DE740634C - Verfahren zur Herstellung von Massen, die unloesliche Metallverbindungen, insbesondere Oxyde, oder Metalle in oder auf Traegerstoffen enthalten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Massen, die unloesliche Metallverbindungen, insbesondere Oxyde, oder Metalle in oder auf Traegerstoffen enthalten

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DE740634C DEI66345D DEI0066345D DE740634C DE 740634 C DE740634 C DE 740634C DE I66345 D DEI66345 D DE I66345D DE I0066345 D DEI0066345 D DE I0066345D DE 740634 C DE740634 C DE 740634C
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    • B01J23/90Regeneration or reactivation

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Massen, die unlösliche Metallverbindungen, insbesondere Oxyde, oder Metalle in oder auf Trägerstoffen enthalten Bei der Einverleibung von aus Verbindungen abzuscheidenden anorganischen Stoffe in Trägerstoffe, vorzugsweise bei der Herstellung von Katalysatoren mit Trägermassen, wie Bimsstein, Kieselgel, Aktivtonerde, Glasperlen u. dgl., ist es üblich, die Trägerstoffe mit Lösungen der in Frage kommenden Verbindungen, insbesondere mit Lösungen von Metallsalzen. vorzugsweise solchen. die wie Chloride, Nitrate, Acetate, Formiate, Carbonate, Ammoniumverbindungen von Metallen oder die entsprechenden Komplexsalze einen in der Hitzc leicht flüchtigen Bestandteil aufweisen, zu beladen und die Masse so hoch zu erhitzen, daß das Ietall, z. B. Silber oder Quecksilbers als solches oder als Oxyd auf dem Trägerstoff hinterbleibt und gegebenenfalls das Oxyd zum Metall zu reduzieren. Dabei kann der Träger stoff in körniger oder stückiger Form oder auch als Pulver angewandt werden. Hierbei dient die ½Metallverbindung als Bindemittel für das Pulver bei seiner Verformung zu regelmäßig oder unreglmäßig geformten Stücken. Oder man behandelt den mit Metallsalzen beladenen Träger mit den üblichen Fällungsmitteln für diese Salze, z. B.
  • Ammoniak, Natronlauge, Soda, Ammoncarbonaten u. dgl., und wäscht und trocknet die Masse. Im ersteren Falle erhält man jedoch nur selten katalysatoren von hoher Wirksamkeit; da das Erhitzen in Gegenwart einergrößeren Menge des Säurerestes des Metallsalzes bzw. der beim Erhitzen frei werdenden Säure meist eine Sinterung der feinsten Proen des erhaltenen Metalloxyds oder des Trägers mit sich bringt. Außerdem sind die beim Erhitzen entstehenden Gase oft stark korrodierend und machen daher bei der betriebsmäßigen Erzeugung solcher Katalysatoren meist kostspielige Maßnahmen erforderlich Die Festigkeit der erhaltenen Masse bzw. des auf dem Träger erhaltenen Oxidfilms läßt überdies vielfach zu wünschen übrig, da die frei werdenden Gase die Massen aufblasen. Das zlveite der erwähnten Verfahren vermeidet diese Schwierigkeiten, hat dafür aber den Nachteil, daß der auf der äußeren Oberfläche des Trägers gebildete Hydroxydfilm die Diffusion der Lösung des Fällungsmittels in das Innere des Trägers sehr verlangsamt, so daß eine gleichmäßige Beladung des Trägers mit dem anorganischen Stoff, z. B. mit Metallhydroxyd, nicht gewährleistet ist. Ein Trocknen des Trägers mit einem Gemisch von Metallsalzlösungen und den üblichen Fällungsmitteln hat den Nachteil, daß das außerhalb des Trägers ausgefällte Hydroxyd nicht in der Lage ist, in die feineren Poren eines Trägers einzudringen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich ohne die er,vähnten Schwierigkeiten Massen herstellen lassen. die unlösliche Metallverbindungen, insbesondere Oxyde oder Metalle in oder auf Trägerstoffen enthalten, wenn man LIetallverbindungen, die mit solchen stickstoffhaltigen Derivaten der Kohlensäure oder ihren schwefel-, selen- oder tellurhaltigen Analogen, bei denen mindestens eines der vorhandenen Stickstoffatome an Kohlenstoff gebunden ist, insbesondere mit Harnstoff oder dessen Abkömmlingen, unter Bildung unlöslicher Metallverbindungen zu reagieren vermögen, zusammen mit den genannten Stickstoffverbindungen in Gegenwart der Träger stoffe bis zur Abscheidung unlöslicher Metallverbindungen erhitzt und diese gegebenenfalls in die Metalle überführt. \Außer Harnstoff und dessen Abkömmlingen seien als derartige Zusatzstoffe insbesondere Ammoniumcarbamat, Urethan, Guanidin und dessen Salze, z. B. Guanidincarbonat und -rhodanid, ferner Cyanamid, Dicyandiamid, Ammoniumc,-anat und -rhodanid, Melamin und Cyanursäure genannt.
