DE73971C

DE73971C -

Info

Publication number: DE73971C
Application number: DENDAT73971D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche die directe Anwendung einer Elektricitätsquelle an Feuerwaffen (Gewehren und Kanonen) gestattet, um deren Korn mittelst einer Glühlampe von sehr kleinen Dimensionen zu beleuchten und auf diese Weise deren Gebrauch bei Nacht wirksam, leicht und handlich zu machen.

Zur vollkommenen Verständlichkeit wird diese Erfindung hiernach in ihrer Anwendung an Gewehren mit Bezug auf die Fig. 1, 2, 3 und 4 der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben, in welchen dieselben Buchstaben die gleichen Theile in allen Figuren bezeichnen.

A bezeichnet ein kleines Kästchen aus Stahlblech für die Aufnahme eines kleinen Accumulators, das mit einem Ansatz aus Eisen oder einem anderen Metall versehen ist und dazu dient, den ganzen Apparat mittelst einer durch einen Knopf a₅ bethätigten Feder a_i gleich einem Bajonnet auf das Laufende aufzuschieben und zu befestigen.

Wenn der Apparat am Ende des Laufes angebracht ist, befindet sich das Lämpchen a₆, welches in dem Ansatz eingeschlossen ist, oberhalb des Laufes, gerade gegenüber dem Korn, so dafs dessen obere Spitze beleuchtet wird, sobald durch die Wirkung des Accumulators die Lampe leuchtend gemacht wird.

Die Form des Lämpchens, eine entsprechend angeordnete glänzende Umhüllung, oder irgend ein anderes Mittel, ermöglichen es, den Lichtstrahl in der Richtung der Achse der Waffe zurückzuwerfen, demzufolge das Gewehr selbst bei vollkommener Dunkelheit leicht nach dem Zielpunkt gerichtet werden kann.

Das Kästchen enthält einen Accumulator, der so angeordnet ist, dafs auf einer Seite ein genügender Raum bleibt, um in demselben einen Abzug für die während der Wirksamkeit des Elementes sich bildenden Gase anzubringen.

Zwischen dem Deckel des Kästchens A und dem aus Kautschuk hergestellten und mit Stahlblech überzogenen Deckel des Accumulators befinden sich von letzterem springend der positive und negative Pol. Letzterer ist mittelst eines Leitungsdrahtes direct mit dem Lämpchen a_e verbunden, während der positive Pol des Lämpchens mit der am Deckel des Accumulators befestigten, jedoch von demselben elektrisch isolirten Feder a.₂ verbunden ist.

Diese Feder a₂ wirkt als Stromunterbrecher, d. h. sie dient dazu, den Stromkreis mit zwei Platincontacten a_s herzustellen, sobald der nach rückwärts gezogene Knopf b₆ dieselbe mit Hülfe des durch eine kleine in dem Blechkästchen A angebrachte Rinne c reichenden Vorsprunges niederdrückt (Fig. 4).

Um den Accumulator zu laden (formiren), braucht man den Deckel des Kästchens A nicht zu öffnen, weil die beiden Pole mit aus dem Kästchen vorragenden Ansätzen versehen sind, welche durch Isolirkäppchen geschützt sind.

Der Accumulator ist mittelst zweier Bolzen a_x in dem Kästchen A befestigt, welche den Boden des letzteren mit dem über dem Kautschukdeckel des Accumulators angebrachten Stahlblech verbinden.·

B ist ein Stahldrahtstäbchen von 2 bis 3 mm Durchmesser, welches durch eine neben dem Loch des Ladestockes vorgesehene Führung b₂ geht und in b_s endigt.

Der genau gegenüber dem unteren Theil des Aufsatzes oder Visirs angebrachte Knopf b_x dringt durch eine Ausnehmung des Schaftes, und nur sein Kopf, der unter einem rechten Winkel mit dem Stäbchen B verbunden ist, steht vor. Das andere Ende des Stabes B ist in einen eisernen Vierkant b_i7 der zur Verbindung mit dem zweiten, die Verlängerung des Stabes B bildenden Theil dient, eingeschraubt; dieser zweite Theil des Stäbchens B ist durch zwei Ringe b_% mit dem Blechkästchen A beständig verbunden und endet vorn in einen Knopf &₆, welcher, wie früher erwähnt, dazu dient, die den Stromunterbrecher bildende Feder a.₂ niederzudrücken.

