende Wahl der Charakteristiken der Wandler eingestellt werden kann.
  • Bei einem derartigen Birnetallrelais wird also nach Überschreiten des Grenzstromes der Kompensationsstreifen beheizt, so daß sich der von ihm bewegte Gegenkontakt von dein vom Cberlaststreifen bewegten Kontakt entfernt. Je nach der Wahl der Zeitkonstante und abhängig von der Größe des Überlaststromes wird dann der bewegliche Gegenkontakt von dem vom Überlaststreifen beeinflußten Kontakt eingeholt bzw. erst in seiner Endlage erreicht.
  • Aus obenstehendem ergibt sich, daß finit dem neuen Relais also das gewünschte Ziel eines Schutzes der elektrischen Maschine unter Ausnutzung ihrer Vberlastbarkeit (große Zeitkonstante des Relais) geschalten wird, ohne daß die Abkühlungszeit zu lang wird.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
  • Die Fig. i bis 3 erläutern die Erfindung näher. In Fig. i ist mit i der Motor bezeichnet, der an das speisende Netz :2 angeschlossen ist. 3 und .I sind die Hauptstroniwandler. Der Wandler 3 speist die in Reihe geschalteten Primärwicklungen der Streuwandler 5 und 6, die in ihrer magnetischen Kennlinie verschieden sind. Mit 7 ist der Ü.berlaststreifen bezeichnet, der vom Sekundärstrom i25 des Wandlers 5, mit 8 ist der Kompensationsstreifen bezeichnet, der von der Differenz .der Sekundärströme der Wandler 5 und 6 (i25 und i26) durchflossen wird, 9 und io ist das Kontaktpaar mit den Zuleitungen i i und 1z, wobei der Kontakt 9 vom Überlaststreifen 7, der Kontakt io vom Kompensationsstreifen 8 betätigt wird.
  • Wie die magnetischen Kennlinien der beiden Streuwandler m und 6 aussehen können, zeigen beispielsweise die Fig. z und 3, und zwar sind in Abhängigkeit vom Primärstrom des Wandlers 5 bzw. 6 (i15 bzw. i16) die Sekundärströme i25 bzw. i26 aufgetragen. Beim Grenzstrom Ig sind die Sekundärströme gleich groß, so daß bei Überschreiten des Grenzstromes, wie gefordert, erst auf den Kompensationsstreifen eine Heizung einwirkt. Da vor Überschreiten des Nennstromes keine Kontaktgabe erfolgt, ist es nicht erforderlich, daß, wie in Fig. ?"dargestellt, bis zum Grenzstrom die magnetischen Kennlinien der beiden Wandler fast genau übereinstimmen, sondern sie können auch, wie in Fig. 3 dargestellt, auch unterhalb des Grenzstromes voneinander abweichen. Hierdurch ist eine größere Variationsmöglichkeit für den Unterschied der Kennlinien und damit für die Größe des Differenzstromes und damit auch der Auslösezeiten gegeben.
  • Die Wirkungsweise der Einrichtung läßt sich noch im einzelnen aus Fig. q. erkennen, in welcher schematisch die Konstruktion des Relais dargestellt ist, und zwar ist angenommen, daß es sich um fremdbeheizte ,Streifen handelt. Soweit die Teile mit denen der Fig. i übereinstimmen, sind ,die gleichen Bezugszeichen gewählt. Der Überlaststreifen 7 bewegt den Kontaktarm 9' mit dem einen beweglichen Kontakt 9, der Kompensationsstreifen 8 den Kontaktarm iö mit dem Gegenkontakt io. Dabei drehen sich die Kontaktarme 9' bzw. 1o' um die Drehpunkte 13 bzw. 1:4. Unter dem Einfluß nicht dargestellter Torsionsfedern legen sich die Kontaktarme 9' und iö jeweils an die entsprechenden Anschläge 15 bzw. 16 der Streifen 7 bzw. 8 an. Der Überlaststreifen 7 sucht nun bei entsprechender Strombelastung den Kontakt 9 dem Gegenkontakt io zu nähern. Unter der Annahme, daß die Wandler 5 und 6 Kennlinien gemäß Fig. a besitzen, behält der Gegenkontakt io bis zum Erreichen der Grenzstromstärke seine Lage bei. Wird der Grenzstrom erreioht, dann drückt der Streifen 7 den Kontakt 9 gegen den in Ruhe v erharrenden Gegenkohtaktso. Wird jedoch der Grenzstrom überschritten, so wird der Gegenkontakt io ebenfalls in Pfeilrichtung bewegt, und zwar je nach der Wahl der Zeitkonstante schneller, gleich oder langsamer, als es der Bewegung des Kontaktes 9 entspricht. -Bevor daher ein Kontaktschluß auftreten kann, muß der Kontakt 9 einen mehr oder weniger großen Weg durchlaufen, so daß bis zur Koncaktgabe eine entsprechend längere Zeit verstreicht, als wenn der Gegenkontakt io die ursprüngliche Lage beibehalten hätte.