  • Das Verfahren ist besonders wertvoll, wenn man anorganischen Trägerstoffen Metalle oder unlösliche Metallverbindungen einverleiben will. Zu diesem Zweck' kann man beispielsweise Metallsalzlösungen, die mit Harnstoff oder Harnstoffderivaten unter Bildung unlöslicher Verbindungen, z. B. Carbonaten, Hydroxyden oder Oxyden, zu reagieren vermögen, in der erwähnten Weise mit Trägerstoffen verarbeiten.
  • Als Träger, die mit den genannten Metallen bzw. Metallverbindungen beladen, überzogen oder verfestigt werden sollen, kommen indifferente oder katalytisch wirksame, dichte -oder poröse, vorzugsweise adsorptionsfähige Substanzen verschiedenster Art in Betracht So können Metalle in pulveriger oder stückiger Form. z. B. Aluminiumbronze. Kupfer-oder Zinkpulver, granuliertes Zink. Netze oder Spiralen aus AAuminium-, Chrom. Molybdän- oder Platindraht, kleine Hohlzylinder aus Aluminium, Kupfer, Eisen oder Chromnickelstahl. Bleigitter oder auf dem Sinterweg hergestellte poröse Platten aus Kupfer, Eisen, Nickel oder Blei. oder auch WIetalloide, wie Silicium und dessen Legierungen oder Graphit, benutzt werden. Ferner kommen feste Verbindungen, sie Oxyde, Hydroxyde, Carbonate, Phosphate. Silicate, Silicofluoride, Fluoride, Borate, Sulfide, z.B. des Molybdäns und Wolframs ferner Sulfite, Sulfate, Chromate, Chromite, Molybdate, Wolframate, Silicon-olframate und -phosphate oder Carbide des Siliciums und Bors sowie K=omplessalze, z. B. Kaliumaluminiumferrocyanid, in Frage. Genannt seien insbesondere auch bekannte Träger wie Koks. aktive Kohle, eng-und weitprotiges Kieselgel. Bleicherde. Basenaustauscher, Kieselgur, Si-Stoff. Bentonit, Quarz, ferner aus Siliciumfluorid gefällte Kieselsäure, Asbest, gealtertes oder nichtgealtertes Tonerdehydrat oder daraus durch Erhitzen bei Temperaturen von 200 bis 600° erhaltene Aktivtonerde, ferner Bauxit, Chromoxyd, Eisenoxyd, in der Tonerdeindustrie oder beim Chromeisensteinaufschluß anfallender sog. Rotschlamm, sowie Schlacken-oder Glaswolle, Glasperlen, poröses Glas, Porzellanstücke, Tonscherben, Bimsstein, poröser Zement usw. Kolloide Trägermassen lassen sich dabei in Form reversibler und irreversibler Sole, Gallerten und Niederschläge sowie in Form der hieraus durch Trocknen oder Glühen hervorgegangenen porösen Massen verwenden Die zu zersetzenden Metallsalze sollen möglichst in Form löslicher oder kolloid löslicher Metallsalze, z. B. als basische Nitrate, Chloride, Formiate, Acetate- und Chloracetate oder ihrer Lösungen angewandt werden.