Die Spiralfeder b₇ dient dazu, das Stäbchen B immer hoch, d. i. gegen die Laufmündung hinzuziehen, wenn die zwei Theile desselben in den Vierkant £>₄ eingeschraubt sind, d. h. wenn der Apparat A in seiner normalen Stellung an dem Laufe angebracht ist, wodurch der Knopf b₆ gehindert wird, den Stromunterbrecher a₂ gegen den Willen des Schützen niederzudrücken.

Wenn der Schütze den Knopf ^₁ zurückzieht, dann wird die Spiralfeder b₇ zusammengedrückt und das Stäbchen' B gleitet in seiner Führung bis nach b_s zurück; die Bewegung von £₅ bis b_a genügt, den Stromunterbrecher a.₂ niederzudrücken, den Strom zu schliefsen und das Lämpchen a_ß anzuzünden.

Die innere Anordnung des Accumulators, welche gestattet, denselben zu laden, ohne das Kästchen zu öffnen, erleichtert auch das gleichzeitige Laden einer gröfseren Menge Accumulatoren.

Um 500 solcher Apparate zu laden, genügt eine Pferdekraft.

Apparate für Artilleriewaffen (Fig. 5, 6,

7 und 8).

Der Unterschied dieser Feuerwaffen, welcher aus der Verschiedenheit des Kalibers, des Metalles und des Gebrauchs der Waffen herrührt, läfst nicht zu, eine einzige Art elektrischer Accumulatoren herzustellen, um dieselben an jeder Gattung Feuerwaffen für Artillerie verwenden zu können; in ihren Haupttheilen sind dieselben jedoch denjenigen für Gewehre ähnlich.

Diese Apparate bestehen ebenfalls aus einem Kästchen A mit einem, Ansatz und sind an der Basis \ des Kornes R derart befestigt, dafs dafs Glühlämpchen a_e sich wie beim Gewehr vor dem Korn und beinahe an der Spitze desselben befindet.

Die Verbindung des Apparates mit der. Basis ι des Kornes R geschieht in vollkommen entsprechender Weise mittelst eines unter die Basis \ in der Richtung der Achse der Kanone durch den Ansatz eintretenden Keiles a-.

Der Bethätigungsstab B ist durch ein Hebelsystem a'g a\ ersetzt, welches mittelst eines in der Griffweite des Schiefsenden vorgesehenen Kettchens oder Schnürchens in Thätigkeit gesetzt wird, und beim Anziehen die als Stromunterbrecher wirkende Feder a.₂ und die Contactpunkte a_& niederdrückt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein in einem Kästchen A untergebrachter und direct mittelst der durch Knopf a₅ bethätigten Feder a_i gleich einem Bajonnet auf das vordere Laufende aufgesteckter Accumulator in solcher Verbindung mit dem die Spitze des Korns beleuchtenden elektrischen Glühlämpchen a_e, dafs durch Ziehen an dem Knopf b_{ des zweitheiligen Stäbchens B durch Niederdrücken der Feder a₂ auf die zwei Contäctpunkte a₃ im gewünschten Moment der Stromkreis geschlossen und das Lämpchen a_% in Wirksamkeit versetzt, beim Freilassen des Knopfes b\ aber durch die Wirkung der Spiralfeder b₇ das Stäbchen B nach vorwärts gezogen und der Stromkreis unterbrochen wird (Fig. 1 bis 4).

2. Eine Ausführungsform der durch" Anspruch i. gekennzeichneten Beleuchtungsvorrichtung in ihrer Anwendung auf Geschütze, nach welcher das Kästchen A mit dem Accumulator auf der Basis \ des Geschützes aufgesetzt und durch den Keil a₅ festgehalten, die als Stromunterbrecher wirkende Feder a₂ anstatt mittelst eines Stäbchens durch ein Hebelwerk a\ a ¹^ auf die Contäctpunkte a₃ niedergedrückt wird (Fig. 5 bis 8). .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.