  • Die Einrichtung nach Fig. .4 gilt sinngemäß auch für mehrpolige Einrichtungen, bei denen mehrere Streifensätze über eine gemeinsame Traverse auf einen Kontakt arbeiten; man kann aber auch getrennte Relais je Phase anwenden.
  • Der Einfluß der Raumtemperatur wird an und für sich durch die Streifen 7 und 8 bereits weitgehend ausgeglichen. Etwa noch unerwünschte Differenzen können in bekannter Weise dadurch berücksichtigt werden, daß das untere Ende des Kontaktarmes iö aus einem Stück Bimetall entsprechender Form hergestellt wird.
  • Mit der Einstellschraube 17 kann der Kontaktabstand entsprechend dem Maschinennennstrom bzw. dem Sekundärstrom im Überlaststreifen eingestellt werden. Es ist allerdings erforderlich, der jeweiligen Einstellung die Auslegung der Streuwandler 5 und 6 von Fall zu Fall anzupassen.
  • Eine andere Ausführungsmöglichkeit für ein Relais gemäß der Erfindung bestände beispielsweise darin, daß der Ü'berlaststreifen und der Kompensationsstreifen je von einem Streuwandler getrennt beheizt werden. Der Überlaststreifen wird an den einen Streuwandler angeschlossen. Der Streuwandler für die Kompensationsstreifen wird z. B. über einen Widerstand geschlossen und parallel dazu der Kompensationsstreifen in Reihe mit einer Glimmlampe gelegt. Sobald der Grenzstrom erreicht wird, zündet die Glimmlampe, so daß erst nach Erreichen des Grenzstromes der Kompensationsstreifen erwärmt wird.
  • Die beschriebenen 1laßnahmen, durch welche das Bimetallrelais der weit größeren Zeitkonstante der elektrischen Maschine bzw. des elektrischen Apparates angepaßt werden kann, sind auch grundsätzlich geeignet, seine Anpassung an schwierigere Anlaufbedingungen herbeizuführen. Es kommt letzten Endes auf die Wahl des Unterschiedes der magnetischen Kennlinien der beiden Streuwandler 5 und 6, auf den Unterschied der Zeitkonstanten der Streifen 7 und 8 sowie auf das Verhältnis der die beiden Streifen beaufschlagenden Ströme an, ob die Auslösezeiten im Bereich des Anlaufstromes genügend groß werden. Beispielsweise würde die Zeitkurve bei großen Überströmen um so mehr gehoben «-erden, je kleiner die Zeitkonstante des Kompensationsstreifens im Verhältnis zum Überlaststreifen gemacht wird und uni so größer der den Kompensationsstreifen 8 beaufschlagende Strom im Anlaufzustand des Motors ist. Man wird also mit einem passend dimensionierten Relais in der Schaltung nach Fig. i schon recht schwere Anlaufbedingungen erfüllen können. Wie man im einzelnen die Verhältnisse wählt, hängt von den Anlaufbedingungen ab, und man muß von Fall zu Fall genau so wie für den Cberlastschutz unter Ausnutzung der Belastbarkeit der Maschine für die einzelnen Überlastströme bzw. Anlaufströme die entsprechenden Wegzeitkurven der beiden Streifen zeichnen. Durch die entsprechende Dimensionierung erreicht man daher in vielen Fällen ohne zusätzliche Maßnahmen einen Schutz gegen Ü bererwärrnung bei Nichtanlauf sowie gegen unzulässige- Stromaufnahme des Motors beim Anlaufen. Ferner erfolgt selbsttätig eine Überwachung der Anlaufzeit.