  • Derartige basische Salze lassen sich von sehr vielen Metallen, besonders leicht aber von solchen - Metallen herstellen. die, wie beispielsweise Aluminium, Cer, Eisen, Chrom, Nickel, Kobalt, Thorium, Titan, Zirconium Mangan und Zinn, in drei- oder vierwertiger Form auftreten können. Es kommen aber auch basische Salze des Kupfers, Silbers, Magnesiums, Zinks, Berylliums, Vañadiums, Molybdäns, Wolframs, Urans und Bleis in Betracht. Die basischen Salze können einzeln oder im Gemisch unter sich oder mit anderen Stoffen benutzt werden. Die Herstellung der basischen Salze kann auf verschiedenen Wegen erfolgen Die Verarbeitung der basischen Salze, beispielsweise solcher von der Zusammensetzung Al2 (OH)5 Cl bzw. A12 (OH)5 Cl3, kann nach dem vorliegenden Verfahren wie folgt geschehen: Man vermischt Lösungen der Salze bei gewöhnlicher Temperatur mit so viel Harnstoff, daß auf 1 Mol Chlor I bis 2 Mole, besser 1,05 bis 1,30 Mol Harnstoff kommen; das vorhandene Chlor soll möglichst restlos - in Ammonchlorid übergeführt werden.
  • Tränkt man mit dieser Mischung den Träger und erhitzt sodann, so scheidet sich Aluminiumhydroxyd auf dem Träger ab, während Kohlensäure entweicht. Will man an Stelle von Aluminiumhydroxyd basisches Aluminiumphosphat auf dem Träger abscheiden. so werden die Lösungen basischer Salze erst mit entsprechenden Mengen Phosphorsäure in lösliche Verbindungen, beispielsweise von der Formel AL2(OH)2PO4Cl bz"v. Al2PQa3 übergeführt, worauf in den Lösungen dieser Phosphate Harnstoff aufgelöst und der Träger mit dem Gemisch beladen wird. Beim Erhitzen auf mäßige Temperaturen scheidet sich dann auf dem Träger unlösliches basisches Aluminiumphosphat (Al2(OH)3PO4) ab, das sich bei 300 bis 400° unter Wasserabgabe noch weiter zersetzt. Man kann auch die entsprechenden basischen Nitrate, z. B.
  • Al2(OH)5NO3 oder A12 (OH)3 (NO3)3, amvenden, diese lerst mit Phosphorsäure in die löslichen Verbindungen Al2(ONH)2PO4NO3 bzw. Al2PO4(NO3)3 übertühren und daraus mittels Harnstoffs auf dem Träger unlösliches basisches Altuminiumphosphat erzeugen. Die Lösung des basischen Aluminiumchlorides oder-nitrates kann auch sogleich mit Phosphorsäure als auch mit Harnstoff versetzt und die Mischung zum Tränken des Trägers benutzt werden.
  • In den wasserlöslichen basischen Aluminiumsalzen mit r-wertigem Säurerest, vorzugsweise Chloriden und Nitraten, kann das Aluminium durch andere Metalle, z. B. Chrom, ersetzt werden. so daß man beispielsweise aus Salzen von der Formel Cr2(OH)4Cl2 oder C½(OH)SClS über die entsprechenden chlorhaltigen löslichen Phosphat auch zu chlorfreien unlöslichen basischen Phosphaten des Chroms bzw. anderer Metalle kommt. Sinngemäß kann die Phosphorsäure durch andere Säureradikale, die mit Metallen unlösliche basische Verbindungen bilden, ersetzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, unlösliche, frisch gefällte, leicht peptisierbare Salze, z. B.
