DE740318C - Schaltanordnung zur Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in Halbwellenschrift - Google Patents

Description

• Schaltanordnung zur Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in Halbwellenschrift Die Abtastung von Tonschriften, bei denen die Halbwellen getrennt voneinander aufgezeichnet sind, geschieht in der Weise, daß die beiden Halbwellenaufzeichnungen von je einer Photozelle abgetastet werden und die von den in Gegentakt arbeitenden Photozellen gelieferten Halbwellenspannungen mittels eines Gegentakttransformators zu einem einzigen Kurvenzug vereinigt werden. Die Vereinigung kann dabei am Verstärkereingang oder auch am Verstärkerausgang stattfinden, wobei es im letzteren Falle Voraussetzung ist, daß der verwendete Verstärker eine einwandfreie Übertragung von Halbwellenspannungen gestattet: Es hat sich nun gezeigt, daß eine einwandfreie Zusammensetzung von Ualbwellenspannungen zu einem Kurvenzug mit einem Gegentakttransformator nicht möglich ist. Die den Gegentaktwicklungen des Gegentakttransformators aufgedrückten Halbwellenspannungen haben die gleiche Wirkung wie das abwechselnde Öffnen und Schließen eines Stromkreises, in dem sich eine Selbstinduktion befindet, da das- Einsetzen und das Aufhören einer einzelnen Halbwelle einem Schließen und Öffnen eines Stromkreises gleichkommt. Hierdurch werden in den betreffenden Gegentaktwicklungen des Gegentakttransformators Induktionsspannungen erzeugt, die über den Gegentakttransformator auf den. an die andere Gegentaktwicklung angeschlossenen Stromkreis zurückwirken und zu untragbaren Verzerrungen Anlaß geben.
• Es sind ferner Schaltanordnungen bekannt, bei denen die beiden im Gegentakt geschalteten Photozellen über Ohmsche Widerstände als Kopplungsglieder auf einen Gegentaktverstärker arbeiten. Die Zusammensetzung der verstärkten Halbwellenspannungen erfolgt am Verstärkerausgang ebenfalls durch einen Gegentakttransformator, so daß bei dieser Schaltanordnung die gleichen Fehler auftreten wie bei den oben beschriebenen Schaltungen.
• Erfindungsgemäß erfolgt nun die Ergänzung -der Halbwellen zu einem einzigen Kurvenzug am Ausgange derartiger Gegentaktverstärker nicht über einen Gegentakttransformator, sondern dadurch, daß eine im Anodenkreis der einen Verstärkerröhre an einem Spannungsteiler abgegriffene Teilspannung dem Gitter der anderen Verstärkerröhre zugeführt wird.
• Diese Schaltanordnung hat gegenüber den bekannten Schaltanordnungen noch den Vorteil, daß weder die Photozellen noch die an diese angeschlossenen Kreise in ihren elektrischenDaten übereinzustimmen oder aufeinander abgeglichen zu sein brauchen. Das wird also dadurch erreicht, daß dem Gitter der einen Verstärkerröhre einmal die von einer Photozelle gelieferte Halbwelle direkt und außerdem die von der anderen Photozelle gelieferte Halbwelle über die als Phasenumlcehrröhre dienende zweite Röhre und über einen im Anodenkreis dieser -zweiten Röhre liegenden regelbaren Spannungsteiler zugeführt wird, so daß an dem Gitter der ersten Verstärkerröhre bei entsprechender Einstellung des Spannungsteilers der vollständige Kurvenzug liegt. Bei dieser Schaltung ergibt sich somit eine einfache Möglichkeit zur Herstellung und Überwachung der Symmetrie.
• Das Wesen der Erfindung sei an Hand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert. In Abb. i sind i und z die beiden in Gegentakt arbeitenden Abtastphotozellen, die an den Widerständen 3 und d. die Halbwellenspannungen erzeugen. Die am Widerstand 3 auftretende Halbwellenspannung wird über den Kopplungskondensator 5 dem Gitter der Verstärkerröhre6zugeführt. Die am Widerstand.f auftretende Halbwellenspannung liegt am Gitter der Phasenumhehrröhre 7, in deren Anodenkreis der regelbare Spannungsteiler 8 gelegt ist. Die an 8 abgenommene Teilspannung wird über den Kopplungskondensator 13 e@benfalls dem Gitter der Verstärkerröhre 6 zugeführt. Hat die an 8 abgenommene Spannung die gleiche Amplitude wie die am Widerstande 3 auftretende, so ergänzen sich am Gitter der Verstärkerröhre 6 die beiden Spannungen zu einem einzigen Kurvenzug, da die beiden an 3 und 8 auftretenden Halbwellenspannungen infolge der Phasenumkehrröhre 7 entgegengesetzte Richtungen haben. Zur Vermeidung von Phasenfehlern müssen die Anodenwiderstände 8 und 9 der Röhren 7 und 6 sowie deren Belastung rein ohmisch und die beiden Kopplungskapazitäten 5 und 13 einander gleich sein. Die zwischen den Klemmen ii und 12 auftretende Wechselspannung kann dann einem Leistungsverstärker zugeführt werden.