  • Es gibt im übrigen eine ganze Reihe von Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Diinensionierung und Schaltung des Relais, um besonders schwierige Bedingungen erfüllen oder Sonderaufgaben lösen zu können, z. B. könnte man bei der früher erwähnten Schaltung mit Glimmlampe noch in Reihe mit dem honipensationsstreifen des Relais einen Widerstand legen und diesen durch eine zweite Glimmlampe überbrücken, welche erst bei einem bestimmten Strom durch den Kompensationsstreifen anspricht. Dadurch könnte man die Auslösezeiten beim Anlauf noch weiter heraufsetzen.
  • Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt die Fig. s. Mit dieser Schaltung kann das Relais i besonders schweren Anlaufbedingungen angepäßt werden. Es wird bei der Anordnung nach Fig. 5 während der Anlaufzeit ein größerer Unterschied der Kennlinien der Zwischenstromwandler 5 und 6 und damit ein größerer den Kompensationsstreifen beeinflussender Differenzstrom mit Hilfe des Widerstandes 1ß herbeigeführt. Dieser wird nach Beendigung des Anlaufes ,durch das von einem Hilfskontakt des Schalters 2o abhängige Zeitrelais i9 eingeschaltet. Die Wandler und der Widerstand werden so gewählt, daß bei eingeschaltetem Zustand sich die Ströme wieder entsprechend Fig. 2 bzw. 3 ergeben, während bei kurzgeschlossenem Widerstand der Strom i..,, erhöht und damit auch der Differenzstrom vergrößert wird. Die Schaltung ist gleichbedeutend- mit einer Anordnung, bei welcher der Widerstand i8 während des Anlaufes in den Sekundärkreis des Wandlers 6 eingeschaltet und nach beendigtem Anlauf während der ganzen Betriebsdauer kurzgeschlossen würde.
  • Wie bekannt, ist der L'berlastscliutz von Motoren im Aussetzbetrieb besonders schwer durchzuführen, denn der Motor darf trotz vielfältiger Veränderungen von Strom, l?inschaltdauer und Schalthäufigkeit einerseits nicht zu frühzeitig und damit unnötig abgeschaltet, anderseits aber auch nicht zu spät abgeschaltet werden. Vor allem muß dabei auch die Bedingung erfüllt sein, daß die Zeitkonstante des Bimetallrelais genügend groß ist. Durch die Verwendung zweier Streifen ist es nun leicht möglich, die Zeitkonstante zu erhöhen.
  • Wie bekannt. kann man bei Motoren den thermisch zulässigen Strom heraufsetzen, wenn die Einschaltdauer ,verkleinert wird. Die einzelnen Motoren verhalten sich nun verschieden hinsichtlich des Grades der zulässigen Stromerhöhung bei verschiedener Einschaltdauer, vgl. dazu den Aufsatz in der Sietnens-Zeitschrift 1934 =#llotoi-schutz 1111 Aussetzbetrieb mittels thermischer Auslöser«, S. 317 ff. Wie sich aus diesem Aufsatz ergibt, sind die Kurven Quadrat des Stromes (J=) x der relativen Einschaltflatter ED abhängig von der Einschaltdauer entweder konstant oder mit der Einschaltdauer steigend oder fallend.