  • Aluminiumphosphat, durch Peptisation in kolloide Lösungen überzuführen und mit diesen Lösungen nach Zusatz von Harnstoff den Träger zu behandeln.
  • Es ist nicht lerforderlich, daß die mit Harnstoff zu behandelnden Lösungen sauer reagieren. Auch alkalisch reagierende Lösungen, z. B. Alkalialuminat- oder Alkalisilicatlösungen, lassen sich mit Harnstoff zu einer Lösung vermischen, mit der man einen Träger tränken oder verkitten kann und aus der sich beim Erhitzen Aluminiumhydroxyd bzw. Kieselsäure abscheidet. Auch wasservfreie Halogenide, z. B. des Magnesiums, Aluminiums, Titans und Siliciums können zur Umsetzung mit einer konzentrierten Lösung oder Aufschlänimung von Harnstoff in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, z. B. Methanol, verwendet werden ebenso Gemische aus Kieselfluorwasserstoffsäure und lentsprechenden Mengen Harnstoff, wenn man Kieselsäure dem Träger einveriben will. An Stelle von Harnstoff kann man seine Abkömmlinge und Anlagerungsprodukte sowie niedrigmolekulare Kondensations- und P olymerisationsprodukte als Fällungsmittel benutzen, z. B. Methylharnstoff, Methylischarnstoff, Biuret und Dimethylolharnstoff. Diese Fällungsmittel sollen unter den angewandten Bedingungen nicht verharzen und sich beim Erhitzen möglichst unzersetzt verflüchtigen oder sich ohne Hinterlassung von Verkokungsrückständen zersetzen. Thioharnstoff eignet sich besonders zur Herstellung von Sulfiden, z. B. des Molybdäns, Wolframs und Chroms, beispielsweise aus den entsprechenden Ammoniumsalzen, während Selenharnstoff im allgemeinen zu selenhaltigen Produkten führt.
  • Es ist von Vorteil, die zu tränkenden, zu überziehenden oder zu verformenden Trägerstoffe und porösen Körper mit der Harnstoff oder Harnstoffderivate enthaltenden Metallsalzlösung zunächst bei solchen Temperaturen zu behandeln, bei denen eine Zersetzung des Harnstoffs im wesentlichen nicht erfolgt, und dann die Masse allmählich in Gegenwart einer ausreichenden Menge Wasser auf die erforderliche Endtemperatur in einer oder mehreren Stufen bis zur Zersetzung des Harnstoffs zu erhitzen. Das Gemisch aus Harnstoff und Metallsalzlösung bzw. die gegebenenfalls entstehende Anl agerungsverbindung, z. B. salzsaurer Harnstoff, salzsaures Guanidin usw., soll also eine möglichst klare Lösung bilden die erforderlichenfalls in der Lage ist, auch in die feinsten Poren eines Trägers einzudringen oder einen dichten Träger auch in dünnster Schicht zu umhüllen. Im übrigen hängt es von der Feinheit der Poren und dem Dispersitätsgrad der kolloiden Lösung ab, ob ein poröser Träger nur äußerlich oder durch und durch mit der abzuscheidenden Schicht beladen wird. So sind Gemischc von Harnstoff mit einer wässerigen Lösung eines basischen Alumniumnitrats oder Chlorids von der Formel Al2(OH)5NO3 bzw. A12(OH)5Cl im allgemeinen feindisperser als Erzeugnisse mit analogen hochbasischen Salzen, wie sie auf dem Wege der Peptisation erhalten werden. Letztere eignen sich daher besser zur Verfestigung von Trägermassen oder zum durchgehenden Tränken grobporiger Stoffe oder zur Abscheidung von Tonerde in den äußersten Schichten einer feinporigen Trägersubstanz, während erstere zur durchgehenden Beladung feinstporiger Produkte geeignet sind. Lösungen von noch niedriger basischen Salzen als die 5j6-basischen Chloride und Nitrate oder Lösungen normaler Salze sind oft noch feindisperser als die 5/6-basischen Salze des aluminiums, haben aber den Nachteil, daß zu ihrer Umsetzung eine erheblich größere Menge Harnstoff benutzt und eine größere Menge der bei der Zersetzung entstehenden Produkte, z.B. Ammonsalze, aus der Masse entfernt werden muß.