• Die zur einwandfreien Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in Halbwellenschrift unbedingt erforderliche genaue Symmetrie der Halbwellenspannungen kann durch Einstellung des Potentiometers 8 erreicht «-erden. Ein in den Anodenkreis der Verstärkerröhre 6 geschaltetes Strommeßgerät io gestattet die Kontrolle der Symmetrie. Ist Symmetrie nicht vorhanden, d. h. ist die Amplitude der einen Halbwelle verschieden von der der anderen, so wandert der Arbeitspunkt auf der Kennlinie und damit der mittlere Anodenstrom der Verstärkerröhre 6 entsprechend der Amplitude der an 3 und 4 auftretenden Spannungen hin und her, da der Überschuß der einen Halbwellenspannung über die andere dieser Amplitude proportional ist. Das den mittleren Anodenstrom anzeigende Meßgerät io hoher Eigenfrequenz wird also hin und her pendeln, wenn die Symmetrie nicht vollständig ist. Zur Herstellung der genauen Syminetrie ist es also nur notwendig, das Potentiotneter 8 so lange zu verändern, bis das Meßgerät io sich in vollständiger Ruhe befindet.
• Mit der beschriebenen Schaltung lassen sich erfindungsgemäß auch normale Tonaufzeichnungen wiedergeben, wenn die beiden Photozellen durch Verbindung ihrer Anoden parallel geschaltet sind und die direkte Zuleitung von den Anoden der Photozellen zu dem Steuergitter der Verstärkerröhre 6 unterbrochen ist. Zu diesem Zweck braucht mir die Verbindung zwischen diesen Punkten A und B gelöst und dafür A mit C verbunden zu werden.
• Abb. z zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel nach der Erfindung. Als Verstärkerröhre 6 wird hier nicht eine Triode verwendet, bei der die beiden Halbwellenspannungen auf das gleiche Steuergitter einwirken, sondern eine Verstärkerröhre mit zwei Steuergittern, z. B. Raumladungsgitterröhre, Hexode oder ähnliche, bei der jede Halbwellenspannung auf eines der Steuergitter einwirkt. Hierdurch werden gegenüber der Schaltung nach Abb. i gewisse Vereinfachungen erzielt, besonders sind die in Abb. i notwendigen Kopplungskondensatoren 5 und 13 entbehrlich, so daß die Vermeidung von Phasenfehlern erleichtert ist. In ihrer Arbeitsweise stimmt die Schaltung nach Abb. a mit der nach Ab-b. i überein. Zur Wiedergabe normaler Tonaufzeichnungen werden durch Verbinden der Punkte A und C die Photozellen parallel geschaltet und der Spannungsteiler 8 auf den Wert o gestellt, d. h. der Schleifer mit Punkt D verbunden.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schaltanordnung zur Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in Halbwellenschrift mittels zweier in Gegentakt auf einen Gegentaktverstärker über O'hmsche Widerstände als Kopplungselement arbeitenden Photozellen, dadurch gekennzeichnet, daß eine im Anodenkreis der einen Verstärkerröhre (7) an einem Spannungsteiler (8) abgegriffene Teilspannung dem Gitter der anderen Verstärkerröhre (6) zugeführt wird.
2. 2. Schaltanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB in der zwischen dem Spannungsteiler (8) und der anderen Verstärkerröhre (6) bestehenden Leitung ein Kondensator (13) von glei-Cher Größe liegt wie der Kopplungskondensator (5) zwischen Gitter dieser Röhre (6) und zugehörigem Zellenkreis (i, 3).
3. 3. Schaltanordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenkreiswiderstände des Gegentaktverstärkers rein ohmisch sind. q..
4. Schaltanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Wiedergabe normaler Tonaufzeichnungen die beiden Photozellen durch Verbindung der Anoden parallel geschaltet sind und die direkte Zuleitung von den Anoden der Photozellen mit dem Steuergitter der Verstärkerröhre (6) unterbrochen ist.
5. 5. Schaltanordnung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Gitter der anderen Verstärkerröhre (6) ein Steuergitter einer Mehrgitterrälire benutzt ist.
6. 6. Schaltanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Wiedergabe normaler Tonaufzeichnungen die beiden Photozellen durch Verbindung ihrer Anoden parallel geschaltet sind und der regelbare Spannungsteiler 8 im Anodenkreis der Verstärkerröhre 7 auf den Wert o. gestellt wird.
7. 7. Schaltanordnung nach Anspruch i bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Anodenkreis der Verstärkerröhre (6) ein Strommeßgerät (io) mit hoher Eigenfrequenz zur Überwachung der Symmetrie liegt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stande der Technik sind im Erteilun.;sverfahren in- Betracht gezogen worden: britische Patentschrift .... Nr. .162 195; deutsche 597865; »Funk«, 1937, S. 161 bis 163, bes. Abb. B.