  • Zunächst soll der einfachste Fall betrachtet werden, daß ein :Motor geschützt werden soll, bei welchem J= # ED konstant ist. Mit einem üblichen Wärmerelais mit zu geringer Zeitkonstante, das unter Voraussetzung einer genügend großen Schalthäufigkeit für einen Dauerstrom entsprechend J= # ED ausgelegt ist, wobei J der Nennstrom des 2#1otors bei der entsprechenden Einschaltdauer und ET) als Dezimalbruch zwischen o und i eitizus s etzen ist, läßt sich ein praktischer Betriel) ü1 vielen Fällen nur schwer führen, da bei 111)-vermeidbaren Veränderungen hinsichtlich der Vergr3ßerung des Stromes bei den Einschaltvorgängen sowie der Einschaltdauer 1>zw. der Verringerung der Schalthäufigkeit des Motors der Motor viel zu früh. d. h. vor ,irreichen der Gefahrengrenze abgeschaltet wcrden kann. Es kann auch eine Auslösung erfolgen, ohne daß der Motor gefährdet ist. Bei Wahl eines größeren Dauernennstromes für den Auslöser ist der Motor aber in weiten und maßgebenden Bereichen, vor allem bei großer Schalthäufigkeit oft nicht genügend geschützt.
  • Macht man aber die Zeitkonstante groß. so kann man einen ausreichenden Motorschutz erzielen, und das Zweistreifenrelais gemäß der Erfindung bietet hierzu die :Möglichkeit. Man kann °z. B. den Überlaststreifen 7 und den Kompensationsstreifen 8 jeden für sich getrennt an den Streuwandler 5 bzw. 6 anschließen, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, wobei der Zusatztransformator 23 und die Zusatzwicklungen 2i und 22 zunächst wegzudenken sind. Um die Bewegung des Kompensationsstreifens in bezug auf diejenige des Überlaststreifens 7 in gewünschter Weise durchzuführen, aber auch wieder begrenzen zu können, kann z. B. der Strom i" in einem bestimmten Verhältnis kleiner als der = Strom i25 gemacht werden. Die andere Möglichkeit wäre die, daß man bei gleichen Strömen die Zeitkonstante des Streifens 8 größer wählt als -die des Streifens 7. Ist der Strom i2r, kleiner als der Strom i25; so kann man auch noch die Zeitkonstante der beiden Streifen verschieden machen, beispielsweise die des Streifens 8 kleiner als die des Streifens 7, doch ist dies nicht Bedingung. In dem Bereich bis zu dein für -eine bestimmte Einschaltdauer ED gültigen Nennstrom des Motors arbeiten die Zwischenstromwandler 5 und 6 entsprechend ;dem ihnen eigenen Windungszahlverhältnis -übersetzungsgetre-u. Es kann vorteilhaft sein, daP -der Zwischenwandler 6 bereits bei geringfügigem Überschreiten ,des durch,die Nenneinschaltdauer festgelegten Nennstromes des Motors in der Kennlinie abknickt und sich bei höheren Strömen stärker sättigt als ider Zwischenwandler 5. Weitere Änderungen des Arbeitsverhaltens können z. B. durch Einstellung des Abstandes des Streifens 7 und 8 im stromlosen Zustand herbeigeführt werden.
  • Ist die J2 # ED-Kurve des Motors nicht konstant, so kann man in bekannter Weise einen Auslöser verwenden, bei dem in Abhängigkeit von der Einschaltdauer bzw. Ausschaltdauer eine Zusatzbeheizung mit einem konstanten Hilfsstrom vorgenommen wird. Diese Maßnahmen lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Zweistreifen-Bimetallrelais sehr einfach durchführen, wenn je nach der zu schützenden Motortype entweder der Z,?berlaststreifen 7 oder der Kompensationsstreifen 8 mit einer Zusatzheizwicklung 2f bzw. 22 versehen wird. Der konstante Hilfsstrom kann zweckmäßig vermittels des Zwischemstromwandlers 23 gewonnen werden, der zu diesem Zweck einen Nickeleisenkern erhält und sich infolgedessen bereits bei kleinen Strömen sättigt.
  • Handelt es sich z. B. um einen Motor mit fallender J2 # ED-Kurve bei steigendem -ED, so wird der Wändler 23 mit der Hilfswicklung 21 verbunden. Bei steigendem ED wird dann wunschgemäß die Auslösung erleichtert.
  • Umgekehrt wird man bei Motoren, bei denen die J= #ED-Kurve bei steigendem ED ebenfalls ansteigt, die Auslösung bei größer werdendem ED dadurch erschweren, daß für diesen Fall die für den Kompensationsstreifen vorgesehene Hilfswicklung 22 an den Zwischenwandler zi angeschlossen wird.