  • Bei der Anwendung brauchen die umzusetzenden Salze nicht als Lösung von gewöhnlicher Temperatur vorzuliegen. Manche Stoffe, nie kristallisiertes Aluminium- oder Kobaltnitrat, lösen sich schon bei mäßig erhöhter Temperatur in ihrem Kristalhvasser. Man kann daher einen Träger beispielsweise mit einem durch Erwärmen verflüssigten Gemisch von festem Harnstoff und kristallisiertem Kobaltnitrat tränken und dann bis zur Abscheidung des Kobaltoxyds weiter erhitzen.
  • Die Entfernung der bei der Zersetzung mit Harnstoff entstehenden Salze kann, soweit diese wie z. B. Ammonchlorid oder-nitrat in der Wärme flüchtig sind, durch Erhitzen erfolgen, besser aber durch eine oder mehrere Waschungen, zwischen denen ein Trocknen oder Glühen stattfinden kann. Zur Entfernung der genannten Salze, aber auch von saizsaurem Harnstoff, salzsaurem Guanidin usw. kann man auch organische Lösungsmittel für diese Stoffe vorzugsweise dann benutzen, wenn das Metallhydroxyd infolge nicht allzu starken Trocknens noch wasserlöslich geblieben ist.
  • Das Verfahren ist auch. in der Keramik oder in der Bautechnik an wendbar und auch zur Herstellung von Akkumulatorenplatten brauchbar, indem man poröse, durch Sintern von fein verteiltem Nickel, insbesondere Carbonylnickel, erzeugte poröse Nickelplatten mit einem Gemisch aus zweckmäßig basischem Nickelnitrat oder -chlorid und Harnstoff tränkt und bis zur Abscheidung unlöslicher Nickelverbindungen erhitzt, gegebenenfalls wäscht, trocknet und gegebenenfalls glüht.
  • Es ist auch bei der Herstellung von Substraten für Farblacke oder von Pigmenten, z. B. mit Zirkonoxyd überzogener Tonerde. endbar In erster Linic dicnt das vorliegendc Verfahren jedoch zur Herstellung von Aktivstoffen, Adsorbentien, Basenaustauschern, Katalysatoren und Trägermassen, insbesondere für Reaktionen, bei denen Kohlenwasserstoffe als Ausgangs-und Endstoffe auftreten, nie das Spalten, Polymerisieren oder Dehydrieren von Kohlenwasserstoffen oder die spaltende. raffinierende oder aromatisierende Drucluhydierung von Kohlen, Teeren und Mineralölen, die Dehydratisierung eine und mehrwertiger Alkohole zu ungesättigten oder cyclischen Kohlenwasserstoffen. wobei die bekannten Trägermassen zusammen mit bekannten katalytisch wirkenden Stoffen, z. B. beim Spalten Verbindungen des Aluminiums, Bors, Magnesiums, Berylliums oder Mangans und bei der Druckhydrierung Schwermetallsulfide oder -oxyde, insbesondere solche der Metalle der 6. und S. Gruppe des periodischen Systems, z. B. des Molybdäns, Wolframs, Chroms, Robalts oder Eisens, benutzt werden. Beispiele hierfür sind das katalytische Kracken von Kohlenwasserstoffölen mit Tonerde enthaltenden Kieselgelkatalysatoren, die Hydrierung von Aldol zu Butylenglykol mit Chrom und Kupfer enthaltendem Kieselgel, die Hydrierung von Oxyden des Kohlenstoffs zu flüssigen Treibstoffen mit Thorium- und Æobaltoxyd enthaltendem Kieselgel oder Kieselgur, die Dehydrierung von Butan bzw. Isobutan zu Butylen bzw. Isobutylen mit Chromoxyd enthaltender Aktivtonerde. Träger und katalytisch wirkende Substanz brauchen dabei nicht immer aus chemisch verschiedenen Stoffen zu bestehen. So kann man auf Aktivtonerde, die aus gealtertem. beispielsweise nach dem Bayerverfahren hergestelltem Tonerdehydrat erzeugt ist, eine wesentlich reaktionsfähigere Tonerde abscheiden, indem man die poröse Aktivtonerde als Träger benutzt und sie mit einer gemeinsamen Lösung von basischem Aluminiumchlorid und Harnstoff tränkt. die Masse sodann auf r;o bis 300' erhitzt, mit gegebenenfalls Ammoniak enthaltendem Wasser wäscht und bei 500 bis 6000 aktiviert, wobei hochaktive Tonerde auf einem weniger aktiven Tonerdeträger entsteht. Ein solcher Katalysator ist für Dehvdratationen, z. B. zur Herstellung von Äthylen oder Isobutylen aus Äthylalkohol bzw.