  • Für den praktischen Aussetzbetrieb ist es im übrigen besonders vorteilhaft, daß auf die beschriebene Weise die Zeitkonstante des Wärmeauslösers vergrößert werden kann, ohne gleichzeitig seine Abkühlzeit zu erhöhen.
  • Wie aus rden Erläuterungen hervorgeht, kann,das Zweistreifen-Bimetallrelais den verschiedenartigsten Betriebsbedingungen angepaßt werden. Durch entsprechende Einstellung der einzelnen Größen, wie Beaufschlagung des Kompensationsstreifens, Zeitkonsta,nte der beiden Streifen, künstliche Vergrößerung,des auf den Kompensationsstreifen einwirkenden Stromes bei größeren Überlastströmen, Wahl des Kontaktabstandes im stromlosen Zustand usw., lassen sich die mannigfachsten Bedingungen, die in der Praxis gestellt werden, erfüllen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHF: i. Anordnung zum Schutz elektrischer Maschinen oder Apparate mit Hilfe eines Bimetallnelais, dessen vom Laststrom beheizter Überlast-Bimetallstreifen die Lage eines beweglichen Kontaktes beeinflußt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung der Stroinzeitcharakteristik ,des Relais an die jeweiligen Betriebsbedingungen des Schützlings die Lage des Gegenkontaktes von einem Kompensations-Bimetallstreifen beeinflußt wird, ,der ebenfalls vom Laststrom abhängig ist.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensationsstreifen so vom Laststrom abhängig ist, daß beim Grenzstrom der auf den Kompensationsstreifen einwirkende Strom gleich Null ist.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, da-,durch gekennzeichnet, daß der Kompensationsstreifen in Reihe mit einer Glimmlampe parallel zu einem Widerstand im Sekundärkreis eines primär vom Laststrom erregten Wandlers liegt., 4.. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensationsstreifen von der Differenz zweier Wandler erregt wird, die beim Grenzstrom gleich Null ist. 5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei primär vom Laststrom durchflossene Wandler primär in Reihe geschaltet sind und daß der Überlaststreifen an die in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen, der Kompensationsstreifen - nur parallel zu -einer Sekundärwicklung geschaltet ist. 6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des Grenzstromes sich der eine Wandler, welcher nicht den Überlaststreifen heizt, stärker sättigt als der andere. 7. Anordnung nach Anspruch.4 und 6. dadurch gekennzeichnet, daß bis zum Grenzstrom die beiden Wandler ungefähr gleiche Charakteristik besitzen. Anordnung nach Anspruch i und einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante der beiden Streifen verschieden ist. g. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktabstand im strotnlosen Zustand einstellbar ist. io. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis des Wandlers, dessen Strom den Überlaststreifen heizt, ein Widerstand liegt, der während des Anlaufvorganges kurzgeschlossen ist. i i. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis desjenigen Wandlers, der nicht den Überlaststreifen heizt, ein Widerstand liegt, der nach dem Anlaufvorgang kurzgeschlossen wird. 1-2. Anordnung nach Anspruch i für Motoren für aussetzenden Betrieb, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Binietallstreifen je für sich an einem Stromwandler angeschlossen ist und daß diese Wandler vorzugsweise verschiedenes Übersetzungsverhältnis besitzen. 13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandler verschieden gesättigt sind. 14. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstanten der beiden Bimetallstreifen verschieden sind. 1.5. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß für Motoren. bei denen die 7= - ED-Kurve bei steigendem ED steigt, der Kompensationsstreifen von einem vom Laststrom durchflossenen Stromwandler zusätzlich geheizt wird, der stark gesättigt ist. 16. Anordnung nach Anspruch 1 : für Motoren, bei denen die P - ED-Kurve bei steigendem ED fällt, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlaststreifen zusätzlich von einem Stromwandler beheizt wird, der primär vom Laststrom durchflossril und stark gesättigt ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift \7r. 268 788, -179 2673 .181 331. 495 644.
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