  • Isobutylalkohol, sehr gut geeignet.
  • Soll Aktivtonerde aus gealtertem (käuflichem) Tonerdehydrat unter Verformung hergestellt werden, so geh't man zweckmäßig wie folgt vor: Der fein gepulverte Ausgangsstoff wird mit gepulvertem wasserlöslichem (reversibSem) Aluminiumhydroxyd, das durch Pep tisation gefällten Aluminiumhydroxyds mit 2 bis 3% der stöchiometrisch zu seiner Überführung in das normale aluminiumchlorid oder -nitrat erforderlichen Menge Salze oder Salpetersäure hergestellt ist, unter Zusatz einer Harnstofflösung geknetet, welche das eine bis zweifache der zur Neutralisation der Säure lerforderlichen Menge Harnstoff und soviel Wasser enthält, daß eine zähe, zur Verformung in der Strangpresse geeignete homogene Masse erhältlich ist. Es wird soviel wasserlösliches Aluminiumhydroxyd angewandt, daß die daraus erhältliche Tonerde etwa 5 bis 30°/o der insgesamt angewendeten Tonerde ausmacht. Die zu Strängen oder Hohlsträngen geformte und in Zylinder oder Hohlzylinder zerschnittene Masse wird sodann bei 100 bis 1500 getrocknet, nötigenfalls mit etwas ammoniakhaltigem Wasser gewaschen und durch Erhitzen auf 400 bis 6oo' fertiggestellt. Nach Imprägnieren mit Chromverbindungen eignen sich diese Massen zur Dehydrierung von Butan und Isobutan zu Butylen und Isobutylen. Man kann Chromoxyd dem Träger auch schon bei der Herstellung einverleiben, indem man dem gealterten Tonerdehydrat oder seinem Gemisch mit wasserlöslichem Tonerdehydrat die erforderliche Menge Chrom in Form eines basischen Chromchlorids, z. B. Cr (OH) 2C1 undHarnstoff oder Thioharnstoff hinzufügt und die Masse dann wie envähnt fertigstellt.
  • Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren durch Überziehen von Trägerstoffen mit katalytisch wirkenden Stoffen bedient man sich der Lösung einer Verbindung aus einem sauren Metalloxyd und Aminen, wie ethylamin, Äthanolamin, Pyridin und Hexamethylentetramin. Die Amine werden bei dem in Gegenwart der Trägerstoffe stattfindenden Eindampfen der Lösung verflüchtigt und müssen zurückgewonnen werden. Demgegenüber entfallen bei dem vorliegenden Verfahren die Umstände, die durch die Rückgewinnung wertvoller organischer Stoffe aus Abdämpfen veranlaßt werden, und das neue Verfahren kann nicht nur zur Aufbringung katalytisch wirksamer Überzüge auf Trägerstoffe benutzt werden. sondern es ist insbesondere auch vorzüglich geeignet, um katalytische Stoffe gleichmälbig in der ganzen Masse poröser, auch hochporöser und auch lockerer Trägerstoffe zu verteilen. Dies ist bei dem bekannten Verfahren kaum möglich, da die Imprägnierflüssigkeit während der Behandlung eine dicke. sirupartige Beschaffenheit annimmt und dann nicht mehr befähigt ist, die Trägerstoffe gleichmäßig zu durchdringen.
  • Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von für die Reduktion oder Hydrierung organischer Verbindungen geeigneten Katalysatoren, die aus unedlen Metallen, wie Nickel, Kobalt und Kupfer, bestehen. werden die katalytisch wirksamen Metalle in Gegenwart oder Abwesenheit eines Trägers aus den Lösungen ihrer Salze durch Behandlung mit Wasserstoff unter Druck abgeschieden. Diese Arbeitsweise ist zwar geeignet, um gute Reduktions- oder Hydrierungskatal ysatoren der envähnten Art herzustellen, sie soll und kann aber nicht dazu dienen, unlösliche Metallverbindungen. insbesondere Oxyde, in Trägerstoffe so einzubringen, daß Massen entstehen, die entsprechend zusammengesetzten Massen anderer Herstellungsart überlegen sind.
  • Nach einem bekannten Verfahren zum gleichmäßigen Durchimprägnieren poröser Massen mit Metallen oder unlöslichen Metaliverbindungen soll man das beim Trocknen der mit einer Lösung getränkten porösen Masse auftretende Wandern der gelösten Stoffe von innen nach außen durch Fixieren der löslichen Metallverbindung verhindern.
  • Zu diesem Zweck kann man besondere Zusatzstoffe, wie Eiweiß, Zucker oder Dextrin, benutzen oder den Reaktionsteilnehmer, der mit der löslichen Metallverbindung eine unlösliche Verbindung liefern soll, vorher durch Vergasung in den Poren niederschlagen, indem man beispielsweise zunächst Ammoniumchlorid in die Masse eingast und sie dann mit Silbernitradösung tränkt, oder man wendet beide Reaktionsteilnehmer als Lösung an und wählt die Konzentration beider Lösungen so, daß infolge der osmotischen Druckverhältnisse die Umsetzung nicht an der Oberfläche, sondern in der gesamten porösen Masse erfolgt. Die Anwendung der bei dem vorliegenden Verfahren zu benutzenden besonderen Stickstoffverbindungen, die in besonders einfacher und wirksamer Weise zur gleichmäßigen Imprägnierung von Trägerstoffen führt, ohne daß man dabei auf besondere Hilfsstoffe oder technisch nur schwierig einzuhaltende Arbeitsbedingungen der erwähnten Art angewiesen ist, war bei tliesem bekannten Vorschlag nicht vorgesehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur herstellung von Massen, die unlösliche Metallverbindungen, insbesondere Oxyde, oder Metalle in oder auf Trägerstoffen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man Metallverbindungen, die mit solchen stickstoffhaltigen Derivaten der Kohlensäure oder ihren schwefel-, selen-oder tellurhaltigen Analogen, bei denen mindestens eines der vorhandenen Stickstoffatome an Kohlenstoff gebunden ist, insbesondere mit Harnstoff oder dessen Abkömmlingen, unter Bildung unlöslicher Metallverbindungen zu reagieren vermögen, zusammen mit den genannten Stickstoffverbindungen in Gegenwart der Trägerstoffe bis zur Abscheidung unlöslicher Metallverbindungen lerhitzt und diese gegebenenfalls in die Metalle überführt. -2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trägerstoffe poröse, insbesondere adsorptionsfähige oder katalytisch wirkende Aktivstoffe und als umzusetzende Metallverbindungen basische Salze, vorzugsweise basische Nitrate. Chloride, Formiate und Acetate, von Metallen, die in drei- oder vierwertiger Form auftreten können, in gelöster Form anwendet.
    Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 376607,548983; amerikanische Patentschrift Nr.2162276.
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